Jupiternelke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jupiternelke

Jupiternelke (Lychnis flos-jovis)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Caryophylloideae
Gattung: Pechnelken (Lychnis)
Art: Jupiternelke
Wissenschaftlicher Name
Lychnis flos-jovis
(L.) Desr.

Die Jupiternelke (Lychnis flos-jovis (L.) Desr., Syn.: Silene flos-jovis (L.) Greuter & Burdet) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration aus The Botanical Magazine, Volume 12, 1798, Tafel 398
Blütenstände mit radiärsymmetrischen Blüten

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jupiternelke ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 60 bis 80 Zentimetern erreicht. Es ist auch eine Zwergform bekannt, die kleiner bleibt. Die oberirdischen Pflanzenteile sind dicht weißfilzig aber nicht klebrig behaart.

Sie besitzt grundständige Blattrosetten. Die Grundblätter sind spatelig bis lanzettlich und gestielt. Die gegenständig angeordneten Stängelblätter sind lanzettlich bis eiförmig und sitzend.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Die vier bis zehn Blüten sind in einem kopfigen Blütenstand (Dichasium) angeordnet. Die Blütenstiel sind relativ kurz.

Die zwittrige Blüte ist bei einem Durchmesser von 15 bis 25 Millimetern radiärsymmetrisch. Der Kelch ist weißwollig behaart und 11 bis 13 Millimeter lang. Die fünf hellpurpurfarbenen bis karminroten Kronblätter sind zweilappig, ausgerandet und im Kronschlund sind bis 3 Millimeter hohe, zweiteilige Schuppen vorhanden. Es sind fünf Griffel vorhanden.

Die Kapselfrucht ist kurz gestielt im Kelch und öffnet sich mit fünf Zähnen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[2]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jupiternelke ist ein Endemit der Südwest- und Westalpen. Nach Osten hin wird sie seltener und dringt bis ins Unterengadin und ins Etschtal vor. Es gibt Fundortangaben für Frankreich, Deutschland, Österreich, die Schweiz[1] und Italien.[3] Die Jupiternelke kommt der montanen bis subalpinen Höhenstufe bis in Höhenlagen von 2000 Metern vor. In Frankreich steigt sie auch bis in eine Höhenlage von 2400 Metern auf.[4] Sie gedeiht in wärmeren Lagen auf lockeren Böden in lichten Wäldern und Gebüschen sowie auf Wiesen, Hängen und Felsen. Sie ist sowohl auf Kalk als auch auf Silikat zu finden.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[1]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstveröffentlichung erfolgte unter dem Namen (Basionym) Agrostemma flos-jovis durch Carl von Linné. Die Neukombination zu Lychnis flos-jovis (L.) Desr. wurde 1792 durch Louis Auguste Joseph Desrousseaux in Encyclopédie Méthodique, Botanique, 3, S. 644 in veröffentlicht. Bei einigen Autoren ist Silene flos-jovis (L.) Greuter & Burdet der akzeptierte Name. Die Systematik dieser Verwandtschaftsgruppe wird kontrovers diskutiert.

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jupiternelke wird verbreitet als Zierpflanze in Rabatten genutzt und verwildert gelegentlich. Sie ist seit spätestens 1762 in Kultur. Sie ist ein Elternteil der Hybride Lychnis ×walkeri.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Neue bearbeitete Auflage. Mosaik, München 1996, ISBN 3-576-10558-1.
  • Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 194.
  • Hans Simon (Hrsg.): Die Freiland-Schmuckstauden. Handbuch und Lexikon der Gartenstauden. Begründet von Leo Jelitto, Wilhelm Schacht. 5. völlig neu bearbeitete Auflage. Band 2: I bis Z. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2002, ISBN 3-8001-3265-6, S. 594.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Silene flos-jovis (L.) Clairv. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 15. April 2021.
  2. Lychnis flos-jovis bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  3. Karol Marhold, 2011: Caryophyllaceae: Datenblatt Silene flos-jovis In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  4. Hermann Meusel: Lychnis flos-jovis. In: Karl Heinz Rechinger (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 2., völlig neubearbeitete Auflage. Band III. Teil 2: Angiospermae: Dicotyledones 1 (Phytolaccaceae – Portulacaceae). Paul Parey, Berlin / Hamburg 1979, ISBN 3-489-60020-7, S. 1164–1166 (erschienen in Lieferungen 1959–1979).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jupiternelke (Lychnis flos-jovis) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien