Kärcher (Unternehmen)

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Alfred Kärcher GmbH & Co. KG

Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 2. Januar 1935[1]
Sitz Winnenden, Deutschland
Mitarbeiterzahl 9676 (2012) [2]
Umsatz 1,92 Mrd. EUR (2012)[3]
Branche Produzierendes Gewerbe
Website www.kaercher.de
Ein Hochdruckreiniger der Firma Kärcher

Die Alfred Kärcher GmbH & Co. KG (besser bekannt unter der Kurzbezeichnung und Marke Kärcher) ist ein weltweit operierendes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Winnenden, das Reinigungsgeräte sowie komplette Reinigungssysteme herstellt. Der Weltmarktführer[3] für Reinigungstechnik erzielte 2012 mit 9676 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,92 Milliarden Euro und verkaufte 10,83 Millionen Geräte.[4] Kärcher ist mit 100 Gesellschaften in 60 Ländern vertreten.[5]

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1935 von Alfred Kärcher (1901–1959) in Stuttgart-Bad Cannstatt gegründet. 1939 erfolgte der Umzug nach Winnenden. Anfangs wurden elektrische Industrieöfen z. B. für Salzschmelzen, zum Anlassen von Stahl oder zum Härten von Leichtmetall hergestellt. Mit der Entwicklung des ersten europäischen Heißwasser-Hochdruckreinigers DS 350 im Jahre 1950 verschob sich der Schwerpunkt auf das Gebiet der gewerblichen und privaten Reinigungsmaschinen. Seitdem ist Kärcher maßgeblich an der Entwicklung von Hochdruckreinigern beteiligt, was durch 460 bestehende Patente (Stand Ende 2012[6]) belegt wird. Das Produktsortiment wurde erweitert und umfasst heute den gesamten Bereich Reinigung (Kehrmaschinen, Reinigungsmittel, Scheuersaugmaschinen, Nass- und Trockensauger, Staubsauger, Akkubesen, Dampfreiniger, Trockeneisstrahlen, Teilereiniger, Wasseraufbereitungsanlagen, Fahrzeugwäsche sowie Abwasserrecycling). Außerdem bietet Kärcher Pumpen und Bewässerungssysteme an.

Im Jahre 1974 erfolgte ein Wechsel der Firmenfarbe von blau nach gelb. Ab diesem Jahr konzentrierte sich das Unternehmen unter der Leitung von Irene Kärcher, der Witwe von Alfred Kärcher, auf die Herstellung von Hochdruckreinigern. 1984 erschien mit dem HD 555 der erste Hochdruckreiniger für den privaten Gebrauch.

Ein Kärcher-Dampfreiniger in Betrieb

Im Bereich des ABC-Schutzes ist Kärcher durch die Tochtergesellschaft Kärcher Futuretech GmbH weltweit als Hersteller von Dekontaminationsgeräten und Dekontaminationsmitteln präsent. Darüber hinaus werden Lösungen in den Bereichen mobile Wasseraufbereitung und Trinkwasserabfüllung, Feldlagersysteme, ABC-Schutzbekleidung, mobile Verpflegung und Materialerhaltung angeboten.

Erweiterung

Ende 2011 kaufte das Unternehmen das angrenzende Gelände der ehemaligen Ziegelei Pfleiderer. Durch die Erweiterung wird sich die Betriebsfläche fast verdoppeln.[7]. Im September 2012 begannen die Bauarbeiten für die Erweiterung mit dem Abbruch der alten Ziegelei.

Sonstiges

Im Rahmen seines Kultursponsorings unterstützte Kärcher viele Reinigungsarbeiten an weltweit herausragenden Bauwerken wie der Space Needle in Seattle (2008), den Präsidentenköpfen am Mount Rushmore National Memorial (2005), den Memnonkolossen in Luxor (2003), den Kolonnaden am Petersplatz in Rom (1998), dem Brandenburger Tor in Berlin (1990) oder der Christusstatue in Rio de Janeiro (1980). Im Jahr 2011 wurden die Freilichtbühne der Loreley und der N Seoul Tower gereinigt.[8]

Am 17. September 2009, dem 50. Todestag von Firmengründer Alfred Kärcher, wurde im einstigen Fabrikgebäude ein Museum eröffnet.

Die Begriffe Kärcher und kärchern sind inzwischen in die deutsche Umgangssprache übergegangen; Kärcher ist zum Gattungsbegriff für Dampfdruckreinigungsgeräte geworden. Das dem Verb kärchern entsprechende nettoyer au Karcher ist nach Angabe des Le Petit Robert bereits seit 1992 im französischen Sprachschatz verankert,[9] auch wenn dieser Ausdruck erst durch den Gebrauch des damaligen französischen Innenministers Nicolas Sarkozy im Zusammenhang mit den landesweiten Unruhen von 2005 weithin bekannt gemacht wurde: „Der Ausdruck kärchern ist der Ausdruck, der sich aufdrängt, weil man das reinigen muss („Le terme 'nettoyer au karcher' est le terme qui s'impose, parce qu'il faut nettoyer cela.“).“

Kärcher ist außerdem Partner der Organisation SOS-Kinderdörfer und Mitglied des UN Global Compact Netzwerkes.[10]

Einzelnachweise

  1. Unternehmensregister (27. Juli 2010)
  2. http://www.kaercher.de/de/unternehmen/daten_zahlen_fakten.htm
  3. a b Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
  4. http://www.kaercher.de/de/unternehmen/daten_zahlen_fakten.htm
  5. http://www.kaercher.de/de/unternehmen/daten_zahlen_fakten.htm
  6. http://www.kaercher.de/de/unternehmen/daten_zahlen_fakten.htm
  7. Kärcher in der Heimatregion auf Expansionskurs Stuttgarter Nachrichten, 2. November 2011
  8. http://www.kaercher.de/de/unternehmen/daten_zahlen_fakten.htm
  9. Kärcher veut nettoyer le discours politique. , in: Les Échos, 8. März 2007
  10. http://www.kaercher.de/de/unternehmen/daten_zahlen_fakten.htm

Weblinks

Commons: Kärcher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien