Kœnigsmacker

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Kœnigsmacker
Kœnigsmacker (Frankreich)
Kœnigsmacker (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Thionville
Kanton Metzervisse
Gemeindeverband Arc Mosellan
Koordinaten 49° 24′ N, 6° 17′ OKoordinaten: 49° 24′ N, 6° 17′ O
Höhe 148–306 m
Fläche 18,4 km²
Einwohner 2.260 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 123 Einw./km²
Postleitzahl 57970
INSEE-Code

Place de la Halle in Kœnigsmacker

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Rathaus (Mairie)

Kœnigsmacker (deutsch Königsmachern, lothringisch Maacher) ist eine französische Gemeinde mit 2.260 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt am rechten Ufer der Mosel, gegenüber von Cattenom (Kattenhofen), etwa auf halbem Wege zwischen Thionville (Diedenhofen) und dem Dreiländereck Frankreich – Deutschland – Luxemburg. An der Mosel befindet sich die Staustufe Kœnigsmacker mit einer Schleuse und einem Laufwasserkraftwerk. Zur Gemeinde gehört auch das etwas östlich gelegene Dorf Métrich (Metrich).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort hieß im Mittelalter zunächst Machra (1065), dann Makeren (1222), Marmacre (1270), Macra (1354), Villa de Machre (1370), Regia Machera prope Mosellam, Konismaker (1392), Makre prope Konismaker (1479), Koenigsmacheren (1572), Macheren le Roy (1632), Kainsmaker (1680), Conismacqueur (1701) und Freimachern sowie Freymacker (während der Französischen Revolution).[1] Er ist sehr alt und gehörte zum Bistum Metz.[2] Ab 1320 ließ Johann von Luxemburg, König von Böhmen, den Ort befestigen und – zur Unterscheidung von Grevemachern – Königsmachern benennen.[2]

Kaiser Heinrich IV. gab den Ort dem Kapitel St. Magdalena in Verdun, 1136 wurde hier der Zwist zwischen den Bischöfen von Trier und Metz und deren Verbündeten ausgefochten, 1209 wurde die Kirche dem Kapitel St. Magdalena unterstellt, und 1221 vertauschte dieses den Ort an die Abtei St. Matthias in Trier.[2]

Nachdem der Ort befestigt worden war, wurde er verpfändet, doch von Herzog Wenzeslaus von Luxemburg aus den Händen von Johann von Distroff wieder zurückgekauft. Auch Villers-Bettnach hatte hier Renten. Die Benediktiner von Trier hatten in Königsmachern eine Piorei, das Gebäude wurde später als Schloss bezeichnet.[2]

Durch die Bestimmungen im Friede von Vincennes kam Sierck "mit seinen dreißig Dörfern" (dabei auch Metrich) 1661 zu Frankreich. Seit 1661 gehört Königsmachern zu Frankreich. Nach der Französischen Revolution hieß der Ort vorübergehend Freymacker.[3]

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Diedenhofen-Ost im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreide-, Wein- und Ölsaatenanbau sowie Viehzucht. Am Ort gab es drei Mühlen, eine Eisengießerei und eine Ziegelei.[2] Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden und wurde Teil des Département Moselle. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2017
Einwohner 1531 1439 1556 1603 1722 1893 2010 2244

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche St.Martin
  • Reste einer Römerstraße
  • ehemaliges Schloss, heute Bauernhof
  • Festung, erbaut 1908 bis 1914
  • Bildstock aus dem 18. Jahrhundert

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kœnigsmacker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 249–251 (books-google.de).
  2. a b c d e Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 336–337 (google.books.de).
  3. http://www.canner.fr/spip.php?article174@1@2Vorlage:Toter Link/www.canner.fr (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.