K-Bahn

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K-Bahn (U70, U76)
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:750 V =
Krefeld, Rheinstraße Endstation U 70 U 76
Krefeld Hbf
Linksniederrheinische Strecke
Dießem
1856–1866
Königshof
Fischeln
KR-Grundend
Stadtgrenze Krefeld/Meerbusch
Kehrgleis in Mittellage
Meerbusch-Görgesheide
1856–1866
Linksniederrheinische Strecke
ehem. Wendeschleife
Hoterheide
Kamperweg
Bovert
Kehrgleis in Mittellage
Haus Meer
ehem. Strecke der Linie M aus Moers (bis 1958)
Forsthaus (bis 1990 „Haus Meer“)
Meerbusch-Büderich Landsknecht
Stadtgrenze Meerbusch/Düsseldorf
Wendeschleife (nicht zur HVZ und samstags ab 14:30)
geplante Stammstrecke 5 (U81)
D-Lörick Endstation U 76
Löricker Straße
Lohweg
U 77 von Endstation Am Seestern
Prinzenallee
Heerdter Sandberg
Comenius-Gymnasium ehemals Rheinbahnhaus
Wendeschleife
Strecke von Neuss U 75
Belsenplatz
Barbarossaplatz
Luegplatz
Oberkasseler Rheinbrücke
Tonhalle/Ehrenhof
Hofgartenrampe
Strecke von Duisburg U 78 U 79
Heinrich-Heine-Allee
Steinstraße/Königsallee
Oststraße
Düsseldorf Hauptbahnhof Endstation U 78
Strecke nach Holthausen/Universität U 76 U 79
Handelszentrum/Moskauer Straße U 70 nur Richtung KR
Strecke nach Eller U 75 U 77
Kehranlage U 70

K-Bahn ist die umgangssprachliche Bezeichnung der heutigen Stadtbahn-Strecke von Düsseldorf über Meerbusch-Büderich und -Osterath nach Krefeld. Sie ging 1898 in Betrieb und galt seinerzeit als die „erste elektrische Schnellzugkleinbahn Europas“.[1][2] Rückblickend ist sie die erste deutsche Schnellstraßenbahn.[3] Der Name K-Bahn stammt von der jahrzehntelang verwendeten Linienbezeichnung „K“ für Krefeld ab, die erst 1980 nach Einführung des VRR durch Ziffern ersetzt wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zug der Kleinbahn Düsseldorf-Krefeld
Elektrisches Kraftwerk für die Kleinbahn Düsseldorf-Krefeld (1898), heute Hansaallee 9
Forsthaus Meer (1898)

Am 15. Dezember 1898 wurde von der 1896 gegründeten Rheinische Bahngesellschaft AG, kurz Rheinbahn, die in Normalspur gebaute Kleinbahnstrecke in Betrieb genommen, nachdem mit dem Bau der Oberkasseler Brücke eine feste Überquerung des Stromes auf der Schiene möglich wurde. Zwischen Meerbusch-Osterath und Krefeld nutzt die K-Bahn die Trasse des knapp 40 Jahre vor Eröffnung der K-Bahn stillgelegten ursprünglichen Abschnittes der linksniederrheinischen Strecke, welche hier von 1856 bis 1866 in Betrieb war.

Nach Verlassen des Düsseldorfer Stadtgebiets führt die innerhalb der Stadt als Straßenbahn eingestufte Strecke hauptsächlich auf eigenem Bahnkörper als Überlandstraßenbahn. Auch die Stationen in den Vororten sind stets außerhalb angelegt worden. Diese erkennt man noch heute an den anliegenden Gasthäusern und den dazugehörigen kleinen Empfangsgebäuden. Die Trasse wurde sowohl für Personen- als auch für Güterverkehr genutzt. Das Netz der Rheinbahn wurde bald um abzweigende Strecken nach Neuss und Moers ergänzt.

Die Rheinbahn bezeichnete in den frühen Jahren ihre Linien mit Buchstaben:

  • A: Düsseldorf – Krefeld
  • B: Düsseldorf – Neuss
  • C: Düsseldorf – Moers
  • D: Meerbusch – Handweiser

Die Bahnen trugen diesen Buchstaben gut sichtbar an der Vorderseite.

Nach der Vereinigung von Rheinbahn und Städtischer Straßenbahn wurde dieses Schema abgeändert. Die Fernlinien wurden weiterhin mit Buchstaben bezeichnet, wobei der Anfangsbuchstabe des jeweiligen Zielortes verwendet wurde. Somit wurden aus den Linien A und C die Linien

  • K: Düsseldorf – Krefeld und
  • M: Düsseldorf – Moers.

Die Linien B und D wurden als Lokallinien fortan mit Ziffern (16 und 20) bezeichnet.

Die Linienbezeichnung „D“ wurde nach kurzer Zeit für die Fernlinie Düsseldorf–Duisburg verwendet, welche auf die Düsseldorf-Duisburger Kleinbahn zurückgeht.

Weitere Fernlinien der Rheinbahn waren die meterspurigen Linien von Düsseldorf-Benrath nach Wuppertal-Vohwinkel (Linie V) und Solingen-Ohligs (Linie O). Außer den Linien K und D wurden alle anderen Fernlinien in den 1950er und 1960er Jahren stillgelegt und durch Buslinien ersetzt.

1900 wurde die D-Bahn nach Duisburg in Betrieb genommen, zunächst durch eine eigene Gesellschaft betrieben. Mit Vereinigung der Rheinbahn und der Städtischen Straßenbahn kam der Düsseldorfer Abschnitt der Strecke ebenfalls zur Rheinbahn.

Die Linie K hielt nicht an allen Stationen und trug deshalb eine rote Linien- und Zielbeschilderung, im Gegensatz dazu hielt die zusätzliche Straßenbahnlinie 17 an allen Stationen.

Zum 1. Januar 1980 führte die Rheinbahn anlässlich der Gründung des VRR dreistellige Liniennummern für Straßenbahnen und Busse sowie zweistellige Linienbezeichnungen für Schnellverkehrslinien ein. Aus der Linie 10 wurde beispielsweise die Linie 710, aus der Linie K wurde die Linie 76.

Mit der Eröffnung des Innenstadttunnels im Sommer 1988 wurde die Linie 76 zur Stadtbahnlinie und erhielt die neue Linienbezeichnung U76. Zeitgleich wurde die Straßenbahnlinie 710 eingestellt und die U76 hielt nunmehr an allen Stationen. Im Gegenzug wurde die Expresslinie U70 eingeführt.

Speisewagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1924 bestellte die Rheinbahn einen Speisewagen und setzte ihn auf der K-Bahn ein. Da die Fahrgäste den Service sehr gut annahmen, wurden vier weitere Speisewagen bestellt. Der Speisewagen wurde zunächst vom Hotel „Breidenbacher Hof“ bewirtschaftet. Später übernahmen Angestellte des Hotels seine Bewirtschaftung in eigener Regie. 1943 wurde der Speisewagen-Betrieb kriegsbedingt eingestellt. Nach dem Krieg gab es einige Unterbrechungen. 1949 nahm die Rheinbahn auch auf der Linie D nach Duisburg einen Speisewagenbetrieb auf. 1963 wurde der Service auf der Krefelder Strecke mangels Rentabilität aufgegeben. Seit 1989 fuhren wieder Stadtbahnwagen Typ B mit Bistroabteil auf der Linie U76[4]; zuletzt 2014 führte montags bis freitags jede zweite Stadtbahn einen Bistrowagen mit (40-Minuten-Takt für den Bistrowagen).

Wegen Ablauf des Pachtvertrages endete der Einsatz dieser Bistrowagen am 23. Dezember 2014.[5] Die Rheinbahn versuchte zunächst einen neuen Pächter für das rollende Bistro zu finden. Im September 2016 wurde die bis dahin vergebliche Suche eingestellt; die Wagen sollen zu normalen Stadtbahnwagen umgebaut werden.[6]

Heutige Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heute wird die ehemalige Kleinbahnstrecke von den Stadtbahnlinien U70, U75, U76 und U77 der Düsseldorfer Rheinbahn befahren. Davon befahren lediglich die Linien U70 und U76 die gesamte 22,6 Kilometer lange Strecke zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Krefeld, Rheinstraße und sind die wichtigste Anbindung für Meerbusch an die beiden Großstädte. Die U75 zweigt bereits am Belsenplatz in Richtung Neuss ab, während die U77 bereits an der Prinzenallee zum Seestern abzweigt.

Die U76 ist die Hauptlinie und verkehrt werktags zwischen Lörick und Hauptbahnhof meist in einem 10-Minuten-Takt, abends und am Sonntag viertelstündlich. Der übrige Abschnitt bis nach Krefeld wird nur durch jeden zweiten Zug befahren (20-Minuten-Takt/30-Minuten-Takt). Die Schnellverkehrslinie U70 dient der Entlastung des Berufsverkehrs und beschleunigt diesen durch Auslassen einiger Halte. Sie fährt morgens und abends jeweils in beide Richtungen im 20-Minuten-Takt.[7]

Eine Fahrt über die gesamte Strecke dauert mit der U76 45 Minuten, mit der U70 41 Minuten. In Düsseldorf fährt die K-Bahn zwischen Tonhalle und Hauptbahnhof im Tunnel. An der Haltestelle Haus Meer befindet sich ein großzügiger Park+Ride-Parkplatz. Diese Anlage einschließlich der Haltestelle wurde am 27. September 1990 eröffnet. Die existierende Station Haus Meer bekam am Tag der Eröffnung ihren bereits 1898 festgelegten Namen Forsthaus (ursprünglich Meerer Forsthaus) zurück. Das Gasthaus an dieser Station trägt jedoch weiterhin den Namen „Haus Meer“.

Seit 6. Januar 2019 (Fahrplanwechsel) hält die Entlastungslinie U70 im linksrheinischen Düsseldorf nicht mehr am Luegplatz, sondern an der Prinzenallee.

Seit 8. Januar 2024 fährt die U76 weiter bis Holthausen und ersetzt auf diesem Streckenabschnitt die Linien U74 und U77.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rheinische Bahngesellschaft (Hrsg.): Die neue Rheinbrücke bei Düsseldorf und die Kleinbahn Düsseldorf-Krefeld. Düsseldorf, 12. November 1898, Bagel, Düsseldorf 1898, S. 41 ff. (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zeitschrift für Kleinbahnen Band 6 1899 / [1]
  2. Reinhard Manter: Unter dem Flügelrad eine mobile Geschichte: 100 Jahre Rheinbahn. 1. Auflage. DuMont, 1996, S. 15.
  3. Alfred B. Gottwaldt: Trambahn Album. 2. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-613-01296-0, S. 36.
  4. Rheinbahn AG / Über uns / Die Rheinbahn und ihre bewegte Historie / 1924 Weltneuheit: Speisewagen im Straßenbahnnetz
  5. Anne Wolf: Rheinbahn-Bistro droht das Aus. In: Westdeutsche Zeitung. 26. November 2014 (wz.de [abgerufen am 23. November 2016]).
  6. RP ONLINE: Düsseldorf: Rheinbahn stellt Bistrowagen endgültig aufs Abstellgleis. In: RP ONLINE. Abgerufen am 23. November 2016.
  7. Fahrplanauskunft der Rheinbahn (Abruf 01/2024) / [2]