Kalt

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Wappen Deutschlandkarte
Kalt
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Kalt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 16′ N, 7° 24′ OKoordinaten: 50° 16′ N, 7° 24′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mayen-Koblenz
Verbandsgemeinde: Maifeld
Höhe: 200 m ü. NHN
Fläche: 5,36 km2
Einwohner: 456 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56294
Vorwahl: 02605
Kfz-Kennzeichen: MYK, MY
Gemeindeschlüssel: 07 1 37 041
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 4
56751 Polch
Website: www.gemeinde-kalt.de
Ortsbürgermeister: Michael Reuschler
Lage der Ortsgemeinde Kalt im Landkreis Mayen-Koblenz
Karte

Kalt ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Maifeld an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Polch hat.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsgemeinde Kalt liegt zwischen Münstermaifeld im Westen und der Mosel im Osten. Zu Kalt gehören die Wohnplätze Emmelshof, Heidgermühle und Windhäuserhof.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Distrikt Sandwiese hat man bei Kalt mehrfach vor- und frühgeschichtliche Funde gemacht (ältere Eisenzeit und römische Baureste). Kalt wird zuerst im Urbar der Reichsabtei St. Maximin Trier (2. Hälfte 12. Jahrhundert) erwähnt. In Kalt waren im Mittelalter verschiedene weitere Klöster oder Stifte begütert: Florinsstift, Koblenz; das Deutschherrenhaus, Kloster Laach und das Stift Münstermaifeld. Die heutige Markus-Kirche ist die Erweiterung (1923) einer auf alten Fundamenten errichteten Kapelle von 1772. Den Dreißigjährigen Krieg, so vermerkt die Ortschronik, überlebten von 103 Einwohnern nur sechs. Ein alter religiöser Brauch ist die Kalter Dutze-Bilchens-Prozession an Christi Himmelfahrt, die seit 1678 besteht. Wegen eines vergessenen Gelübdes sollen damals die Pocken ausgebrochen sein und besonders unter den Kindern des Dorfes gewütet haben.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Kalt besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die acht Sitze im Gemeinderat verteilen sich auf zwei Wählergruppen.[3]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Reuschler wurde am 27. November 2019 Ortsbürgermeister von Kalt. Der Gemeinderat wählte den bisherigen Ersten Beigeordneten mehrheitlich in dieses Amt. Reuschler ist Nachfolger von Martin Moser, der bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 89,06 % gewählt und das Amt am 6. Juni 2019 von Willi Probstfeld übernommen hatte.[4][5][6]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Kalt
Wappen von Kalt
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt mit rotem Balkenkreuz ein schreitender, rotbewehrter und -gezungter goldener Löwe auf Grün.“[7]
Wappenbegründung: Kalt ist eines der sogenannten „sechs trierischen Dörfer“. Der Schutzpatron der Gemeinde Kalt ist der hl. Marcus, versinnbildlicht durch den Löwen. Das Grün deutet auf die Lage der Gemeinde in der grünen Flur.

Das Wappen wurde 1963 eingeführt.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der katholischen Kirche St. Markus, einem Saalbau von 1722, befinden sich zwei angeblich aus Münstermaifeld stammende Altaraufsätze: Petrusaltar aus Tuffstein (erste Hälfte 17. Jahrhundert) und Marienaltar (1705). An den drei Ausfallstraßen bzw. am Ende der Hauptstraßen befindet sich je eine Kapelle. Diese wurden um 1850 bzw. im 19. Jahrhundert und 1937 von der Familie Esch auf deren Grundbesitz errichtet. Die Familie war Pächter des Deutschherrenhofs gewesen und hatte diesen nach der Säkularisation erwerben können.[8]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reiner Nolden: Das Urbar der Abtei St. Maximin vor Trier. Düsseldorf 1999.
  • Franz-Josef Heyen: Eine Stiftung vor eintausend Jahren. In: Kottenheim – einst und heute. Red. Bell, 2007.
  • Wolfgang Esch: Die Esche auf dem Maifeld. In: Jahrbuch Mayen-Koblenz 2013.
  • Manfred Rüttgers: Ortsfamilienbuch Gierschnach – Kalt – Pillig – Wierschen. 2. Auflage. (= Familien im Maifeld 5) Cardamina, Weißenthurm 2018; ISBN 978-3-86424-413-1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kalt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 37 (PDF; 3,3 MB).
  3. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahlen 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  4. Ortsgemeinde Kalt: Kalt hat einen neuen Ortsbürgermeister. 28. November 2019, abgerufen am 22. Januar 2020.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Maifeld, Verbandsgemeinde, fünfte Ergebniszeile. Abgerufen am 22. Januar 2020.
  6. Ortsgemeinde Kalt: Bericht über die öffentliche Sitzung des Ortsgemeinderates am 06.06.2019. 13. Juni 2019, abgerufen am 22. Januar 2020.
  7. Wappen der Ortsgemeinde Kalt auf der Website der Verbandsgemeinde Maifeld
  8. Willi Probstfeld: Die Sankt Markus Kirche in Kalt. (PDF) Februar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Juli 2016; abgerufen am 30. Dezember 2017.