Kanzach (Fluss)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kanzach
Oberlauf bis zum Federsee: Ach

Karte

Daten
Gewässerkennzahl DE: 11336
Lage Donau-Iller-Lech-Platte

Baden-Württemberg

Flusssystem Donau
Abfluss über Donau → Schwarzes Meer
Quellgebiet als Ach nördlich des Federsees bei Uttenweiler-Ahlen
48° 7′ 32″ N, 9° 38′ 42″ O
Quellhöhe ca. 585 m ü. NHN[2]
Mündung bei Riedlingen-Daugendorf in die DonauKoordinaten: 48° 11′ 2″ N, 9° 30′ 0″ O
48° 11′ 2″ N, 9° 30′ 0″ O
Mündungshöhe ca. 521 m ü. NHN[2]
Höhenunterschied ca. 64 m
Sohlgefälle ca. 2,5 ‰
Länge 25,8 km[2]
Einzugsgebiet 159,598 km²[2]
Abfluss am Pegel Unlingen[3]
AEo: 149 km²
Lage: 3 km oberhalb der Mündung
NNQ (17.07.1950)
MNQ 1932–2006
MQ 1932–2006
Mq 1932–2006
MHQ 1932–2006
HHQ (11.08.2002)
109 l/s
379 l/s
1,12 m³/s
7,5 l/(s km²)
9,08 m³/s
23,5 m³/s
Kanzach nahe dem Federsee bei Hochwasser

Kanzach nahe dem Federsee bei Hochwasser

Die Kanzach ist ein kleiner Fluss im baden-württembergischen Landkreis Biberach, der nach einem etwa 26 Kilometer langen, erst südlichen, dann länger nordnordwestlichen Lauf gegenüber von Daugendorf von rechts in die Donau mündet. Ihr Oberlauf vor dem Federsee heißt Ach.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kanzach entsteht unter dem Namen Ach nördlich des Federsees, etwas westlich des Uttenweiler Ortsteils Ahlen, im Nordzipfel der moorigen Rinne des Federseebeckens, auf etwa 595 m ü. NHN. Diese läuft südwärts durch das unter Naturschutz stehende Nördliche Federseeried, vorbei an Seekirch auf dem östlichen und Alleshausen auf dem westlichen Anstieg aus der sich nach diesen Orten, nun im Naturschutzgebiet Federsee, stärker weitenden Mulde. Auf der Breite von Tiefenbach fließt die Ach nach rund 4,7 Kilometern[2] wenig gewundenen Laufs auf 578,5 m ü. NHN[2] in den von Nordost nach Südwest langgestreckten Federsee ein, der nordöstlich von Bad Buchau liegt. Die Ach hat ein mittleres Sohlgefälle von nur etwa 1,4 ‰.

Kanzach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den See verlässt das Gewässer dann als Kanzach südwestwärts in einem anthropogen angelegten Graben. Auf diesem Teilstück quert ein Wehr den Lauf, dank dessen der Grundwasserspiegel des Moores gesteuert werden kann, und der von Reichenbach kommende Mühlbach fließt durch Buchau etwa von Süden zu. Die Kanzach zieht hier ungefähr drei Kilometer weit schnurgerade nach Südwesten.

Am Vollochhof knickt sie an der Landesstraße 275, nun deren Lauf folgend, nach Nordwesten ab, nun im Gebiet der Gemeinde Kanzach, deren namengebendes Dorf sie abwärts durchzieht. Noch am Ortseingang mündet hier von Süden der Bierstetter Bach. Von dort an zieht die Kanzach in nun natürlicherem Lauf mit kleinen Richtungswechseln bis zur Mündung auf ihrem längsten Laufabschnitt etwas nordnordwestwärts. Nächster Ort am Ufer ist Dürmentingen, bei dessen Ortsteil Burgau sie die von Ostsüdosten kommende Miesach aufnimmt, die ebenfalls gegenläufige Quellbäche etwa von Norden und Süden her hat. Nach dem danach noch durchquerten Ortsteil Hailtingen der Gemeinde wechselt die Kanzach aufs Gemeindegebiet von Unlingen, wo sie nacheinander durch die Dörfer Göffingen und dann Unlingen zieht, wo die Bundesstraße 311 den Fluss quert. Abwärts davon kreuzt schon in der Donau-Flussaue auch noch die Bahnstrecke Ulm–Sigmaringen das Gewässer.

Zuletzt wechselt die Kanzach noch über ins Stadtgebiet von Riedlingen, passiert die Fischermühle und mündet dann gegenüber dem Dorf Daugendorf von rechts und auf etwa 521 m ü. NHN in die hier nordwärts laufende Donau.

Die Kanzach ist insgesamt 25,8 Kilometer lang, davon entfallen 19,0 Kilometer[2] auf den Abschnitt unter ihrem Hauptnamen ab dem Ausfluss aus der Südwestspitze des Federsees. Ab dort verliert sie unter mittlerem Sohlgefälle von 3,0 ‰ bis zur Mündung rund 58 Meter an Höhe.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Quelle zur Mündung. Auswahl.

  • Griesenbach, von links nahe Uttenweiler-Ahlen
  • Brasenberger Graben, von rechts bei Alleshausen-Brasenberg
  • Durchfließt den Federsee
  • Kirchweggraben, von rechts im Federsee
  • Brühlgraben, von links im Federsee
  • Bruckgraben-4, von links im Federsee
  • Bruckgraben-3, von links im Federsee
  • Bruckgraben-2, von links im Federsee
  • Bruckgraben-1, von links im Federsee
  • Seegraben, von links bei Bad Buchau nach dem Federsee
  • Seelenweihergraben, von rechts
  • Brühlgraben, von links
  • Bierstetter Bach, von links bei Kanzach, 10,1 km und 24,0 km²
  • Mühlbach, rechter Teilungslauf bis in Dürmentingen
  • Schüttgraben, von links in Dürmentingen
  • (Triebwerkskanal), rechter Teilungslauf in Dürmentingen
  • Oberweihergraben, von links nach Dürmentingen
  • Miesach, von rechts nach Dürmentingen-Burgau, 8,4 km und 18,7 km²
  • Dentinger Bach, in Dürmentingen-Hailtingen, 3,3 km
  • Mühlbach, rechter Teilungslauf durch Unlingen-Göffingen
  • Möhringer Bächle, von rechts in Unlingen, 4,5 km
  • (Triebwerkskanal der Kernmühle), rechter Teilungslauf bei Unlingen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Landkreis Biberach (Hrsg.): Rad- und Wanderkarte – Mit Freizeitinformationen und den Wanderwegen des Schwäbischen Albvereins. (Maßstab 1:50.000), 1997.
  • Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr. 7823 Uttenweiler, Nr. 7824 Biberach an der Riß Nord, Nr. 7923 Saulgau Ost, Nr. 7924 Biberach an der Riß Süd und Nr. 8023 Aulendorf

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kanzach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Graul: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 179 Ulm. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952. → Online-Karte (PDF; 4,8 MB)
  2. a b c d e f g Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  3. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Donaugebiet 2006 Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 89, abgerufen am 4. Oktober 2017, Auf: bestellen.bayern.de (PDF, deutsch, 24,2 MB).