Karsten Bäron

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Karsten Bäron
Personalia
Voller Name Karsten Bäron
Geburtstag 24. April 1973
Geburtsort BerlinDeutschland
Größe 1,97 m
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
1979–1991 Hertha 03 Zehlendorf
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1991–1992 Hertha 03 Zehlendorf 30 (28)
1992–2000 Hamburger SV 124 (39)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1992–1996 Deutschland U-21 16 0(3)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2006–2008 Hamburger SV II
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Karsten Bäron (* 24. April 1973 in Berlin) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und heutiger Fußballtrainer. Er spielte während seiner aktiven Karriere fast ausschließlich für den Hamburger SV.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karriere als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit 28 Treffern in 30 Spielen für den FC Hertha 03 Zehlendorf in der Spielzeit 1991/92 in der drittklassigen NOFV-Amateur-Oberliga rückte Karsten Bäron schon als Jugendlicher in den Blickpunkt der deutschen Profivereine. Der damals 19-Jährige, der zuvor beruflich als Angestellter der Bundesversicherungsanstalt tätig war,[1] wechselte daraufhin zu Beginn der Saison 1992/93 von seinem Berliner Jugendverein zum Hamburger SV. Der HSV bezahlte 40 000 D-Mark für Bäron.[2] Am 26. September 1992 kam er unter Trainer Benno Möhlmann, der gerade ins Amt gekommen war, zu seinem ersten Einsatz in der 1. Fußball-Bundesliga und war dabei einer der besten Spieler der Hamburger.[3] Bäron weckte schnell auch Begehrlichkeiten anderer Vereine: Im Januar 1993 meldete sich der FC Schalke 04, woraufhin HSV-Manager Heribert Bruchhagen den technisch starken und torgefährlichen Stürmer,[4] der von Jürgen Milewski als Berater betreut wurde,[5] für unverkäuflich erklärte.[4] Bärons Marktwert wurde auf mehrere Millionen D-Mark geschätzt.[2] Es folgten 123 Einsätze für den HSV bis zum Jahr 2000. Sein erstes Bundesligator erzielte er am 23. Oktober 1992 bei einer 1:2-Heimniederlage gegen den FC Schalke 04. Insgesamt erzielte Bäron 39 Treffer in der Bundesliga.

Zudem spielte er zwischen 1992 und 1996 für die deutsche U21-Nationalmannschaft. Dabei erzielte er in 16 Spielen drei Tore, jedoch kam er aufgrund seiner langen Verletzung nie zu einem Einsatz in der deutschen A-Fußballnationalmannschaft.

In seiner besten Zeit versuchte Uli Hoeneß, ihn zum FC Bayern München zu holen, wegen eines guten Angebots von Seiten des HSV blieb Bäron jedoch in Hamburg. Im Dezember 1993 wurde ein Eingriff an Bärons linkem Außenmeniskus vorgenommen.[6] Zwischen dem 10. Dezember 1994 und Anfang August 1995 bestritt er wegen eines Knorpelschadens keine Spiele, beging dann in einem Freundschaftsspiel seine Rückkehr.[7] Wenige Wochen später, Ende August 1995, wurde über sein drohendes Laufbahnende berichtet,[8] da sich ein neuer Knorpelschaden gebildet hatte.[9] Er begab sich beim umstrittenen Sportarzt Armin Klümper in Behandlung.[10] Ende November 1995 spielte Bäron erstmals seit Dezember 1994 in der Bundesliga.[11] Durch gute Leistungen wurde er im Frühherbst 1996 als kommender Nationalspieler gehandelt, vom damaligen Bundestrainer Berti Vogts beobachtet[12] und im Oktober 1996 auch ins vorläufige Aufgebot für ein WM-Qualifikationsturnier berufen.[13]

Nach einer langen Verletzungspause von April 1997 bis Dezember 1999 und einer Herzmuskel- sowie Herzbeutel-Entzündung im Mai 1999, aufgrund derer er auf der Intensivstation behandelt wurde,[14] kehrte der Stürmer am 18. Dezember 1999 beim 6:1-Sieg des HSV gegen den MSV Duisburg aufs Spielfeld zurück. Er kam zu weiteren sechs Einsätzen in der erfolgreichen Saison 1999/2000, in der der Hamburger SV mit ihm die Champions-League-Qualifikation erreichte.[15]

Noch im gleichen Jahr musste Bäron nach acht Operationen am Knie[16] endgültig seine Spielerlaufbahn beenden, woraufhin er beim HSV Jugendtrainer wurde.[15]

„Air Bäron“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannt wurde sein Spitzname „Air Bäron“ durch ein Banner, das der Postzusteller Frank Niemann aus Westbevern[17], ein treuer HSV-Fan und Erfinder des Spitznamens, auch heute noch – lange nach Bärons Karriereende – in zahlreichen Stadien bei Club- und Länderspielen aufhängt.[18]

Karriere als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Januar 2006 löste er Joachim Philipkowski als Trainer der Regionalligamannschaft des HSV ab und schaffte mit der Mannschaft den Klassenerhalt in der 3. Liga. Am 18. Dezember 2008 wurden Bäron und sein Co-Trainer Frank Pieper mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben entbunden,[19] woraufhin das Arbeitsverhältnis im Jahr 2010 einvernehmlich beendet wurde.[20] Die Nachfolge als Trainer trat Rodolfo Cardoso an.[19]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfolge als Spieler mit dem HSV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 5. Platz in der Fußball-Bundesliga 1996 und Teilnahme am UEFA-Cup 1996 / 1997
  • 3. Platz in der Fußball-Bundesliga 2000 und Qualifikation für die Entscheidungsspiele zur Teilnahme an der Champions League Saison 2000/2001

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bäron ist verheiratet und hat zwei Töchter.[21] Bärons Töchter waren Leichtathletinnen beim SC Potsdam.[22]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Menschlich gesehen. Im siebten Himmel. In: Hamburger Abendblatt. 16. November 1992, abgerufen am 22. März 2023.
  2. a b 20 Jahre alt, eine Million Gehalt. In: Hamburger Abendblatt. 20. November 1993, abgerufen am 25. Juni 2023.
  3. Das neue HSV-Gefühl. In: Hamburger Abendblatt. 28. September 1992, abgerufen am 20. März 2023.
  4. a b Wo ist die Schmerzgrenze? In: Hamburger Abendblatt. 20. Januar 1993, abgerufen am 28. März 2023.
  5. Frauen fragen: Was ist mit deinem Arbeitsplatz? In: Hamburger Abendblatt. 4. Februar 1993, abgerufen am 29. März 2023.
  6. Bäron operiert. In: Hamburger Abendblatt. 21. Dezember 1993, abgerufen am 26. Juni 2023.
  7. Die Hoffnung heißt Bäron. In: Hamburger Abendblatt. 5. August 1995, abgerufen am 13. September 2023.
  8. Aus für Bäron. In: Hamburger Abendblatt. 24. August 1995, abgerufen am 19. November 2022.
  9. Das Aus! Karsten Bäron spielt nieder für den HSV. In: Hamburger Abendblatt. 24. August 1995, abgerufen am 14. September 2023.
  10. Hoffnung für Bäron. In: Hamburger Abendblatt. 12. Oktober 1995, abgerufen am 20. September 2023.
  11. Karsten Bäron. In: DFB. Abgerufen am 14. September 2023.
  12. Bäron, der nächste Nationalspieler des HSV. In: Hamburger Abendblatt. 26. September 1996, abgerufen am 27. Dezember 2023.
  13. Karsten Bäron. In: Hamburger Abendblatt. 1. Oktober 1996, abgerufen am 27. Dezember 2023.
  14. Drama um HSV-Profi Karsten Bäron. In: Hamburger Abendblatt. 25. Mai 1999, abgerufen am 20. März 2023.
  15. a b Andreas Lesch: Karsten Bäron hat den Kampf gegen sein Knie aufgegeben. Jetzt trainiert er den Nachwuchs – Der rettende Dampfer kommt nicht mehr. In: Berliner Zeitung. 27. Januar 2001, abgerufen am 21. Januar 2013.
  16. Hamburger SV: Hiobsbotschaft für Trainer Frank Pagelsdorf - Barbarez muss Saisonstart verschieben. In: Kicker. 25. Juli 2001, abgerufen am 21. Januar 2013.
  17. Kai Schächtele, Lust und Leiden eines Superfans, in: mobil - Das Magazin der Deutschen Bahn 6/2014, S. 47–50.
  18. Johannes Ehrmann und Ron Ulrich: »Air Bäron« und »Dudenhofs Sohn«, Die Zaunkönige. In: Geschichtsstunde. 11Freunde – Magazin für Fußballkultur, 17. Juni 2010, abgerufen am 21. Januar 2013.
  19. a b HSV-Presseservice: HSV beurlaubt Karsten Bäron - Rodolfo Cardoso übernimmt HSV II
  20. Einigung erzielt: HSV und Bäron beenden Zusammenarbeit. In: Hamburger Abendblatt. 25. Februar 2010, abgerufen am 21. Januar 2013.
  21. Bruno Schrep: Fussball: Der Star und sein treuester Fan. In: Spiegel Online. 29. Mai 2000, abgerufen am 21. Januar 2013.
  22. Michael Mayer: Leichtathletik: Karsten Bärons Töchter nun beim SC Potsdam. In: Potsdamer Neueste Nachrichten. 14. Januar 2010, abgerufen am 21. Januar 2013.