Kebri Dehar

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Kebri Dehar
ቀብሪ ደሃር
Staat: Athiopien Äthiopien
Koordinaten: 6° 44′ N, 44° 16′ OKoordinaten: 6° 44′ N, 44° 16′ O
 
Einwohner: 36.191 (2005)
Zeitzone: EAT (UTC+3)
Kebri Dehar (Äthiopien)
Kebri Dehar (Äthiopien)
Kebri Dehar

Kebri Dehar (auch Kebridehar, K'ebri Dehar, Qebri Dehar, Kabri Dahar, Kabridahar, Qabridahare, Khebre Dahar, Qebri Deharre, Gabredarre, Kabri Dar,[1] Ge'ez ቀብሪ ደሃር) ist eine Stadt in der Korahe-Zone der Somali-Region in Äthiopien. Es ist Hauptort der gleichnamigen Woreda Kebri Dehar und liegt am Fluss Fafen.

Nach Angaben der Zentralen Statistikagentur Äthiopiens für 2005 hatte Kebri Dehar 36.191 Einwohner.[2] 1997 waren von 24.263 Einwohnern 89,02 % Somali, 2,58 % Amharen, 0,96 % Oromo und 0,54 % Gurage, 6,9 % gehörten anderen ethnischen Gruppen an.[3] Infolge von Dürre ziehen Bauern und Viehzüchter aus umliegenden Gebieten nach Kebri Dehar.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1948 wurden äthiopische Distriktgouverneure nach Kebri Dehar, nach Kalafo und Warder entsandt. Damit wurde der Osten des Ogadengebietes erstmals von Äthiopien verwaltet.[5]

Im Ogadenkrieg wurde Kebri Dehar gegen Ende Juli 1977 von somalischen Truppen eingenommen. Die Neunte Brigade der äthiopischen Armee, die erbitterten Widerstand geleistet hatte, zog sich nach Harar zurück. Am 8. März 1978 eroberten äthiopische Truppen den Ort zurück.[6]

Seit 2007 hat sich der Somali-Region der Konflikt zwischen der separatistischen Ogaden National Liberation Front (ONLF) und der äthiopischen Armee verschärft, die Korahe-Zone gehört zu den betroffenen Gebieten. Human Rights Watch zufolge wurden in der Militärbasis von Kebri Dehar Gefangene gefoltert, Frauen wurden dort von Soldaten vergewaltigt.[7]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kebri Dehar verfügt über den bedeutendsten Markt in der Korahe-Zone. Zusätzlich zu lokalem Vieh und Nahrungsmitteln werden Importgüter wie Kleidung und Haushaltsgeräte über Boosaaso eingeführt und Nahrungsmittel aus Burao, in geringerem Ausmaß bestehen auch Verbindungen mit Mogadischu und Hargeysa. Die Stadt verfügt über Telefonverbindungen und für etwa sechs Stunden am Tag über Elektrizität. Es gibt ein öffentliches Krankenhaus, das allerdings schlecht ausgestattet ist, und ein Militärkrankenhaus, welches der Armee vorbehalten ist. Die Schulen in Kebri Dehar wurden zur Zeit Haile Selassies erbaut und gelten als baufällig. Kebri Dehar liegt an der Straße von Degehabur nach Gode, eine weitere Straße verbindet den Ort mit Shilabo. Des Weiteren hat der Ort einen Flughafen mit Schotterpiste.[4] 2007 begann die Ethiopian Roads Authority mit dem Bau von asphaltierten Straßen nach Shekosh und Danan.[8]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Nordic Africa Institute: Local History in Ethiopia (PDF)
  2. Central Statistical Agency: 2005 National Statistics, Section–B Population (Memento des Originals vom 4. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.csa.gov.et, Table B.4 (PDF; 1,7 MB)
  3. The 1994 Population and Housing Census of Ethiopia: Results for Somali Region, Volume I: Part I. Statistical Report on Population Size and Characteristics (Memento des Originals vom 23. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.csa.gov.et, 1998 (PDF; 49,4 MB), S. 74
  4. a b Save the Children/Disaster Prevention and Preparedness Agency: Agropastoralists under the threat of ecological and economic changes. Korahe Agropastoral Livelihood Zone (Memento des Originals vom 16. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dppc.gov.et (PDF; 1,5 MB), 2004
  5. The Nordic Africa Institute: Local History in Ethiopia: Warder (PDF)
  6. Gebru Tareke: The Ethiopia-Somalia War of 1977 Revisited, in: International Journal of African Historical Studies 33, 2002 (S. 644, 660)
  7. Human Rights Watch: Collective Punishment – War Crimes and Crimes against Humanity in the Ogaden area of Ethiopia’s Somali Region (Memento des Originals vom 11. März 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hrw.org, 2008
  8. Somalistate.com: ERA building asphalt roads with 600mln birr in Somali State (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.somalistate.com, 1. Dezember 2007