Kegelfrüchtiges Leimkraut

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Kegelfrüchtiges Leimkraut

Kegelfrüchtiges Leimkraut (Silene conica)

Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Caryophylloideae
Tribus: Sileneae
Gattung: Leimkräuter (Silene)
Art: Kegelfrüchtiges Leimkraut
Wissenschaftlicher Name
Silene conica
L.

Das Kegelfrüchtige Leimkraut (Silene conica) ist ein in Mitteleuropa sehr selten vorkommender Angehöriger der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration aus Flora Batava, Volume 4
Reife Kapselfrucht
Samen
Blütenstand

Erscheinungsbild und Blatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kegelfrüchtige Leimkraut wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe von 15 bis 30 Zentimetern. Der Stängel ist unverzweigt oder auch ästig, besitzt sechs bis neun längere Internodien und ist an den unteren Knoten verdickt. Er ist dicht und kurz behaart. Die ungestielten, dicht kurz behaarten Laubblätter sind bei einer Länge von 15 bis 40 Millimetern sowie einer Breite von 1 bis 5 Millimetern schmal-länglich-linealisch.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit liegt vorwiegend im Juni und Juli. Der Blütenstand besteht aus wenigblütigen Dichasien. Der 10 bis 15 mm lange Kelch ist erst spitzkegelig, später bauchig geformt, am Grunde etwas abgeplattet und von 30 Nerven gestreift. Die Kelchzähne sind spitz und etwa 4 bis 5 Millimeter lang. Die rosafarbene Krone ist 13 bis 20 Millimeter lang und besitzt eine zweispaltige Platte mit einer Nebenkrone. Es sind drei Griffel vorhanden.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[1]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Staubblätter und Griffel entfalten sich nacheinander innerhalb desselben Tages. Vermutlich tritt Selbstbestäubung auf.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silene conica kommt vom Mittelmeerraum bis West- und Mitteleuropa sowie südlichen Schweden und England vor. Östlich bis Russland, Vorderasien und Westsibirien vordringend. Es ist ein submediterranes Florenelement. In Österreich ist die Art sehr selten, kommt natürlich nur in Niederösterreich und im Burgenland vor, sekundär in Salzburg und Steiermark. In der Schweiz ist sie nur gelegentlich verschleppt zu finden. Das Kegelfrüchtige Leimkraut ist in Deutschland selten in der nördlichen Oberrheinebene (beispielsweise Sandhausener Dünen, Großer Sand (Mainz)) sowie in Ostdeutschland zu finden.

Das Kegelfrüchtige Leimkraut wächst auf Sandrasen, Dünen und an Böschungen. Es gedeiht am besten auf trockenen, kalkarmen, aber basenreichen Sandböden. Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Verbands Sileno conicae-Cerastion semidecandri.[1]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Man kann folgende Unterarten unterscheiden:[2]

  • Silene conica L. subsp. conica: Sie kommt in Portugal, Spanien, Frankreich, Deutschland, Italien, Sizilien, den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Österreich, Ungarn, Bulgarien und Rumänien vor.[2]
  • Silene conica subsp. conomaritima Jordanov & Panov: Sie kommt in Bulgarien vor.[2]

Artenschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gefährdung in Deutschland: Kategorie 3: gefährdet
  • Gefährdung in Österreich: Kategorie 1: vom Aussterben bedroht

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Ulmer Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3366-0.
  • Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von August Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. Begründet von August Binz. 18. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 362.
  2. a b c Karol Marhold, 2011: Caryophyllaceae: Datenblatt Silene conica In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kegelfrüchtiges Leimkraut (Silene conica) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien