Kernkraftwerk Fessenheim

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Kernkraftwerk Fessenheim
Kernkraftwerk Fessenheim mit den beiden Reaktorgebäuden (Aufnahme von Südosten, 2010), im Vordergrund der Rheinseitenkanal, dazwischen liegen die zwei Lager- und Abklingbecken für die Brennstäbe.
Kernkraftwerk Fessenheim mit den beiden Reaktorgebäuden (Aufnahme von Südosten, 2010), im Vordergrund der Rheinseitenkanal, dazwischen liegen die zwei Lager- und Abklingbecken für die Brennstäbe.
Kernkraftwerk Fessenheim mit den beiden Reaktorgebäuden (Aufnahme von Südosten, 2010), im Vordergrund der Rheinseitenkanal, dazwischen liegen die zwei Lager- und Abklingbecken für die Brennstäbe.
Lage
Kernkraftwerk Fessenheim (Frankreich)
Kernkraftwerk Fessenheim (Frankreich)
Koordinaten 47° 54′ 13″ N, 7° 33′ 45″ OKoordinaten: 47° 54′ 13″ N, 7° 33′ 45″ O
Land Frankreich
Daten
Eigentümer Electricité de France Anteilseigner des Kernkraftwerks Fessenheim (F)
Betreiber Electricité de France
Projektbeginn 1970
Kommerzieller Betrieb 1. Jan. 1978
Stilllegung Ende 2016 (angekündigt)

Aktive Reaktoren (Brutto)

2  (1840 MW)
Eingespeiste Energie im Jahr 2010 11.700 GWh
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme 350.847 GWh
Stand 1. Juli 2010
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.
f1
Die rosa Fläche rechts bzw. östlich der Gemeinde „Fessenheim“, westlich am Rhein-Seiten-Kanal (Grand Canal d’Alsace) bezeichnet das KKW-Gelände

Das Kernkraftwerk Fessenheim (französisch Centrale Nucléaire de Fessenheim, Kürzel FSH) ist das älteste und leistungsschwächste noch in Betrieb befindliche französische Kernkraftwerk. Seine zwei Druckwasserreaktoren leisten zusammen 1760 MW (netto).[1]

Das Kraftwerk liegt etwa zwei Kilometer südöstlich des Ortes Fessenheim (Haut-Rhin/Oberelsass) am Rheinseitenkanal (Grand Canal d’Alsace), einen Kilometer westlich der Grenze zu Deutschland, 25 Kilometer westsüdwestlich von Freiburg im Breisgau (D), 23 Kilometer südöstlich von Colmar, 24 km nordöstlich von Mülhausen (F) und 40 km nördlich von Basel. In einem Umkreis von 30 km leben 930.000 Menschen,[2] im Ballungsraum Basel 830.000 Menschen und im Ballungsraum Straßburg 770.000 Menschen.[3]

Am 14. September 2012, vier Monate nach Amtsantritt, kündigte der französische Staatspräsident François Hollande an, das Kernkraftwerk solle Ende 2016 stillgelegt werden.[4][5] Alle Arbeitsplätze sollten erhalten bleiben.[6] Im Herbst 2012 benannte er einen „Stilllegungsbeauftragten“.[7]

Am 8. September 2015 bezeichnete Ségolène Royal, Umweltministerin im Kabinett Valls II, es als Ziel, Fessenheim 2017 zu schließen.[8]

Am 4. März 2016 meldeten Süddeutsche Zeitung und WDR unter Berufung auf eigene Recherchen, ein Zwischenfall im April 2014 (siehe unten) sei weitaus schwerer gewesen als bislang bekannt; die französische Atomaufsichtsbehörde ASN habe der IAEA wesentliche Faktoren des Zwischenfalls nicht gemeldet.

Mitte Juni 2016 verlangte EDF eine Einigung über eine 'indemnisation' (Entschädigung, Schadloshaltung, Schadensersatz), bevor die Stilllegung des KKW Fessenheim beginnen würde.[9][10]

Laut einem Bericht der Zeitung Le Monde vom 24. August 2016 wird der Staat 400 Millionen Euro an EDF zahlen plus einer variablen Summe, die unter anderem von zukünftigen Strompreisen abhängen wird.[11]

Planung

1962 schlug die EDF erstmals den Bau eines Kernkraftwerks in Fessenheim vor. Der deutsche Energieversorger RWE zeigte daran kurzzeitig Interesse, sah dann aber zugunsten des Baus des Kernkraftwerks in Biblis von einer Zusammenarbeit ab. Die Firmen Siemens und Babcock beteiligten sich zusammen an dem Projekt und schlugen einen Gas-gekühlten graphitmoderierten Reaktor vor, ähnlich den französischen Modellen, mit einer elektrischen Leistung von 500 MW und Natururan als Brennstoff. Das Groupement Atomique Alsacienne Atlantique (GAAA) änderte den Reaktortyp geringfügig und erhöhte die Leistung auf 750 MW. Da der französische Staat sich mittlerweile auf Leichtwasserreaktoren des US-Herstellers Westinghouse konzentrierte, wurden keine staatlichen Subventionen für den Bau der Anlage bereitgestellt. Zeitweise wollte man sie trotzdem errichten.[12]

Im Jahre 1967 wurde für beide Reaktoren eine Baugenehmigung ausgefertigt, doch 1969 von der EdF zugunsten der Errichtung von Leichtwasserreaktoren storniert. Ein Aspekt hierfür waren die zu hohen Anschaffungskosten: Siemens bot zwei Leichtwasserreaktoren an; EdF entschied sich aber für die Reaktoren von Westinghouse.[12]

Von Beginn an war auf dem Gelände der Bau von vier Reaktoren vorgesehen; erst 1991 wurde der Bau der Blöcke III und IV ad acta gelegt.

Betrieb

Funktionsschema eines Druckwasserreaktors ohne Kühlturm

Seit 1977 sind zwei Druckwasserreaktoren mit je 880 Megawatt elektrischer Nettoleistung in Betrieb.[13] Fessenheim ist damit das älteste noch in Betrieb befindliche Kernkraftwerk Frankreichs.[14] Seit Inbetriebnahme wurden über 350 TWh elektrischer Energie erzeugt (Stand 2010)[15].

Betreiber

Der EDF gehören 67,5 % der Anlage. Energie Baden-Württemberg (EnBW) (vormals Badenwerk) hält 17,5 % der Anteile. Der Anteil beinhaltet eine Beteiligung von 17,5 % an den Betriebs- und Investitionskosten und im Gegenzug den Erhalt von 17,5 % der Stromproduktion[16][17] (so genannte „virtuelle Kraftwerksscheibe“). 2009 bzw. 2010 wurden aus kartellrechtlichen bzw. technischen[18] Gründen die Bezugsrechte an Fessenheim gegen Strombezugsrechte aus anderen deutschen Kraftwerken getauscht[16][17][19] (im Rahmen eines Swaps). 17,5 % der fixen sowie der variablen Kosten des Kraftwerkes (also der Investitions-, Betriebs-, Nachrüstungs- und Reparaturkosten) liegen allerdings nach wie vor bei der EnBW.

Die übrigen 15 % der Anteile hält mittels der Kernkraftwerks-Beteiligungsgesellschaft AG (KBG) auf dem Wege von Strombezugsrechten bzw. -pflichten ein Konsortium dreier schweizerischer Unternehmen: mit jeweils 5 % die Energiekonzerne Alpiq, Axpo und BKW Energie[20] (bis 1996: BKW, Bernische Kraftwerke).[21][22] Die Kooperation mit dem KKW Fessenheim wurde gebildet, weil das schweizerische Kernkraftwerk Graben nach heftigen Protesten der Bevölkerung nicht gebaut werden konnte.[20]

Erträge

Die Bürgermeisterin der Gemeinde Fessenheim äußerte im April 2012, die EDF führe jährlich Gewerbesteuern in Höhe von 5,5 Millionen Euro ab;[23] der Kernkraftwerkdirektor bezifferte den Jahresgewinn 2012 auf 400 Mio. Euro.[24][25]

2015 bezog die KGB aus dem KKW 637 Gigawattstunden Energie.[20]

Emissionen

Radionuklide

Die zulässigen Grenzwerte pro Jahr für die Emission von radioaktiven Gasen aus dem laufenden Betrieb des Kernkraftwerks in die Luft betragen für Tritium und Edelgase laut EDF 1480 Terabecquerel (TBq, ein TBq = eine Billion Bq); für Jod und andere Elemente 111 Gigabecquerel (GBq, ein GBq = eine Milliarde Bq). Über das Abwasser dürfen jährlich bis zu 74 TBq Tritium sowie 925 GBq Jod und andere Elemente in den Rheinseitenkanal emittiert werden.[26] 2009 hat das Kernkraftwerk nach Angaben der Badischen Zeitung gut 24 TBq Tritium in den Rhein abgegeben.[27]

Wärmelast

Der gesetzliche Grenzwert für die Erwärmung des Rheinseitenkanals aus dem Kühlwasser der Reaktoren liegt bei 4 K; der Maximalwert für den Unterlauf bei 30 °C.[26] Das Kernkraftwerk belastet während seines Betriebes den Rhein mit einer Abwärme von geschätzt bis zu 3622 MW. Es war damit bis zum deutschen Atomausstieg 2011 nach den Kernkraftwerken Biblis und Philippsburg die drittgrößte maximale Wärmebelastung für den Rhein.[28] Im Hitzesommer 2003 kam es zu einer zusätzlichen Erhöhung der Wassertemperatur des Rheinseitenkanals unterhalb der Kühlwassereinleitung von bis zu 1,7 °C.[29] Im Gegensatz zu anderen Kraftwerken fehlt hier eine Rückkühlmöglichkeit des zum Betrieb notwendigen Kühlwassers mittels eines Kühlturmes.

Zehnjahresinspektionen

Für jeden Reaktorblock in Frankreich muss alle zehn Jahre der Nachweis erbracht werden, dass die Anlagen mit funktionierender Technik ausgestattet sind und den aktuellen Sicherheitsanforderungen entsprechen (französisch „Visite décennale“).[30]

Block I

Block I war zwischen Oktober 2009 und März 2010 für seine dritte Zehn-Jahres-Revision heruntergefahren. Im Juli 2011 bestätigte die französische Atomaufsichtsbehörde ASN die Möglichkeit einer Laufzeitverlängerung des Blocks um zehn Jahre.[31] Dazu müsste bis zum 30. Juni 2013 neben ca. 40 weiteren Auflagen[32] die Bodenplatte des Reaktors verstärkt werden, um ihre Sicherheit gegen ein Durchschmelzen des Reaktorkernes zu erhöhen und bis zum 31. Dezember 2012 eine Vorrichtung installiert werden, welche die dauerhafte Abfuhr der Restwärme auch bei einem Ausfall der Kühlsysteme gewährleistet.[33] Die endgültige Entscheidung sollte zunächst im Herbst, dann am Ende des Jahres nach Beendigung der beiden Teile des EU-weiten Kernkraftwerke-Stresstestes[34] von der französischen Regierung getroffen werden.

Stromproduktion des AKW Fessenheim 1977 bis 2010

Der Reaktor I wurde in der Nacht vom 6. auf den 7. November 2011 wieder angefahren.[35] Im April 2013 kündigte der Kraftwerksdirektor an, die Betonplatte unter dem Reaktordruckbehälter werde bald verstärkt.[36]

Block II

Block II wurde am 16. April 2011 für seine dritte 10-Jahres-Revision heruntergefahren. Die Revision kostete über 200 Mio. Euro; dabei wurden mehrere tausend Leiharbeiter beschäftigt. Vor allem wurden drei Dampfgeneratoren ausgetauscht[37]; außerdem Prüfungen an den Schweißnähten und eine Druckprüfung am Containment durchgeführt.[38] Am 6. März 2012 wurde Block II wieder hochgefahren.[39]

Daten der Reaktorblöcke

Das Kernkraftwerk Fessenheim hat zwei Kraftwerksblöcke:

Reaktorblock[13] Reaktortyp Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Baubeginn Erste Kritikalität Netz-
synchronisation
Kommerzieller
Betrieb
Fessenheim I Druckwasserreaktor 880 MW 920 MW 1. September 1971 7. März 1977[40] 6. April 1977 1. Januar 1978
Fessenheim II Druckwasserreaktor 880 MW 920 MW 1. Februar 1972 27. Juni 1977[41] 7. Oktober 1977 1. April 1978

Der Reaktordruckbehälter hat einen Durchmesser von 3,988 Metern, eine Höhe von 12,332 Metern und eine Wanddicke von 200 mm. Gefertigt wurde er aus der Stahlsorte SA-508 der Güteklasse drei und ist für einen Druck von 172,4 bar bei einer Temperatur von 343 °C ausgelegt.[42] EDF hat Studien dazu betrieben, wie sich bestimmte Eigenschaften dieser Stahlsorte nach Einwirkung von Radioaktivität verändern.[43]

Risiken

Die EU führte nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011/12 einen Stresstest für Kernkraftwerke durch: Im Rahmen dieser Untersuchung (in der EU stehen an 68 AKW-Standorten 134 Reaktoren: davon wurden 24 Standorte persönlich geprüft) wurde auch das KKW Fessenheim von ausländischen Atomexperten in einem sogenannten Peer Review inspiziert.[44][45] Die Ergebnisse wurden im Oktober 2012 bekannt gegeben.[46] Dem KKW Fessenheim werden dabei unter anderem die folgenden Mängel bescheinigt:

  • Die Erdbebensicherheit des Kernkraftwerks Fessenheim ist geringer als bei allen deutschen Kernkraftwerken.
  • Im Falle einer Überflutung, die so stark ist, dass sie nur alle 100.000 bis eine Million Jahre auftritt, ist der Verlust zentraler sicherheitstechnisch wichtiger Einrichtungen möglich.
  • Aufgrund der Positionierung der sicherheitstechnischen Systeme weit unterhalb des Niveaus des Rheinkanals besteht Überflutungsgefahr für das gesamte Anlagegelände.
  • Als besonders relevantes Risiko wird bewertet, dass die zentral wichtigen Sicherheitsfunktionen sowohl der sekundärseitigen Wärmeabfuhr als auch der primärseitigen Kühlmittelergänzung von jeweils nur einem Behälter pro Block abhängen.[47]

Bei diesem Stresstest schnitt Fessenheim laut Presse unter den französischen Kernkraftwerken trotz dieser Mängel als eines der sichersten ab.[48] Als Folge mussten auch in Fessenheim zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Diese verlängern aber laut der französischen Atomaufsicht die Lebensdauer der beiden Reaktoren um weitere 10 Jahre.[49]

60 Atomkraftgegner von Greenpeace gelangten am 18. März 2014 mit einer selbstgebauten Brücke von einem LKW-Container aus über den Stacheldrahtzaun auf das Gelände des AKW und warfen damit weitere Sicherheitsfragen auf. Stéphane Bouillon, damals Präfekt der Region Elsass[50] behauptete, es habe zu keinem Zeitpunkt ein Sicherheitsrisiko bestanden. Demonstranten seien nur aufs Dach des Reaktorgebäudes geklettert; sie hätten keinen Zugang in die Räumlichkeiten gehabt.[51]

Lager- und Abklingbecken für Brennstäbe

Im Juli 2011 gab die französische Atomaufsicht bekannt, dass sie einer Laufzeitverlängerung des Atomkraftwerks positiv gegenüberstehe: unter anderem allerdings unter der Bedingung, dass zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen für die Lager- und Abklingbecken getroffen werden, da es Unsicherheiten gebe, ob die im Falle eines Dammbruchs betroffenen Kühlsysteme standhalten würden.[52][53][54]

Containment

Die Überprüfung des Sicherheitsbehälters ergab laut der im Laufe des Gutachtens im Juni 2010 durchgeführten Dichtigkeitsprüfungen, dass sich der gemessene Leckage-Wert (siehe Dichtheitsprüfung) innerhalb der erlaubten Grenzen befand. Der Behälter hat aber (veraltete Bauweise) ein geringeres Volumen als moderne Sicherheitsbehälter.[55] Das Containment ist darauf ausgelegt, einem Druck von 3,73 bar standzuhalten. Der Raum innerhalb des Containments hat eine Höhe von 53,5 Metern und einen Durchmesser von 39 Metern.[42]

Erdbeben

Lage des Kernkraftwerks im Oberrheingraben auf dem Oberrhein-Aquifer (Fósse rhénan)
Karte der Erdbebenzonen in Deutschland

Die Direktion des Kernkraftwerkes betrachtet das sogenannte Basler Beben des Jahres 1356 als Referenzbeben für die Auslegung der Erdbebensicherheit des Kernkraftwerks.[56] Es gilt als das bisher stärkste historisch belegte Beben Mitteleuropas sowie als das älteste historische Erdbebenereignis nördlich der Alpen.[57] In der Region Basel (CH) kam es wiederholt zu stärkeren Erdbeben; die Region gilt nach der um das Wallis als die mit dem zweithöchsten Erdbeben-Risiko der Schweiz.[58] Die Stärke des Basler Bebens wird mittlerweile anhand von historischen Aufzeichnungen auf eine Stärke zwischen 9 und 10 auf der MSK-Skala und etwa 6,2 bis 6,7[59] bzw. 6,6[60] auf der Richterskala geschätzt.[61][62][63][64]

Die Schweiz geht dabei in Studien bisher von der hochgerechneten Möglichkeit des Eintretens eines Erdbebens der Stärke 6,0 bis 6,5 alle 100 und von einem der Stärke 6,5 bis 7,0 alle 1000[65] bis 3000[66] Jahre aus; die Erschütterungen wären dabei allerdings wegen der geringeren Entfernung heftiger als z. B. bei dem Beben der Stärke Neun vor Fukushima.[66] Die Schweiz verlangt für ihre Kernkraftwerke die Auslegung der Erdbebensicherheit auf mindestens ein Beben der Stärke 7; nach einem schweren Erdbeben in Japan im Jahr 2007 wurden die Erdbebenrisiken in der Schweiz im Rahmen der so genannten Studie Pegasos neu, dabei doppelt so hoch wie vorher bewertet.[67]

Der Oberrheingraben ist ein seismisch aktives Gebiet; das Kernkraftwerk liegt am Rand einer in Deutschland nach DIN 4149 mit der zweithöchsten Stufe zwei klassifizierten Erdbebengefährdungszone[68] bzw. in einer mit der dort dritthöchsten Stufe drei klassifizierten Zone der französischen Erdbebenrisikogebiete[69] sowie ca. 20 Kilometer entfernt von einer Zone der jeweils nächsthöheren Stufe. Nach Angaben des Betreibers ist das Kraftwerk auf ein Beben etwa der Stärke 6,7 (Richterskala) ausgelegt.[70] Die Tertiäre Füllung des Rheingrabens ist der von Lockergesteinen ähnlich.[71]

Im Frühjahr 2011 kündigte der Präsident der lokalen Sicherheitskommission (CLIS) ein neues Gutachten zur Erdbebensicherheit des Kraftwerks an, ausgehend von einem Erdbeben der Stärke 7,2 auf der Richter-Skala; dabei sollen auch die möglichen Reaktionen auf Ausfälle der Kühlmittelkreisläufe untersucht werden. Der amtierende Präsident des Regierungsbezirkes Freiburg, Julian Würtenberger, gab an den Vorsitzenden der CLIS konkrete Fragen zum Gutachten weiter:

  • Lage des Referenzerdbebens: direkt unter dem Kernkraftwerk oder woanders?
  • Berücksichtigung auch lokaler, möglicherweise seismisch aktiver Störungen?
  • Überprüfung möglicher Auswirkungen auf Bauten und Anlagen im Bereich des Kernkraftwerks, des Dammes und der (benachbarten) Wasserkraftwerke?[72]

Im Herbst 2011 forderte das Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire (IRSN) nach der Auswertung der Angaben von 80 französischen Nuklearanlagen-Betreibern schnelle Nachbesserungen einiger Anlagen sowie eine Neubewertung der Erdbebensicherheit des Kernkraftwerks bei Fessenheim.[73][74]

Eine in der Sitzung der lokalen Sicherheitskommission (CLIS) vom Oktober 2015 präsentierte erneute Analyse von Bodenproben durch das IRSN ergab kein Risiko für die Standfestigkeit des Hochwasserdamms zum Canal d'Alsace bei einem isolierten Beben, wohl aber für zwei aufeinanderfolgenden Erschütterungen. CLIS-Präsident Michel Habig sagte weitergehende Untersuchungen zu. Die Chefin des benachbarten Regierungspräsidiums Freiburg Bärbel Schäfer hatte dies gefordert.[75]

Fundament

Das Fundament der Anlage weist eine Dicke von 1,5 Metern auf.[76] Dies ist somit die dünnste Fundamentierung aller französischen Kernkraftwerke. Zum Vergleich: Die Bodenplatten der bei einem Erdbeben der Stärke 9 havarierten japanischen Kernkraftwerke in Fukushima weisen eine Dicke von sieben Metern auf.[77] Das französische Institut für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (IRSN) empfahl im Juni 2011, die Bodenplatte des Reaktors zu verstärken.[78][79] Im Rahmen der Empfehlung für eine mögliche weitere zehnjährigen Betriebsverlängerung, die Anfang Juli 2011 erteilt wurde, stellte die Französische Aufsichtsbehörde unter anderem die Forderung, das Fundament sei bis zum 30. Juni 2013 zu verstärken, damit es bei einer Kernschmelze das Corium auffangen bzw. innerhalb des Containments halten könne.[76]

Eine Überflutung des Kernkraftwerks könnte bei gleichzeitigem Bruch oder Durchschmelzen der Bodenplatte eine radioaktive Kontamination des Rheins zur Folge haben.[80]

Grundwasser

Das Kraftwerk liegt mitten auf dem Oberrhein-Aquifer, einem der bedeutendsten Grundwasserleiter Mitteleuropas, der zur Trinkwassergewinnung genutzt wird.[81]

Überflutung

Das Kraftwerk ist bei einem Dammbruch nur unzureichend gegen eine Überflutung aus dem anliegenden Kanal geschützt. Das Wasser des Kanals dient auch zur Kühlung. Auch die Befestigung des Kanals unterliegt seismischen Risiken.[82][83][75]

Notfallvorsorge

Flugzeugabstürze

Die Sicherheit gegen einen Flugzeugabsturz entspricht nach Angaben der Betreiber französischem Durchschnitt. Etwa 32 Kilometer süd-süd-westlich des Kraftwerkes befindet sich der EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg mit etwa 80.000 Flugbewegungen jährlich.[84]

Haftung

Der Inhaber haftet laut Pariser Atomhaftungsübereinkommen sowie „Brüsseler Zusatzübereinkommen“ selbst für die Folgen eines „nuklearen Ereignisses“; er kann diese Haftung nicht z. B. auf einen Zulieferer abwälzen. Die innerstaatlichen Haftungsregelungen gelten ohne Rücksicht auf Staatsangehörigkeit, Wohnsitz oder Aufenthalt.[85]

Nach der derzeit (September 2011) in Frankreich geltenden Rechtslage haftet der Betreiber bei einem solchen Ereignis für eine Schadenssumme bis zu einer Höhe von 91,5 Mio. Euro; berücksichtigt man weitere Entschädigungsmöglichkeiten, kommt man auf einen Gesamtentschädigungsbetrag von 330 Mio. Euro; nach von den EU-Vertragstaaten erfolgter Ratifizierung der 2004 von Deutschland und Frankreich unterzeichneten „Revisionsprotokolle“ zu den zuvor genannten Atomhaftungsübereinkommen ergibt sich eine Gesamtentschädigungssumme von 1,5 Mrd. Euro für Schäden aufgrund eines nuklearen Unfalles in einer französischen Atomanlage. Über den § 38 des deutschen Atomgesetzes können weitere 2,5 Mrd. Euro Entschädigungsgelder bereitgestellt werden. (zum Vergleich: Mitte April 2011 beliefen sich Schätzungen über die Folgekosten der Atomhavarien in Fukushima auf bis zu 130 Mrd. Euro[86]).

Kühlung Reaktor und Brennelementelager

Bei einem Komplettausfall der Kühlwasservorsorgung aus dem Rheinseitenkanal soll die anfallende Reaktionswärme laut Angaben der EDF durch Dampfabgabe über vorhandene Dampferzeuger abgeführt werden, die dafür benötigten Wassermengen stünden in Behältern zur Verfügung, der Ersatz des durch die Dampfabgabe anfallenden Wasserverlustes könne über einen Grundwasserbrunnen gewährleistet werden. Auch für einen Ausfall der Kühlung der Abklingbecken stünden ausreichend Wasserreserven bereit.[87]

Im Hitzesommer 2003 musste das Reaktorgebäude für einen störungsfreien Betrieb von außen mit Wasser besprüht werden, um eine Überhitzung mit einer darauf folgenden Abschaltung zu vermeiden (die Abschaltung wäre beim Erreichen einer Temperatur von 50 °C erfolgt, sie erreichte 48,5 °C).[88][89]

Im Frühjahr 2015 sorgte die notwendig gewordene Erneuerung der wasserrechtlichen Genehmigung für die Einleitung von Schadstoffen etc. für Diskussionen: So fehlten z. B. Rückhaltebecken für eventuell radioaktiv verseuchtes Kühl- oder Löschwasser vor der (Wieder)einleitung in den Rhein.[90]

Deutschland

Ausschnitt Evakuierungszonen Kernkraftwerk Fessenheim mit Orten auf deutscher Seite (bis 2015)

Das ursprüngliche Katastrophenschutz-Konzept beinhaltete die Evakuierung einer „Zentralzone“ von zwei Kilometer Radius um das AKW innerhalb von sechs Stunden; für eine Evakuierung einer sogenannten „erweiterten Zone“ mit einem Radius von zehn Kilometern waren 24 Stunden vorgesehen. Hiervon wären rund 50.000 Menschen betroffen.[91]

In der Folge der Reaktorkatastrophe in Fukushima wurden ab Frühjahr 2011 die auf deutscher Seite vorliegenden Notfallpläne von der Katastrophenschutzbehörde des Regierungspräsidiums Freiburg überarbeitet: die Evakuierungszone sollte von bisher 10 auf 25 km ausgeweitet werden; damit hätte sie ca. 453.000 Menschen betroffen.[92] Im November 2013 war dieses Konzept noch nicht umgesetzt.

2014 gab die deutsche Strahlenschutzkommission neue Empfehlungen zum Katastrophenmanagement im Umfeld eines GAUs heraus: die „Außenzone“ solle nun 100 statt 25 Kilometer Radius rund um betroffene Anlagen, die „Mittelzone“ 20 statt 10 Kilometer Radius umfassen; hier betroffene Bevölkerungsteile sollten innerhalb von 24 Stunden nach Alarmierung evakuiert, nach 12 Stunden die Jodtabletten entsprechend verteilt sein,[91]

Anfang Mai wurden dann auch vom Regierungspräsidium Freiburg die demzufolge erneuerten Notfallpläne für das AKW Fessenheim vorgestellt: Innerhalb von sechs Stunden müssten die Bewohner Bremgartens, Grißheims sowie die sich im Gewerbepark Breisgau Aufhaltenden, somit ca. 4.200 Menschen evakuiert werden, davon knapp 2.000 auf dem Gelände des ehemaligen Militärflughafen Eschbachs Arbeitende. Bei einer Evakuierung der Gesamtgemeinden zuzüglich des Gewerbeparks wären es rund 20.500 Personen. In der Mittelzone befänden sich 26 Kreiskommunen, somit nochmals rund 130.000 Personen. Zusammen mit Orts- und Stadtteilen Freiburgs wären es ca. 165.000, im Falle der Evakuierung ganz Freiburgs gegen 350.000. Dabei ging ein Behördenvertreter davon aus, dass sich „Zwei Drittel [der Bevölkerung] selbst von dannen machten“. Mehrere Gemeinden wie Bollschweil oder Vogtsburg machten Einsprüche geltend: Sie wollten ihre Gesamtgemeinden in die Evakuierungszonen aufgenommen haben, nicht nur Teilorte.[93][94]

Jodtabletten

Im September 2009 wies das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg in der Antwort auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Marianne Wonnay[95] darauf hin, dass alle Stadt- und Landkreise des Regierungsbezirks Freiburg sowie Teile des Regierungsbezirks Karlsruhe und des Regierungsbezirks Tübingen in der sog. „Fernzone“ (= weniger als 100 km vom Kernkraftwerk entfernt) liegen und dass die „bei einem Störfall zur Ausgabe vorgesehenen Kaliumjodidtabletten“ in Immendingen (80 km östlich von Freiburg) gelagert werden.

Notfallschutzbroschüre

Das Regierungspräsidium Freiburg hat für die bei einem Störfall betroffene deutsche Bevölkerung eine so genannte „Notfallschutzbroschüre“ herausgegeben.[96]

Frankreich

Auf französischer Seite sollen Stadtplanung und Besiedelung entsprechend dem Risiko von Unfällen mit so genannter „schneller Kinetik“ angepasst und gesteuert werden, dies meint die Möglichkeit eines Unfalls mit der Ausbreitung von Schadstoffen in hoher Geschwindigkeit; vor allem in einem Radius von 2 km um das Kernkraftwerk herum.[97]

Darüber hinaus wurde bereits ein Plan particulier d’intervention (PPI, dt. besonderer Eingreifplan) erstellt, ein Post Nuclear Accident Plan (PPA, dt. Plan für die Zeit nach einem Nuklearunfall) soll erstellt werden:

„Dieser PPA gestaltet die Aktionen der öffentlichen Hand in Sachen Personenüberwachung, Lebensmittelverwaltung, Dekontaminierung der berührten Zone (die sich auf bis zu 30 km erstrecken kann) in Sachen Personenschutz und -überwachung.“[98]

Betriebsstörungen, Auswahl

Betriebsstörungen mit INES-Einstufungen null (blau) und eins (rot), 1990 bis 2008[99]

Seit der Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes kam es zwischen 1989 und 2008 zu über 200 Zwischenfällen, welche laut der deutschen Strahlenschutzverordnung meldepflichtig sind. Auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) wurden sie auf Stufe 0 bzw. 1 eingeordnet, das sind dort die Kategorien mit geringer oder ohne sicherheitstechnischer Bedeutung und Abweichung vom Normalbetrieb der Anlage. Zur besseren Übersicht werden deswegen hier nur einige der aktuelleren Vorfälle berücksichtigt, die in der Abbildung rechts nicht Teil der Statistik sind.

2009

Am 27. Dezember 2009 wurde der zweite Reaktor des Kernkraftwerks wegen Pflanzenresten im Kühlkreislauf vorerst abgeschaltet.[100][101] Der Stromkonzern EDF teilte mit, es sei noch unklar, wann der Reaktor wieder hochgefahren werde.[102] Die französische Atomaufsichtsbehörde stufte den Zwischenfall in der Anlage auf INES 1 ein. Der für Wartungsarbeiten am 26. Dezember vom Netz genommene Reaktor hätte eigentlich am 27. Dezember gegen 6 Uhr wieder den Betrieb aufnehmen sollen. Laut EDF waren beim Neustart einer Wasserpumpe Pflanzenreste in den Kühlkreislauf geraten, als der Reaktor hochgefahren werden sollte. Dadurch wurde die Leistungsfähigkeit des Systems beeinflusst.[103]

2010

Am 24. August 2010 wurden 50 Kubikmeter radioaktiver Gase freigesetzt, wie die staatliche französische Atomaufsichtsbehörde ASN auf ihrer Homepage sechs Tage später meldete. Dabei wurde laut ASN die Zerfallsaktivität der Gase aus dem Reservoir vor dem Entweichen nicht gemessen. Der Vorfall wurde mit INES 0 bewertet.[104][105]

Am 20. Oktober 2010 kam es beim Einschalten eines Ventilators zu einem Kurzschluss. Daraufhin wurde aus Sicherheitsgründen Block 1 des Kernkraftwerks heruntergefahren.[106]

2011

Auf Grund eines Bedienungsfehlers kam es am 3. April 2011 zu einer automatischen Abschaltung des Reaktors 1.[107] Nach Überprüfung durch den Betreiber wurde das Kraftwerk am 4. April 2011 wieder in Betrieb genommen. Die ASN bewertete den Zwischenfall mit INES1.[108][109]

2012

Am 25. April kam es laut Angaben des Kraftwerksbetreibers im nichtnuklearen Teil der Anlage zu einem Brand am Kühlteil eines Wechselstromgenerators in der Maschinenhalle des Blocks II.[110]

Am 8. Mai kam es nach Angaben des Kraftwerksbetreibers erneut zu einer Störung in Block II des Kraftwerkes: während eines Tests, bei dem das Kraftwerk vom regulären Stromnetz getrennt wird, um einen Stromausfall zu simulieren, erfolgte eine automatische Schnellabschaltung.[111][112]

Am 5. September wurden mehrere Menschen bei einem Zwischenfall verletzt. Es soll Wasserstoffperoxid-Dampf ausgetreten sein.[113][114]

2014

Am 9. April wurden durch die unsachgemäße Befüllung eines Wasserreservoirs mehrere Bereiche des Kraftwerks mit Wasser überflutet.[115] Dabei wurde ein Strang des Reaktorschutzsystems von Block 1, das zur Schnellabschaltung und zur Aktivierung anderer Sicherheitssysteme benötigt wird, durch Wassereinwirkung beschädigt. Ein zweiter redundanter Strang war aber noch funktionsfähig. Die Anlage wurde zur Reparatur heruntergefahren. INES-Klassierung: 1[116][117]

Fast zwei Jahre später, am 4. März 2016, machten die Süddeutsche Zeitung und der WDR Ergebnisse ihrer Recherchen bekannt, wonach dieser Vorfall bedeutend schwerer gewesen sei, als die ASN der IAEA meldete. Die Abschaltung mit Steuerstäben habe nicht funktioniert; man habe eine Notabschaltung mittels Flutung mit Bor (Notborierung) vornehmen müssen. Auch sei die Temperatur im Reaktor mangels genauer Daten minutenlang unkontrolliert gefallen, da er noch am Netz war und weiter Dampf produziert wurde. Manfred Mertins, jahrzehntelanger Experte der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit, sagte aus, ihm sei kein Fall bekannt, bei dem ein Leistungsreaktor in Westeuropa störfallbedingt durch Zugabe von Bor abgefahren werden musste.[118][119] Laut den Recherchen habe die französische Atomaufsichtsbehörde ASN der IAEA die Notborierung und andere Faktoren des Vorfalls verschwiegen.

Die ASN erwähnte den Zwischenfall auch nicht im ASN report on the state of nuclear safety and radiation protection in France in 2014 im Abschnitt Significant Events.[120] Dieser jährliche Bericht ist seit dem Jahr 2012 vorgeschrieben.[121]

2016

Reaktor 2 wurde Mitte Juni abgeschaltet, zunächst für eine Kontrolle. Später entzog die Atomaufsichtsbehörde (ASN) ein Prüfzertifikat. Am 18. Oktober 2016 teilte die ASN mit[122], dass EDF binnen drei Monaten außerplanmäßig die Funktionstüchtigkeit von Dampferzeugern an fünf bis dato laufenden Kernreaktoren prüfen muss, darunter auch an Reaktor 1 in Fessenheim.[123][124]

Bestrebungen, das Kraftwerk abzuschalten

Der Präsident des Internationalen Atomschutzverbandes TRAS, Rudi Rechsteiner, schlug Mitte 2015 einen Staatsvertrag zwischen Deutschland und Frankreich über die Abschaltung des Kernkraftwerks vor.[125][126]

Bürgerschaftliches Engagement

Verwendung eines Teils der traditionellen Markgräfler Tracht im Logo einer der Widerstandsgruppen: Hörnerkappe auf Antiatomsonne
Teil der Menschenkette vom 26. Juni 2011 vor dem Haupteingang des Kernkraftwerks

Im April 1971 kam es zur ersten Demonstration gegen den Bau des Kernkraftwerks Fessenheim; sie wurde vom Elsässer Komitee zum Schutz der Rheinebene organisiert: 15.000 Menschen versammelten sich am späteren Standort am Canal d’Alsace mit dem Ziel, das Bauvorhaben zu verhindern.[127] Im Zuge der weiteren Widerstandsbewegung – so auch gegen den Bau des Kernkraftwerk Wyhl weiter nördlich auf der badischen, östlichen Seite des Oberrheins – entstand 1977 der zunächst noch illegal sendende Radiosender Radio Verte Fessenheim, der sich gleichermaßen gegen das Kernkraftwerk Fessenheim aussprach und die Gegner unterstützte. Später nannte sich dieser in Radio Dreyeckland um.

Im Juni 2005 gründeten einige Organisationen und Gemeinden aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz den Trinationalen Atomschutzverband (TRAS, französisch L’Association trinationale de protection de la population des alentours de Fessenheim (ATPN)). Er hat sich zum Ziel gesetzt, eine Stilllegung der Reaktoren des Kernkraftwerks Fessenheim auf dem Rechtsweg zu erreichen.[128] In den darauf folgenden Jahre äußerten Kernkraftgegner wiederholt ihre Bedenken über das Kernkraftwerk, z. B. forderte im Februar 2007 die Umweltschutzorganisation Greenpeace seine Schließung.[129]

Im März 2011 kam es zu einer Demonstration von Neuenburg am Rhein zur Rheininsel bei Chalampé, an der bis zu 10.000 Menschen teilnahmen.[130] Danach gab es weitere Kundgebungen gegen den Betrieb mit jeweils mehreren tausend Demonstranten, unter anderem Anfang April auf der Rheininsel zwischen Hartheim und dem Kraftwerk,[131] am Ostermontag an zahlreichen deutsch-schweizerischen und deutsch-französischen Rheinbrücken[132][133], im Mai 2011 in Freiburg auf dem Stühlinger Kirchplatz[134] und im Juni desselben Jahres – diesmal in Form einer Menschenkette – wiederum am Kernkraftwerk selbst.[135][136] Das Aktionsbündnis Fessenheim stilllegen. Jetzt! organisiert weiterhin Protestaktionen mit zahlreichen Teilnehmern.

Offizielle Forderungen (Auswahl)

Darüber hinaus formulierten zunehmend auch offizielle Vertreter, Institutionen, Städte und Gemeinden in der Folge der Explosionen in Fukushima Resolutionen für eine schnellstmögliche Stilllegung, so z. B. die drei Schweizer Kantone Basel-Stadt, Basel-Land und Jura[137], die französische Region Franche-Comté[138] sowie die elsässische Stadt Straßburg[139][140]; außerdem in Deutschland unter anderen die Städte und Gemeinden Bad Bellingen, Breisach[141], Freiburg[142], Ettenheim[143], Lahr[144], Müllheim[145], Münstertal[146], Offenburg,[147] Sasbach[148], Titisee-Neustadt[149] sowie Umkirch[150].

Am 23. Juni 2011 übergab die amtierende Erste Landrätin des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald (D), Dorothea Störr-Ritter, dem amtierenden Energiekommissar der Europäischen Union, Günther Oettinger, eine vom Kreistag Breisgau-Hochschwarzwald am 9. Mai 2011 einstimmig verabschiedete Resolution zur Stilllegung des Kernkraftwerkes.[151] Dieser Resolution schloss sich Ende Juli der Gemeindeverwaltungsverband Müllheim-Badenweiler an.[152] Auch der Ortenaukreis verabschiedete am 26. Juli 2011 einstimmig eine Resolution zum Kraftwerk Fessenheim, in der die Genehmigung zur Laufzeitverlängerung angefochten und eine Stilllegung erbeten wurde.[153]

In einem Schreiben an die amtierende französische Umweltministerin fordert ihr baden-württembergischer Amtskollege für den Stresstest Frankreichs in Fessenheim aufgrund „der grenzüberschreitenden Umweltauswirkungen“ die Berücksichtigung der gleichen Kriterien, wie sie die deutsche Reaktorsicherheitskommission bei der Überprüfung der deutschen Reaktoren angelegt habe.[154]

Offiziell zugesagte und geplante Stilllegung

Im November 2011 vereinbarten die Parti Socialiste (PS) und die grüne Partei Europe Écologie-Les Verts (EELV), im Fall eines Wahlsiegs bei den Präsidentschaftswahlen 2012 bis zum Jahr 2025 24 französische Kernkraftwerke stillzulegen bzw. den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion von 75 auf 50 % im Jahr 2025 zu senken:[155] Dies wäre ein Drittel der damaligen Kernenergie-Kapazitäten Frankreichs. Das Kernkraftwerk Fessenheim solle im Falle eines linken Wahlsieges sofort abgeschaltet werden (siehe Atomausstieg: Frankreich).[156] Dies bestätigte der sozialistische Kandidat François Hollande wiederholt. Der damalige Amtsinhaber Nicolas Sarkozy sprach sich mehrmals eindeutig für einen Weiterbetrieb aus, möglicherweise mit einer Gesamtlaufzeit bis zu 60 Jahren, so auch bei einem Besuch im Kraftwerk im Februar 2012.

Mitte September 2012 gab der nun amtierende französische Staatspräsident François Hollande bekannt, dass das Kernkraftwerk Ende 2016 stillgelegt werden solle.[4][157]

Mitte November 2014 sprach die amtierende französische Umwelt-und Energieministerin Ségolène Royal lediglich von „zwei [in Frankreich] abzuschaltenden Reaktoren“, sobald der Neubau des Europäischen Druckwasserreaktors (EPR) beim bretonischen Kernkraftwerk Flamanville mit zwei Kraftwerksblöcken ans Netz gehe.[155]

Anfang Januar 2015 bestätigte Hollande den Schließungstermin, allerdings ohne Datum; die entsprechenden Verfahren und Vorbereitungen seien im Gang.[158][155]

Anfang Februar 2015 gab es Verlautbarungen, es würden unter Umständen zwei Meiler an verschiedenen AKW-Standorten in Frankreich stillgelegt werden, wenn das neue französische Energiewendegesetz in der zweiten Jahreshälfte in Kraft trete, also nicht die beiden Reaktoren in Fessenheim. Royal habe der EdF ein Vorschlagsrecht für stillzulegende Standorte eingeräumt und behalte sich arbeitsmarktrelevante Überlegungen vor.[159] In einer Antwort auf eine entsprechende Anfrage der amtierenden deutschen Umweltministerin Barbara Hendricks bestätigte sie wiederum die geplante Schließung der beiden Blöcke in Fessenheim.[160]

Mitte des Jahres 2015 wurde die EdF von der französischen Atomsicherheitsbehörde Autorité de sûreté nucléaire (ASN) aufgefordert, sich umgehend über den Zeitpunkt der Stilllegung und das geplante Vorgehen in diesem Zusammenhang zu äußern.[161]

Anfang September 2015 gab es Verwirrung um Äußerungen von Royal, das AKW Fessenheim werde erst 2018 abgeschaltet werden,[162] die am Tag darauf bereits wieder mehr oder weniger dahingehend zurückgenommen wurden, dass die Stilllegung 2016 „unumkehrbar eingeleitet“ werde.[163]

Ende September 2015 äußerte Hollande in einem Interview, die Atommeiler bei Fessenheim würden doch nicht bis Ende 2016 ausgeschaltet[164] und müssten aufgrund der verzögerten Fertigstellung des EPR in Flamanville[165] bis 2018 am Netz bleiben.[166]

Anfang Oktober 2015 wies Denis Baupin (Abgeordneter der französischen Grünen und Vizepräsident der französischen Nationalversammlung) darauf hin, dass die Betriebsgenehmigung für den EPR-Neubau in Flamanville im Frühjahr 2018 auslaufe und die EdF sich in der damit aktuell neu zu beantragenden Betriebserlaubnis festlegen müsse, wann sie – aufgrund der mittlerweile in Frankreich auf 63,2 GW jährlich gedeckelten Atomstromproduktion – welche Reaktoren wo stilllegen werde.[126] Ende Oktober wurde eine etwaige Stilllegung der beiden lokalen Reaktoren erstmals von einem amtierenden Kraftwerks-Direktor in einer Sitzung der lokalen Überwachungskommission offiziell bestätigt: diese sei im Antrag der EdF von Anfang Oktober zur Verlängerung der Betriebsgenehmigung für Flamanville genannt worden.[75] Umweltministerin Ségolène Royal verlangte laut französischer Presse daraufhin, dass mit der Abschaltung der beiden Reaktoren in Fessenheim spätestens Ende Juni 2016 begonnen werden müsse.[167]

Nachdem bekannt wurde, dass die staatliche Areva als Erbauerin des Kraftwerks falsche Sicherheitsdokumente für Teile der Anlage vorgelegt hatte, erließ die Atomaufsichtsbehörde am 20. Juli 2016 eine Abschaltverfügung für Block zwei.[168]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Kernkraftwerk Fessenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

Einzelnachweise

  1. Power Reactor Information System (PRIS) der IAEA (15. Mai 2012)
  2. lefigaro.fr (April 2011): Des centrales atomiques au milieu des populations
  3. 'Ballungsraum Straßburg' meint Aire urbaine de Strasbourg (französischer Teil).
  4. a b Marie-Béatrice Baudet, Thomas Wieder: François Hollande lance la transition écologique. Le Monde.fr, 14. September 2012, abgerufen am 14. September 2012 (französisch).
  5. www.lexpress.fr: Fessenheim, gaz de schiste...: Hollande joue au démineur
  6. Hollande verkündet Stilllegung des Atomkraftwerks Fessenheim für 2016 (1. Oktober 2012)
  7. Bärbel Nückles, badische-zeitung.de, 11. März 2013: Fessenheim-Abwickler: „Akw schließen, bevor sie zu alt werden“ (11. März 2013)
  8. lefigaro.fr 8. septembre 2015: La fermeture de la centrale nucléaire de Fessenheim à nouveau repoussée
  9. EDF réclame un accord sur son indemnisation avant de fermer Fessenheim
  10. swr.de: Zeitplan zur Abschaltung wackelt erneut
  11. EDF et l’Etat trouvent un accord à 400 millions d’euros pour fermer Fessenheim
  12. a b Wolfgang D. Müller: Auf der Suche nach dem Erfolg – Die sechziger Jahre – Geschichte der Kernenergie in der Bundesrepublik Deutschland Band II. In: Schäffer Poeschel, Stuttgart 1996. ISBN 3-8202-1029-6. S. 306/307
  13. a b Power Reactor Information System der IAEA: „France (French Republic): Nuclear Power Reactors“ (englisch)
  14. Spiegel-online.de, Politik, Ausland, 20. März 2011, cte/dpa: Umweltministerin rührt an Frankreichs Atompolitik (14. Juni 2011)
  15. EDF – Das Kernkraftwerk Fessenheim – Portrait (14. Juni 2011)
  16. a b Toni Nachbar: Heiße Anteile an Fessenheim – Wie verquickt sind das elsässische AKW, die EnBW und die neue Landesregierung? In: Badische Zeitung, 24. Juli 2011.
  17. a b fessenheimstop.org (28. April 2012)
  18. »Das wäre eher Chance denn Last« – Staatsministerin Silke Krebs zu EnBW und Fessenheim In: Badische Zeitung, 21. August 2011
  19. Geschäftsbeziehungen zwischen der EnBw und dem Atomkraftwerk Fessenheim. In:fessenheimstop.org (28. April 2012)
  20. a b c 3. Juni 2016, Hans Galli, derbund.ch: Streit um Abschaltung des AKW Fessenheim (3. Juni 2016)
  21. bernerzeitung.ch, 27. Februar 2013, Dominik Balmer: Fessenheim und Gaskraftwerke trüben die Rechnung der BKW (28. Februar 2013)
  22. 5. Mai 2012, handelszeitung.ch: Schweizer Konzerne sollen für AKW Fessenheim zahlen (26. Mai 2012)
  23. Adrien Dentz: Enjeu – Plébiscite à Fessenheim pour la centrale nucléaire (dt. Wahlkampf: Plebiszit in Fessenheim für die Nuklearzentrale) In: lalsace.fr, 23. April 2012 (25. April 2012)
  24. Bärbel Nückles, badische-zeitung.de, 23. Januar 2013: Fessenheim-Mitarbeiter wollen gegen Schließung protestieren (11. März 2013)
  25. Bärbel Nückles, badische-zeitung.de, 6. März 2013: Wie die Fessenheimer ihr Atomkraftwerk retten wollen (11. März 2013)
  26. a b EDF in: energie.edf.com, Umwelt und Strahlenschutz – monatliche Informationen aus dem Kernkraftwerk Fessenheim, Nr. 71, Juli/ August 2011 (7. November 2011; PDF)
  27. Pressemitteilung, Bärbl Mielich, Mitglied Landtag Baden-Württemberg (Die Grünen), 10. November 2010: Niedrigere Grenzwerte für radioaktive Emissionen aus Atomkraftwerken! (4. Mai 2011)
  28. Jörg Lange: Studie Wärmelast Rhein in: bund-nrw.de, Mai 2009, Karte S. 26, Abb. 4.1, Wärmefrachten (Maximalwerte) aus Kühlwassereinleitungen im Rhein (Stand 2004) (23. März 2011; PDF; 6,5 MB)
  29. bund-nrw.de, Mai 2009, Karte S. 39, Abb. 4.11, Wassertemperaturen im Hitzesommer 2003 beim Atomkraftwerk Fessenheim bei der Abwärmeeinleitung sowie ober- und unterhalb. (Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) 2004: Bericht Nr. 142d) (2. November 2011; PDF; 6,5 MB)
  30. Näheres in der französischen Wikipedia
  31. Bärbel Nückles, Michael Baas Fessenheim: Atomaufsicht empfiehlt Laufzeitverlängerung und Nachrüstung in: badische-zeitung.de, Lokales, Elsass, 5. Juli 2011
  32. Bärbel Nückles: AKW Fessenheim wird nachgebessert. In: badische-zeitung.de, Lokales, Elsass, 19. November 2011
  33. ASN 25. Juli 2011: Die französische Atomaufsichtsbehörde ASN nimmt Stellung zur Laufzeitverlängerung von Reaktor Nr. 1 des Kernkraftwerks Fessenheim (Memento vom 7. August 2013 im Internet Archive)
  34. Bärbel Nückles: Kernkraftgegner kritisieren französischen AKW-Stresstest. In: badische-zeitung.de, Lokales, Elsass, 6. November 2011 (20. November 2011)
  35. afp: Das AKW Fessenheim ist über Nacht wieder ans Netz gegangen in: badische-zeitung.de, Lokales, Elsass, 7. November 2011
  36. www.badische-zeitung.de 10. April 2013
  37. Neue Zürcher Zeitung online: Block 2 des AKW Fessenheim wieder am Netz. In: nzz.ch, 7. März 2012
  38. Badische Zeitung, Bärbel Nückles: Fessenheim: Armee von Leiharbeitern renoviert AKW. In: badische-zeitung.de, Nachrichten, Südwest, 30. April 2011 (30. April 2011)
  39. Derniéres Nouvelles d´Alsace (DNA): dna.fr, 6. März 2012
  40. archive.wikiwix.com International Atomic Energy Agency: Fessenheim-1 (29. Februar 2012)
  41. archive.wikiwix.com: International Atomic Energy Agency: Fessenheim-2 (29. Februar 2012)
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  44. welt.de, 30. September 2012: Europas Atomkraftwerke sind nicht sicher genug. - Europäische Atomkraftwerke weisen erschreckende Sicherheitsmängel auf. Das belegen umfangreiche Stresstests. Französische AKW schneiden besonders schlecht ab – aber auch deutsche AKW sind betroffen.
  45. EU-Stresstest: Sicherheitsmängel bei zwölf deutschen AKW. In: Spiegel Online. Abgerufen am 22. Juli 2016.
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  48. Fessenheim, meilleure centrale française? L'Express, 2. Oktober 2012, abgerufen am 23. Oktober 2013 (französisch).
  49. Fessenheim 1 reinforcements complete. World Nuclear News, 9. Juli 2013, abgerufen am 23. Oktober 2013 (englisch).
  50. siehe auch französische Wikipedia. Diese Region bestand 1982 bis 2015.
  51. Rainer Ruther, Oliver Huber, David Weigend, Karl Heidegger: Elsass: Protest: Greenpeace-Aktivisten besetzen AKW Fessenheim. In: badische-zeitung.de. Abgerufen am 22. Juli 2016.
  52. Centrale de Fessenheim : la CLIS demande deux nouvelles contre-expertises. Abgerufen am 6. Juli 2011.
  53. Fessenheim: Atomaufsicht empfiehlt Laufzeitverlängerung und Nachrüstung. Abgerufen am 6. Juli 2011.
  54. Nun fordert auch Strassburg die Schliessung von Fessenheim. Abgerufen am 6. Juli 2011.
  55. GSIEN/ANCCLI – Gutachterbericht bzgl. der Dritten 10-Jahres-Inspektion (VD3) von Fessenheim 1 – Juni 2010. (PDF; 45 kB) Abgerufen am 7. Juli 2011 (S. 3, 4).
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  58. Schweizerischer Erdbebendienst, seismo.ethz.ch: Erdbebengefährdung > Hintergrund > Erdbebengefährdungsmodell 2015 im Vergleich (1. November 2015)
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  60. Schweizerischer Erdbebendienst, seismo.ethz.ch: Erdbeben in der Schweiz > Historische Beben (1. November 2015)
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  73. badische-zeitung.de, 7. November 2011, Bärbel Nückles, AFP: AKW Fessenheim: Institut sieht Risiko bei Erdbeben (20. November 2011)
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  78. rp.baden-wuerttemberg.de, Protokoll der CLIS-Sitzung vom 14. Juni 2011 (PDF; 102 kB)
  79. irsn.fr, Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire, Direction de la Sûreté des reacteurs, Rapport N° DSR 285: Le Reexamen de Sûreté des Reacteurs a eau sous pression de 900 MWE a l´occasion de leurs troisiemes visites decennales (25. Juni 2011; PDF; 419 kB)
  80. badische-zeitung.de, 23. Juni 2011, Bärbel Nückles: Zeichen stehen auf Laufzeitverlängerung für Fessenheim (23. Juni 2011)
  81. badische-zeitung.de Grüne fordern Überwachung des Grundwassers (29. Juli 2008) (abgerufen am 15. Juni 2011)
  82. lalsace.fr, Région, Actualité, Alsace, 11. Juni 2011, Olivier Brégeard: Centrale de Fessenheim – Le conseil général réévalue le risque d’inondation (13. Juni 2011)
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  84. euroairport.com: Verkehrsstatistiken ab 2000 (2. November 2011)
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  86. siehe Artikel Nuklearkatastrophe von Fukushima, Abschnitt Haftung und Finanzierung (11. September 2011)
  87. baerbl-mielich.de, Schreiben des Landtagspräsident (Deutschland)|Landtagspräsidiums Baden-Württemberg, Ministerialdirektor Helmfried Meinel, 22. August 2011, S. 2/3; Antwort auf eine „kleine Anfrage“ der MdL Bärbl Mielich (Grüne) vom 2. August 2011 (11. September 2011; PDF; 168 kB)
  88. spiegel.de, Nachrichten, Panorama, 3. August 2003: Hitzewelle – Deutschland glüht in Sahara-Hitze (29. Juni 2011)
  89. spiegel.de, Nachrichten, Panorama, 4. August 2003: Sommerhitze – Deutschland, 40 Grad (29. Juni 2011)
  90. Badische-zeitung.de, 15. Mai 2015, Bärbel Nückles: Kühlwasser erhitzt Gemüter beim Atomkraftwerk Fessenheim (31. Oktober 2015)
  91. a b Badische Zeitung, 14. November 2013, Wulf Rüskamp: badische-zeitung.de: Fessenheim: Schutzzone um Akw nach wie vor nicht ausgeweitet (14. November 2013)
  92. badische-zeitung.de, Nachrichten, Südwest, 9. Juni 2011, Sylvia Faller: Fessenheim: Evakuierungszone wird ausgeweitet (13. Juni 2011)
  93. Badische-zeitung.de, 6. Mai 2015, Tanja Bury: Notfallpläne für Atomunfall in Fessenheim vorgestellt (31. Oktober 2015)
  94. Die Oberbadische, Weiler Zeitung, 29. Mai 2015, Boris Burkhardt: verlagshaus-jaumann.de: „Viel Wunschdenken, wenig Realität“ (1. November 2015)
  95. PDF bei www.landtag-bw.de
  96. Fessenheimnotfallschutzbroschüre. In: rp-freiburg.de (1,4 MB, 21. Januar 2012; PDF)
  97. rp.baden-wuerttemberg.de, Regierungspräsidium Freiburg: Endgültiges Besprechungsprotokoll vom 14. Juni 2010, Punkt 6 – Präsentation der Vorgehensweise zur Beherrschung der Städteplanung rund um die Kraftwerke (S. 8, siehe auch Commission Locale d’Information et de Surveillance (CLIS), 16. Juni 2011; PDF; 102 kB)
  98. rp.baden-wuerttemberg.de, Regierungspräsidium Freiburg: Endgültiges Besprechungsprotokoll vom 14. Juni 2010, 8.2 – Planentwurf für die Zeit nach einem Nuklearunfall (PPA) (S. 10, siehe auch Commission Locale d’Information et de Surveillance (CLIS), 16. Juni 2011; PDF; 102 kB)
  99. Avis d'incidents – Centrale nucléaire de Fessenheim. In: asn.fr. Archiviert vom Original am 19. Januar 2012; abgerufen am 12. August 2011 (französisch).
  100. Communiqué n°2 à 17h15 – Incident en voie de résolution à la centrale nucléaire de Fessenheim. ASN, 27. Dezember 2009, abgerufen am 17. Juli 2011 (französisch).
  101. Électricité de France (EDF), 27. Dezember 2009: Unité de production n°2 de la centrale de Fessenhei m : retour à une situation satisfaisante (17. Juni 2011; PDF; 26 kB)
  102. Électricité de France (EDF), 27. Dezember 2009: Prolongement de l’arrêt de l’unité de production n°2 de la centrale de Fessenheim (17. Juni 2011; PDF; 24 kB)
  103. sda / Zeitung Der Sonntag, 27. Dezember 2009
  104. Rejet involontaire de 50 m³ d’effluents gazeux radioactifs. ASN, abgerufen am 22. Juli 2016 (französisch).
  105. badische-zeitung.de, 29. September 2010, bnü: AKW Fessenheim: Radioaktives Gas trat aus (17. Juni 2011)
  106. badische-zeitung.de, 24. Oktober 2010, Bärbel Nückles: Störfall: Kurzschluss im AKW Fessenheim (17. Juni 2011)
  107. Électricité de France (EDF), 7. April 2011: Arrêt automatique de l'unité de production n°1 suite à un non respect des règles d'exploitation (abgerufen am 17. Juni 2011)
  108. Arrêt automatique du réacteur n°1. ASN, abgerufen am 22. Juli 2016 (französisch).
  109. n-tv.de: Störung in französischem Atomkraftwerk Fessenheim
  110. swr.de: Brand im Atomkraftwerk Fessenheim
  111. Badische-Zeitung: Technische Panne im Atomkraftwerk Fessenheim
  112. Welt Online: Forderung nach schneller Abschaltung
  113. heute.de: Verletzte bei Zwischenfall im Akw Fessenheim (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  114. AKW-Unfall in Fessenheim nahe deutscher Grenze. In: Welt Online. 5. September 2012, abgerufen am 22. Juli 2016.
  115. Badische Zeitung: Fessenheim: Wann ist ein Störfall ein Normalfall?
  116. Störfall-Meldung durch die Aufsichtsbehörde ASN
  117. Autorité de Sûreté Nucléaire: Suites de l'inondation interne du 09/04/2014
  118. sueddeutsche.de 4. März 2016: Panne im Atomkraftwerk Fessenheim war gravierender als gedacht
  119. wdr.de: Französische Atomaufsicht vertuschte schweren Zwischenfall im Atomkraftwerk Fessenheim
  120. Volltext (pdf). Anmerkung: Seite 302 dieses Berichts enthält folgenden Absatz: ASN observed improvements in the management of working time on the Fessenheim site. The site was moreover marked by a serious accident in 2014. The licensee must make progress in the drawing up of prevention plans to prevent the recurrence of such an event. Dort steht weder was mit 'serious accident' gemeint ist noch an welchem Datum dieser stattfand (Seite 302)
  121. Ordonnance n° 2012-6 du 5 janvier 2012 modifiant les livres Ier et V du code de l'environnement
  122. www.asn.fr: L’ASN prescrit la réalisation sous trois mois de contrôles sur les générateurs de vapeur de cinq réacteurs d’EDF dont l’acier présente une concentration élevée en carbone (Pressemitteilung)
  123. Décision n° 2016-DC-0572 de l’ASN du 18 octobre 2016
  124. FAZ.net 19. Oktober 2016
  125. Der Sonntag (Badische Zeitung), 13. September 2015, S. 2, Aus der Region, Rudolf Rechsteiner im Gespräch im Annette Mahro: „Bevor es zu spät ist“. In: atomschutzverband.ch (PDF, , 1. November 2015)
  126. a b badische-zeitung.de, 11. Oktober 2015, Bärbel Nückles: Fessenheim: Das lange Warten auf das Aus (31. Oktober 2015)
  127. Geschichte der Atomenergie, Aufbruch ins Wunderland. S. 3, abgerufen am 13. Juli 2011.
  128. TRAS-ATPN. Abgerufen am 1. November 2015.
  129. Greenpeace Gruppe Freiburg, 30 Jahre AKW Fessenheim (15. Juni 2011)
  130. Tausende bei Demo gegen Fessenheim. Abgerufen am 15. Juli 2011.
  131. Rund 2000 Menschen fordern: Fessenheim abschalten. Abgerufen am 15. Juli 2011.
  132. Tausende Atomkraftgegner demonstrieren auf Rheinbrücken. Abgerufen am 18. Juli 2011.
  133. 3000 Menschen protestieren bei Neuenburg. Abgerufen am 15. Juli 2011.
  134. Rund 8000 demonstrierten in Freiburg gegen Atomkraft. Abgerufen am 15. Juli 2011.
  135. Mehrere tausend Atomkraftgegner demonstrieren gegen Fessenheim. Abgerufen am 15. Juli 2011.
  136. regionalia.de: Friedliche Umzingelung – Menschenkette um´s AKW Fessenheim (1. November 2015)
  137. badische-zeitung.de, Lokales, Basel, 31. März 2011, sda: Noch ein Kanton gegen AKW (13. April 2011)
  138. badische-zeitung.de, Lokales, Elsass, 2. April 2011, Bärbel Nückles: Die Nachbarn werden ungeduldig (13. April 2011)
  139. badische-zeitung.de, Lokales, Elsass, 13. April 2011, dpa: Straßburg für Stilllegung von Fessenheim (13. April 2011)
  140. tagesanzeiger.ch, 14. April 2011 (aktualisiert), Harald Schultz, dapd: Wenn Gallier den Aufstand proben (29. Juni 2011)
  141. badische-zeitung.de, Lokales, Breisach, 21. April 2011, apt: Resolution gegen das AKW Fessenheim (21. April 2011)
  142. badische-zeitung.de, Lokales, Freiburg, 5. April 2011, Uwe Mauch: Gemeinderat fordert: Raus aus der Atomenergie (13. April 2011)
  143. badische-zeitung.de, Lokales, Ettenheim, 27. Mai 2011, fi: Stadt fordert Stilllegung von Ettenheim (27. Mai 2011)
  144. Lokales, Lahr, 30. Mai 2011, bko: Atomkraftwerke werden rundweg abgelehnt
  145. badische-zeitung.de. Lokales, Müllheim, 26. März 2011, gb: Gemeinderat verlangt: Fessenheim abschalten! (13. April 2011)
  146. badische-zeitung.de, Lokales, Münstertal, 6. Mai 2011, Manfred Lange: Klares Votum: Fessenheim abschalten (6. Mai 2011)
  147. badische-zeitung.de, Lokales, Offenburg, 31. Mai 2011: Einstimmiges Nein zu Fessenheim (31. Mai 2011)
  148. badische-zeitung.de, Lokales, Sasbach, 9. April 2011, iwi: Sasbach: Unterstützung für TRAS (abgerufen 30. Juni 2011)
  149. badische-zeitung.de, Lokales, Titisee-Neustadt, 15. Juni 2011, pes: Titisee-Neustadt wünscht stillgelegtes Fessenheim (15. Juni 2011)
  150. Badische Zeitung, 21. Juni 2006: Umkirch tritt Verband gegen Fessenheim bei. In: rimsingen.de (1. November 2015)
  151. badische-zeitung.de, Lokales, Kreis Breisgau-Hochschwarzwald, 24. Juni 2011, bz: Fessenheim-Resolution für Oettinger (29. Juni 2011)
  152. badische-zeitung.de, Lokales, Müllheim, 27. Juli 2011, Andrea Drescher: Stilllegung „umgehend einleiten“ (27. Juli 2011)
  153. regionews-og.de: Ortenaukreis: Resolution zum Kernkraftwerk Fessenheim verabschiedet regionews-og.de: Resolutionstext (27. Juli 2011)
  154. badische-zeitung.de, Nachrichten, Südwest, 8. August 2011, dpa: Test nach strengen Regeln (9. August 2011)
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  156. Frankreichs Linke plant Atomwende. In: Rheinische Post. S. A6, abgerufen am 17. November 2011.
  157. AKW Fessenheim geht Ende 2016 vom Netz. In: tagesschau.de. 16. September 2012, archiviert vom Original am 16. September 2012; abgerufen am 22. Juli 2016.
  158. „Les études sont en cours, je m'y étais engagé. Dès lors que la loi sur la transition énergétique plafonne la production d'énergie nucléaire, il faut fermer Fessenheim. Cela fait partie de mes engagements“. Nach lefigaro.fr, 4. Januar 2015: L'essentiel de l'intervention de François Hollande
  159. badische-zeitung.de, 3. Februar 2015, Bärbel Nückles: Fessenheim-Gerücht: Wird nur ein Akw-Block abgeschaltet? (31. Oktober 2015)
  160. badische-zeitung.de, 2. März 2015: Pannen-Akw Fessenheim soll wie geplant 2017 vom Netz (31. Oktober 2015)
  161. badische-zeitung.de, 17. Juni 2015, Bärbel Nückles: Wo bleibt Antrag auf Abschaltung? (31. Oktober 2015)
  162. badische-zeitung.de, 9. September 2015, Bärbel Nückles und AFP: Fessenheim soll erst 2018 abgeschaltet werden (31. Oktober 2015)
  163. badische-zeitung.de, 9. September 2015: Schließung von Fessenheim soll 2016 zumindest eingeleitet werden (31. Oktober 2015)
  164. badische-zeitung.de, 25. September 2015: Hollande bekräftigt: Fessenheim geht nicht 2016 vom Netz (31. Oktober 2015)
  165. badische-zeitung.de, 16. Juni 2015, Bärbel Nückles: Fessenheim: Abschaltung bis 2017 steht auf der Kippe (31. Oktober 2015)
  166. badische-zeitung.de, 26. September 2015: Fessenheim könnte bis 2018 am Netz bleiben (31. Oktober 2015)
  167. Der Sonntag (Badische Zeitung), 3. November 2015, S. 10, Aus der Region
  168. Ralf Streck: Droht Frankreich ein Atomkraft-Blackout? Telepolis, 21. Juli 2016, abgerufen am gleichen Tage.