Kerygma und Dogma

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kerygma und Dogma (KuD)

Fachgebiet lutherische und ökumenische Theologie
Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen (Deutschland)
Erstausgabe 1955
Erscheinungsweise vierteljährlich
Verkaufte Auflage 1100 (2006), 900 (2010), 800 (2011), 600 (2021) Exemplare
(Mediadaten[1])
Chefredakteur Andreas Schüle
Herausgeber Michael P. DeJonge, Markus Mühling, Kirsten Busch Nielsen, Andreas Schüle, Michael Tilly, Christiane Tietz u. a.
Weblink vandenhoeck-ruprecht-verlage.com
ISSN (Print)
ISSN (online)

Kerygma und Dogma. Zeitschrift für theologische Forschung und kirchliche Lehre (kurz KuD, manchmal auch K+D) ist eine 1955 unter Mitwirkung von Wilfried Joest begründete, traditionsreiche Fachzeitschrift auf dem Gebiet der lutherischen Theologie. Der internationale Herausgeberkreis lutherischer Theologen will sowohl kirchliches Lehren und Handeln theologisch begleiten als auch den ökumenischen Dialog fördern.[2] Die Redaktion der Zeitschrift liegt gegenwärtig bei Christiane Tietz.

Jährlich erscheinen im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht vier Hefte.

Profil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kerygma bezeichnet die Verkündigung, die einem Taufbewerber zuteilwird, bevor er in die Kirche hinein getauft wird, Dogma ist ein Lehrsatz, der unter Berufung auf göttliche Offenbarung, die Autorität der kirchlichen Gemeinschaft oder des kirchlichen Lehramts oder auf besondere Erkenntnisse als wahr und relevant gilt.

In der Zeitschrift haben viele Forschungsergebnisse zu fundamentaltheologischen Fragestellungen zu Theodizee, Prädestination und Eschatologie sowie zu materiell theologischen Themen wie Reden mit Gott, Selbstbewusstsein Jesu, Gegenwart Christi, Kirche Christi und Grenzen der Kirche, Taufe, Abendmahl und Amt Eingang gefunden, darunter beispielsweise der erste öffentliche Bericht des Jaeger-Stählin-Kreises.[3]

Die erste Ausgabe wurde mit dem überarbeiteten und erweiterten Beitrag „Weisheit und Torheit“ von Edmund Schlink (einem der Lehrer von Joest), den er als Antrittsrede zu seinem Rektorat gehalten hatte, eröffnet.[4][5] Viel beachtet wurde Joests Aufsatz aus dem gleichen Heft zur lutherischen Formel „simul iustus et peccator“.[6][7][8]

Schlinks Ausarbeitungen für KuD waren zum Teil Vorarbeiten für Artikel im RGG.[9]

Bis 1967 entwickelte sich die Zeitschrift zu einem führenden theologischen Organ des Weltluthertums, das in vielen Ländern der Welt verbreitet ist.[10]

2005 gab KuD einen Überblick über den Streitstand zum fundamentalismusresistenten Umgang mit der Heiligen Schrift.[11][12]

Herausgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilfried Joest war seit Gründung einer der Herausgeber und prägte das Profil der Zeitschrift. Bis 1976 war er zudem Schriftleiter.[13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kerygma und Dogma. Mediadaten. (PDF; 66 kB) Auflagen 2006. In: v-r.de. 22. Januar 2006, archiviert vom Original am 16. März 2007; abgerufen am 31. August 2023.
    Anzeigen-Preisliste Nr. 26. Gültig ab 1.1.2021. Mediadaten. (PDF; 416 kB) Auflage. In: vandenhoeck-ruprecht-verlage.com. 19. Januar 2021, S. 2, abgerufen am 31. August 2023.
    Kerygma und Dogma – Auflagen 2009. (Memento vom 8. Juni 2011 auf WebCite) in mediadaten-online.com. 8. Juni 2011
    Kerygma und Dogma – Zeitschrift für theologische Forschung und kirchliche Lehre (Memento vom 8. Juni 2011 auf WebCite) (PDF).
  2. Luther-Gesellschaft (Hrsg.): Luther. Bände 46–48. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1975, S. 48.
  3. Eugene M. Skibbe: Edmund Schlink. Bekenner im Kirchenkampf – Lehrer der Kirche – Vordenker der Ökumene. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-56917-7, S. 122, 170.
  4. Eugene M. Skibbe: Edmund Schlink. Bekenner im Kirchenkampf – Lehrer der Kirche – Vordenker der Ökumene. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-56917-7, S. 94.
  5. Oswald Bayer: Gott als Autor. Zu einer poietologischen Theologie. Mohr Siebeck, Tübingen 1999, ISBN 3-16-147163-6, S. 257.
  6. Kerygma und Dogma. Band 1, 1955, S. 269–320.
  7. Henning Schröer: Die Denkform der Paradoxalität als theologisches Problem. Eine Untersuchung zu Kierkegaard und der neueren Theologie als Beitrag zur theologischen Logik (= Forschungen zur systematischen Theologie und Religionsphilosophie. Band 5). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1960, DNB 454486073, S. 194 (Erschien auch als Dissertation, Heidelberg).
  8. Martin Honecker: Einführung in die theologische Ethik. Grundlagen und Grundbegriffe. Walter de Gruyter, Berlin 2002, ISBN 3-11-017634-3, S. 55.
  9. Eugene M. Skibbe: Edmund Schlink. Bekenner im Kirchenkampf – Lehrer der Kirche – Vordenker der Ökumene. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-56917-7, S. 191, Fußnote 26.
  10. So das Hannoversche Pfarrerblatt in: Vierhundertfünfzig Jahre Lutherische Reformation 1517–1967. Festschrift für Franz Lau zum 60. Geburtstag. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1967, ISBN 3-525-58104-1, DNB 458535796, S. 428 (eingeschränkte Vorschau – Internet Archive).
  11. Kerygma und Dogma. Band 51, 2005, S. 174–206.
  12. Arnulf von Scheliha: Gebot und Gewissen. Systematisch-theologische Erwägungen im Anschluss an Albrecht Ritschl, Karl Holl und .Emanuel Hirsch. In: Tim Unger (Hrsg.): Was tun? Lutherische Ethik heute (= Bekenntnis. Band 38). Lutherisches Verlagshaus, Hannover 2006, ISBN 3-7859-0945-4, S. 103–129, hier S. 123.
  13. Luther-Gesellschaft (Hrsg.): Lutherjahrbuch. Band 64. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1997, ISSN 0342-0914, ISBN 3-525-87429-4, S. 11.
  14. Ignatiuskolleg, Valkenburg, Netherlands, Buhren, Westf. Immaculata-Kolleg, Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen. Scholastik. Band 31, Herder, Freiburg 1956, ISSN 0932-4038, S. 114.
  15. Manacnuc Mathias Lichtenfeld: Georg Merz – Pastoraltheologe zwischen den Zeiten. Leben und Werk in Weimarer Republik und Kirchenkampf als theologischer Beitrag zur Praxis der Kirche (= Die Lutherische Kirche. Geschichte und Gestalten. Band 18). Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1997, ISBN 3-579-00385-2, S. 39, 174 (Zugl.: Erlangen, Nürnberg, Univ., Diss., 1997).
  16. Vierhundertfünfzig Jahre Lutherische Reformation 1517–1967. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1967, ISBN 3-525-58104-1, DNB 458535796, S. 428 (eingeschränkte Vorschau – Internet Archive).
  17. Helmut Thielicke: Der evangelische Glaube. Band 1: Prolegomena. Die Beziehung der Theologie zu den Denkformen der Neuzeit. 2. Auflage. Mohr Siebeck, Tübingen 1987, ISBN 3-16-128332-5, DNB 212771922, S. XX.
  18. Albrecht Peters: Kommentar zu Luthers Katechismen. Die Zehn Gebote. Luthers Vorreden. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1990, ISBN 3-525-56180-6, S. 13.
  19. Luther-Gesellschaft (Hrsg.): Luther. Bände 64–65. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1993, S. XXI.
  20. Kerygma und Dogma. (Memento vom 16. Januar 2016 im Internet Archive) In: v-r.de.