Keto von Waberer

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Keto von Waberer, Lesung in München, 2012

Keto von Waberer (* 24. Februar 1942 in Augsburg[1]) ist eine deutsche Schriftstellerin und Architektin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Keto von Waberer ist die Tochter einer Deutschen und eines bolivianischen Architekten. Sie verlebte ihre Kindheit im Tiroler Dorf Alpbach bei Kufstein[2] und besuchte die Schule im Internat Schloss Schwarzenberg, wo sie auch ihr Abitur ablegte. Anschließend studierte sie Kunst und Architektur in München und Mexiko-Stadt. Sie verbrachte mehrere Jahre in Mexiko, heiratete und bekam zwei Kinder.

Nach der Rückkehr nach Deutschland war sie als Architektin, Galeristin, Übersetzerin und Journalistin tätig. Als Journalistin lieferte sie Beiträge für die Zürcher Weltwoche, in Kunstzeitschriften Interviews mit Künstlern wie Joseph Beuys, Keith Haring und Ed Kienholz. 1983 veröffentlicht sie mit Der Mann aus dem See ihr erzählerisches Debüt. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in München. 1995 hatte sie eine Gastdozentur an der Universität-Gesamthochschule Essen inne. Seit 1998 lehrt sie an der Hochschule für Fernsehen und Film München das Fach Creative Writing. Außerdem gab sie Kurse und Seminare an der Ludwig-Maximilians-Universität (2006/07) und am Literaturhaus München (2008) zum Thema Kreatives Schreiben und Kurzprosa.

Seit 1988 ist Keto von Waberer Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.

Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Keto von Waberer schreibt vorwiegend Prosa, ihre Erzählungen und Romane sind häufig Liebesgeschichten oder verarbeiten persönliche Erfahrungen der Autorin. Ihr Interesse gilt dabei der psychischen Verarbeitungs- bzw. Verdrängungsproblematik. Zudem hat sie Kinder- und Jugendbücher verfasst. Von Waberer ist auch als Übersetzerin aus dem Englischen hervorgetreten. So übertrug sie im Bereich der Science-Fiction unter anderen Werke von Ira Levin, Isaac Asimov, John Varley, Olaf Stapledon, Robert Silverberg, Tanith Lee, Terry Carr und Tom Reamy.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herausgeberschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Lord: Die Titanic-Katastrophe (A Night to Remember, 1955), München 1977
  • Ira Levin: Die Roboterfrauen (Neuveröffentlichung 1994: Die Frauen von Stepford; The Stepford Wives, 1972), Heyne, München 1977
  • Gregory Benford & Gordon Eklund: Jupiters Amboß (The Anvil of Jove, 1976), in Manfred Kluge (Hrsg.): Jupiters Amboß, Heyne, München 1978
  • Michael G. Coney: Die Cinderella-Maschine (The Cinderella Machine, 1976), Tom Reamy: Der Detweiler-Bub (The Detweiler Boy, 1977), John Varley: Im Audienzsaal der Marskönige (In the Hall of the Martian Kings, 1976), in Manfred Kluge (Hrsg.): Die Cinderella-Maschine, Heyne, München 1978
  • Michael G. Coney: Katapult zu den Sternen (Catapult to the Stars, 1977), in Manfred Kluge (Hrsg.): Katapult zu den Sternen, Heyne, München 1978
  • Phyllis und Alex Eisenstein: Altar Ego (Altar Ego, 1977), in Manfred Kluge (Hrsg.): Altar Ego, Heyne, München 1979
  • Richard Cowper: Wohin die großen Schiffe gehen (Out There Where the Big Ships Go, 1979), in Manfred Kluge (Hrsg.): Sterbliche Götter, Heyne, München 1980
  • Olaf Stapledon: Ein moderner Magier (A Modern Magician, 1979), in Manfred Kluge (Hrsg.): Jefty ist fünf, Heyne, München 1980
  • Leslie Frewin: Marlene Dietrich (Dietrich, 1967), Heyne, München 1979
  • Harold English: In letzter Minute (The Heavens Above Us, 2002), Heyne, München 1979
  • Phyllis Whitney: Turmzimmer (Spindrift, 1975), Blanvalet, München 1979
  • Danielle Steel: Sag niemals adieu (The Promise, 1978), Goldmann, München 1979
  • Manuel Silva Acevedo: Wölfe und Schafe (Lobos y ovejas, 1972), München 1989
  • Daniel Hearn: Rabenschwarzer August, Schneekluth, München 1990
  • Zhimei Zhang: Hundert Blumen, Schneekluth, München 1997
  • Ilene Beckerman: Was tut man nicht alles aus Liebe! (What We Do for Love, 1997), Sanssouci Verlag, Zürich 1998

Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mechthild Borries (Hrsg.): Keto von Waberer, Iudicium, München 1992. ISBN 3-89129-071-3
  • Martina Kotorová: Kommentierte Übersetzung der Kurzgeschichte „Das Katzenhaus“ von Keto von Waberer ins Tschechische, Univ. Bachelorarbeit, Olmütz 2018.
  • Lutz Hagestedt: Königsbraut und Gartenfreuden. Erotisches Erzählen bei Keto von Waberer und E.T.A Hoffman. In: Wilhelm Solms (Hrsg.): Lustfallen : erotisches Schreiben von Frauen. Aisthesis, Bielefeld 2003, ISBN 3-89528-424-6, S. 89–102.
  • Dietlind Pedarnig: Bayerische Schriftstellerinnen. Ein Lesebuch. Hrsg.: Edda Ziegler. Allitera, München 2013, ISBN 978-3-86906-536-6, S. 223–232.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivierte Kopie (Memento vom 21. Juli 2007 im Internet Archive)
  2. Keto von Waberer. In: Munzinger Biographie. Abgerufen am 9. November 2021.
  3. Schwabinger Kunstpreis. Landeshauptstadt München, abgerufen am 13. November 2021.
  4. Märkisches Stipendium für Literatur. Märkische Kulturkonferenz e.V., abgerufen am 13. November 2021.
  5. Süddeutsche Zeitung (Hrsg.): Preisvergabe Hoferichterpreis an Keto von Waberer. Süddeutscher Verlag, München 20. Februar 1996, S. 31.
  6. Süddeutsche Zeitung (Hrsg.): Literaturpreis 2011 Keto von Waberer. Süddeutscher Verlag, München 2. April 2011, S. 17.