Kevin

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Kevin [ˈkɛvɪn] ist ein anglisierter männlicher Vorname irischer Herkunft.

Herkunft und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name stammt aus dem Irischen und ist zuerst altirisch als Cóemgen [koiṽʲʝʲenʲ] belegt, mittelirisch Caoimhghín [kəiṽʲʝiːnʲ]. Die heutige Form im Neuirischen ist Caoimhín ([ˈkɰiːvʲiːnʲ]). Die bekannte Form Kevin ist die anglisierte Version des irischen Namens.

Der Name setzt sich zusammen aus dem irischen caomh (Altirisch cóem) „lieb/teuer, geliebt, zur Familie gehörig, schön, edel“[1] und -gin (Altirisch gein) „Geburt, Kind“.[2]

Namenstag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namenstag ist am 3. Juni und am 6. Juni. Er bezieht sich auf Kevin von Glendalough, einen irischen Heiligen des 7. Jahrhunderts.

Verbreitung des Namens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab den 1970er Jahren tauchte der Name Kevin erstmals in den deutschen Häufigkeitslisten der Namensgebung auf. 1977 bis 1980 spielte der bekannte englische Fußballprofi Kevin Keegan beim deutschen Club Hamburger SV, zur gleichen Zeit stieg der Vorname sprunghaft von Platz >130 auf Platz 65 der beliebtesten männlichen Vornamen. 1982 fiel er wieder auf Platz 136 ab, kehrte 1985 jedoch mit Platz 48 zurück.

Von 1990 bis 1995 rangierte „Kevin“ durchgehend unter den 12 beliebtesten Jungennamen und sprang dabei 1991 auf den ersten Platz,[3] was auf den erfolgreichen Film Kevin – Allein zu Haus sowie auf den Schauspieler Kevin Costner zurückgeführt wird, dem in diesem Jahr der internationale Durchbruch gelang. In den folgenden Jahren bis etwa 2004 blieb der Name meist unter den 30 populärsten. Ab 2010 fiel seine Beliebtheit wieder steil ab.[4]

Image des Namens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kinder und Jugendliche aus dem deutschen Sprachraum mit dem Vornamen Kevin waren in den Jahrgängen, in denen er sehr häufig vorkam, oft Ziel von herabsetzenden Witzen.[5] Entsprechendes geschah beispielsweise auch in Frankreich.[6] Dieses Phänomen wurde ironisch als Kevinismus bezeichnet und unter anderem in soziologischen Studien untersucht, die Vorurteile gegen die Namensträger aufdeckten.[7]

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Caoimhín:

Fiktive Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familienname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. cáem. Irish Language Dictionary, abgerufen am 15. April 2018 (irisch, englisch).
  2. gein. Irish Language Dictionary, abgerufen am 15. April 2018 (irisch, englisch).
  3. http://www.beliebte-vornamen.de/1991.htm
  4. beliebte-vornamen.de, abgerufen am 6. Oktober 2020
  5. Katrin Pribyl: Kevinismus: Gibt es den klassischen Unterschichtsnamen?, Die Welt, 27. Februar 2008, abgerufen am 13. Oktober 2019.
    Guido Rijkho: Kasseler Informatiker helfen bei der Namenssuche fürs Baby. Universität Kassel, 26. März 2012, abgerufen am 13. Oktober 2019 (PDF, 89,8 kB).
  6. [1]
  7. "Kevinismus und Chantalismus - das sagt alles". In: Der Standard, 17. September 2009, abgerufen am 13. Oktober 2019.
  8. Rada Języka Polskiego: Aneks do obowiązującego wykazu imion. In: rjp.pan.pl. 2007, abgerufen am 16. November 2012 (polnisch).