Kirchdorf (Hallertau)

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Wappen Deutschlandkarte
Kirchdorf (Hallertau)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kirchdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 46′ N, 11° 55′ OKoordinaten: 48° 46′ N, 11° 55′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Kelheim
Verwaltungs­gemeinschaft: Siegenburg
Höhe: 412 m ü. NHN
Fläche: 16,49 km2
Einwohner: 931 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner je km2
Postleitzahl: 93348
Vorwahlen: 08783, 09444
Kfz-Kennzeichen: KEH, MAI, PAR, RID, ROL
Gemeindeschlüssel: 09 2 73 139
Gemeindegliederung: 7 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marienplatz 13
93354 Siegenburg
Website: www.gemeinde-kirchdorf.de
Erster Bürgermeister: Franz Huber (UWG)
Lage der Gemeinde Kirchdorf im Landkreis Kelheim
KarteLandkreis EichstättLandkreis FreisingLandkreis LandshutLandkreis Neumarkt in der OberpfalzLandkreis Pfaffenhofen an der IlmRegensburgLandkreis RegensburgLandkreis Straubing-BogenGemeindefreies Gebiet HacklbergPaintenFrauenforstNeustadt an der DonauDürnbucher ForstAbensbergAiglsbachAttenhofenBad AbbachBiburg (Niederbayern)ElsendorfEssingHausen (Niederbayern)HerrngiersdorfIhrlersteinKelheimKirchdorf (Hallertau)LangquaidMainburgNeustadt an der DonauNeustadt an der DonauPaintenPaintenRiedenburgRohr in NiederbayernSaal an der DonauSiegenburgTeugnTrain (Niederbayern)VolkenschwandWildenberg
Karte

Kirchdorf ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Kelheim. Sie ist die kleinste in der Kommune.[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfplatz mit Pfarrkirche St. Elisabeth
Pfarrkirche St. Elisabeth mit ehemaligen Pfarrhof

Kirchdorf liegt in der Hallertau.

Es gibt sieben Gemeindeteile[3] (in Klammern ist der Siedlungstyp[4] angegeben):

Es gibt nur die Gemarkung Kirchdorf.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchdorf wird erstmals zwischen 1075 und 1085 erwähnt. Zur Unterscheidung von anderen Orten dieses Namens wurde 1434 „bej der Abens“ hinzugefügt. Im 11. Jahrhundert schenkte Bischof Otto von Riedenburg Besitz in Kirchdorf an das Regensburger Kloster St. Paul. Die Grafen von Perusa waren im 18. Jahrhundert bis 1785 Grund- und Niedergerichtsherren in der Hofmark. Kirchdorf gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Abensberg des Kurfürstentums Bayern.

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige politische Gemeinde.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 734 auf 933 um 199 Einwohner bzw. um 27,1 %.

Jahr Einwohner
1961 712
1970 710
1987 735
1991 773
1995 811
2000 887
2005 898
2010 885
2015 910

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:[6]

  • CSU: 37,48 % (3 Sitze)
  • Unabhängige Wählergemeinschaft (UW): 62,52 % (5 Sitze)

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenamtlicher Bürgermeister war ab Mai 2008 Alfred Schiller (UW).[7] Dieser wurde, trotz Suspendierung im Jahr 2016,[8] im März 2020 mit 83 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.[9] Schließlich wurde er per Gerichtsurteil des Amtes enthoben. Die Neuwahl fand am 26. September 2021 statt, in der Franz Huber (UWG) als Sieger hervorging.[10]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Gem. Kirchdorf
Wappen Gem. Kirchdorf
Blasonierung:Gespalten von Gold und Blau; vorne ein schwarzgekrönter schwarzer Löwe, hinten ein schräglinkes silbernes Schwert, oben beseitet von einer silbernen heraldischen Rose mit goldenem Butzen und goldenen Kelchblättern.“[11]
Wappenbegründung: Der schwarze Löwe ist das Wappenbild der 1799 ausgestorbenen Grafen von Perusa, die im 18. Jahrhundert (bis 1785) als Grund- und Niedergerichtsherren in der Hofmark Kirchdorf großen Einfluss hatten; das Wappenbild steht stellvertretend für die weiteren adligen Besitzer der Hofmark, die für die Geschichte des Gemeindegebiets wichtig waren. Das Schwert, hier als Attribut des heiligen Paulus, erinnert an die Schenkung von Besitz in Kirchdorf an das Kloster St. Paul in Regensburg durch Bischof Otto von Regensburg im 11. Jahrhundert. Die silberne Rose weist auf die Kirchenpatronin von Kirchdorf, die heilige Elisabeth von Thüringen, hin.[11]

Dieses Wappen wird seit 1984 geführt.[11]

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Siegenburg.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Pfarrkirche St. Elisabeth hat einen spätgotischen Chor. Der im Kern mittelalterliche Turm entstand um 1600, das Langhaus mit Ausstattung um 1750. An der Kirchhofmauer befinden sich Grabdenkmäler des 17. bis 19. Jahrhunderts und ein Öbergrelief von etwa 1480.
  • Der alte Pfarrhof, ein zweigeschossiger Blockbau mit Walmdach, wurde im 18. Jahrhundert erbaut.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 48 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 17 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 308. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 57 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1176 ha, davon waren 1102 ha Ackerfläche und 73 ha Dauergrünfläche.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergarten mit 26 Kindern

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kirchdorf (Hallertau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. [1]
  3. Gemeinde Kirchdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. September 2021.
  4. Gemeinde Kirchdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  5. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  6. Wahl des Gemeinderats – Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Kirchdorf – Gesamtergebnis. Abgerufen am 29. November 2020.
  7. Gemeinderat > Mitglieder. Gemeinde Kirchdorf, abgerufen am 30. August 2020.
  8. tvaktuell.com
  9. mittelbayerische.de
  10. Charivari vom 16. Juni 2021, abgerufen am 2. Juli 2021
  11. a b c Eintrag zum Wappen von Kirchdorf (Hallertau) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte