Klamms Krieg

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Klamms Krieg ist ein Theaterstück, das 2000 im Staatsschauspiel Dresden uraufgeführt wurde. Das Ein-Personen-Stück aus der Feder von Kai Hensel ist für die Aufführung in Klassenzimmern ausgelegt und eines der gegenwärtig meistgespielten Theaterstücke im deutschsprachigen Raum.[1] In der Spielzeit 2005/2006 war Klamms Krieg mit 34 Inszenierungen noch vor Goethes Faust das meistgespielte Stück.[2]

Heinz Koch als Deutschlehrer Klamm

Neben Aufführungen in Theatern wird das Stück, für dessen Inszenierung die Ausstattung eines typischen Klassenzimmers ausreicht, in Schulen und an Universitäten aufgeführt. Dabei spricht der Darsteller einzelne Zuschauer direkt an und bezieht sie als passive Rolle der Schüler in die Aufführung mit ein. Das Theaterstück thematisiert das Spannungsverhältnis zwischen Lehrern und Schülern, Gewalt an Schulen sowie den Unterschied zwischen Illusion und Wirklichkeit eines Lehrers.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Schüler hat aufgrund einer schlechten Note, die er von seinem Lehrer Klamm erhalten hat und die ihn das Abitur gekostet hat, Selbstmord begangen. Der Leistungskurs in Deutsch erklärt daraufhin seinem Lehrer Klamm symbolisch den Krieg. Der geht auf diese Kriegserklärung ein und zeigt dabei die gesamte Bandbreite der typischen Lehrerklischees, vom einfühlsamen Freund über den strengen Machthaber, schließlich bis hin zum Alkoholiker, dessen Leben an diesem einen Ereignis und dem für ihn frustrierenden Schulalltag zerbricht.

Als alle Bemühungen, sich mit seinen Schülern zu verständigen, scheitern, denkt Lehrer Klamm seinerseits an Suizid. Ob er ihn aber begeht, bleibt offen. Das Stück endet, als Klamm mit einer Pistole in der Hand den Saal verlässt und die Tür daraufhin laut zuknallt.

Die Handlung des Stücks erstreckt sich über mehrere Wochen. Die einzelnen Akte, die in den Schulaufführungen durch Tafelanschriebe eingeläutet werden, sind thematisch an Goethes Faust. Eine Tragödie angelehnt.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2002 wurde das Stück mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis ausgezeichnet.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kai Hensel: Klamms Krieg. In: Sechs moderne Theaterstücke und Materialien. Antonin Artaud: Die Cenci / Jörg Graser: Jailhouse Blues / ... / Peter Turrini: Ich liebe dieses Land. Suhrkamp, 2004, ISBN 978-3-518-41618-1.
  • Kai Hensel: Klamms Krieg. Kiepenheuer-Bühnenvertriebs-GmbH, Berlin 2001.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klamms Krieg als Audiodatei, Produktion des MDR von 2001; im Internet Archive; 58 Minuten

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Theatersoli.de, Klamms Krieg, Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 29. Januar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.theatersoli.de (zuletzt aufgerufen am 19. Februar 2008).
  2. Werkstatistik 2004/05 des Deutschen Bühnenvereins, Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 2. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.buehnenverein.de (zuletzt aufgerufen am 3. April 2008).
  3. Suedkurier.de, Klamms Krieg, http://www.suedkurier.de/region/stgeorgen/region/art2948,3044268@1@2Vorlage:Toter Link/www.suedkurier.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (zuletzt aufgerufen am 19. Februar 2008).