Kleine Moosjungfer

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Kleine Moosjungfer

Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia), Männchen

Systematik
Unterordnung: Großlibellen (Anisoptera)
Überfamilie: Libelluloidea
Familie: Segellibellen (Libellulidae)
Unterfamilie: Leucorrhiniinae
Gattung: Moosjungfern (Leucorrhinia)
Art: Kleine Moosjungfer
Wissenschaftlicher Name
Leucorrhinia dubia
(Vander Linden, 1825)

Die Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia) ist eine Libelle und gehört zu den Segellibellen (Libellulidae) und wird in die Gattung der Moosjungfern (Leucorrhinia) eingeordnet. 2014 wurde sie vom BUND und der GdO zur "Libelle des Jahres" gekürt.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jüngeres, sich gerade ausfärbendes Männchen
Älteres Weibchen
Paarungsrad auf einem Scheiden-Wollgras.

Die Kleine Moosjungfer erreicht eine Flügelspannweite von fünf bis sechs Zentimetern bei einer Körpergröße von drei bis vier Zentimetern. Die Tiere weisen farbige Dorsalflecken auf schwarzem Untergrund auf, die bei dieser Art relativ klein sind und kaum über die Hälfte des jeweiligen Segmentes hinausreichen. Reife Männchen sind blutrot und schwarz gefärbt. Die vorderen der roten Flecken am Hinterleib verdüstern sich bei älteren Exemplaren allmählich. Bei den Weibchen sind die Dorsalflecken normalerweise alle weiß-gelb gefärbt – es gibt unter ihnen aber auch eine sogenannte homoeochrome oder androchrome, also männchenähnliche Färbungsvariante. Die hellen Partien sind dann, abgesehen vom letzten Hinterleibsfleck am 7. Abdominalsegment, rötlich gezeichnet.

Die Flügelmale sind schwarz. Das Analfeld der hinteren Flügel ist gerundet und das Discoidalfeld im Vorderflügel zum Flügelrand hin ist stark erweitert. Am Ansatz der Flügel zeigt sich ein schwarzer Schatten, der bei den Vorderflügeln auch fehlen kann.

Ähnliche Arten sind die Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) und insbesondere die Nordische Moosjungfer (Leucorrhinia rubicunda), die auch oft syntop mit L. dubia auftritt.

Lebensraum und Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Man findet diese Art in Hochmooren und an Verlandungszonen von Moorseen.

Die Männchen fliegen in Ufernähe und setzen sich gerne nahe am Boden auf Pflanzen, Steine oder Holz. Flugzeit ist von Mai bis August.

Die Paarung startet am Wasser und endet in der Vegetation. Das Weibchen legt seine Eier mit wippenden Bewegungen an schwimmenden Torfmoosen ab. Dies geschieht unter der Bewachung des Männchens. Die ersten Larven schlüpfen nach drei Wochen. Sie leben vorerst zwischen den Moospflänzchen. Sie wachsen sehr langsam und benötigen zwei bis drei Jahre für ihre Entwicklung. Dies ist auch der Fall, weil die Moorgewässer sehr sauer und sauerstoffarm sind und relativ wenige Nahrungstiere darin vorkommen.

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Trockenlegung und Zerstörung von Moorbiotopen, in den letzten Jahren auch durch zunehmende Trockenheit infolge des Klimawandels, verliert diese Libelle wie viele andere Moorarten ihren Lebensraum. In der Roten Liste etwa von Deutschland wird die Art derzeit als „gefährdet“ eingestuft.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. bund.net Libelle des Jahres 2014 ist die Kleine Moosjungfer
  2. J. Ott, K.-J. Conze, A. Günther, M. Lohr, R. Mauersberger, H.-J. Rohland & F. Suhling: Rote Liste und Gesamtartenliste der Libellen Deutschlands mit Analyse der Verantwortlichkeit, dritte Fassung, Stand Anfang 2012 (Odonata). Libellula Supplement 14, 2015: 395–422.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Jurzitza: Der Kosmos-Libellenführer. Die Arten mittel- und Südeuropas. 2. Aufl. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08402-7.
  • Klaus Sternberg: Leucorrhinia dubia (Vander linden, 1825) – Kleine Moosjungfer. In: Klaus Sternberg, Rainer Buchwald (Hrsg.): Die Libellen Baden-Württembergs, Bd. 2: Großlibellen (Anisoptera). Ulmer, Stuttgart 2000, S. 403–415, ISBN 3-8001-3514-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kleine Moosjungfer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien