Klemens Fischer

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Klemens H. Fischer (* 1964 in Linz, Österreich) ist Professor für Internationale Beziehungen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fischer besuchte Volksschule und Gymnasium in Linz, das er 1982 mit Auszeichnung abschloss, und studierte, nach Absolvierung der Offiziersausbildung im österreichischen Bundesheer, Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre an der Joh.-Kepler-Universität Linz, an der er im Juli 1989 aufgrund einer Dissertation in Völkerrecht promoviert wurde.

Beruflicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Tätigkeiten in der Privatwirtschaft, am Landesgericht Linz und einer Rechtsanwaltsfirma (1990–1991), wechselte er in die öffentliche Verwaltung. Im Jahre 1992 schloss er erfolgreich den Postgraduate Lehrgang an der Europaakademie in Wien ab. 1993 wurde er als Angehöriger des österreichischen Beitrittsverhandlungsteams an die damalige Österreichische Mission bei den Europäischen Gemeinschaften, Brüssel, versetzt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Beitrittsverhandlungen wechselte er in die Ständige Vertretung Österreichs bei der Europäischen Union. 1997 nahm er am International Visitor Program der Vereinigten Staaten von Amerika teil. Im Zuge seiner Tätigkeit an der Ständigen EU-Vertretung Österreichs nahm er an den Regierungskonferenzen zu den Änderungen der EU-Verträge (z. B. Vertrag von Nizza, Verfassungsvertrag und Vertrag von Lissabon) teil. Seit 2005 ist er österreichischer focal point für den EU High Level Governance Process und übernahm 2011 den Vorsitz der Steering Group des EU High Level Governance Process. Seit 2013 ist er Angehöriger der Subsidiaritätsexpertengruppe des Ausschusses der Regionen. Seit September 2015 ist er außenpolitischer Berater des Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Westbalkan für die VI. Mandatsperiode des Ausschusses der Regionen. Derzeit ist Fischer Gesandter und Abteilungsleiter an der Ständigen Vertretung Österreichs bei der EU.[1]

Wissenschaft und Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parallel zu seiner beruflichen Tätigkeit übernahm Fischer im Jahre 1997 einen ersten Lehrauftrag am Institut für Medien und Kommunikation an der Technischen Universität Berlin. 2001 wurde er als Lowder Visiting Executive an die Auburn University/College of Business eingeladen.[2] In den Jahren 1997 bis 2010 unterrichtete er am Institut für Politikwissenschaften an der Universität Siegen, an der er im Jahre 2006 in Politikwissenschaften mit einer venia legendi für Internationale Beziehungen habilitierte. Von 1999 bis 2004 unterrichtete er EU Business-Government Relations an der Rotman School of Business der Universität Toronto. Im Jahre 2008 folgte er einer Einladung der Universität zu Köln, an der er seither Senior Research Fellow am Institut für Internationale Politik und Außenpolitik[3] ist. Im Jahre 2010 schloss er das Umhabilitationsverfahren an die Universität zu Köln erfolgreich ab, der er seitdem als Privatdozent angehört.

Neben seinem Engagement an der Universität zu Köln unterrichtet Fischer an der European School of Management and Technology[4] (ESMT/Deutschland), am European Institute for Public Administration (EIPA),[5] und am Institute for Management and Technological Training (POTHO/Finnland).[6] Sein Unterrichtsschwerpunkt liegt in den Bereichen EU und Völkerrecht, EU-Außen- und Sicherheitspolitik, internationale Außen- und Sicherheitspolitik, sowie Business-Government-Relations.

Fischer ist Mitglied am International Institute for Strategic Studies in London.[7] Er ist Vice President (International Relations and Research) am Austrian Institute for European and Security Policy,[8] sowie Mitglied des Fachbeirates am Institut für Staatsorganisation und Verwaltungsreform des österreichischen Bundeskanzleramtes.[9] Seit 2014 ist er Mitglied des Fachbeirats des Österreichischen Instituts für Europäische Rechtspolitik in Salzburg, sowie Vorsitzender des Fachbeirates der Negotiation Academy Potsdam.[10]

Fischer wurde von der WiSo-Fakultät der Universität zu Köln mit dem Juniorlehrpreis 2015 für sein „Seminar Außenpolitik - Außen- und Sicherheitspolitik im Vergleich: EU – USA – Russland – China“ auf Basis der Evaluationsergebnisse durch den Studienbeirat ausgezeichnet.[11]

Im Juli 2016 wurde Fischer von der WiSo-Fakultät der Universität zu Köln zum Professor ernannt.[12]

Seit Herbsttrimester 2017 ist Fischer Professorial Lecturer für Geopolitik an der Diplomatischen Akademie Wien.[13]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fischer veröffentlichte zahlreiche Publikationen zu europäischem und internationalem Recht, internationalen Beziehungen und Lobbying. Unter anderem veröffentlichte er die Kommentare zum Vertrag von Nizza, dem Konvent zur Zukunft Europas, dem Europäischen Verfassungsvertrag, der Entwicklung des europäischen Vertragsrechts, sowie zum Vertrag von Lissabon.[14] Seine jüngsten Veröffentlichungen beschäftigen sich mit Geostrategie, Intermediate Europe und MENA; Dezentralisierung, Rule of Law, Multilevel Governance; 9/11 und den Auswirkungen auf die EU Antiterrorpolitik; Ordnungspolitik in den EU Verträgen; sowie neuen Wegen für eine partizipative Demokratie in der EU.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ständige Vertretung Österreichs bei der EU
  2. Auburn University/College of Business
  3. Institut für Internationale Politik und Außenpolitik
  4. European School of Management and Technology
  5. European Institute for Public Administration (EIPA). Archiviert vom Original am 10. März 2016; abgerufen am 10. März 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eipa.nl
  6. Institute for Management and Technological Training (POTHO/Finnland)
  7. International Institute for Strategic Studies
  8. Austrian Institute for European and Security Policy
  9. Institut für Staatsorganisation und Verwaltungsreform des österreichischen Bundeskanzleramtes (Memento des Originals vom 20. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bka.gv.at
  10. Negotiation Academy Potsdam
  11. Universität zu Köln
  12. Universität zu Köln
  13. [1]
  14. Veröffentlichungsübersicht. Abgerufen am 11. Februar 2016.
  15. Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinten Europa (Memento des Originals vom 11. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bayern.de
  16. Tiroler Adlerorden in Gold (Memento des Originals vom 20. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tirol.gv.at
  17. Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Offizierskreuz)