Kloster Gars

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Kloster Gars aus der Vogelperspektive
Stich des Klosters aus dem Churbaierischen Atlas des Anton Wilhelm Ertl 1687
Michael Wening: Kloster Gars, Anfang 18. Jahrhundert
Klosterkirche
Innenraum der Klosterkirche

Kloster Gars war von 1122 bis 1803 ein Augustiner-Chorherrenstift und ist seit 1858 ein Kloster der Redemptoristen in Gars am Inn in Bayern in der Erzdiözese München und Freising.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das SS. Maria und Radegundis geweihte Kloster wurde durch Herzog Tassilo III. von Bayern 768 als „Cella Garoz“ gegründet. Ursprünglich waren in Gars Benediktiner, von 1122 bis 1803, dem Jahr der Auflösung im Zuge der Säkularisation in Bayern war das Kloster ein Augustiner-Chorherrenstift. Die frühbarocke Klosterkirche (erbaut unter der Leitung von Christoph Zuccalli zusammen mit seinen beiden Vettern Kaspar und Enrico aus Roveredo in Graubünden) gilt als die erste Barockkirche auf deutschem Boden. Sie und zentrale Klostergebäude überstanden die Säkularisationszeit. Seit dem Jahr 1858 ist es ein Redemptoristenkloster. Von 1907 bis 1973 war in Gars eine Philosophisch-Theologische Hochschule für die Redemptoristen der Münchner Ordensprovinz untergebracht. Im Gebäudekomplex befinden sich auch Unterrichts- und Verwaltungsräume eines staatlichen Gymnasiums sowie ein Institut für Lehrerfortbildung. In der Klosterkirche befindet sich das Grab des 1988 seliggesprochenen Redemptoristen Kaspar Stangassinger.

Im Kloster lebte und wirkte von 1871 bis zu seinem Tod, 1930, der berühmte Malermönch Max Schmalzl, der auch als Bayerischer Fra Angelico bezeichnet wird.

Bis zu ihrem Tod 1879 lebte die bayerische Mystikerin Louise Beck im Kloster. In dieser Zeit beherrschte sie das Kloster und hatte großen Einfluss auf die bayerische Kirchenpolitik.

Reihe der Pröpste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle[1]

Augustiner-Chorherren:

  1. Eppo I.
  2. Eberwin
  3. Hugo, 1129, 1158
  4. Heinrich I., 1160
  5. Friedrich I.
  6. Egenolf, 1170
  7. Heinrich II., 1171, 1177
  8. Johann I., 1179, um 1183
  9. Berthold I., 1185, 1195
  10. Adelung (Adelwin), 1198, 1210
  11. Heinrich III., 1219
  12. Friedrich II., 1229
  13. Ulrich (unsicher)
  14. Conrad I., 1288
  15. Thomas I., † 1307 (unsicher)
  16. Jakob I.
  17. Gundaker, † 1317 (unsicher)
  18. Seyfrid
  19. Hartnid, † 1323 (unsicher)
  20. Berthold
  21. Stephan
  22. Thomas II.
  23. Jakob II.
  24. Zacharias, 1381
  25. Albert von Leuzendorf, 1383
  26. Jakob III., 1388
  27. Jakob IV. Hinterkircher, 1414–1420
  28. Conrad II. Dezlsamer, † 1435
  29. Thomas III. Surauer, 1435–1455
  30. Christian Nadler, 1455–1459
  31. Johann II. Mosheimer, 1459–1469
  32. Johann III. Stockhaimer, 1469–1494; erhielt 1484 die Pontifikalien
  33. Jakob V. Zollner, 1494–1510
  34. Johann IV. Schambacher, 1510–1516
  35. Joachim, 1516
  36. Sebastian Peltram, 1516–1528
  37. Caspar von Leuzenbrunn, 1528–1533
  38. Valentin Rhem, 1533–1540
  39. Georg I. Edenhueber, 1540–1556
  40. Georg II. Hadersperger, 1557–1591
  41. Michael Wagnereck, 1592–1620
  42. Peter Mittmann, 1620–1643
  43. Ubald Mayr, 1643–1648
  44. Athanas Peitlhauser, 1648–1698
  45. Gelasius Ludwig, 1698–1742
  46. Paulus Hoelzl, 1742–1751
  47. Joseph Schmid, 1751–1771
  48. Floridus Fak, 1772–1794
  49. Augustin Hacklinger, 1794–1803, † 19. Februar 1830[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Ebermann: Kloster- und Pfarrkirche Gars am Inn (= Kleine Kunstführer. Nr. 940). 6., ergänzte Auflage. Schnell und Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-4674-1.
  • Augustin Hacklinger: Kurzgefaßte Geschichte des regulirten Chorherren-Stiftes Gars. s. n., München 1830, Digitalisat.
  • Heiner Hofmann (Bearbeiter): Die Traditionen, Urkunden und Urbare des Stiftes Gars (= Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte. NF Bd. 31). Beck, München 1983, ISBN 3-406-10391-X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kloster Gars – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Hartig: Die oberbayerischen Stifte, Band I: Die Benediktiner-, Cisterzienser- und Augustiner-Chorherrenstifte. Verlag vorm. G. J. Manz, München 1935, DNB 560552157, S. 182.
  2. Franz Besnard: Literaturzeitung für die katholische Geistlichkeit, 25. Jahrgang: Dritter Band: Juli, August, September. Druck und Verlag von Joseph Thomannn, Landshut 183, S. 127.

Koordinaten: 48° 9′ 23,4″ N, 12° 16′ 34,7″ O