Kloster Hemiksem

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Zisterzienserabtei Hemiksem
Kloster Hemiksem
Kloster Hemiksem
Lage Belgien Belgien
Provinz Antwerpen
Koordinaten: 51° 7′ 53″ N, 4° 19′ 49″ OKoordinaten: 51° 7′ 53″ N, 4° 19′ 49″ O
Ordnungsnummer
nach Janauschek
627
Patrozinium Hl. Bernhard von Clairvaux
Gründungsjahr 1243
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1797
Mutterkloster Kloster Villers-la-Ville
Primarabtei Kloster Clairvaux

Tochterklöster

keine

Dom Gerardus Rubens, Abt

Kloster Hemiksem (lat.: Abbatia Sancti Bernardi ad Scaldim; fläm.: Sint Bernardusabdij) ist eine ehemalige Zisterziensermönchsabtei in Belgien, in der Gemeinde Hemiksem in der Provinz Antwerpen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 1243 in Lier gestiftete, jedoch schon 1246 nach Hemiksem bei Antwerpen verlegte Abtei war ein Tochterkloster von Kloster Villers-la-Ville aus der Filiation der Primarabtei Clairvaux. Sie verdankt ihre Gründung im Wesentlichen den Herzögen Heinrich I. und Heinrich II. von Brabant. Bei der Gründung des Bistums Antwerpen 1559 fiel sie in Kommende und der Bischof wurde zugleich Abt. Während des Bildersturms wurde sie 1578 vorübergehend verlassen. 1649 wurde sie wieder vom Bistum getrennt. 1672 brannte sie großenteils ab. In der französischen Revolution 1797 wurde das Kloster aufgehoben.[1] Die verbliebenen Mönche kauften 1836 das Kloster Bornem, das noch heute als Zisterzienserkloster besteht.

Äbte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe Liste der Äbte von Hemiksem

Anlage und Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zwei erhaltenen gotischen Nischen des früheren Chorraums

Die bestehenden Gebäude datieren aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Westfassade ist aus Ziegeln und Sandstein errichtet. Die Fensterlaibungen des Erdgeschosses tragen ein Hahnenkammmotiv. Der von einer kuppelüberwölbten Rotunde gekrönte Mittelturm erhebt sich beträchtlich über das Gebäude. Die gotische Abteikirche wurde im 19. Jahrhundert abgebrochen. Sie befand sich im Norden der Klausur. Das Langhaus war dreischiffig und besaß acht Joche. Erhalten haben sich lediglich zwei gotische Spitzbogennischen in der südlichen Chorwand, die von der hohen kunstgeschichtlichen Bedeutung der abgegangenen Abteikirche zeugen.

Die seit 1973 geschützten Klostergebäude wurden nach der französischen Revolution in ein Matrosenheim und später in ein Gefängnis, ein Lager für Kollaborateure und ein Militärlager umgewandelt. 1988 übernahm die Gemeinde die Gebäude, in denen sich heute Verwaltungseinrichtungen und ein Museum befinden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ursmer Berlière: Art. Ordre de Cîteaux. Abbaye de Saint-Bernard sur l’Escaut à Hemiksem. In: Léon-Ernest Halkin und andere (Hg.): Monasticon Belge. Teil 8: Province d’Anvers, bearbeitet von Ursmer Berlière. Abbaye de Maredsous, Maredsous / Centre National de Recherches d’Histoire Religieuse, Lüttich 1992, Band 1, S. 31–79.
  • Michiel Heirman, Linda Van Santvoort: Le guide de l’architecture en Belgique. Éditions Racine, Brüssel 2000, ISBN 2-87386-236-X, S. 298–299.
  • Marc Van de Cruys, Marc Cheron: Heraldiek van Abdijen en Kloosters, Band 2: St. Bernardus aan de Schelde. Homunculus, Wijnegem 2003, 2., überarbeitete Aufl. 2018.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kloster Hemiksem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ursmer Berlière: Art. Ordre de Cîteaux. Abbaye de Saint-Bernard sur l’Escaut à Hemiksem. In: Léon-Ernest Halkin und andere (Hg.): Monasticon Belge. Teil 8: Province d’Anvers. Abbaye de Maredsous, Maredsous / Centre National de Recherches d’Histoire Religieuse, Lüttich 1992, Band 1, S. 31–79, hier S. 78.