Kofelgschroa

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Kofelgschroa

Kofelgschroa im Herzkasperlzelt auf der „Oidn Wiesn“ 2013
Allgemeine Informationen
Herkunft Oberammergau, Deutschland
Genre(s) Bayerische Volksmusik, Brass
Gründung 2007
Website kofelgschroa.by
Gründungsmitglieder
Maximilian „Maxi“ Pongratz
Michael von Mücke (bis 2018)
Martin von Mücke (bis 2018)
Matthias Meichelböck
Aktuelle Besetzung
Maximilian „Maxi“ Pongratz
Matthias Meichelböck
Gastmusiker
Maria Hafner (seit 2018)
Theresa Loibl (seit 2018)
Kofelgschroa auf dem ZMF 2017 in Freiburg

Kofelgschroa ist eine aus Oberammergau stammende Blasmusik-Gruppe im Bereich der Neuen Volksmusik. Der Bandname leitet sich ab vom Oberammergauer Hausberg Kofel und vom bairischen Gschroa (Geschrei).[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gruppe wurde im Jahr 2007 als Kofelmusi gegründet und spielte zunächst traditionelle Volksmusik. Nachdem sie 2010 eine Pause einlegte und sich vorübergehend trennte, wurde sie von dem Münchner Label Trikont unter Vertrag genommen, das unter anderem auch Attwenger verlegt. 2012 erschien das Debütalbum Kofelgschroa, an dem Micha Acher von The Notwist als Produzent mitwirkte.[2] Die Musiker verstanden sich weiterhin als „Freizeitmusiker mit viel Freizeit“[3], absolvierten aber zunehmend auch überregionale Konzerte. On3 bezeichnete sie als überzeugte Straßenmusiker, die „ihren traditionellen Background mit Punk-Attitüde verbinden“.[4] Sie seien nach eigenen Angaben zwar keine politische Band, aber unterstützten laut Welt Online „Kunstaktionen gegen die Gletscherschmelze“ und „demonstrieren gegen rechtsextreme Umtriebe im Oberland“ wie beim Musikfestival SchallKnall in Murnau.[5]

2014 kam der Dokumentarfilm Kofelgschroa. Frei. Sein. Wollen[6] der Filmemacherin Barbara Weber ins Kino. In sechsjähriger Dreharbeit[7] zeigt sie das Denken und den Werdegang der Gruppe.

Im September 2015 eröffnete Kofelgschroa in Oberammergau das Hotel Kovèl[8] im in die Jahre gekommenen ehemaligen Haus des Schriftstellers Josef Ruederer. Es handelte sich nicht um ein Hotel, die Band nutzte es vielmehr als Probenraum und dazu, „Gleichgesinnte zu empfangen“.[9]

Bei der Verleihung des Karl-Valentin-Preises an Sigi Zimmerschied

Am 19. März 2017 gestaltete die Band das musikalische Rahmenprogramm der Verleihung des Großen Karl-Valentin-Preises an Sigi Zimmerschied im Münchner Volkstheater mit.[10]

Vorläufige Auflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 27. Februar 2018 gab die Band den Ausstieg der Gründungsmitglieder Michael und Martin von Mücke bekannt, nachdem Michael 2017 einen Reitunfall hatte und Martin wieder seinem Brotberuf nachgehen wollte.[11] Der letzte Konzerttermin in Originalbesetzung war der 24. März 2018. Michael von Mücke spielte noch bis zur Sommerpause 2018 in der Band mit, ab September war Maria Hafner an der Bratsche als Gastmusikerin mit auf Tour. Als Ersatz an der Tuba spielte Theresa Loibl. Am 22. Oktober 2018 erklärte die Gruppe auf Facebook, sie wolle 2019 eine kreative Pause einlegen und keine Konzerte mehr spielen.[12] Am 25. Oktober 2018 folgte dann die Nachricht, Maxi Pongratz mache Solo weiter, „solange Kofelgschroa im Dornröschenschlaf ruht“.[13] Einen vorläufig einmaligen Auftritt spielte Kofelgschroa am 27. September 2022 erstmals nach 4 Jahren auf der Oidn Wiesn im Herzkasperlzelt.[14]

Stil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Stücken der aus der lokalen Volksmusikszene hervorgegangenen Band ist die Tuba das tragende und prägende Instrument, darüber gesellt sich als füllender und rhythmisierender Teppich oft das Akkordeon, über den sich dann Gitarre und Gesang, Tenorhornsoli oder sich teils mantraartig wiederholte Texte in teils mehrstimmigen Gesang legen. Die Rhythmen sind oft rollende Siebenachteltakte[15]. Kennzeichnend für die Musik der Band ist die bairische Mundart Oberammergauer Prägung sowie laut Tagesspiegel die „valentinesken Texte“.[16] Zu ihrem Stil sagen die Musiker: „Wir spielen gerne Wechseltakte, Mollakkorde und lange Stücke. Die Melancholie, die Müdigkeit, sowie das Lebensgefühl von Freude und Dankbarkeit versuchen wir in unseren Stücken und in unserem Auftreten zu vereinen.“[17]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben

  • 2012: Kofelgschroa
  • 2014: Zaun
  • 2016: Baaz

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kofelgschroa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das neueste Gschroa aus Oberammergau, Merkur-online.de vom 25. Mai 2012
  2. I sog ned a so und a ned a so, Abendzeitung München vom 24. Mai 2012
  3. Website der Band, abgerufen am 13. November 2012
  4. Ned a so oder so (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), Bayerischer Rundfunk vom 21. Mai 2012
  5. Vier gegen den Musikantenstadl, Welt Online vom 21. Februar 2010
  6. http://www.kofelgschroa-derfilm.de/
  7. Heike Littger: "Kofelgschroa. Frei. Sein. Wollen": Entschleunigung auf Bayerisch. In: Zeit Online. 7. August 2014, abgerufen am 15. Dezember 2015.
  8. http://kofelgschroa.by/hotelkovel
  9. Kofelgschroa eröffnet Hotel. In: merkur.de. 18. November 2015, abgerufen am 28. Februar 2024.
  10. Süddeutsche Zeitung: Zum Reinlegen schön vom 19. März 2017
  11. Michael Zirnstein: Stammbaum - Himmelweit mit Stubnmusik. In: sueddeutsche.de. 12. Dezember 2018, abgerufen am 28. Januar 2024.
  12. https://www.facebook.com/KofelgschroaOberammergau/posts/1907768216009076
  13. https://www.facebook.com/KofelgschroaOberammergau/posts/1911946132257951
  14. Interview von Michael Zirnstein: Kofelgschroa im Herzkasperlzelt: Interview mit der Oberammergauer Band. In: sueddeutsche.de. 26. September 2022, abgerufen am 28. Januar 2024.
  15. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.radioeins.de
  16. Die Kraft des Blechs, tagesspiegel.de vom 20. August 2012
  17. Kofelgeschroa in laut.de, abgerufen am 13. November 2012