Kolléram

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Landgemeinde Kolléram
Landgemeinde Kolléram (Niger)
Landgemeinde Kolléram (Niger)
Landgemeinde Kolléram
Koordinaten 13° 43′ N, 9° 5′ OKoordinaten: 13° 43′ N, 9° 5′ O
Basisdaten
Staat Niger
Region Zinder
Departement Mirriah
Einwohner 29.583 (2012)

Kolléram (auch: Dakoléram, Koléram) ist eine Landgemeinde im Departement Mirriah in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kolléram liegt in der Sahelzone. Die Nachbargemeinden sind Gaffati im Norden, Mirriah im Nordosten, Gouna im Südosten, Dogo im Südwesten und die Regionalhauptstadt Zinder im Westen. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 14 Dörfer und 16 Weiler.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Kolléram.[2]

Der Norden der Landgemeinde besteht aus Niederungen mit eingestreuten Granitfelsen. Im Osten erstrecken sich sandige Ebenen und im Süden gibt es eine Abfolge von fixen und beweglichen Sanddünen. Die Landschaft hat den Charakter einer Baumsavanne.[3] In Kolléram wachsen in hoher Dichte Affenbrotbäume (Adansonia digitata), deren Blätter, Früchte und Samen zu beliebten Nahrungsmitteln und Kosmetika weiterverarbeitet werden.[4] Andere Baumarten in der Gemeinde sind unter anderem der Anabaum (Faidherbia albida), die Wüstendattel (Balanites aegyptiaca), die Arabische Gummi-Akazie (Vachellia nilotica), der Tamarindenbaum (Tamarindus indica) und Prosopis africana. Zu den hier verbreiteten Gräsern zählen Cenchrus biflorus, Cymbopogon proximus, Cyperus rotundus und Dactyloctenium aegyptium.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kolléram wurde 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform als eigenständige Landgemeinde aus dem Kanton Baban Tapki herausgelöst. Dessen Hauptort Baban Tapki fiel als Teil von Zinder V an den Gemeindeverbund Zinder.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 29.583 Einwohner, die in 4915 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 18.526 in 3335 Haushalten.[5]

Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 8913 Einwohner in 1524 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 5540 in 996 Haushalten[5] und bei der Volkszählung 1988 3576 in 635 Haushalten.[6]

In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Damagarawa,[7] Kanuri, Fulbe und Tuareg.[3]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 12 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 6 MNSD-Nassara, 4 ARD-Adaltchi Mutunchi, 1 PNDS-Tarayya und 1 RDR-Tchanji.[8]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze der 14 Dörfer in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hauptbeschäftigungen in Kolléram sind Ackerbau und Viehzucht, ferner Handel und Handwerk.[3] Die Gemeinde liegt in einer Zone, in der Regenfeldbau betrieben wird.[9]

Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort und im Dorf Dineye vorhanden. Das Gesundheitszentrum im Hauptort verfügt über ein eigenes Labor und eine Entbindungsstation.[10] Der CEG Kolléram ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[11] Beim Centre de Formation aux Métiers de Kolléram (CFM Kolléram) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[12]

An der asphaltierten Nationalstraße 1, der längsten Fernstraße Nigers, liegt das Dorf Kagna Magassa. Zwei wenig ausgebaute Landstraßen führen zur Nationalstraße 1: die 3,63 Kilometer lange Route 758 aus dem Hauptort Kolléram und die 3,59 Kilometer lange Route 760 aus dem zur Gemeinde gehörenden Dorf Baouchéri.[13]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Laouan Magagi (* 1960), Politiker, geboren im zu Kolléram gehörenden Dorf Dineye

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ibrahim Habou Zakari: Pratiques paysannes de gestion de la fertilité des sols. Cas du terroir de Koléram. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2004.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 651–652, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  2. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  3. a b c d Kabirou Souley: Perception et stratégies d’adaptation à la variabilité et au changement climatique de la population du village de Baoucheri dans la Commune Rurale de Kolleram (Département de Mirriah). In: International Journal of Innovation and Scientific Research. Vol. 28, Nr. 2, Januar 2017, ISSN 2351-8014, S. 172–173 (issr-journals.org [PDF; abgerufen am 13. August 2023]).
  4. Issoufou Amadou, Ali Salé, Josef Garvi, Rayanatou Ali Salé, Moussa Soulé: Contributions and Appreciation of Adansonia digitata L. Food Products in Zinder Region, Niger. In: Asian Food Science Journal. Vol. 15, Nr. 4, 2020, ISSN 2581-7752, S. 14 (researchgate.net [PDF; abgerufen am 15. Februar 2023]).
  5. a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, archiviert vom Original am 2. Februar 2012; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  6. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 337 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  7. Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr. 32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
  8. Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  9. Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).
  10. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  11. Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des données. Institut National de la Statistique, République du Niger, 28. November 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. November 2020 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/anado.ins.ne (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  12. Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 97, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).
  13. Sahia Ibrahim Baoulé Balarabé, Seyni Soumana Samba, Guillaume Poirel: Annuaire Statistique du Ministère de l’Équipement 2016–2020. Edition 2021. Annexe 1: Répertoire des routes. (PDF) Institut National de la Statistique (INS) du Niger, November 2021, S. 65–73, archiviert vom Original am 26. Januar 2023; abgerufen am 8. August 2023 (französisch).