Kolumbianische Fußballnationalmannschaft

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Kolumbien
Colombia
Logo des kolumbianischen Fußballverbandes
Spitzname(n) Los Cafeteros
Verband Federación Colombiana de Fútbol
Konföderation CONMEBOL
Technischer Sponsor Adidas
Cheftrainer Argentinien Néstor Lorenzo
Kapitän James Rodríguez
Rekordspieler David Ospina (128)
Rekordtorschütze Falcao (36)
Heimstadion Estadio Metropolitano Roberto Meléndez
(Barranquilla)
FIFA-Code COL
FIFA-Rang 12. (1664,28 Punkte)
(Stand: 4. April 2024)[1]
Heim
Auswärts
Bilanz
629 Spiele
251 Siege
177 Unentschieden
201 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Kolumbien Kolumbien 1:3 Mexiko Mexiko 1934
(Panama-Stadt, Panama; 10. Februar 1938)
Höchster Sieg
Bahrain Bahrain 0:6 Kolumbien Kolumbien
(Riffa, Bahrain; 26. März 2015)
Höchste Niederlage
Brasilien 1889 Brasilien 9:0 Kolumbien Kolumbien
(Lima, Peru; 24. März 1957)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 6 (Erste: 1962)
Beste Ergebnisse Viertelfinale 2014
Südamerikameisterschaft
Endrundenteilnahmen 17 (Erste: 1945)
Beste Ergebnisse Gewinner 2001
Konföderationen-Pokal
Endrundenteilnahmen 1 (Erste: 2003)
Beste Ergebnisse Vierter 2003
Nord- und Zentralamerikameisterschaft
Endrundenteilnahmen 3
Beste Ergebnisse Zweiter 2000
(Stand: 22. März 2024)

Eine kolumbianische Fußballnationalmannschaft trat zum ersten Mal 1938 bei einem offiziellen Turnier, den Zentralamerikanischen und Karibischen Spielen in Panama, an. Bereits am 20. Juli 1937 hatte bei einem Turnier zum 400. Geburtstag der Stadt Cali eine Auswahl des kolumbianischen Fußballverbandes ein erstes Spiel gegen die mexikanische Mannschaft von Jalisco aus Guadalajara bestritten.

Geschichte der Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1962 qualifizierte sich Kolumbien für die Weltmeisterschaft in Chile, schied aber nach einem Unentschieden (4:4 gegen die Sowjetunion) und zwei Niederlagen als Letzter der Gruppe A in der Vorrunde aus.

Bei der Copa América 1975 erreichte Kolumbien das Finale, das es gegen Peru nach einem 1:0 und einem 0:2 im entscheidenden dritten Finalspiel mit 0:1 verlor.

Die Weltmeisterschaft 1986 war 1974 an den einzigen Kandidaten Kolumbien vergeben worden, da aber Kolumbien die FIFA-Auflagen nicht erfüllen konnte, wurde Kolumbien 1983 die Weltmeisterschaft entzogen und Mexiko als neuer Austragungsort bestimmt. Kolumbien musste daraufhin in die Qualifikation und schied in der Relegationsrunde gegen Paraguay aus.

Ihre „Golden Generation“ hatten die Kolumbianer Anfang der 90er Jahre. Die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 war die erste Endrundenteilnahme bei einer Fußball-Weltmeisterschaft seit 28 Jahren, wo sich die Nationalmannschaft im Achtelfinale knapp gegen Kamerun geschlagen geben musste und in der Vorrunde gegen den späteren Weltmeister Deutschland ein 1:1 erreichte. In dieser Zeit bestritt der ehemalige Rekordnationalspieler Carlos Valderrama 111 Länderspiele und wurde zweimal zu Südamerikas Fußballer des Jahres gewählt.

Für die darauf folgende Weltmeisterschaft 1994 gab man ihnen sogar eine reelle Außenseiterchance auf den Titel. In der Qualifikation hatten sie eine souveräne Vorstellung geboten und unter anderem Argentinien 5:0 geschlagen. Doch sie kamen nicht über die Vorrunde hinaus. Andrés Escobar, dem im Spiel gegen die USA am 22. Juni 1994 ein Eigentor unterlaufen war, wodurch Kolumbien mit 1:2 verlor, wurde wenige Tage später in einer Bar in Medellín erschossen.

Darauf folgte eine enttäuschende Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich. Kolumbien verlor seine Spiele gegen England und Rumänien und schied in der Vorrunde aus.

2001 gewannen sie mit der Copa América 2001 im eigenen Land erstmals ein internationales Turnier. Damit qualifizierte sich die Mannschaft direkt für den Konföderationen-Pokal 2003 in Frankreich, bei dem der vierte Platz erreicht wurde.

Als sie sich jedoch nicht für die Weltmeisterschaft 2002 in Japan/Korea qualifizieren konnten, landeten sie hart auf dem Boden der Tatsachen.

Bei der Copa América 2004 in Peru wurden sie Vierter. Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 konnte sich die Mannschaft erneut nicht qualifizieren. Bei der Copa América 2007 in Venezuela scheiterte man in der Vorrunde an Paraguay und Argentinien.

Nach 16 Jahren Abstinenz qualifizierte sich Kolumbien 2014 erstmals wieder für eine Fußball-WM. In Brasilien gelang der Mannschaft mit dem Erreichen des Viertelfinales ihr bisher größter Erfolg. Im Spiel gegen den Gastgeber schieden die Kolumbianer jedoch knapp mit 1:2 aus. James Rodríguez wurde mit 6 Toren Torschützenkönig der WM.

Die A-Nationalmannschaft nahm nie an den Olympischen Spielen teil. Eine kolumbianische Olympiamannschaft nahm 1968, 1972, 1980 und 1992 teil, schied aber jeweils in der Vorrunde aus.

Kolumbien hat von allen CONMEBOL-Mitgliedern die meisten Spiele gegen CONCACAF-Mitglieder ausgetragen. Das Spiel gegen Kanada am 14. Oktober 2014 war die 100. Begegnung Kolumbiens mit einem CONCACAF-Mitglied.

Kolumbien bei Fußball-Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kolumbien nahm 15-mal an einer WM-Qualifikation teil und qualifizierte sich bisher für fünf WM-Endrunden. Dreimal schied man in der Qualifikation gegen die späteren Weltmeister aus.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis[2] Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1930 Uruguay nicht teilgenommen Kein FIFA-Mitglied
1934 Italien nicht teilgenommen Kein FIFA-Mitglied
1938 Frankreich nicht teilgenommen
1950 Brasilien nicht teilgenommen
1954 Schweiz nicht teilgenommen
1958 Schweden nicht qualifiziert In der Qualifikation an Paraguay gescheitert
1962 Chile Vorrunde Uruguay, UdSSR, Jugoslawien 14. Adolfo Pedernera Das 4:4 gegen die Sowjetunion ist das torreichste Remis innerhalb der normalen Spielzeit. Zugleich verwandelte Marco Coll das einzige „olympische Tor“, das je bei einer Fußball-Weltmeisterschaft erzielt wurde.
1966 England nicht qualifiziert In der Qualifikation an Chile gescheitert
1970 Mexiko nicht qualifiziert In der Qualifikation am späteren Weltmeister Brasilien gescheitert
1974 Deutschland nicht qualifiziert In der Qualifikation an Uruguay gescheitert
1978 Argentinien nicht qualifiziert In der Qualifikation an Brasilien gescheitert
1982 Spanien nicht qualifiziert In der Qualifikation an Peru gescheitert
1986 Mexiko nicht qualifiziert In der Qualifikation am späteren Weltmeister Argentinien gescheitert
1990 Italien Achtelfinale Kamerun 14. Francisco Maturana Niederlage in der Verlängerung
1994 USA Vorrunde Rumänien, USA, Schweiz 19. Francisco Maturana Kolumbien schied als Gruppenletzter aus. Andrés Escobar, Schütze eines Eigentores gegen die USA, wurde kurz danach vor einer Bar in Medellín erschossen.
1998 Frankreich Vorrunde Rumänien, Tunesien, England 21. Hernán Darío Gómez
2002 Südkorea/Japan nicht qualifiziert In der Südamerika-Qualifikation belegte Kolumbien nur den 6. Platz. Die ersten Vier, darunter der spätere Weltmeister Brasilien, qualifizierten sich direkt, Uruguay als Fünfter über die Play-offs gegen Australien.
2006 Deutschland nicht qualifiziert In der Südamerika-Qualifikation, die wieder im Liga-System zwischen allen südamerikanischen Mannschaften ausgetragen wurde, belegte Kolumbien wieder nur den 6. Platz. Die ersten Vier qualifizierten sich direkt, Uruguay als Fünfter scheiterte diesmal in den Play-offs gegen Australien.
2010 Südafrika nicht qualifiziert In der Südamerika-Qualifikation, die wieder im Liga-System zwischen allen südamerikanischen Mannschaften ausgetragen wurde, belegte Kolumbien nur den 7. Platz. Die ersten Vier qualifizierten sich direkt, Uruguay als Fünfter über die Play-offs gegen Costa Rica.
2014 Brasilien Viertelfinale Brasilien 5. José Pekerman In der Südamerika-Qualifikation, die wieder im Liga-System zwischen allen südamerikanischen Mannschaften (außer Brasilien) ausgetragen wurde, qualifizierte sich Kolumbien am 11. Oktober 2013 durch ein 3:3 gegen Chile vorzeitig. Nach drei Siegen in der Gruppenphase schlug Kolumbien Uruguay im Achtelfinale mit 2:0, verlor allerdings im Viertelfinale mit 1:2 gegen Brasilien.
2018 Russland Achtelfinale England José Pekerman In der Südamerika-Qualifikation, die wieder im Liga-System zwischen allen südamerikanischen Mannschaften ausgetragen wurde, qualifizierte sich Kolumbien als Viertplatzierter, noch vor Peru, welches in die Play-offs musste. Nach zwei Siegen und einer Niederlage in der Gruppenphase unterlag Kolumbien England im Achtelfinale mit 4:5 nach Elfmeterschießen.
2022 Katar nicht qualifiziert In der Südamerika-Qualifikation, die wieder im Liga-System zwischen allen südamerikanischen Mannschaften ausgetragen wurde, belegte Kolumbien nur den 6. Platz. Nur die ersten vier Mannschaften konnten sich qualifizieren, der Fünfte scheiterte in den interkontinentalen Play-offs.
2026 Kanada, Mexiko und USA In der im September 2023 begonnenen Qualifikation treten wieder alle zehn CONMEBOL-Mitglieder in Hin- und Rückspielen gegeneinander an. Die sechs bestplatzierten Mannschaften qualifizieren sich direkt für die WM-Endrunde 2026. Der Siebtplatzierte nimmt als südamerikanischer Teilnehmer am WM-Play-off-Turnier im März 2026 teil.

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rekordspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Stand: 22. März 2024)

Rekordspieler[8]
Spiele Spieler Zeitraum Tore
128 David Ospina 2007–aktiv 0
116 Juan Cuadrado 2010–aktiv 11
111 Carlos Valderrama 1985–1998 11
104 Falcao 2007–aktiv 36
102 Mario Yepes 1999–2014 6
101 Leonel Álvarez 1985–1997 1
97 James Rodríguez 2011–aktiv 27
88 Carlos Sánchez 2007–2018 0
84 Freddy Rincón 1990–2001 17
78 Luis Carlos Perea 1987–1994 2
75 Luis Amaranto Perea 2002–2014 0
73 Iván Córdoba 1997–2010 5
73 Óscar Córdoba 1993–2006 0
72 Abel Enrique Aguilar 2004–2018 6
68 Pablo Armero 2008–2017 2
68 René Higuita 1987–1999 3
68 Arnoldo Iguarán 1979–1993 25
67 Alexis Mendoza 1987–1997 2
Rekordschützen[8]
Tore Spieler Zeitraum Spiele
36 Falcao 2007–aktiv 104
27 James Rodríguez 2011–aktiv 97
25 Arnoldo Iguarán 1979–1993 68
20 Faustino Asprilla 1993–2001 57
17 Freddy Rincón 1990–2001 84
16 Carlos Bacca 2010–2018 52
15 Víctor Aristizábal 1993–2003 66
15 Teófilo Gutiérrez 2009–2017 51
14 Adolfo Valencia 1992–1998 37
13 Iván Valenciano 1991–2000 29
13 Antony de Ávila 1983–1998 54
12 Willington José Ortiz 1973–1985 49
11 Juan Cuadrado 2010–aktiv 116
11 Luis Díaz 2018–aktiv 44
11 Carlos Valderrama 1985–1998 111

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Länderspiele gegen Fußballnationalmannschaften aus dem deutschsprachigen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ort Heimmannschaft Resultat Gastmannschaft Anlass
1. 15. Februar 1973 Bogotá Kolumbien Kolumbien 0:2 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR Freundschaftsspiel
2. 1. Februar 1985 Bogotá Kolumbien Kolumbien 2:2 Schweiz Schweiz Freundschaftsspiel
3. 19. Juni 1990 Mailand Deutschland Bundesrepublik BRD 1:1 Kolumbien Kolumbien WM-Vorrunde
4. 3. Februar 1991 Miami Kolumbien Kolumbien 2:3 Schweiz Schweiz Miami Cup
5. 26. Juni 1994 San Francisco Kolumbien Kolumbien 2:0 Schweiz Schweiz WM-Vorrunde
6. 30. Mai 1998 Frankfurt am Main Deutschland Deutschland 3:1 Kolumbien Kolumbien Freundschaftsspiel
7. 9. Februar 1999 Miami Kolumbien Kolumbien 3:3 Deutschland Deutschland Freundschaftsspiel
8. 2. Juni 2006 Mönchengladbach Deutschland Deutschland 3:0 Kolumbien Kolumbien Freundschaftsspiel
9. 25. März 2007 Miami Kolumbien Kolumbien 3:1 Schweiz Schweiz Freundschaftsspiel
10. 20. Juni 2023 Gelsenkirchen Deutschland Deutschland 0:2 Kolumbien Kolumbien Freundschaftsspiel

Bisher gab es keine Partien gegen Liechtenstein und Österreich.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 4. April 2024, abgerufen am 5. April 2024. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)
  2. Die Platzierungen ab Platz 5 wurden von der FIFA festgelegt, ohne dass es dafür Platzierungsspiele gab. Siehe: All-time FIFA World Cup Ranking 1930–2010 (Memento des Originals vom 22. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com (PDF; 200 kB).
  3. „Bolillo Gómez renunció como técnico de Colombia – Y les dio bolilla“ auf www.futbol.com.uy vom 9. August 2011, abgerufen am 9. August 2011 (spanisch)
  4. "Alvarez coacht die "Cafeteros"", Kicker vom 9. September 2011, abgerufen am 21. Mai 2014
  5. Kolumbien entlässt Leonel Alvarez. kicker.de, abgerufen am 13. Dezember 2011.
  6. Pekerman nuevo DT de Colombia – Allí Pekerman (spanisch) auf www.futbol.com.uy vom 6. Januar 2012, abgerufen am 6. Januar 2012
  7. Carlos Queiroz es, oficialmente, nuevo técnico de la Selección Colombia eltiempo.com, abgerufen am 7. Februar 2019 (spanisch)
  8. a b rsssf.org: Colombiva – Record International Players