Konrode

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Konrode
Koordinaten: 50° 49′ N, 9° 50′ OKoordinaten: 50° 48′ 59″ N, 9° 49′ 49″ O
Höhe: 323 (323–333) m ü. NHN
Fläche: 3,43 km²[1]
Einwohner: 228 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 66 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Postleitzahl: 36277
Vorwahl: 06629

Konrode ist ein Ortsteil der Gemeinde Schenklengsfeld im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Der Ort schließt sich westlich direkt dem Hauptort Schenklengsfeld an. Konrode liegt langgezogen an beiden Ufern des Ringbaches, der in Schenklengsfeld in die Solz mündet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Konrode erfolgte unter dem Namen Cornede im Jahr 1292 in einer Urkunde des Reichsklosters Hersfeld.[3] Die Erwähnung als Cornede im Jahr 1122 wird als nicht gesichert angesehen.[1] Weiter belegt wurde der Ort 1482 als Conerode und 1505 als Cunroder Aue. Zu dieser Zeit war der Ort vermutlich eine Wüstung und gehörte zum Amt Landeck. Ab wann Konrode wieder bewohnt wurde, ist nicht bekannt. Die Herren von Buchenau hatten ebenfalls in diesen Zeitraum im Ort hersfeldische Lehen inne.[4]

Im Jahr 1639 wurde der Ort als Conurode erwähnt und erst um 1895 bürgerte sich der heutige Name ein. Um 1800 gab es die Heimers-Kirche, eine Kapelle, die zu einem Gut gehörte.

Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Konrode im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Schenklengsfeld eingemeindet.[5][6] Für Konrode wurde, wie für alle bei der Gebietsreform eingegliederten Gemeinden sowie für die Kerngemeinde mit Lampertsfeld, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Konrode angehört(e):[1][8]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Konrode 234 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 51 Einwohner unter 18 Jahren, 87 zwischen 18 und 49, 36 zwischen 50 und 64 und 60 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 93 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 30 Paare ohne Kinder und 42 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 27 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 54 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1505: wohl wüst
• 1585: 14 Haushaltungen
• 1747: 26 Haushaltungen
Konrode: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr  Einwohner
1834
  
144
1840
  
167
1846
  
183
1852
  
175
1858
  
167
1864
  
184
1871
  
173
1875
  
174
1885
  
153
1895
  
150
1905
  
150
1910
  
137
1925
  
121
1939
  
157
1946
  
249
1950
  
284
1956
  
254
1961
  
229
1967
  
253
1970
  
259
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2009
  
245
2011
  
234
2015
  
234
2019
  
233
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Schenklengsfeld[12]; Zensus 2011[11]

Historische Konfessionsstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1885: 153 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
• 1961: 194 evangelische (= 84,72 %), 35 katholische (= 15,28 %) Einwohner[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Ortsteil Konrode besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Konrode) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[7] Bei Kommunalwahlen in Hessen 2021 lag die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat bei 69,95 %. Alle Kandidaten gehören der „Gemeinschafsliste“ an.[13] Der Ortsbeirat wähle Ewald Schwalb zum Ortsvorsteher.[14]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Konrode.

Sühnekreuz

Das Sühnekreuz in Konrode

Am Dorfgemeinschaftshaus steht seit 1986 ein Steinkreuz aus Sandstein. Vorher war es in der Ufermauer des Ringbaches unterhalb einer Straßenbrücke Konrode-Schenklengsfeld vermauert. Dies war aber nicht sein ursprünglicher Standort. Diesen kennt man genau so wenig, wie das Ereignis, zu dem das Kreuz gesetzt wurde. Die eine Seite hat eine Einritzung, die eine Tuchmacherschere darstellt, auf der anderen Seite erkennt man nur noch zwei eingeritzte parallele Linien. Man geht daher davon aus, dass die Tuchmacherschere[15] das Standeszeichen eines ermordeten Webers und die parallelen Linien ein Fragment einer Hieb- oder Stichwaffe (die Tatwaffe) sind. Es handelt sich daher wahrscheinlich um ein Sühnekreuz, dessen Alter unbekannt ist.[16]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort gibt es ein Dorfheim. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3341. Der öffentliche Personennahverkehr erfolgt durch die ÜWAG Bus GmbH mit der Linie 345.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Konrode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung zwischen Justiz (Justizamt Friedewald) und Verwaltung.
  3. Am 1. Februar 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Schenklengsfeld.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Konrode, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen, Daten & Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Schenklengsfeld, abgerufen im März 2022.
  3. HStAM Bestand Urk. 56 Nr. 139 In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
  4. Dr. Groscurth: Dörfer des Landkreises Hersfeld in Mein Heimatland, Oktober 1961, Band 19. (Beilage der Hersfelder Zeitung)
  5. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 38 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 396.
  7. a b Hauptsatzung. (PDF; 140 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Schenklengsfeld, abgerufen im Oktober 2020.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 35 f. (online bei Google Books ).
  10. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
  11. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 78, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  12. Einwohnerzahlen aus Webarchiv. Gemeinde Schenklengsfeld, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im März 2022.
  13. Wahlergebnisse Ortsbeiratswahl Konrode vom 14. März 2021. In: Votemanager. Abgerufen im Februar 2023.
  14. Ortsbeirate Konrode. In: Webauftritt. Gemeinde Schenklengsfeld, abgerufen im Februar 2023.
  15. Eine Abbildung einer solchen Schere bei www.zittau.eu, mit Erklärung wie sie verwendet wurde (Memento vom 25. April 2008 im Internet Archive)
  16. Heinrich Riebeling: Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen. Werner Noltemeyer Verlag, Dossenheim/Heidelberg 1977, ISBN 3-88172-005-7