Kosovo

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Republika e Kosovës (albanisch)
Република Косово/Republika Kosovo (Vorlage:ShS)
Republik Kosovo
Flagge des Kosovo
Flagge des Kosovo
Wappen des Kosovo
Wappen des Kosovo
Flagge Wappen
Amtssprache Albanisch und Serbisch,
auf lokaler Ebene auch Bosnisch, Romani und Türkisch[1]
Hauptstadt Prishtina/Priština
Regierungsform parlamentarische Demokratie
Oberhaupt Präsidentin Atifete Jahjaga
Regierungschef Premierminister Isa Mustafa
Fläche 10.887[2] km²
Einwohnerzahl ca. 1.800.000[3]
Bevölkerungsdichte 159,8 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
2013:[4]
Index der menschlichen Entwicklung   0.786[5][6]
Währung Euro (unilateral als Fremdwährung übernommen, nicht an der Europäischen Währungsunion beteiligt)
Unabhängigkeit 17. Februar 2008 (von Serbien)
Nationalhymne Evropa
Nationalfeiertag 17. Februar
Zeitzone UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März–Oktober)
Kfz-Kennzeichen RKS
Telefonvorwahl +381 (via Serbien), +383 (geplant)[7]
Die Unabhängigkeit Kosovos ist völkerrechtlich umstritten. Die Republik Kosovo wurde bislang von 115 UN-Mitgliedstaaten anerkannt.[8]
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Kosovo (auch der Kosovo oder das Kosovo;[9] albanisch Kosova/Kosovë, serbisch-kyrillisch Косово) ist eine Republik in Südosteuropa auf dem westlichen Teil der Balkanhalbinsel. Sie war ehemals Bestandteil der 1992 neu konstituierten föderativen Bundesrepublik Jugoslawien und seit 2003 eine Teilregion der Republik Serbien. Sie hat etwa 1,8 Millionen Einwohner und gilt als stabilisiertes De-facto-Regime.[10] Hauptstadt ist Priština.

Die jüngere Geschichte ist durch den Kosovokrieg von 1999 und dessen Folgen geprägt. Der völkerrechtliche Status des Landes ist umstritten.[11] Am 17. Februar 2008 proklamierte das Parlament die Unabhängigkeit des Territoriums. 115 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen erkennen die Republik Kosovo als unabhängig an.[8]

Bei formeller Wahrung der Zugehörigkeit zu Jugoslawien wurde Kosovo nach dem Krieg im Jahr 1999 unter die Verwaltungshoheit der Vereinten Nationen gestellt.[12] Völkerrechtliche Grundlage war hierbei die Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates, welche die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Bundesrepublik Jugoslawien, deren Rechtsnachfolger das heutige Serbien ist, garantiert. Zudem wird die politische Entwicklung seit dem 9. Dezember 2008 durch die EULEX Kosovo überwacht. Dies gilt auch für die Region Nordkosovo, die von der Regierung Kosovos derzeit nicht kontrolliert wird.

Der Internationale Gerichtshof (IGH) gelangte am 22. Juli 2010 in einem rechtlich nicht bindenden, von der UN-Generalversammlung auf serbische Initiative angeforderten Gutachten zu dem Ergebnis, dass die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo nicht gegen das Völkerrecht verstoße. Gleichzeitig vermied der IGH, den völkerrechtlichen Status des Kosovo zu bewerten und erkannte die Gültigkeit der UN-Resolution 1244 an.[13]

Die serbische Regierung betrachtet das Kosovo formal als seine Autonome Provinz Kosovo und Metochien (Autonomna pokrajina Kosovo i Metohija/Аутономна покрајина Косово и Метохија, kurz Kosmet/Космет; albanisch Krahina Autonome e Kosovës dhe Metohisë), räumt jedoch ein, dass eine „serbische Souveränität über Kosovo praktisch nicht vorhanden ist“ und die „wahren Grenzen“ Serbiens in der Zukunft noch zu bestimmen seien.[14]

Das Land ist seit Juni 2009 Mitglied im Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbankgruppe.[15] Seit November 2012 gehört es auch der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung an.[16][17]

Am 10. September 2012 wurde die Aufsicht des internationalen Lenkungsrates (ISG; englisch International Steering Group for Kosovo), dem mehrere Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die Vereinigten Staaten und die Türkei angehören, beendet.[18]

Namen und Etymologie

„Kosovo“ bezeichnet in der Regel das Gesamtgebiet. Auch im Serbokroatischen wird Kosovo bedeutungsgleich gebraucht. Daneben wird von nationalbewussten Serben die Bezeichnung Kosmet, eine Wortkombination aus Kosovo und Metochien, parallel verwendet.

Kos bezeichnet im Serbokroatischen die Amsel. Die Region ist nach dem Amselfeld (serbisch: Kosovo Polje, albanisch: Fushë Kosovë) bei Priština benannt. Das Wort kosovo ist ein besitzanzeigendes Adjektiv („zur Amsel gehörig“) und daher ohne zusätzliches polje („Feld“) eigentlich unvollständig. Die Abkürzung hat sich jedoch in dieser Form eingebürgert.

Die Bezeichnung „Metochien“ für den Westen Kosovos leitet sich vom griechischen μετοχή (metochí, Klostergut) ab. Dieser Name, der eine von vielen Kirchen und Klöstern geprägte Landschaft beschreibt, wurde in Jugoslawien ab 1974 von staatlicher Seite nicht mehr verwendet. Die Kosovo-Albaner nennen diese Region Dukagjini oder Rrafshi i Dukagjinit.

Dardanien oder Dardania ist unter Albanern eine verbreitete historisierende Bezeichnung für den Kosovo. Sie leitet sich vom antiken illyrischen Volk der Dardaner ab, die im Gebiet des heutigen Kosovos lebten.[19] Es umfasste das heutige Territorium Kosovos und ferner einige Gebiete im Süden Serbiens sowie in Mazedonien. Im Oktober 2000 präsentierte der spätere Präsident Ibrahim Rugova seinen Vorschlag für eine zukünftige Flagge des Kosovo. Auf ihr befand sich ein Spruchband mit der Bezeichnung „Dardania“, die Rugova als Landesnamen eines unabhängigen Kosovos vorschlug.

Geographie

Die Gjeravica/Đeravica ist mit 2656 m der zweithöchste Berg des Kosovo
Miruša-Wasserfälle im Westen des Landes

Der Kosovo liegt in Binnenlage im Zentrum der Balkanhalbinsel. Er grenzt im Südwesten an Albanien, im Nordwesten an Montenegro, im Norden und Osten an Serbien bzw. Zentralserbien und im Südosten an Mazedonien. Tektonisch sind die Einebnungen des Amselfeldes und Metochiens gänzlich von Gebirgen begrenzt. Die Gebirgsgruppen des Prokletije grenzen den Kosovo zu Montenegro und Albanien, der Kopaonik zu Serbien und die Šar Planina zu Mazedonien ab.

Mit 10.887 km² hat Kosovo als kleinstes Land Südosteuropas etwa zwei Drittel der Fläche von Thüringen und ist mit 195 Einwohnern pro Quadratkilometer vergleichsweise dicht besiedelt. 53 % der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt, 42 % sind Waldgebiet und 5 % bebaut beziehungsweise Stadtgebiet.

Durch die räumliche Struktur einer von Hochgebirgen umgebenen Senke war der Kosovo schon immer eine wichtige ackerbaulich genutzte Region – bekannt ist der Amselfelder Wein – sowie Zentrum der balkanischen Fernweidewirtschaft, in dem insbesondere die Niederung Metochiens als Winterweidegebiet genutzt wurde und noch im 19. Jahrhundert von thessalischen und nordserbischen Wanderhirten aufgesucht wurde. Eine Besonderheit der Viehzucht stellt die zum Teil bis heute andauernde Nutzung von Wasserbüffeln dar.

Siedlungsgeographisch ist das höher gelegene Amselfeld mit der Hauptstadt Priština, das sich zwischen dem Ibar und der Južna Morava als langgezogene Senke hinzieht, heute die ökonomisch wichtigere Region. Historisch war Metochien mit den ältesten städtischen Zentren von Prizren, dem alten römischen Verwaltungszentrum und der späteren serbischen Kaiserstadt, sowie Peć bedeutender. Die Ebenen sind durch ein hügeliges, großteils von lockeren Eichenwäldern bewachsenes Mittelgebirgsland voneinander getrennt, was die Kommunikationswege erschwert.

Die Hochgebirgslandschaften an den Grenzen zu Albanien, Montenegro und Mazedonien erreichen durchweg 2500 m. Höchste Berge sind Rudoka (in der Šar Planina, 2658 m), Gjeravica/Đeravica (in der Großgemeinde Pejë/Peć, 2656 m), Bistra (Ferizaj/Uroševac, 2640 m), Marjash/Marjaš (Pejë/Peć, 2530 m), Luboteni/Ljuboten (Ferizaj/Uroševac, 2496 m) und Koproniku/Koprivnik (Pejë/Peć, 2460 m). Großteils aus Silikatgesteinen aufgebaut, sind die Gebirge meist auch wasserreich und gut für Viehherdenhaltung geeignet. Aus kreidezeitlichen Kalken sind Karstgebirge wie der Koprivnik sowie die zentralen Teile der Šar Planina mit der Bistra aufgebaut, damit auch weniger zugänglich und wasserärmer.

Gewässer

Durch den Westen des Landes fließt der Weiße Drin, welcher in der Nähe von Peć entspringt. Der Drin ist der wichtigste und mit etwa 113 km der längste Fluss im Kosovo. Einige Seen und Stauseen befinden sich im Landesinneren sowie an den Grenzen zu Serbien und Albanien. Der größte von ihnen ist der Gazivodesee mit 11,9 km², gefolgt von Radonjić-See und Batlava-See.

Zahlreiche Glazialseen finden sich insbesondere in der Šar Planina. Im metochischen Prokletije sind drei kleine Seen um die Đeravica als Zeugnisse eiszeitlicher Vereisung der Gebirge übriggeblieben.

Klima

Verteilung der Niederschlagsmenge im Kosovo

Im Kosovo herrscht wegen seiner Binnenlage vorwiegend Kontinentalklima. Je nach geographischer Lage sind die kontinentalen Klimaeigenschaften jedoch unterschiedlich ausgeprägt. Aus diesem Grund wird der Kosovo in drei klimatische Regionen untergliedert, und zwar in das Amselfeld, in Metochien sowie in gebirgige und bewaldete Teile.

Im Gebiet des Amselfeldes, das die östliche Landeshälfte mit der Hauptstadt Priština umfasst, ist das kontinentale Klima vorherrschend. So sind die Winter mit einer Durchschnittstemperatur von −10 °C kalt, können aber auch Tiefsttemperaturen von −26 °C erreichen. Die Sommer hingegen sind sehr warm mit einer Durchschnittstemperatur von 20 °C, doch Temperaturen bis 37 °C sind keine Seltenheit. Diese Region wird auch durch ein eher trockenes Klima ausgezeichnet, denn die jährliche Niederschlagssumme beträgt durchschnittlich etwa 600 mm.

In Metochien, das die westliche Landeshälfte einnimmt, wird das Kontinentalklima stark von den warmen Luftmassen des Mittelmeeres beeinflusst. Die durchschnittliche Tagestemperatur im Winter liegt zwischen 0,5 und 22,8 °C. Die jährliche Niederschlagssumme dieser Region beträgt durchschnittlich etwa 700 mm. Starke Schneefälle sind im Winter typisch.

Die dritte klimatische Region umfasst die Gebirgsregionen zu Montenegro, Albanien und Mazedonien sowie die bewaldeten Teile des Hügel- und Berglandes im Zentrum und im Norden des Kosovo. Im Gegensatz zu den anderen zwei Regionen fällt hier mehr Niederschlag (zwischen 900 und 1300 mm jährlich). Und während die Sommer ziemlich kurz und mild sind, ist es im Winter meist kalt und niederschlagsreich.

Für den gesamten Kosovo gilt, dass der Dezember und der Januar zu den kältesten Monaten und der Juli und der August zu den wärmsten Monaten des Jahres zählen. Der meiste Niederschlag fällt zwischen Oktober und Dezember.[20]

Bevölkerung

Fast die Hälfte der Bevölkerung des Landes ist unter 18 Jahre alt (2006). Im Bild Mädchen in traditioneller albanischer Tracht.
Statistische Daten (2006)[21]
Lebenserwartung
Jahre
69
Sterberate
je 1000 Einwohner
3,56
Geburtenrate
je 1000 Einwohner
16,7
Bevölkerungsdichte
Einwohner pro km²
166,7
Städtische Bevölkerung 35–40 %
Bevölkerung unter 18 Jahren 46 %
Bevölkerung über 65 Jahren 6 %

Zur Volkszählung 2011 hatte die Republik Kosovo rund 1,8 Millionen Einwohner. Ihre Bevölkerung ist die durchschnittlich jüngste innerhalb Europas:[22] 33 % sind unter 16 Jahre alt, über die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 25 Jahre, nur 6 % über 65 Jahre. Die Geburtenrate übertrifft die Sterberate derzeit deutlich: 23 Geburten pro 1000 Einwohner standen im Jahr 2003 sieben Todesfälle pro 1000 Einwohner gegenüber. Die Lebenserwartung für Frauen beträgt 71, die der Männer 67 Jahre. Der Anteil der Landbevölkerung liegt zwischen 60 und 65 %. Zusätzlich zu den rund 1,8 Millionen Einwohnern des Kosovo leben und arbeiten etwa 420.000 Kosovaren im Ausland, vor allem in Deutschland, den Vereinigten Staaten, Österreich und der Schweiz.[23]

Ethnische Struktur

Der Anteil der Kosovo-Albaner wuchs im Laufe des letzten Jahrhunderts infolge überdurchschnittlich hoher Geburtenzahlen und der Abwanderung von Serben beständig an. Eine nichtserbische Bevölkerungsmehrheit wies das Kosovo bereits 1912 auf, als die osmanische Herrschaft endete.[24] Wann zuletzt oder ob jemals eine serbische Mehrheit bestand, ist unter Historikern umstritten.

Kosovo wird heute in großer Mehrheit von Albanern bewohnt. Schätzungen der Weltbank aus dem Jahr 2000, denen das statistische Amt von Kosovo bis heute folgt, gehen von 88 % Albanern, 7 % Serben und 5 % der übrigen ethnischen Gruppen aus. Zu letzteren gehören vor allem Türken, Bosniaken, Torbeschen, Goranen, Janjevci (Kroaten), Roma, Aschkali und Balkan-Ägypter. Nach dem Krieg 1999 wurde ein Teil der serbischen Minderheit vertrieben.[25] Heute ist vor allem der Norden des Kosovo mehrheitlich von Serben besiedelt, die die albanisch geführte Regierung in Priština nicht anerkennen und 2012 in einem zweitägigen Referendum mit 99,74 % jede Zusammenarbeit mit ihr verweigerten.[26]

Sprachenlandschaft

Amtssprachen sind Albanisch und Serbisch, in einigen Gemeinden auch Türkisch, Bosnisch und Romanes.[27] Unter der UNMIK-Administration hatte auch Englisch offiziellen Status.[28]

Religion

Artikel 8 der Verfassung definiert die Republik Kosovo als einen säkularen Staat, der neutral bei Fragen in Zusammenhang mit religiösen Glaubensrichtungen ist. Es gibt religiös gefärbte politische Parteien, doch sie befürworten laizistische Staatsstrukturen und erreichen bei Parlamentswahlen oft nicht die nötige Fünf-Prozent-Hürde. Politiker aller Lager setzen sich für religiöse Harmonie ein und sehen das als einen zu beschützenden Wert der kosovarischen Gesellschaft an.

Die kosovarische Gesellschaft ist ebenfalls stark säkularisiert.[29] Viele gehen mit der Religion locker um und stehen zu ihr in einem pragmatischen Verhältnis.[30] Nichtsdestotrotz antworteten 2010 auf die Frage, ob Religion ein wichtiger Teil ihres Alltags ist, 89 % der Albaner im Kosovo mit Ja. Bei den Serben im Kosovo war der Anteil mit 81 % ein wenig niedriger. Bei der von Gallup Organization durchgeführten Umfrage nahmen 1000 Personen teil.[31]

Der Islam hat die meisten Anhänger im Land. Daneben gibt es serbisch-orthodoxe und römisch-katholische Minderheiten. Der Anteil an Atheisten ist sehr niedrig. Traditionell zählen sich Albaner, Bosniaken, Türken und Goranen zum muslimischen Glauben. Die Mehrheit ist sunnitisch.[32] Laut der Volkszählung 2011 waren 95,61 Prozent der Bevölkerung des Kosovo Muslime. Die Serben gehören zumeist der Serbisch-Orthodoxen Kirche an. 2011 waren 1,49 Prozent der Einwohner des Kosovo (ohne Nordkosovo) orthodoxen Glaubens. Die Katholiken im Land sind ausnahmslos Albaner. Ihre Anzahl wurde 2011 mit 38.438 Gläubigen angegeben, was 2,21 Prozent der Bevölkerung macht. Die wenigen gleichfalls römisch-katholischen Angehörigen der Janjevci, der kroatischen Minderheit, sind nach dem Kosovokrieg fast alle geflohen. Die Gruppen der Roma, Aschkali und Ägypter enthalten Anhänger aller drei Glaubensrichtungen.

Das Verhältnis zwischen muslimischen und römisch-katholischen Gemeinden des Kosovo gilt als gut, doch beide Gruppen haben wenige bis keine Beziehungen zur Serbisch-Orthodoxen Kirche. Kosovo-Albaner definieren ihre ethnische Zugehörigkeit durch Sprache, nicht durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion.[33] Im Gegensatz dazu wird bei den slawischen Volksgruppen, sowohl bei den muslimischen Bosniaken als auch bei den orthodoxen Serben, die Religion als Identitätsmerkmal angesehen.

Islam

Beispiel osmanischer Architektur im Kosovo: die Sinan-Pascha-Moschee von 1615 in Prizren

Der Islam hat im Kosovo eine über 500-jährige Tradition und ist die Religion mit den meisten Anhängern. Die kosovarischen Muslime sind fast ausschließlich Sunniten. Die Islamische Gemeinschaft des Kosovo (albanisch Bashkësia Islame e Kosovës; serbisch Islamska Zajednica Kosova; türkisch Kosova İslam Topluluğu) gilt als deren offizielle Vertreterin und organisiert beispielsweise die Leitung der meisten Moscheen. Sie nimmt auch die Zakat von Gläubigen ein und führt damit unter anderem wohltätige Aktivitäten durch. Die Imame werden an der Fakultät für Islamische Studien in Priština ausgebildet, dort studieren auch angehende albanische Imame aus Albanien, Mazedonien und Montenegro.

Daneben existieren gleichzeitig seit der Verbreitung des Islams ab dem 15. Jahrhundert auch viele Derwisch-Orden und Sufi-Bruderschaften. Der Sufismus im Kosovo gilt als Mischung zwischen den Glaubensrichtungen der Sunniten und Schiiten. Mitglieder des Bektaschi-Ordens, dessen Zentrum seinen Sitz in der albanischen Hauptstadt Tirana hat, waren führend in der albanischen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts.

Vor dem Kosovokrieg gab es 560 Moscheen und sechzig Tekken der Sufi-Bruderschaften, letztere vor allem in den westlichen Städten Peć, Gjakova, Rahovec und Prizren. Während des Krieges wurden 218 Moscheen und fünf Tekken zerstört. Im Dezember 2010 wurden 660 Moscheen gezählt, wovon 607 aktiv, 25 im Aufbau und 28 inaktiv waren. In Prizren stehen mit 77 Moscheen die meisten islamischen Gotteshäuser.[34]

Serbisch-Orthodoxe Kirche

Die Klosterkirche von Gračanica, gebaut im Jahr 1311

Der Kosovo ist ein wichtiges Zentrum der Serbisch-Orthodoxen Kirche und beherbergt den Erzbischöflichen Sitz des Patriarchats von Peć sowie die Eparchie Raszien-Prizren. Einige der bedeutendsten und ältesten Kirchen und Klöster der Serbisch-Orthodoxen Kirche, insbesondere die Klöster Visoki Dečani und Gračanica, befinden sich im Kosovo (siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler im Kosovo). Die autokephale serbisch-orthodoxe Kirche ist ihrem Selbstverständnis nach Bewahrerin einer serbischen Kultur und Identität. Während der Regierungszeit unter Slobodan Milošević unterstützten anfangs weite Teile des Klerus dessen Politik. Als deren negative Folgen für die Serben selbst immer deutlicher zutage traten, gingen sie auf Distanz. Nach Beendigung der NATO-Luftangriffe wurden 1999 nach Angaben von Vertretern von UNMIK 76 serbisch-orthodoxe Kirchen, Klöster und Kapellen zerstört. In der Zeit nach dem Einmarsch der KFOR wurden der serbisch-orthodoxe Bischof Artemije von Raszien und Prizren und der Mönch Sava vom Kloster Dečani zunächst politische Sprecher derjenigen Kosovo-Serben, die eine Zusammenarbeit mit der UNMIK befürworteten. In den letzten Jahren hat der Klerus seine Rolle als Sprecher der Serben allerdings größtenteils an kosovo-serbische Politiker abgetreten. Bei den gewalttätigen Ausschreitungen im März 2004 kam es erneut zu Zerstörungen von serbisch-orthodoxen Kirchen und Klöstern, woraufhin die KFOR den Schutz dieser Gebäude verstärkte.

Römisch-katholische Kirche

Die Kathedrale Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe von 1870 in Prizren

Es gibt über 38.000 römisch-katholische Albaner, dazu kommt noch eine kleine Gruppe römisch-katholischer Roma und Kroaten. Sie sind in 23 Pfarreien aufgeteilt, in denen 55 Priester arbeiten. Bis zum Jahr 2000 gehörten die römisch-katholischen Kosovaren zum Bistum Skopje und Prizren, dann wurde der mazedonische Teil abgetrennt und eine eigenständige Apostolische Administratur Prizren gebildet. Katholiken gründeten die Albanische Christlich-Demokratische Partei des Kosovo, wobei unter den Mitgliedern der PSHDK auch eine hohe Anzahl von Muslimen ist. Die meisten römisch-katholischen Priester gehören dem Orden der Franziskaner an und wurden in Bosnien-Herzegowina, Kroatien oder Slowenien ausgebildet.

Bildung

Bei Frauen ist der Anteil an Analphabeten signifikant höher als bei Männern: 13,4 % in ländlichen Gebieten (3,8 % bei Männern) und 10,4 % in städtischen Siedlungen (Männer 2,3 %). Analphabetismus korreliert nicht nur mit dem Geschlecht, sondern auch mit dem Alter – in der Gruppe bis 39 Jahre liegt die Rate weit unter dem Durchschnitt, unter Frauen zwischen 55 und 59 Jahren sind knapp 20 %, unter Frauen zwischen 70 und 74 Jahren sind knapp 60 % Analphabeten.

Der Unterricht in der Grundschule wird im Land je nach Situation in der Gemeinde in einer der fünf Sprachen Albanisch, Serbisch, Bosnisch, Türkisch und Kroatisch durchgeführt und ist für alle Kinder obligatorisch und kostenlos. Zuletzt veröffentlichte die Regierung Kosovos Pläne, nach denen das ganze Bildungswesen reformiert werden soll. Unter anderem sehen diese vor, die Mittelschule als obligatorisch festzulegen. Die Reformen werden seitens der Regierung als Priorität benannt, doch das Fehlen von Geldern sowie technologischen und professionellen Mitteln für den Unterricht und außerdem die hohe Schülerzahl pro Klasse sind Hinderungsgründe für eine umfassende Bildungsreform.

Während des Schuljahrs 2005/06 waren insgesamt 423.220 Schüler in der Vor-, Grund- und Mittelstufe registriert. 22.404 Lehrkräfte unterrichteten sie. Dies entspricht pro Lehrer ca. 19 Schüler.

1970 wurde die Universität Prishtina eröffnet. Im Schuljahr 2005/06 wurden 28.707 Studenten und 980 Professoren registriert. Pro Kurs machte das durchschnittlich 29 Studierende.

Geschichte

Altertum

Das Gebiet des späteren Kosovo war in der Antike von den Illyrern besiedelt; so war das römische Theranda in der Nähe des heutigen Prizrens ursprünglich eine illyrische Siedlung. Die Illyrer im Kosovo standen im Osten auch in direkter Nachbarschaft mit den Thrakern. Nach der Zerschlagung des von Königin Teuta regierten Illyrischen Reichs der Labeaten im ersten Illyrischen Krieg 229/228 v. Chr. kam die Region unter römische Herrschaft. Erst nach weiteren Jahrzehnten militärischer Auseinandersetzungen zwischen Römern und Illyrern wurde das Gebiet 168 v. Chr. ein Protektorat des Römischen Reiches. Seit 59 v. Chr. als Illyrische Provinz bezeichnet, wurde diese erst nach den Kriegen Octavians in Illyrien von 35 bis 33 v. Chr. offiziell zur Römischen Provinz. Nach weiteren Eroberungen der Römer und der Einrichtung der Provinz Moesia verblieb das spätere Metochien bei Illyricum, während das Amselfeld Moesia superior zugeschlagen wurde. Neben Theranda war das bei Priština gelegene Ulpiana die wichtigste römische Siedlung im Gebiet des Kosovo. Nach der Reichsteilung unter Theodosius I. geriet die Region schließlich unter byzantinische Herrschaft.

Mittelalter

Mittelalterliches Fresko im Kloster Visoki Dečani von etwa 1335. Dargestellt ist ein Stammbaum der Nemanjiden.

Mit der Völkerwanderung der Awaren und der Plünderung und Einnahme der wichtigsten byzantinischen Städte in Mösien und Illyrien (siehe auch: Balkanfeldzüge des Maurikios) siedelten sich im 7. Jahrhundert Slawen an. Im 9. Jahrhundert gehörte das nordwestliche Kosovo um Peć zum serbischen Staat der Vlastimirović, das südöstliche Kosovo mit Prizren und Priština dagegen zum Bulgarischen Reich. Die Region wurde erst wieder unter Basileios II. 1018 von den Byzantinern zurückerobert. Im 11. Jahrhundert dehnte sich das serbische Raszien unter der Oberhoheit Dioklitiens nach Süden aus, Konstantin Bodin ließ sich infolge eines slawischen Aufstandes gegen Byzanz 1072 in Prizren zum Kaiser der Bulgaren ausrufen. Der Aufstand hatte allerdings keinen Erfolg, der Süden Kosovos kam erneut unter byzantinische Herrschaft, während der Norden bei Raszien, nun unter byzantinischer Oberhoheit, verblieb. Diese Herrschaft wurde mit der Schlacht bei Sirmium unter Manuel I. Komnenos auch gegenüber Ungarn gefestigt.

Die Einbindung des raszischen Großžupans Stefan Nemanja als byzantinischem Vasall und der von Ostrom erfolgten Missionierung und kulturellen Prägung des serbischen Hofes folgte die Bildung des serbischen Nemanjidenreiches auch auf ehemals byzantinischen Gebieten im Kosovo. Im Nemanjidenreich wurde das Kosovo aufgrund seiner Bodenschätze und der Handelswege von der Küste ins Balkaninnere zum politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt des serbischen Staates. Diese Blüte wurde mit dem Vormarsch der Osmanen beendet. Nach mehreren militärischen Auseinandersetzungen, von denen die Schlacht auf dem Amselfeld am bekanntesten ist, eroberten die Osmanen um 1454 die Region des heutigen Kosovo. Die gegen Ende des 14. Jahrhunderts begonnene Eroberung des heutigen Serbiens sowie Bosnien und Herzegowinas konnte 1459/1461 unter Mehmet II. vollendet werden. Das Kosovo, Serbien und Bosnien wurden für die folgenden vier Jahrhunderte zu Provinzen des Osmanischen Reiches.

Osmanische Zeit

Osmanische Brücke bei Gjakova im Südwesten des Kosovo

Der Mythos der Kosovo-Schlacht sowie das historische Erbe im Kosovo begründete die emotionale Bindung der Serben an die heute mehrheitlich von Albanern bewohnte Region. Die unter der Osmanenherrschaft islamisierten Albaner rückten in das, unter anderem nach dem Großen Exodus der Serben von 1690, fruchtbare Kosovo-Gebiet nach. Im 19. Jahrhundert war das westliche Kosovo, Metochien, schon mehrheitlich albanisch, hingegen der Osten, das „historische“ Kosovo, mehrheitlich noch serbisch. Mit der Unabhängigkeit des Fürstentums Serbien 1878 kam es zu einer neuerlichen Bevölkerungsverschiebung, als viele Serben das Kosovo verließen oder zur Aussiedlung genötigt wurden, während parallel ebenso Albaner frei oder unter Zwang aus dem Fürstentum auswanderten. In dieser Zeit bekam auch das östliche Kosovo eine albanische Mehrheit.

20. und 21. Jahrhundert

Nach dem Ersten Balkankrieg wurde das heutige Kosovo 1912 größtenteils Serbien, die Gegend um Peć Montenegro zugeschlagen. Ab 1918 war es dann Teil Jugoslawiens. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebiet Albanien zugeschlagen, das zu dieser Zeit ein italienischer Vasallenstaat war. Die albanische Miliz im Kosovo vertrieb in dieser Zeit zahlreiche Serben. Nach der deutschen Besetzung 1943 wurde am 1. Mai 1944 die 21. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Skanderbeg“ (albanische Nr. 1) vor allem aus Freiwilligen aus dem Kosovo aufgestellt, da das Besatzungsregime in Albanien bereits seinen Rückhalt verloren hatte. Diese Division sollte vor allem gegen jugoslawische Partisanen kämpfen. Die Angehörigen der Division, die jedoch nie an die Front gelangte und von der Wehrmacht nur für Wachdienste eingesetzt wurde, vertrieben etwa 10.000 serbische Familien und ermordeten zahlreiche Serben und Juden. Die Übergriffe waren so grausam, dass die Angehörigen von den Deutschen teilweise entwaffnet und ihre Offiziere eingesperrt wurden. Im Juni fiel die Division auch nach Montenegro ein. Am 1. November 1944 wurde sie aufgelöst. Anschließend kam es zu serbischen Racheakten an den Angehörigen.[35][36]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Autonome Region „Kosovo und Metochien“ am 3. September 1945 ebenso wie die Autonome Region Vojvodina Bestandteil der Sozialistischen Republik Serbien innerhalb der Sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien.[37] Mit der Neugestaltung der Grenzziehungen innerhalb Jugoslawiens und der Zusammensetzung Serbiens mit zwei autonomen Provinzen verfolgte die neue politischen Führung unter Josip Broz Tito nach den Erfahrungen der Zwischenkriegszeit die Absicht, ein Gleichgewicht zwischen den Serben und den anderen Nationen des Landes herzustellen. Für die Serben bedeutete diese Staatskonzeption eine Schwächung im Vergleich zu ihrer Stellung in der Zwischenkriegszeit, da sie nun einerseits große Bevölkerungsgruppen in Kroatien und Bosnien-Herzegowina stellten und andererseits in der Autonomen Region Kosovo eine mehrheitlich albanische Bevölkerung und in der Vojvodina eine starke ungarische und kroatische Minderheit hatten. Ein weiterer Grund für diese Anordnung bestand darin, dass Tito in den ersten Jahren nach dem Krieg eine Eingliederung Albaniens in eine von Jugoslawien dominierte Balkanföderation verfolgte, der auch Bulgarien hätte beitreten sollen.[38]

Mit der jugoslawischen Verfassung von 1963 wurde die Autonome Region Kosovo in eine Autonome Provinz (Kosovo-Metohija, kurz ‚Kosmet‘[39]) umgewandelt, was formell eine Besserstellung bedeutete, faktisch jedoch zu einer stärkeren Abhängigkeit von der Republik Serbien führte, wodurch sich die Möglichkeiten der politischen Beteiligung auf Ebene der Bundesrepublik verringerten. Als Zugeständnis an Serbien erhielten die Republiken größere Befugnisse, insbesondere für ihre Politik gegenüber den Autonomen Provinzen.[40]

Schrittweise seit 1967,[41] besonders aber mit der Änderung der jugoslawischen Verfassung 1974 wurden die zuvor eher formal schon bestehenden Autonomierechte ganz erheblich erweitert und das Mitbestimmungsrecht in der Föderation massiv ausgebaut.[42]

In den 1980er Jahren wurden nationalistische Bestrebungen sowohl bei den Serben als auch bei den Albanern stärker. Beide Volksgruppen beklagten die gegenseitige Diskriminierung. Die Kosovo-Serben sahen sich durch die mehrheitlich albanische Provinzregierung und die Kosovo-Albaner wiederum durch die Republik Serbien benachteiligt. Parallel wurden Stimmen laut, die eine eigene Republik Kosovo innerhalb Jugoslawiens oder gar eine Sezession des Kosovo aus dem gesamtjugoslawischen Staatsverband forderten. Nationalistische Propaganda auf beiden Seiten heizten die Stimmung weiter an und begünstigten unter anderem die Machtergreifung von Slobodan Milošević, der grundlegende Reformen versprach.

Der Autonomiestatus des Kosovo aus dem Jahr 1974 wurde im Rahmen der sogenannten Antibürokratischen Revolution von 1989 auf Betreiben von Slobodan Milošević durch einen Beschluss des serbischen Parlaments stark eingeschränkt und offiziell auf den Stand von 1963 zurückgesetzt. Daraufhin riefen die wichtigsten albanischen Politiker zum Boykott aller serbischen staatlichen Einrichtungen auf, dem so genannten gewaltfreien Widerstand. Schon während der Jugoslawienkriege flohen auch viele Kosovaren, obwohl es im Kosovo selbst nicht zu Kriegshandlungen gekommen war. Die Kosovo-Albaner baten in verschiedenen europäischen Ländern um Asyl und beklagten die Verletzung ihrer Menschen- und Bürgerrechte durch die Regierung Milošević. Es gab seit 1989 durch den Boykott vielerorts kein albanischsprachiges Schulwesen mehr, Albaner wurden oftmals willkürlich enteignet, ihre Vereine und politischen Parteien waren verboten, sofern sie der politischen Linie der Regierung Milošević nicht entsprachen. Die meisten im Staatsdienst beschäftigten Albaner sollen nach 1989 aufgrund ihrer Volkszugehörigkeit entlassen worden sein.

Ibrahim Rugova (1944–2006), Gründer der Demokratischen Liga des Kosovo und Präsident des Kosovo 2002–2006. International berühmt geworden ist er als Symbolfigur des gewaltfreien Kampfes der Kosovo-Albaner um eine Unabhängigkeit ihres Landes von Serbien.

Nachdem die internationale Gemeinschaft eine weitgehende und funktionierende Autonomie des Kosovo aus der Friedenskonferenz von Dayton im Jahr 1995 ausgeklammert hatte, verschärften sich die Konflikte zwischen den Volksgruppen und die Forderung nach staatlicher Unabhängigkeit weiter. Separatistische Gruppen, darunter die Demokratische Liga des Kosovo, errichteten mit der „Republik Kosova“ einen Schattenstaat, dessen Parallelinstitutionen unter anderem Schulbildung und medikamentöse Versorgung der Albaner sicherstellen sollten. Der lange Zeit gewaltfreie Widerstand ging ab etwa 1996 unter Führung der UÇK in kämpferische Auseinandersetzungen zwischen albanischen Freischärlern und den serbischen Streitkräften über. Bis zum Jahr 1999 vervielfachten sich die Zahlen albanischer Flüchtlinge aus dem jugoslawischen Staatsgebiet,[43] besonders in Richtung der Nachbarländer Albanien und Mazedonien sowie in die Europäische Union und die Schweiz.[44]

Mit der Begründung, eine humanitäre Katastrophe abwenden zu wollen, begann die NATO nach dem Scheitern der Konferenzen zum Vertrag von Rambouillet am 24. März 1999 mit der Bombardierung strategischer Ziele in Jugoslawien. Als Ergebnis des Kosovokrieges wurde das Kosovo von den internationalen Truppen besetzt und ein UN-Protektorat errichtet. Während des Krieges waren die Flüchtlingszahlen noch einmal sprunghaft angestiegen, anschließend aber abgeebbt und viele Kosovaren kehrten in ihre Heimat zurück.

Dem Krieg folgten Gewaltexzesse insbesondere gegen die serbische, aber auch gegen andere Minderheiten der Region.[45] Nach Angabe der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch stellte die KFOR keinen ausreichenden Schutz der Serben und Roma im Kosovo zur Verfügung, welche besonders Übergriffen von Seiten der UÇK ausgesetzt waren.[46] Im August 1999 waren nach UN-Angaben bereits 170.000 der 200.000 Serben aus der Provinz geflüchtet und nach Angabe der Serbisch-Orthodoxen Kirche über 40 Kirchen geplündert oder zerstört worden.[46] Während nahezu alle Kosovo-Albaner innerhalb von Wochen nach Ende der Kämpfe zurückgekehrt waren, war dies für die meisten der geflüchteten Serben nach mehr als vier Jahren noch nicht der Fall,[47][45] zumal dann 230.000 Serben und Nicht-Albaner gezwungen waren, zu fliehen.[48]

Zu einem neuen Höhepunkt der Gewalttätigkeiten kam es mit den pogromartigen Ausschreitungen im März 2004, die überwiegend gegen Serben und ihre religiösen Stätten, aber auch gegen Roma und Aschkali gerichtet waren; etwa 50.000 Personen[49] nahmen an diesen Gewalttätigkeiten teil, bei denen 19 Menschen getötet, mehr als 1000 verletzt und über 4000 vertrieben wurden.[50][51] Die NATO verstärkte daraufhin ihre Präsenz.

Weitere Ausschreitungen ereigneten sich in den Wochen nach der Ausrufung der Republik – diesmal allerdings im mehrheitlich von Serben bewohnten Norden des Landes. Die Gewalt konnte erst durch ein Eingreifen der KFOR-Truppen beendet werden.[52]

Seit Beginn der United Nations Interim Administration Mission in Kosovo (UNMIK) stand der zukünftige politische Status des Kosovo regelmäßig auf der internationalen Tagesordnung. Auch nach dem Scheitern des Versuchs, mit Serbien zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen, und der darauf folgenden einseitigen Unabhängigkeitserklärung des kosovarischen Parlaments ist das Thema noch immer nicht vollständig geklärt.

Politik

Exekutive

Der Staatspräsident wird vom Parlament auf fünf Jahre gewählt. Er garantiert das verfassungsgemäße Funktionieren des politischen Systems, schreibt Parlamentswahlen aus, kann Gesetze einmalig zurückweisen, wenn er sie als schädlich erachtet, verkündet die Gesetze, führt die Außenpolitik, empfängt Diplomaten, ist Oberbefehlshaber der Sicherheitskräfte, schlägt dem Parlament den Premierminister vor und kann eine Verfassungsklage führen. Zudem kommen ihm weitere repräsentative Aufgaben und Ernennungsbefugnisse zu. Der Präsident ist politisch immun.

Das Regierungsgebäude in Priština

Präsident war vom 10. Februar 2006 bis 27. September 2010 Fatmir Sejdiu (LDK). Er trat zurück, da das Verfassungsgericht der Republik Kosovo entschied, dass der Präsident nicht gleichzeitig Parteivorsitzender sein dürfe. Sejdiu hatte dieses Parteiamt nur ruhen gelassen. Übergangsweise übernahm Parlamentspräsident Jakup Krasniqi (PDK) die Rechte und Pflichten des Präsidenten des Kosovo.[53] Am 22. Februar 2011 wurde der Bauunternehmer und Politiker Behgjet Pacolli von der Allianz für ein neues Kosovo (AKR), einem Koalitionspartner der PDK von Thaçi, vom Parlament unter umstrittenen Umständen zum neuen Staatsoberhaupt gewählt.[54] Am 28. März 2011 entschied das Verfassungsgericht, dass die Wahl des Präsidenten verfassungswidrig war; es ging auf ein Frageschreiben der politischen Opposition ein. Am 7. April wurde Atifete Jahjaga als neue Staatspräsidentin vom Parlament mit 80 Stimmen von 100 möglichen gewählt.

Das wichtigste exekutive Staatsorgan ist die Regierung. Der Premierminister wird auf Vorschlag des Präsidenten vom Parlament gewählt, die vollständige Regierung muss vom Parlament bestätigt werden. Der Regierungschef kann Minister ohne Zustimmung des Parlaments entlassen. Jeweils ein Minister muss der serbischen, ein weiterer einer anderen Minderheit angehören. Falls das Kabinett aus mehr als zwölf Mitgliedern besteht, muss ein dritter Minister einer Minderheit zugerechnet werden. Seit dem 30. Januar 2008 ist Hashim Thaçi (PDK) Premierminister einer Mehrparteienkoalition, welche aber im Herbst 2010 auseinanderbrach. Am 22. Februar 2011 wurde eine neue Regierung wieder unter seiner Führung gewählt, der neben der PDK auch die AKR von Behgjet Pacolli und Vertreter der serbischen Minderheit angehören.[55]

Legislative

Das Parlament der Republik Kosovo (albanisch Kuvendi i Republikës së Kosovës; serbisch Skupština Republike Kosovo Скупштина Републике Косово) ist das Gesetzgebungsorgan des Landes. Es hat 120 Sitze, welche im Vierjahresrhythmus vom Volk direkt gewählt werden. Seit dem 8. Dezember 2014 ist Kadri Veseli (PDK) Parlamentspräsident.

Das Wahlsystem bietet für die vielen ethnischen Minderheiten im Kosovo Vorteile. Von den 120 Parlamentssitzen können 100 frei besetzt werden. Die 20 weiteren Parlamentssitze sind für Serben, Roma, Aschkali, Balkan-Ägypter, Bosniaken, Türken und Goranen reserviert.

Nach den Ergebnissen der letzten Wahlen 2014 wurde die Demokratische Partei des Kosovo (PDK) unter ihrem Vorsitzenden Hashim Thaçi und die Demokratische Liga des Kosovo (LDK) unter ihrem Vorsitzenden Isa Mustafa stärkste Kraft. Zu erwähnen ist auch die ehemalige politische Bewegung Vetëvendosje!, welche zum ersten Mal an einer Parlamentswahl antrat und gleich rund 13 % der Stimmen holte. Die Volksvertretung setzt sich in ihrer vierten Legislaturperiode wie folgt zusammen:

Zusammensetzung des Parlaments 2011–2014
Partei Prozent Sitze
Demokratische Partei des Kosovo 30,38 % 37
Demokratische Liga des Kosovo 25,24 % 30
Vetëvendosje! 13,59 % 16
Allianz für die Zukunft Kosovos 9,54 % 11
Initiative für Kosovo 5,15 % 6
Alle Serbischen Parteien 6,43 % 11
Demokratische Türkische Partei des Kosovo 1,02 % 2
Alle Bosniakischen Parteien 0,89 % 2
Alle Parteien der Aschkali 0,68 % 2
Die Kosovo-Ägyptische Liberale Partei 0,27 % 1
Die Partei der Goranen 0,16 % 1
Die Kosovarische Neue Roma Partei 0,09 % 1
Insgesamt 100 % 120

Einige legislative Funktionen sind den Parlamenten der 38 Großgemeinden vorbehalten. Diese werden vom örtlichen Stimmvolk ebenfalls im Vierjahresrhythmus gewählt und haben eine variierende Sitzanzahl. Die letzten Kommunalwahlen fanden im Jahreswechsel 2009/10 statt.

Parteien

Die Zivilgesellschaft und die Parteienlandschaft Kosovos sind entlang ethnischer Linien aufgespalten. Das Vielparteiensystem wird von den beiden großen albanischen Parteien LDK und PDK dominiert. Die 1989 gegründete „Demokratische Liga des Kosovo“ (LDK) war lange Zeit die politische Hauptkraft des Widerstandes gegen die serbische Herrschaft und stellte den späteren Präsidenten Rugova. Die „Demokratische Partei des Kosovo“ (PDK) ist derzeit die stärkste Partei. Sie vertritt teilweise sozialdemokratische Positionen und ist (seit 1999) die wichtigste politische Nachfolgeorganisation der paramilitärischen Organisation UÇK. Vorsitzender der PDK ist der aktuelle Regierungschef Hashim Thaçi.

Menschenrechte

Nach einer vom UNDP (United Nations Development Programme) unter den Bewohnern von Kosovo in der zweiten Jahreshälfte 2005 durchgeführten Umfrage bezeichneten die einzelnen ethnischen Gruppen als jeweils größtes aktuelles Problem (Angaben in Prozent der ethnischen Gruppe):

  • Albaner: Arbeitslosigkeit (33,8 %), Ungewissheit über den künftigen Status von Kosovo (28,3 %), Armut (19,4 %), Korruption (4,8 %), das Schicksal der Vermissten (4,3 %), Stromversorgung (3,6 %), Preise (1,2 %) ungelöste Morde (1,0 %).
  • Serben: Öffentliche und persönliche Sicherheit (30,7 %), Armut (15,3 %), Beziehungen zwischen den Volksgruppen (12,9 %), Arbeitslosigkeit (12,4 %), Ungewissheit über den künftigen Status von Kosovo (9,9 %), Organisierte Kriminalität (6,4 %), Schicksal der Vermissten (3,0 %), Stromversorgung (1,5 %).
  • Andere Minderheiten: Arbeitslosigkeit (43,5 %), Ungewissheit über den künftigen Status von Kosovo (20,4 %), Armut (17,6 %), Stromversorgung (9,3 %), Preise (2,8 %), Beziehungen zwischen den Volksgruppen (2,8 %), Korruption (1,9 %), soziale Probleme und Gesundheitsversorgung (jeweils 0,9 %).

Amnesty International warf 2007 der Regierung mangelnden Minderheitenschutz sowie die Nichtverfolgung an Serben begangener Kriegsverbrechen vor.[56] Aufgrund langdauernder Verbindungen zwischen politischem Extremismus und organisierter Kriminalität[57] bestehen enge Beziehungen zwischen Teilen des aus der UÇK hervorgegangenen politischen Establishments und kriminellen Strukturen.[58]

Am Fest des Fastenbrechens, dem 29. August 2011, stimmten die Abgeordneten des Parlaments mit großer Mehrheit gegen die Einführung des Religionsunterrichts und für ein Trageverbot des Kopftuches von Schülern und Lehrpersonen in der Grund- und Mittelschule. Damit entschieden sie sich gegen eine entsprechende gemeinsame Vorlage der Parteien Allianz Neues Kosovo, Unabhängige Liberale Partei und 6 Plus.[59] Die islamische Gemeinschaft des Kosovo kritisierte scharf das Vorgehen des Parlaments und bezeichnete es als rechtswidrig und „Messerstich in den Rücken“ – bezugnehmend auf den Zeitpunkt der Abstimmung am Abend des muslimischen Fastenbrechenfests. Islamische Gelehrte kritisierten zudem, dass das Verbot im Gegensatz zur Verfassung der Republik Kosovo stehe, da dort im Grundgesetz die Religionsfreiheit garantiert sei. Erziehungsminister Enver Hoxhaj argumentierte, dass das Kosovo aus der Sicht der Verfassung ein säkularer Staat sei und somit Staat von Religion getrennt sein müssten.[60] Grund dieses Entscheids waren Differenzen zwischen verschiedenen Gerichtsinstanzen zum Fall einer jungen Kosovarin aus dem Jahr 2010, die wegen ihres Kopftuches nicht mehr in ihre Schule hineingelassen wurde. Die Sicherheitsbeamten hatten die Order vom Schuldirektor erhalten, keine Kopftuch tragende Personen mehr in das Gebäude eintreten zu lassen.[61] Vom umstrittenen Fall berichtete auch die Neue Zürcher Zeitung am 8. Juli 2010. Nach dem Fall der jungen Kosovarin wurden weitere ähnliche bekannt und Mitte Juni gingen rund 5.000 Personen auf die Straße, um gegen das Verbot zu protestieren.[62]

Völkerrechtlicher Status

Karte der Mitglieder der Vereinten Nationen (und Taiwan), die die Republik Kosovo als unabhängigen Staat anerkennen.
  • erkennen die Republik Kosovo an
  • erkennen die Republik Kosovo nicht an
  • Nach dem Ende des Kosovokrieges kam das Gebiet unter Verwaltung der Vereinten Nationen (UN). Es blieb formell integraler Bestandteil des Nachfolgestaates Bundesrepublik Jugoslawien und später von Serbien und Montenegro, das bis 2006 existierte. Nachdem Montenegro sich von dieser Staatenunion für unabhängig erklärte, blieb Kosovo ein Teil der Republik Serbien.

    Seit der Unabhängigkeitserklärung vom 17. Februar 2008 ist Kosovo aus Sicht seiner Institutionen ein souveräner Staat, seit dem 10. September 2012 auch aus internationaler. Bis heute haben 115 von 193 UN-Mitgliedstaaten die Unabhängigkeit des Landes anerkannt.[8] Andere Staaten halten die einseitig ausgerufene Unabhängigkeit für rechtswidrig und betrachten das Kosovo weiterhin als einen Teil Serbiens, auch wenn die serbische Regierung keine Kontrolle mehr über das Gebiet ausübt.[63] Anfang September 2011 zogen der Oman und Guinea-Bissau im Rahmen einer Versammlung der Blockfreien Staaten ihre Anerkennung des Kosovos wieder zurück bzw. stellten klar, dass diese nie vollzogen worden sei.[64]

    Die Unabhängigkeit sollte laut dem von Serbien abgelehnten Ahtisaari-Plan international überwacht werden. Im Februar 2008 beschloss die Europäische Union die Entsendung der Mission EULEX Kosovo, welche die rechtsstaatliche Entwicklung unterstützen soll. Vorgesehen ist, dass rund 1.800 Polizisten und Juristen wesentliche Aufgaben in der bisherigen Interimsverwaltungsmission der Vereinten Nationen im Kosovo (UNMIK) übernehmen.[65] EULEX nahm am 9. Dezember 2008 offiziell die Arbeit auf. Grundlage dafür war ein Kompromiss, dem die Vereinten Nationen, die EU und Serbien zustimmten. Demnach wird die Tätigkeit von EULEX in einem statusneutralen Rahmen erfolgen[66] − was wiederum von der Regierung Kosovos nicht anerkannt wird.

    Vier Monate nach der Unabhängigkeitserklärung trat am 15. Juni 2008 die neue Verfassung des Kosovo in Kraft.[67] Eine Woche zuvor sind vom Parlament in Priština bereits eine neue Nationalhymne und die Gründung einer eigenen 2.500 Mann starken Sicherheitsgruppe (albanisch Forca e Sigurisë së Kosovës) verabschiedet worden. Die neue Verfassung definiert das Land als demokratisch regierten, laizistischen „Staat aller seiner Bürger“, der die Rechte seiner Minderheiten und die internationalen Menschenrechte respektiert. In der neuen Verfassung werden die Gleichheit der Volksgruppen und die Bedeutung des Minderheitenschutzes besonders hervorgehoben. Autonomierechte werden den serbisch dominierten Regionen zugesprochen.[68]

    Die politische Arbeit teilten sich bislang die UN-Verwaltung und die von ihr gegründeten „Institutionen der provisorischen Selbstverwaltung“. Die Sicherheit wird von der durch ein UN-Mandat legitimierten Friedenstruppe „Kosovo Force“ (KFOR) unter Führung der NATO garantiert. Ferner gibt es in den serbischen Enklaven, insbesondere im Nordkosovo, von Serbien finanzierte und kontrollierte Verwaltungsstrukturen (Schulen, Gerichte, Behörden). Diese werden von der UNMIK (und damit auch von EULEX) zwar toleriert, aber nicht anerkannt; umgekehrt erkennen die serbischen Verwaltungen ihrerseits die Entscheidungen der UNMIK nur zum Teil an.

    Am 8. Oktober 2008 beauftragte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den Internationalen Gerichtshof (IGH) mit der Erstellung eines Rechtsgutachtens zur Gültigkeit der Unabhängigkeitserklärung Kosovos. Die UN-Generalversammlung folgte damit einem Antrag Serbiens.[69] Beim IGH hatten 21 Staaten, die den Kosovo anerkannt haben, und 14 Staaten, die sich gegen die Unabhängigkeit aussprechen, Stellungnahmen eingereicht.[70] Das Gutachten des IGH wurde am 22. Juli 2010 veröffentlicht. Demnach verstieß die Unabhängigkeitserklärung nicht gegen das Völkerrecht.[71]

    Serbien und der Kosovo einigten sich am 24. Februar 2012 über das künftige Auftreten des Kosovo bei internationalen Verhandlungen und über das gemeinsame Management ihrer Grenze. Die Einigung sieht vor, dass der Kosovo künftig bei allen regionalen Konferenzen unter dem Namen „Kosovo“ auftreten sowie Abkommen selbst schließen kann (bisher war dafür die UN-Vertretung im Kosovo zuständig). Der Name Kosovo wird mit einem Sternchen versehen, welches auf eine Fußnote verweist: demnach ist mit diesem Namen keine Anerkennung der Unabhängigkeit verbunden. Zudem wird auf die UN-Sicherheitsratsresolution aus dem Jahr 1999 verwiesen, in der das Kosovo als Teil Serbiens anerkannt wird.[72][73]

    Außenbeziehungen

    Anerkennung der Republik Kosovo durch EU-Staaten
  • erkennen die Republik Kosovo an
  • erkennen die Republik Kosovo nicht an
  • Die auswärtigen Beziehungen stehen bislang im Schatten des Streites um die diplomatische Anerkennung. Eine Reihe von Staaten, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz, haben seit Februar 2008 Botschaften in Priština eröffnet.[74] Die Nachbarländer Albanien, Montenegro und Mazedonien haben diplomatische Beziehungen zu Kosovo aufgenommen.

    Bisher haben 23 der 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union den Kosovo als unabhängigen Staat anerkannt. Spanien, Griechenland, Zypern, Rumänien und die Slowakei erkennen Kosovo nicht an. Die Europäische Kommission stuft Kosovo − unter Hinweis auf die UN-Resolution 1244, die den endgültigen völkerrechtlichen Status offenlässt − als potenziellen EU-Beitrittskandidaten ein.[75]

    Ein wichtiger Verbündeter sind die USA, die im Rahmen der KFOR eine größere Militärbasis, Camp Bondsteel, unterhalten. Russland als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates hat sich dagegen auf die Seite Serbiens gestellt, auch China verhält sich weiterhin ablehnend. Daher bleibt Kosovo der Weg in die Vereinten Nationen und viele andere internationale Organisationen bis auf weiteres versperrt. Eine Ausnahme ist der Internationale Währungsfonds, der Kosovo am 8. Mai 2009 eine Mitgliedschaft anbot.[76]

    Am 17. Oktober 2009 ratifizierten die Parlamente Mazedoniens und des Kosovo einen Staatsvertrag zur Festlegung der gemeinsamen Staatsgrenze. Dabei wird erstmals die Grenze zwischen den beiden benachbarten Staaten international verbindlich festgeschrieben.[77]

    Im März 2011 nahmen Vertreter Kosovos und Serbien erstmals direkte Gespräche seit Februar 2008 auf, um technische und behördliche Fragen zu regeln. Die Vertreterin des Kosovo, Edita Tahiri (Stellvertretende Ministerpräsidentin), und der Vertreter Serbiens, Borko Stefanović (Stellvertretender Außenminister), trafen mehrfach mit ihren Delegationen unter EU-Vermittlung in Brüssel. Eine erste Einigung betraf den Bereich der Zivilstands-Register. Demnach wird Serbien Kopien aus seinem Zivilregister betreffend Geburten, Todesfälle und Heiraten dem Kosovo ausstellen. Im Vorfeld der Vergabe des von Serbien angestrebten EU-Beitrittskandidatenstatus einigten sich beide Seiten im Februar 2012 auf Regelungen zur Verwaltung der gemeinsamen Grenze sowie zur Reisefreiheit der Bürger. Außerdem gab es eine Vereinbarung zum Auftreten Kosovos bei internationalen Konferenzen, was Serbien bis dahin boykottiert hatte. Danach tritt das Land nach außen unter der Bezeichnung Kosovo mit einer Fußnote auf, wonach einerseits die Verwendung des Namens Kosovo keine Aussage über den Rechtsstatus des Kosovo bedeutet, die andererseits aber auf das Urteil des Internationalen Gerichtshofes, in dem 2010 seine Unabhängigkeitserklärung als rechtmäßig anerkannt wurde, hinweist.[73]

    Zwischen Kosovo und Serbien bestanden seit der Unabhängigkeit 2008 gegenseitige Importverbote, diese wurden allerdings im September 2011 von beiden Seiten aufgehoben.[78][79] Auch gegen Bosnien-Herzegowina hat Kosovo ein Importverbot verhängt.

    Verwaltungsgliederung

    Die Republik Kosovo kennt eine Ebene der Verwaltungsgliederung. Sie ist in 38 Großgemeinden (albanisch komuna, serbisch opštine општине) unterteilt, welche Städte und Dörfer mit deren Umgebungen umfassen. Laut dem vom Parlament genehmigten Gesetz vom 20. Februar 2008 und dem vom Staatspräsidenten erlassenen Dekret vom 15. Juni 2008 ist der Staat in folgende Großgemeinden unterteilt:[80][81]

    Gliederung der Republik Kosovo seit 2008: 38 Großgemeinden (Nummern siehe Tabelle)
    Großgemeinden des Kosovo
    Karte albanischer/serbischer Name Einwohner Gemeinde Städtische Bevölkerung
    01 Deçan/Dečani 40.019 3.803
    02 Dragash/Dragaš 33.917 1.098
    03 Ferizaj/Uroševac 108.610 42.628
    04 Fushë Kosova/Kosovo Polje 34.827 18.515
    05 Gjakova/Đakovica 94.556 40.827
    06 Gjilan/Gnjilane 90.178 54.239
    07 Gllogoc/Glogovac 58.531 6.143
    08 Graçanica/Gračanica 10.675 0
    09 Han i Elezit/Đeneral Janković 9.403 0
    10 Istog/Istok 39.289 5.115
    11 Junik 6.084 0
    12 Kaçanik/Kačanik 33.409 10.393
    13 Klina 38.496 5.908
    14 Kllokot/Klokot 2.556 0
    15 Kamenica/Kosovska Kamenica 36.085 7.331
    16 Mitrovica e Jugut/Južna Kosovska Mitrovica 71.909 46.132
    17 Mitrovica e Veriut/Severna Kosovska Mitrovica keine Angaben keine Angaben
    18 Leposaviq/Leposavić keine Angaben keine Angaben
    19 Lipjan/Lipljan 57.605 6.870
    20 Malisheva/Mališevo 54.613 3.395
    21 Mamusha/Mamuša 5.507 0
    22 Novobërda/Novo Brdo 6.729 0
    23 Obiliq/Obilić 21.549 6.864
    24 Partesh/Parteš 1.787 0
    25 Peja/Peć 96.450 48.962
    26 Podujeva/Podujevo 88.499 23.453
    27 Prishtina/Priština 198.897 161.751
    28 Prizren 177.781 94.517
    29 Rahovec/Orahovac 56.208 15.892
    30 Ranillug/Ranilug 3.866 0
    31 Shtime/Štimlje 27.324 7.255
    32 Skënderaj/Srbica 50.858 6.612
    33 Shtërpca/Štrpce 6.949 1.265
    34 Suhareka/Suva Reka 59.722 10.422
    35 Vitia/Vitina 46.987 4.924
    36 Vushtrria/Vučitrn 69.870 27.272
    37 Zubin Potok keine Angaben keine Angaben
    38 Zveçan/Zvečan keine Angaben keine Angaben

    Nordkosovo

    Die Brücke über den Ibar trennt den serbisch bewohnten vom albanischen Teil Mitrovicas und ist als Symbol für den heutigen Konflikt im Kosovo überregional bekannt. Vergleiche mit hier und hier.

    Der überwiegend von Serben bewohnte Nordkosovo entzieht sich de facto der Kontrolle der Institutionen in Priština, da viele Einwohner die Unabhängigkeit des Kosovo nicht anerkennen. Am 28. Juni 2008 begründeten serbische Politiker im Kosovo ein von Priština unabhängiges Parlament der Gemeinschaft der Gemeinden der Autonomen Provinz Kosovo und Metochien.[82]

    Größte Städte

    Laut der letzten Volkszählung vom Juni 2011 sind die zehn größten Städte des Kosovo:[81]

    Rang Albanisch Serbisch-lateinisch Serbisch-kyrillisch Einwohner Stadt
    1. Prishtina Priština Приштина 161.751
    2. Prizren Prizren Призрен 94.517
    3. Gjilan Gnjilane Гњилане 54.239
    4. Peja Peć Пећ 48.962
    5. Mitrovica Kosovska Mitrovica Косовска Митровица 46.132
    6. Ferizaj Uroševac Урошевац 42.628
    7. Gjakova Đakovica Ђаковица 40.827
    8. Vushtrria Vučitrn Вучитрн 27.272
    9. Podujeva Podujevo Подујево 23.453
    10. Fushë Kosova Kosovo Polje Косово Поље 18.515

    Sicherheit

    Die Mission der Vereinten Nationen im Kosovo (UNMIK)

    Hauptquartier der UNMIK in der Hauptstadt Priština

    Als Leiter der UNMIK und Sonderbeauftragter des UN-Generalsekretärs fungiert seit Juni 2008 Lamberto Zannier.

    Die UNMIK bestand aus vier Säulen, die von unterschiedlichen internationalen Organisationen gebildet wurden: Polizei und Justiz (UN), Selbstverwaltung (UN), Demokratisierung und Wiederaufbau der Institutionen (OSZE) sowie Wiederaufbau und wirtschaftliche Entwicklung (EU). Die von der EU getragene „Säule“ wurde zum 30. Juni 2008 geschlossen.[83]

    Wichtige Funktionen sind formal dem Leiter der UNMIK vorbehalten: Genehmigung des (von der lokalen Selbstverwaltung erstellten und verwalteten) Haushalts, Recht und Ordnung (Internationale UN-Polizei und lokale Kosovo-Polizei), Ernennung von Richtern, Schutz ethnischer Minderheiten, Außenbeziehungen wie der Abschluss von Verträgen mit anderen Staaten oder internationalen Organisationen, Verwaltung des Eigentums der Öffentlichen Hand, Zoll- und Geldpolitik.

    Tatsächlich übertrug UNMIK im Zuge der laufenden Rekonfiguration wichtige Funktionen an die Behörden des Kosovo, was mit der veränderten Situation im Land begründet wurde. Abgegeben wurden insbesondere Polizeiaufgaben und die Organisation von Wahlen. Bis Ende 2008 verließ zudem ein Großteil der UNMIK-Mitarbeiter das Land. Obwohl die Mission nominell andauert, bestehen laut dem UN-Generalsekretär nur noch geringe Arbeitskontakte zwischen UNMIK und den Behörden Kosovos.[84] Ein UNMIK-Sprecher erklärte im Juni 2009, nach der Übertragung der meisten verbliebenen Funktionen an die EU-Rechtsstaatsmission (EULEX) sei UNMIK auf die politische Aufgabe konzentriert, den „Dialog zwischen den Gemeinschaften herzustellen“.[85]

    Militär

    Am 21. Januar 2009 wurden die Sicherheitskräfte des Kosovo (Forca e Sigurisë së Kosovës, FSK) gegründet. Sie haben eine Stärke von 2.500 aktiven Soldaten und 800 Reservisten.[86] Mit der gleichzeitig erfolgten Auflösung des Kosovo-Schutzkorps erfüllte die Regierung des Kosovo eine Verpflichtung aus dem Plan von UN-Unterhändler Martti Ahtisaari, der Grundlage der Verfassung der Republik Kosovo ist.[87]

    Organisierte Kriminalität

    Nach Angaben des US-amerikanischen Außenministeriums ist der Kosovo mit den angrenzenden Regionen eine der wichtigsten europäischen Drogentransitrouten für Heroin aus Afghanistan nach Westeuropa.[88] Im Kosovo liegt dabei ein regionales Zentrum für den Drogenschmuggel auf der Balkanhalbinsel.[89] Dabei war schon beim Aufbau der UCK in den 1990ern eine Verbindung der Finanzierung aus dem Rauschgiftmilieu vordergründig.[90][91][92][93] Insbesondere nahm der Drogenhandel in der unkontrollierbaren Situation nach dem Kosovokrieg stark zu.[94] Bis zu 40 % des in Europa verkauften Heroins kam nach dem Krieg nach Angaben von Interpol aus dem Kosovo.[95][96] Dabei wurden die Notwendigkeit einer Eindämmung der Ausmaße des Drogenhandels im Kosovo nach dem Bericht Carla Del Pontes für die europäische Kommission als Hauptproblemfeld in der weiteren europäischen Kosovo-Politik anerkannt,[97] die auch im Rahmen der Mission Eulex eine wichtige Rolle einnimmt.[98] Dennoch konnte die für die Grenzkontrollen zuständige Eulex mit den zur Zeit vorhandenen Mitteln keine wirksame Zollüberwachung der administrativen Grenze durchführen, was unter anderem auf die Rechtlosigkeit in einzelnen Landesteilen sowie die Untätigkeit der einheimischen Justiz zurückzuführen ist.[99]

    Durch die Schwäche der Justizbehörden ist die ausgreifende organisierte Kriminalität nicht einzudämmen.[100] Nach Angaben der UNMIK machte der Drogenhandel 2008 15–20 % der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes aus.[101] Dabei entspricht der tatsächliche Wirtschaftsumsatz der Organisierten Kriminalität des durch enorme internationale Geldverschiebungen künstlich hoch gehaltenen Bruttosozialprodukts deutlich über 1/4 des gegenwärtigen Bruttosozialproduktes, was in etwa 1,5 Mio. Euro pro Tag (550 Mio. Euro pro Jahr) hinausläuft.[102] Insbesondere wurde dem Premier des Landes Ramush Haradinaj eine Verbindung zum Drogenhandel vorgeworfen,[101][103] was in der in Clans getrennten sozialen Nachkriegsgesellschaft im Kosovo und den in Machtkämpfen verfeindeten Gruppierungen, die mittlerweile teils in mafiös organisierten Strukturen einbezogen sind, zur sozialen Unsicherheit der kosovarischen Bevölkerung beiträgt.[104]

    Da die bestimmenden Glieder der Regierung allgemein eine Nähe zur organisierten Kriminalität pflegen,[105] bilden mafiöse Strukturen die Grundlage der Führungsbereiche in der politischen Landschaft.[106][107] Nach Erkenntnissen des Bundesnachrichtendienstes (BND)[108] betreiben die kosovarischen Spitzenpolitiker Thaci, Halili und Haradinaj eng verflochtene Netzwerke organisierter Kriminalität die Politik und Wirtschaft tief durchdringen.[106][109] So konnte erst auf Druck der EU ein Antikorruptionsgesetz zur Bekämpfung der Geldwäsche verabschiedet werden.[110] Als Ergebnis der sozialen Transformationsprozesse und der politischen Umgestaltung seit dem Kosovokrieg, sowie mit der Tolerierung der Machtstrukturen durch die internationale Gemeinschaft hat sich damit eine „Gangsterbandenkultur“, die den restlichen Teil der Gesellschaft in Geiselhaft hält, durchsetzen können.[111]

    Auf die Verbindung der Organisierten Kriminalität zu den Staatsstrukturen deuteten auch die Vorkommnisse in der sogenannten BND-Affäre hin,[112] in deren Folge ein hochrangiger BND-Mitarbeiter vom Kosovo als einem Land, in dem „organisierte Kriminalität die Staatsform ist […]“, sprach.[106][113] Durch diese Etablierung der organisierten Kriminalität im politischen Umfeld im Kosovo, die in den Bereichen Drogenschmuggel, Menschenhandel und Geldwäsche führende Akteure der mafiösen Organisationen in Europa stellen[114] – mittlerweile stammen bis zu 80 Prozent des nach Westeuropa geschmuggelten Heroins aus dem Kosovo –, ist diese Gruppierung eine ernstzunehmende Bedrohung für die EU.[115] Eine im Auftrage des deutschen Verteidigungsministeriums gemachte vertrauliche Studie zur Sicherheitsthematik im westlichen Balkan beim Berliner Institut für Europäische Politik kritisierte dabei die den europäischen Bemühungen kontraproduktiv gegenüberstehenden Methoden der US-Amerikaner, die in Einzelfällen hochrangige Kriminelle unter Schutz stellten, sowie die Ermittlungsbemühungen europäischer Justizorgane behinderten.[116]

    Nach älteren Angaben der UNMIK betrieben organisierte kriminelle Albanergruppen daneben 104 Bordelle im Kosovo, in denen Zwangsprostitution, Frauenhandel, Geldwäsche und Menschenschleusung Problemfelder der organisierten Kriminalität und deren Verflechtung mit den internationalen Organisationen vor Ort stellen.[117]

    Auch wurden unter anderem in einem Bericht des Europarats von Ende 2010 und Anfang 2011 schwere Anschuldigungen des Organraubs im Kosovo in Verbindung mit Menschenhandel, Mord und anderen schweren Verbrechen für den Zeitraum von 1999 bis 2000 erhoben, in die führende Politiker wie Hashim Thaçi involviert seien und die von der internationalen Gemeinschaft nicht geahndet worden sein sollen.[118] Während diese Vorwürfe seit 2011 von der EULEX Kosovo überprüft werden, wurde für den Organhandel im Fall der Medicus-Klinik in Priština aus dem Jahr 2008 bereits ein Gerichtsurteil gefällt, das mehrere Angeklagte für schuldig befand.[119]

    Anfang 2013 rief der Europarat die Behörden Kosovos sowie die Missionen von EU und UN für das Land, EULEX und UNMIK, dazu auf, endlich der „Kultur der Straflosigkeit, oft gefördert durch Mitglieder der Regierung“ Einhalt zu gebieten. Auch der Europäische Rechnungshof hat zuletzt Mitte 2012 die Arbeit der EULEX als „nicht effizient genug“ gerügt und festgestellt, dass den Maßnahmen der EU im Kosovo zur Bekämpfung der Korruption und der organisierten Kriminalität bisher wenig Erfolg beschieden war.[120]

    Wirtschaft

    Entwicklung

    Kleinbetriebe wie dieses Café in Priština sind überall im Land zu finden.

    Innerhalb Jugoslawiens war Kosovo die ärmste Region. Ursache dafür war – neben der allgemeinen Rückständigkeit der Region – auch eine verfehlte Wirtschafts- und Strukturpolitik der Ära Tito: im Kosovo wurde überwiegend rohstofferzeugende und wenig weiterverarbeitende Industrie angesiedelt. Zwar wurde Kosovo von anderen jugoslawischen Republiken subventioniert, trotzdem lagen die Investitionen in den sechziger und siebziger Jahren bei etwa 50 % des jugoslawischen Durchschnitts. Die Subventionen gingen darüber hinaus zu einem guten Teil in den nichtproduktiven Bereich. Das Bruttosozialprodukt pro Kopf sank so von 44 % des jugoslawischen Durchschnitts im Jahr 1952 auf 27 % im Jahr 1988.[121]

    1989 lag das monatliche Durchschnittseinkommen im Kosovo bei 454 Dinar (Slowenien: 1180; Kroatien: 823; Zentralserbien: 784). In den frühen neunziger Jahren wurde die wirtschaftliche Produktivität des Kosovo noch einmal halbiert. Gründe waren der Zerfall des früheren Wirtschaftsraumes Jugoslawien im Gefolge der Bürgerkriege, internationale Sanktionen und mangelnder Zugang zu auswärtigen Märkten und Finanzen. Durch den serbisch-albanischen Konflikt kam es 1998/99 noch einmal zu einem Rückgang von 20 % – auf einem ohnehin schon sehr niedrigen Niveau.

    Nach dem Kosovokrieg wurden rund zwei Milliarden Euro Hilfsgelder zur Verfügung gestellt. Wiederaufgebaut oder hergestellt wurden bisher 50.000 Häuser, 1.400 Kilometer Straßen sowie Krankenhäuser und Schulen. Dies führte zu einem kurzfristigen Nachkriegsaufschwung in den Branchen Bau, Handel und Öffentliche Verwaltung. Auf einer internationalen Geberkonferenz in Brüssel im Juli 2008 sagten die beteiligten Länder bzw. Organisationen dem Kosovo weitere Hilfen von insgesamt 1,2 Milliarden Euro bis 2011 zu. Davon sollen etwa 500 Millionen Euro von der Europäischen Union kommen, die Vereinigten Staaten wollen etwa 400 Millionen Dollar beisteuern. Die Vergabe der Mittel wurde an weitreichende Bedingungen zu deren Verwendung, so zum Beispiel auch für die serbische Minderheit, geknüpft.[122]

    Struktur

    Inflationsrate (Stand: 2009)[123]
    Jahr Rate
    August 2009 −3 %
    2008 9,4 %
    2007 4,3 %
    2005 −0,5 %
    2004 1,5 %
    2003 1,1 %
    2002 3,6 %

    Die Wirtschaft stützt sich zum einen auf kleinbäuerliche Familienbetriebe sowie Privatunternehmen im Handels- und Bausektor, die meist nach dem Krieg gegründet wurden und teilweise aus Fonds der EU gefördert werden, jedoch oft unterkapitalisiert sind. Die Finanztransfers aus dem Ausland gingen seit 2003 erheblich zurück.[124] Daneben gab es im Jahre 2005 18 Agrarkombinate, 124 staatliche Unternehmen und 150 genossenschaftliche Betriebe.[125] Diese Unternehmen befinden sich in gesellschaftlichem Eigentum („socially owned“), eine Sonderform des Eigentums im jugoslawischen Selbstverwaltungssozialismus, die nicht mit dem Staatseigentum in den anderen sozialistischen Ländern identisch ist. Diese Betriebe werden seit dem Jahr 2002 von der Kosovo-Treuhandanstalt (KTA/AKM) verwaltet, die der UNMIK untersteht.[126]

    Die Bruttowertschöpfung pro Kopf betrug auf dem Tiefpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung 2000 508 US-Dollar, im Jahre 2012 2424 US-Dollar. Die Wachstumsraten sind im regionalen Vergleich hoch, schwanken aber sehr stark. Die monatelange Regierungsbildung, Probleme bei der Stromversorgung, rückläufige öffentliche und ausländische Investitionen und das steigende Handelsdefizit haben 2014 zu einem spürbaren Rückgang des Wachstums auf etwa 2,5 Prozent geführt.[127] Das Bruttoinlandprodukt betrug 2012 1,814 Mrd. US-Dollar.[128]

    Außenhandel

    Der Außenhandel Kosovos ist seit 1990 permanent defizitär. Derzeit wird dreimal so viel importiert wie exportiert. 2012 standen Exporten von 1,2 Mrd. US-Dollar Importe von 3,6 Mrd. gegenüber. Exportiert werden Eisen, Stahl, Erze und Textilien, importiert werden Brennstoffe, Mineralölprodukte, Synthetikgarne, Kraftfahrzeuge (Gebrauchtwagen mit Dieselmotor) und Maschinen. Hauptabnehmerländer sind Italien, Albanien, Mazedonien und China, wichtigste Importeure Serbien, Deutschland und die Türkei.[129]

    Industrie

    Der industrielle Sektor wird von den Bereichen Bergbau, Chemie, Elektro, Textil, Baustoffe und Holz geprägt. Im Bergbau (Bodenschätze des Kosovo) werden Erz, Kohle, Blei und Zink gefördert. Insgesamt ist der industrielle Sektor eher schwach.[130] Der Industriesektor ist mit 22,6 % am BIP beteiligt.

    Landwirtschaft

    Die Mehrheit der Erwerbstätigen arbeitet in der Landwirtschaft.

    Angebaut werden Getreide (Weizen, Mais), Sonnenblumen, Beeren, Raps, Zuckerrüben und Trauben. Obwohl ein Großteil der Bevölkerung in diesem Sektor arbeitet, erwirtschaftet er nur 12,9 % des gesamten Bruttoinlandsprodukts.

    Dienstleistungen

    Mit 64,5 % Anteil am Bruttoinlandsprodukt (2009) ist es der größte Sektor in der Wirtschaft.[131]

    Währung

    Offizielle Währung ist der Euro. Kosovo ist jedoch kein Mitglied der Europäischen Währungsunion. Die früher bereits als Zweitwährung etablierte D-Mark wurde 1999 von der UNO-Verwaltung als Währung eingeführt und später vom Euro abgelöst. In serbischen Enklaven kann auch mit serbischen Dinar bezahlt werden.

    Probleme

    Außenhandelsdefizit

    Das chronische Außenhandelsdefizit nimmt zu und betrug 2012 2,4 Mrd. US-Dollar, also fast 45 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Es werden relativ niedrigwertige Produkte ausgeführt.

    Abhängigkeit von Auslandskapitalzuflüssen

    Die Wirtschaft hängt in außerordentlich hohem Maß von Finanzzuflüssen von außen ab (Hilfsgelder, Kapitaltransfers von Emigranten). Nach Angaben des Finanzministeriums von Kosovo sind die Überweisungen durch Gastarbeiter aus dem Ausland höher als die im Kosovo erwirtschafteten Werte. Da die Hilfsgelder zurückgehen und der Zutritt zum EU-Arbeitsmarkt auch für Kosovaren erschwert wird, birgt diese ohnehin ungesunde Struktur erhebliche Risiken. Ausländische Direktinvestitionen sind angesichts ungewisser politischer Zukunft und problematischer Gesetzgebung bei der Privatisierung noch verschwindend gering.

    Arbeitslosigkeit

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    Junge, meist arbeitslose Menschen prägen maßgeblich das Straßenbild von Skënderaj/Srbica.

    Derzeit gibt es bei einer Million arbeitsfähiger Bevölkerung lediglich etwa 325.000 Arbeitsplätze (einschließlich nicht registrierter Schattenwirtschaft). Jährlich kommen weitere 36.000 junge Leute neu auf den Arbeitsmarkt; auch in 20 Jahren werden es aufgrund der heutigen Geburtenrate noch etwa 30.000 pro Jahr sein.

    Die Arbeitslosigkeit war eine Zeit lang auf hohem Niveau leicht gesunken (2001: 57,1 %, 2002: 55 %, 2003: 49,7 %). Im Jahr 2008 lag die Arbeitslosigkeit zwischen 42 und 43 %. Die Altersgruppe zwischen 16 und 24 Jahren ist dabei zu 60 % betroffen.[132] Nach der Finanzkrise stieg sie wieder an. Die USAID gibt die Arbeitslosenquote 2014 mit 45 %, die Jugendarbeitslosigkeit mit 70 % an.[133] Ende 2014 waren etwa 280.000 Menschen arbeitslos.

    In der Vergangenheit wurde versucht, das Zusammentreffen von chronischer Unterbeschäftigung und sehr schnellem Bevölkerungswachstum durch Arbeitsemigration vor allem in die Schweiz und nach Deutschland zu lösen. Die ungeregelte Migration nach Deutschland, Österreich usw. hat sich seit Herbst 2014 beschleunigt. Es ist nicht absehbar, dass das Wirtschaftswachstum und Direktinvestitionen aus dem Ausland ausreichen werden, um das Beschäftigungs- und Armutsproblem zu lösen.

    Wirkungen der internationalen Intervention

    Etwa vier Milliarden Euro hat die Staatengemeinschaft seit dem Kriegsende 1999 bis 2011 investiert, dennoch gibt es kaum Industrie, selbst landwirtschaftliche Produkte werden aus China importiert. Misswirtschaft, Korruption und Überreglementierung vonseiten der EU und den USA werden als Ursachen gesehen.[134] Eine Steuerverwaltung befindet sich erst im Aufbau. Im Januar 2012 wurden z. B. ganze 1,2 Millionen US-Dollar an Steuern eingezogen. Das entspricht im Jahr ca. 14 Millionen US-Dollar, also etwa 78 US-Dollar pro Einwohner – einschließlich der Unternehmenssteuern.[135] In den letzten Jahren verbesserte Ratings des Gründungs- und Geschäftsklimas durch Weltbank und andere Einrichtungen beziehen sich vor allem auf die Möglichkeit internationaler Investoren, schnell und unbürokratisch Export-Import-Unternehmen aus dem Ausland anzumelden.[136] Einheimische Gründungen leiden unter geringem Wachstumspotenzial und Korruption.

    Soziale Ungleichheit

    Bettlerin in Priština. Rund ein Drittel der Bevölkerung des Kosovo kommt am Tag mit weniger als 1,37 aus.

    Nach Angaben der Weltbank aus dem Jahr 2009 leben 34 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze (Einkommen unter 1,37 Euro pro Tag und Erwachsener) und 12 % sogar unterhalb der Grenze extremer Armut (Einkommen unter 0,93 Euro pro Tag und Erwachsener).

    Betroffen sind vor allem Alte, Behinderte, Bewohner kleiner oder abgelegener Städte und Gemeinden sowie die Angehörigen der nicht-serbischen Minderheiten wie Roma oder Goranen. Die Armut im Kosovo wirkt sich auch auf andere Bereiche aus: Erziehung und Bildung sind unterfinanziert, an den Schulen wird in drei bis vier Schichten unterrichtet. Die Gesundheitsdaten der Bewohner gehören zu den schlechtesten in Südosteuropa.

    Perspektiven

    Ökonomische Zukunftschancen sehen die Experten der Weltbank vor allem in den Bereichen Energie und Bergbau. An Bodenschätzen (Bodenschätze des Kosovo) sind Braunkohle, Blei, Zink, Nickel, Uran, Silber, Gold, Kupfer oder Magnesit vorhanden.[137] Auch die Landwirtschaft gilt bei der Weltbank als möglicher Wachstumssektor.

    Die EU-Experten empfehlen eine Strukturreform der Landwirtschaft mit deutlichen Produktivitätssteigerungen und den Aufbau einer heimischen Industrie zunächst in den Branchen Lebensmittel, Kleidung, Möbel und einfacher Maschinenbau.

    Als Haupthindernisse gelten schlechte Infrastruktur, Mangel an einschlägig ausgebildeten Fachkräften, unsichere politische Gesamtlage, mangelhafte oder fehlende Wirtschaftsreformen seitens der lokalen Selbstverwaltung.

    Infrastruktur

    Energie

    Braunkohlekraftwerk Kosova B bei Priština

    Die Elektrizitätsversorgung ist mangelhaft und unregelmäßig, was ein wesentliches Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung darstellt. Ganz Kosovo wird durch die zwei Kohlekraftwerke Kosova A und B in Obiliq sowie durch ein Heizkraftwerk und ein kleineres Wasserkraftwerk mit Elektrizität versorgt. Der Bau eines neuen Kraftwerksblockes (Kosova C) und die Erschließung weiterer Kohlevorkommen sind geplant.[138]

    Mit Stand vom Februar 2006 teilten die Elektrizitätswerke von Kosovo (alban. Korporata Energjetike e Kosovës, KEK) das Land in drei Zuverlässigkeitskategorien ein, die von der Zahlungsmoral der Kunden abhängig sind. Regionen, in denen die Zahlungsmoral der Stromkunden hoch (Kategorie A) ist, erhalten den ganzen Tag durch Strom. Regionen mit mittelmäßiger Zahlungsmoral erhalten jeweils für fünf Stunden Strom (Kategorie B), danach folgt eine einstündige Unterbrechung. Regionen mit der niedrigsten Zahlungsmoral (Kategorie C) erhalten keine Stromversorgungsgarantie, es wird aber angestrebt, die Versorgung aufrechtzuerhalten im Rhythmus „zwei Stunden angeschaltet, vier Stunden abgeschaltet“. 2007 entstand der KEK durch Diebstahl und unbezahlte Stromrechnungen ein Verlust von 99 Millionen Euro.[138]

    Im sehr kalten Januar 2006 war es zu empfindlichen Engpässen gekommen – die Nachfrage lag in der Spitze bei 1300 Megawatt, bei einer Eigenproduktion von 580 MW. Es gelang nicht, die Lücke durch Importe zu schließen. Daher wurde zeitweise Kategorie A im Rhythmus 4:2 (vier Stunden an-, zwei Stunden abgeschaltet), Kategorie B im Rhythmus 3:3 und Kategorie C im Rhythmus 2:4 versorgt.

    Westlich von Prizren sollte noch im Jahr 2011 mit dem Bau des Wasserkraftwerks Zhur begonnen werden, welches das größte des Landes werden, über eine Kapazität von 305 MW verfügen und jährlich 400 Gigawattstunden Strom produzieren sollte. Das Wasser hierfür würde über Druckleitungen aus zu errichtenden Speicherbecken in der Region von Dragash zugeführt.[139][140][141][142] 2012 wurde das Projekt jedoch endgültig verworfen. Zum einen wurde kein Investor für das 500 Millionen Euro teure Projekt gefunden und zum anderen hätte das Kraftwerk nur 30 Tage im Jahr Strom produzieren können, da es nur über während des Jahres gespeiste Reservoirs gelaufen wäre.[143]

    Verkehr

    Eisenbahn

    Karte des Kosovo mit dem etwa 430 Kilometer langen Eisenbahnnetz der Trainkos

    Die Geschichte der Eisenbahn im Kosovo begann mit der 1874 eröffneten mazedonischen Strecke des Osmanischen Reiches von Selanik (Thessaloniki) über Üsküp (heute Skopje) nach Fushë Kosova, erbaut und betrieben von der von Baron Hirsch geleiteten Compagnie des Chemins de Fer Orientaux (CO). Das bis heute nicht wesentlich weiter ausgebaute und auch nicht elektrifizierte, der Personenbeförderung dienende Schienennetz besitzt dabei lediglich eine Länge von 333 Kilometern, die nach dem Krieg 1999 aber nicht mehr vollständig genutzt werden und sich sowohl was die Schienenwegeinfrastruktur als auch die Zugkompositionen angeht in einem äußerst schlechten baulichen, technischen und technologischen Zustand befinden.[144] Von 97 Kilometer lediglich industriell nutzbarer Schienenwege ist momentan nicht bekannt, inwieweit diese bedient werden.

    Der Mangel an Großinvestitionen in das seit Jahrzehnten vernachlässigte kosovarische Schienennetz, das auch nicht in den Paneuropäischen Korridor X integriert ist, erlaubte bisher keine Belebung des Schienenverkehrs im Verkehrswegesystem des Kosovo. Ein durch die Europäische Entwicklungsbank im September 2015 gewährtes Darlehen in Höhe von fast 40 Millionen Euro soll jedoch in die Modernisierung der von der mazedonischen Grenze über Fushë Kosova und Mitrovicë zur serbischen Grenze führenden, 148 Kilometer langen Süd-Nord-Strecke fließen.[145]

    Die Eisenbahngesellschaft Trainkos betreibt derzeit die zwei Strecken PećPriština und Đeneral JankovićFushë Kosova mit einer internationalen Verbindung nach Skopje.

    Im vorrangig von Serben bewohnten Nordkosovo hat Anfang März 2008 die serbische Eisenbahngesellschaft Železnice Srbije den Betrieb übernommen.[146]

    Bis 1993 war der Bahnhof Fushë Kosova Haltebahnhof des Akropolis-Express von München nach Athen, der mit Beginn des Jugoslawienkrieges ganz eingestellt wurde.

    Straßen

    Hauptverkehrsrouten, Flughäfen und Eisenbahnlinien im Kosovo

    Derzeit gibt es rund 1.925 Kilometer Haupt- und Landstraßen – eine Autobahn von Prizren nach Prishtina wurde am 12. November 2011 eröffnet. Die Hauptverkehrsachsen sind gut befahrbar. Viele Orte sind aber nur auf Feldwegen oder Schotterstraßen zu erreichen. Die Zahl der registrierten Fahrzeuge wurde für 2002 mit 215.504 angegeben (Pkw, Lkw, Busse, Motorräder und Traktoren). Damit kämen auf ein registriertes Fahrzeug etwa acht Bewohner. Die Statistik-Behörde des Kosovos nimmt allerdings an, dass die Zahl der tatsächlich im Kosovo verkehrenden Fahrzeuge deutlich höher ist, weil ein großer Teil davon in anderen Ländern angemeldet ist.

    Die internationale Grüne Karte wird im Kosovo nicht anerkannt. Ausländer müssen daher an der Grenze eine kosovarische Versicherungskarte erwerben. Für die Durchreise kann eine 15 Tage gültige Versicherung für 30 Euro abgeschlossen werden. Zudem werden auch Jahreskarten angeboten.

    Gegenwärtig befindet sich die erste kosovarische Autobahn Route 7 (Autobahn von Vërmica nach Prishtina) als Anschluss an die albanische A1 und Verbindung nach Mittelalbanien in Bau. Den Zuschlag für das Großprojekt bekam das US-Konsortium Bechtel-Enka. Auf Grund der überhöhten Preise dieses Unternehmens, zu zahlen vom Staat Kosovo, gibt es Kritik von der Opposition, besonders der Partei VV (Vetevendosje! – „Selbstbestimmung“).[134] Die Rechtsstaatlichkeitsmission der Europäischen Union im Kosovo hat inzwischen Ermittlungen zu der Auftragsvergabe eingeleitet.[147]

    Außerdem wurden die Planungen für die Route 6 (Autobahnverbindung zwischen Prishtina und Skopje) abgeschlossen. Eine Ausschreibung hat aber noch nicht stattgefunden.[148]

    Flugverkehr

    Der einzige zivile Flughafen des Kosovo ist der Flughafen Priština. Er fertigte 2012 insgesamt 1,5 Millionen Passagiere ab; zwei Jahre vorher gab es 5777 Flüge von und nach Priština. Zahlreiche Fluggesellschaften aus ganz Europa fliegen Priština an, darunter gibt es aus dem deutschsprachigen Raum Flüge von Berlin, Hamburg, Hannover, Köln/Bonn, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Stuttgart, München, Wien und Zürich.

    Seeverkehr und Schifffahrt

    Am 20. Februar 2009 fragte die Republik Kosovo beim Nachbarn Albanien an, den Hafen Shëngjin an der Adria-Küste nutzen zu dürfen. Inoffiziell ist dieser Hafen schon mehr als einem Jahrzehnt den Kosovaren vorbehalten worden. Es gibt auch Ideen zum Bau einer Eisenbahnlinie zwischen dem Hafen und Kosovo. Dadurch erwarten beide Nachbarstaaten einen wirtschaftlichen Aufschwung. Ferner will die kosovarische Regierung eine Zoll-Zweigstelle in diesem Hafen errichten und mit der baldigen Nutzung beginnen.[149][150]

    Telekommunikation

    Im Kosovo sind zwei Telekommunikationsanbieter aktiv: Vala und IPKO. Im internationalen Telefonverkehr wird für die Republik Kosovo derzeit noch keine eigene Landesvorwahl aktiv genutzt. Die Vorwahl +383 ist zwar reserviert, jedoch noch nicht vollständig aktiv, obwohl die Aktivierung für Januar 2015 vorgesehen war. Viele Internetquellen weisen die geplante Nummer als offizielle Landesvorwahl aus, jedoch ist sie aus den Netzen vieler deutscher Telefonanbieter noch nicht erreichbar. Wie bisher auch werden die Festnetzanschlüsse noch über die Landesvorwahl von Serbien erreicht. Für über 1,2 Millionen Mobilfunkanschlüsse in der Republik Kosovo wird der von Monaco ausgegebene Rufnummernbereich unter +3774 verwendet. Dieser gehört zur Monaco Telecom, die auch das Netz betreibt.[151]

    Kultur

    Traditionelles albanisches Wohnzimmer
    Traditionelle Hausarchitektur auf dem Land, hier in Desivojca
    Lahuta-Spieler in männlicher Volkstracht
    Albanische Mädchen in Volkstracht
    Islam und Christentum in unmittelbarer Nachbarschaft in Ferizaj
    Die Philharmonie des Kosovo

    Symbole

    Seit der Unabhängigkeitserklärung im Februar 2008 verwenden die Institutionen die neue Flagge des Kosovo. Viele Kosovo-Albaner verwenden die Flagge Albaniens, während die meisten Serben die Flagge Serbiens bevorzugen. Bei offiziellen Anlässen wurde bisher die Flagge der Vereinten Nationen verwendet.

    Am 5. Juni 2008 gab der Vorsitzende der Verfassungskommission des kosovarischen Parlamentes Hajredin Kuqi bekannt, dass die Arbeitsgruppe zur Findung der künftigen Nationalhymne sich auf die Komposition Evropa („Europa“) von Mendi Mengjiqi geeinigt hat. Die Nationalhymne ist mit der Verabschiedung der Verfassung am 15. Juni 2008 in Kraft getreten und hat damit die bisher provisorisch verwendete Europahymne abgelöst. Sie hat keinen Text.

    Feiertage

    Gesetzliche Feiertage mit festem Datum sind:

    • der Neujahrstag am 1. Januar (alb.: Viti i ri)
    • Tag der Ashkali am 15. Februar[152]
    • Tag der Erklärung der Unabhängigkeit am 17. Februar (alb.: Dita e Pavarësisë)[152]
    • Tag der Veteranen am 6. März[152]
    • Tag der Roma am 8. April[152]
    • Tag der Türken am 23. April[152]
    • Tag der Arbeit am 1. Mai (alb.: Dita e Punës)
    • Tag der Goranen am 6. Mai[152]
    • Europatag am 9. Mai (alb.: Dita e Evropës)
    • Tag des Friedens am 12. Juni[152]
    • Tag der Verfassung am 15. Juni (alb.: Dita e Kushtetutës)
    • Tag der Bosniaken am 28. September[152]
    • Tag der Albaner am 28. November[152]
    • Weihnachten am 25. Dezember (alb.: Krishtlindja)

    Gesetzliche Feiertage mit variablem Datum sind:

    Medien

    Die Pressefreiheit hat sich in den letzten Jahren laut des von der internationalen Nichtregierungsorganisation International Research & Exchanges Board (IREX) ermittelten Media Sustainability Index, der derzeit einen Wert von 2,27 aufweist, verschlechtert.[153] Damit liegt Kosovo hinter seinen Nachbarländern außer Albanien.

    Rundfunk

    Wichtigstes Massenmedium im Kosovo ist das Fernsehen, aus dem über 80 Prozent aller Kosovaren ihre Nachrichten beziehen.[154] Seit dem Ende des serbisch dominierten Staatsmonopols über den Rundfunk etabliert sich zunehmend ein duales System:[154] Neben dem staatlichen RTK existieren verschiedene private Fernsehsender,[154] unter anderem RTV 21, 21 Plus (Musiksender), 21 Popullore und KTV. RTK wird von der kosovo-albanischen Bevölkerung als zuverlässigste Nachrichtenquelle angesehen, obwohl eine Falschberichterstattung 2004 zu Unruhen mit 20 Toten führte.[155] Unter den ethnischen Minderheiten, insbesondere den Serben, ist das Staatsfernsehen dagegen unbeliebt.[155]

    Printmedien

    Während des Kosovokrieges stieg die Zahl der Tageszeitungen deutlich an, viele dieser Zeitungen stellten ihr Erscheinen jedoch in den Folgejahren aus verschiedenen Gründen ein.[156] 2004 existierten noch fünf Kosovo-weite Tageszeitungen, die eine Gesamtauflage von 24.000 aufwiesen.[154] Damit weist das Kosovo die niedrigste Pro-Kopf-Zeitungsleserschaft in ganz Europa auf.[157] Mit einer verkauften Auflage von 12.000 ist Koha Ditore („Tägliche Zeit“) die auflagenstärkste Tageszeitung im Kosovo.[156] Die 1997 gegründete Zeitung, die durch NGOs und staatlich mitfinanziert wird, ist unabhängig von den kosovarischen Parteien.[156] Zëri („Stimme“), die 1999 aus der gleichnamigen Wochenzeitung hervorging, erreicht eine verkaufte Auflage von 7000 Exemplaren und wird allgemein ebenfalls als politisch unabhängig betrachtet.[156] Die gleiche Auflagenstärke hat die 1995 in der Schweiz erstmals erschienene Bota Sot („Welt heute“), die sich primär an die kosovo-albanische Diaspora richtet und auch für die albanische Minderheit in Mazedonien publiziert; anders als ihre großen Konkurrenten ist sie nicht unabhängig, sondern steht der LDK nahe.[156] Daneben existieren mit Epoka e Re und Kosova Sot zwei kleinere Tageszeitungen.[156] Es erscheinen fünf politische Wochenmagazine, von denen das 1945 erstmals als Zani i Rinisi Shqiptare herausgegebene Zëri mit einer Verkaufsauflage von 7000 bedeutendste ist.[156] Java, das in einer Auflage von knapp über 1000 erscheint, ist das regierungskritischste Magazin; es wird durch das Open Society Institute unterstützt.[156] Yeni Dönem („Neuer Beginn“) mit einer Verkaufsauflage von 1400 wendet sich an die türkische Minderheit.[156]

    Internet

    Der Zugang der Bevölkerung zum Internet liegt auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Die Internetzugang liegt bei 84,8 % pro Haushalt bzw. bei 76,6 % gemessen an Nutzern. Die Gründe für die hohe Internetnutzung im Kosovo liegen sowohl bei der jungen Bevölkerung des Kosovo als auch darin, dass viele Kosovaren das Internet für den Kontakt mit der Diaspora nutzen.[158]

    Kosovo-albanische Literatur

    Die National- und Universitätsbibliothek des Kosovo

    Eine eigenständige albanische Literatur entwickelte sich im Kosovo erst nach dem Zweiten Weltkrieg. In der 1949 gegründeten literarischen Zeitschrift Jeta e re (dt.: „Neues Leben“) konnten die albanischen Schriftsteller Jugoslawiens erstmals publizieren. Mitte der sechziger Jahre wurde in Jugoslawien begonnen, in nennenswertem Umfang albanische und kosovo-albanische Literatur zu publizieren.

    Mit der Gründung der Universität Priština im November 1969 hatten die albanischen Kosovaren erstmals Zugang zur höheren Bildung in ihrer Muttersprache. In der Folge kam es in den siebziger Jahren zu einer ersten Blüte der albanischen Literatur in der Region.

    Anders als in Albanien konnte sich die Literatur relativ frei von ideologischen Zwängen entwickeln. Da viele Kosovo-Albaner ständig oder zeitweise im westlichen Ausland lebten, suchten sie den Anschluss an zeitgenössische Tendenzen der modernen westlichen Literatur.

    Bekannte kosovo-albanische Schriftsteller sind:

    • Hivzi Sulejmani (1912–1975), dessen Kurzgeschichten und Romane in den fünfziger und sechziger Jahren eine große Leserschaft fanden
    • Esad Mekuli (1916–1993), Lyriker, gründete 1949 die erste albanischsprachige Literaturzeitschrift Jugoslawiens (Jeta e re), die er bis 1971 als Chefredakteur leitete
    • Enver Gjerqeku (* 1928), Lyriker, der die klassischen Formen bevorzugt
    • Din Mehmeti (* 1932) gilt als Vertreter moderner albanischer Lyrik
    • Azem Shkreli (1938–1997) Lyriker und Prosaist, thematisierte in seinen frühen Versen das Leben der Bergbewohner
    • Anton Pashku (1938–1995), Kurzgeschichten, Romane und Dramen, er gilt als Meister psychologischer Darstellung, sein Werk scheint beeinflusst von Franz Kafka oder Robert Musil
    • Nazmi Rrahmani (* 1941) schildert in seiner Prosa das kosovo-albanische Dorfleben
    • Ali Podrimja (1942–2012), moderner Lyriker, bekannt im Kosovo und in Albanien, gilt als herausragender Vertreter moderner Lyrik
    • Beqë Cufaj (* 1970), in Deutschland lebender Schriftsteller und Journalist

    Architektur

    Die Überreste antiker Bauwerke im Kosovo sind unter anderem in der Ausgrabungsstätte von Ulpiana zu besichtigen. Auch das Museum des Kosovo in Priština zeigt antike Architekturfragmente. Aus serbischer Zeit sind Kirchenbauten erhalten wie zum Beispiel das Kloster Gračanica, das Patriarchenkloster Peć, die Kathedrale Bogorodica Ljeviška in Prizren und das Kloster Visoki Dečani. Diese gehören allesamt zum UNESCO-Welterbe. Unter osmanischer Herrschaft entstanden zahlreiche Moscheen wie die Sinan-Pascha-Moschee in Prizren, die Große Moschee von Priština und die Çarshi-Moschee, die dem bei der Schlacht auf dem Amselfeld von 1389 verstorbenen Sultan Murad I. geweiht ist. Neben den islamischen Sakralbauten bauten die Osmanen auch viele Befestigungsanlagen, vor allem wurden in großen und strategisch wichtigen Städten bereits bestehende Festungen ausgebaut oder ganz neue Kastelle errichtet. Dazu zählen die Festung von Prizren, das Kastell bei Novo Brdo und die Festung von Gjilan. Auch zu dieser Zeit wurden einige Steinbogenbrücken erbaut wie zum Beispiel die Schneider-Brücke in Gjakova, die Steinbrücke von Vushtrria und diejenige von Prizren. In vielen Städten des Landes säumen in den historischen Zentren typisch osmanische Häuser die Gassen. Dazu zählt unter anderem die Altstadt von Gjakova. Beispiel einer katholischen Kirche ist die Kathedrale der Helfenden Frau in Prizren. Bürgerhäuser ehemaliger albanischer Bürgerfamilien sind unter anderem in Gjakova zu besichtigen. Dort ist vor allem das Hysni−Koshi–Turmhaus architektonisch interessant. Auf Grund der ethnischen Konflikte ab den 1990er Jahren und dem Kosovokrieg 1999 wurden viele historische Bauten zerstört und wieder aufgebaut.

    In der Liste der Kulturdenkmäler im Kosovo sind alle Bauwerke aufgeführt, die 2003 von der UNESCO als erhaltungswürdig klassifiziert wurden. Sie stellt jedoch nur einen Bruchteil der Architektur des Kosovo dar.

    Sport

    Das Kosovo verfügt über Dutzende von Sportverbänden und -clubs, die nun seit der Unabhängigkeit 2008 auf internationaler Ebene in Erscheinung treten, so das Olympische Komitee, der Fußball-, Basketball-, Handball- und Tischtennisverband. Im Gegensatz zu einzelnen Vereinen dürfen die Nationalmannschaften des Kosovo bisher überwiegend nicht an internationalen Turnieren teilnehmen.[159] Vollständige internationale Teilnahmerechte besitzt der Kosovo auf Grund serbischer, russischer oder chinesischer Vetorechte derzeit nur im Tischtennis und Gewichtheben.[23]

    Am 22. Mai 2012 erteilte die FIFA ihren Mitgliedsverbänden offiziell die Erlaubnis, Freundschaftsspiele gegen Auswahlmannschaften des Fußballverbandes des Landes auszutragen.[160]

    Filmografie

    Siehe auch

    Portal: Kosovo – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Kosovo

    Literatur

    • Khaled Hassine: Housing and Property Directorate / Claims Commission in Kosovo (HPD/CC). Eine Studie zur Modellwirkung von HPD/CC für den internationalen Eigentumsschutz Privater, mit einem Vorwort von Veijo Heiskanen. NWV, Wien/Graz 2009, ISBN 978-3-7083-0620-9 (= Studienreihe des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Menschenrechte, Band 21).
    • Hannes Hofbauer: Experiment Kosovo, Promedia, Wien 2008, ISBN 978-3-85371-285-6.
    • Helmut Kramer, Vedran Džihić: Die Kosovo-Bilanz. Scheitert die internationale Staatengemeinschaft? 2. aktualisierte Auflage, Lit Verlag, Wien 2006, ISBN 3-8258-8646-8.
    • Karl Kaser, Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo/Kosova. Mythen, Daten, Fakten. Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5.
    • Christine von Kohl, Wolfgang Libal: Kosovo: gordischer Knoten des Balkan. Europaverlag, Wien/Zürich 1992, ISBN 3-203-51161-4.
    • Noel Malcolm: Kosovo – A Short History. University Press, New York 1998, ISBN 978-0-06-097775-7 (englisch).
    • Bernhard Chiari, Agilolf Keßelring (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kosovo, im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich 2006; 3., durchgesehene und erweiterte Auflage 2008, ISBN 978-3-506-75665-7 (Wegweiser zur Geschichte. Kosovo, PDF, 280 Seiten; 9 MB).
    • Hansjörg Strohmeyer: Collapse and Reconstruction of a Judicial System: The United Nations Missions in Kosovo and East Timor. In: American Journal of International Law, Vol. 95, 2001, S. 46–63.
    • Dina Rossbacher: Friedenssicherung am Beispiel der Interimsverwaltung der Vereinten Nationen im Kosovo (UNMIK), Die Zivilverwaltung als neue Form der Friedenssicherung. Kovač, Hamburg 2004, ISBN 3-8300-1280-2 (= Schriften zur internationalen Politik, Bd. 7; zugleich Diss., Universität Münster, 2003).
    • Jeton Neziraj, Timon Perabo: Sehnsucht im Koffer – Geschichten der Migration zwischen Kosovo und Deutschland. Be.bra Verlag, Berlin 2013, ISBN 3-95410-011-8.

    Weblinks

     Wikinews: Kosovo – in den Nachrichten
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    Einzelnachweise

    1. Verfassung des Kosovo. Kushtetutakosoves.info, abgerufen am 22. Januar 2013 (englisch, PDF; 238 kB (S. 8)).
    2. CIA World Factbook: Kosovo (englisch)
    3. Kosovo Population and Housing Census 2011 – Final Results. Agjencia e Statistikave të Kosovës, 31. März 2011, abgerufen am 22. Januar 2013 (englisch, PDF; 3,91 MB). Der in 34 Kommunen durchgeführte Zensus des Jahres 2011 führt eine Einwohnerzahl von 1.739.825 Personen an. Die Kommunen des Nordkosovo sind in dieser Anzahl nicht erfasst und umfassen ungefähr 50.000 weitere Personen.
    4. Daten des International Monetary Fund: World Economic Outlook Database, Stand: Oktober 2014. Abgerufen am 26. November 2014.
    5. Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen: About Kosovo. abgerufen am 21. Mai 2015 (HTML, englisch.)
    6. Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen: Kosovo Human Development Report 2014. S. 85, abgerufen am 21. Mai 2015 (HTML, englisch.) (PDF-Datei; 5,1 MB).
    7. Aleksandar Vasovic: Seeking EU talks, Serbia cedes ground on Kosovo phone code, Reuters, 9. September 2013
    8. a b c Siehe die Webseite des kosovarischen Außenministeriums: Countries Recognitions und vgl. die aktuelle belegte Liste in Internationale Anerkennung des Kosovo und die hier zur automatischen Aktualisierung verwendete Vorlage Vorlage:Internationale Anerkennung des Kosovo
    9. Laut Duden ist die Verwendung eines bestimmten Artikels nur eine Nebenvariante.
    10. Corinna Kreiler: Abspaltung des Kosovo: Abhängig unabhängig. Spiegel Online, 18. Februar 2008, abgerufen am 22. Januar 2013.
    11. Vgl. Heiko Krüger, Der Berg-Karabach-Konflikt: Eine juristische Analyse. Springer, Berlin/Heidelberg 2009, ISBN 978-3-642-01723-0, S. 70: „Bei genauerer Betrachtung war das Verhalten derjenigen Staaten, die das Kosovo anerkannten, vor allem durch politische Motive dominiert. Den rechtlichen Aspekten wurde lediglich eine sekundäre Bedeutung beigemessen. Ziel war es, die sicherheits- und wirtschaftspolitische Situation im Kosovo als eine Region in der Mitte Europas zu verbessern. Der Schlüssel dazu wurde in der Akzeptanz des Kosovo als selbstständigen Staat gesehen. […] Rechtliche Beweggründe und Überlegungen wurden vielmehr bewusst nicht bzw. nur begrenzt kommuniziert. […] Freilich erscheint damit auch die Anerkennung des Kosovo aus rechtlicher Perspektive fragwürdig und nicht konform mit dem Völkerrecht.“
    12. Seit dem 12. Juni 2008 beschränkt sich die Rolle der am 10. Juni 1999 eingerichteten UNMIK auf sog. Residualzuständigkeiten. Ihre ursprünglichen Aufgaben sind von den kosovarischen Behörden und von der Rechtsstaatlichkeitsmission der Europäischen Union im Kosovo (EULEX Kosovo) übernommen worden; siehe hierzu z. B. Kosovo – Aufbau von Institutionen für Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und den Schutz von Minderheiten, u. s. Infobox „Hintergrund: Internationale Präsenzen in Kosovo“, Webseite des Auswärtigen Amts. Abgerufen am 26. Juli 2010.
    13. Accordance with International Law of the Unilateral Declaration of Independence in Respect of Kosovo. Internationaler Gerichtshof, 22. Juli 2010, abgerufen am 22. Januar 2013 (englisch, PDF-Datei, 3,38 MB).
    14. Reuters: Serbian PM says time to face facts over Kosovo sovereignty, abgerufen am 12. Januar 2013; Serbs lied to that “Kosovo is ours:” Serbian PM, abgerufen am 7. März 2013.
    15. Siehe z. B. unter: Kosovo and the IMF, auf: imf.org und Kosovo, auf: worldbank.org
    16. Kosovo joins EBRD. Italienisches Außenministerium, 19. November 2012, abgerufen am 22. Januar 2013 (englisch).
    17. Kosovo to become member of the EBRD. European Bank for Reconstruction and Development, 16. November 2012, abgerufen am 22. Januar 2013 (englisch).
    18. Kosovo wird unabhängig – KFOR sperrt Grenze nach Serbien. Tagesschau, 10. September 2012, abgerufen am 22. Januar 2013.
    19. Heinrich Tischner: Völker-, Länder- und Gruppennamen – Dardaner
    20. About Kosovo – Climatic Conditions. Unabhängige Kommission für Minen und Mineralien (ICMM), abgerufen am 28. März 2015 (albanisch).
    21. Enti i Statistikës së Kosovës: Statistika e Popullsisë. Abgerufen am 16. März 2011.
    22. „Mit offenen Karten“
    23. a b Märkische Allgemeine Zeitung vom 16. Februar 2009, S. 4 (Auszug).
    24. Noel Malcolm: Kosovo. A Short History, 1998, S. 356.
    25. John Pilger: Don't forget what happened in Yugoslavia, in: New Statesman, 14. August 2008.
    26. Referendum: Kosovo-Serben lehnen Zentralregierung ab, Spiegel Online vom 16. Februar 2012.
    27. Verfassung der Republik Kosovo vom 15. Juni 2008, Artikel 5 (PDF; 244 kB)
    28. Constitutional Framework for Provisional Self-Government vom 15. Mai 2001
    29. Christian Wagnsonner: Religionsgemeinschaften im Kosovo. Institut für Religion und Frieden, 18. August 2004, abgerufen am 15. Juni 2014.
    30. Violetta Hagen: Religion im Kosovo. Verlag Traugott Bautz GmbH, abgerufen am 15. Juni 2014.
    31. Balkan Monitor – Insights and Perceptions: Voices of the Balkans. Gallup Organization, 2010, abgerufen am 15. Juni 2014 (englisch, PDF-Datei; 2,06 MB).
    32. Aydin Babuna: The Albanians of Kosovo and Macedonia: Ethnic Identity Superseeding Religion. In: Nationalities Papers. Band 28, Nr. 1, 2000, S. 67–92, hier S. 79 (online [abgerufen am 8. März 2014]).
    33. Religion in Kosovo. In: International Crisis Group (Hrsg.): ICG Balkans Report. Band 105. Priština/Brüssel 2001, S. 3.
    34. Besiana Xharra: Kosovo turns blind eye to illegal Mosques. Kosovo’s municipal authorities continue to ignore the growing number of illegally built mosques, which now total more than a hundred. In: Balkan Insight. 12. Januar 2012, abgerufen am 27. September 2013 (englisch).
    35. Fischer, Bernd Jürgen: Albania at War: 1939–1945. West Lafayette, Indiana: Purdue Research Foundation 1999, ISBN 978-1-55753-141-4, S. 185 ff.
    36. Kane, Robert B.: Skanderbeg SS Division, in: Hall, Richard C.: War in the Balkans: An Encyclopedic History from the Fall of the Ottoman Empire to the Breakup of Yugoslavia. Santa Barbara, California: ABC-CLIO 2014, ISBN 978-1-6106-9031-7.
    37. Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler: Kosovo: Mythen, Daten, Fakten (= Kosova), 2. Auflage, Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5, S. 135.
    38. Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler, Kosovo: Mythen, Daten, Fakten, 2. Aufl., Klagenfurt 1999, S. 136.
    39. Vgl. z. B. das Statement Carried by Serb Television der BRJ vom 6. April 1999, abgedruckt bei Heike Krieger, The Kosovo Conflict and International Law: An Analytical Documentation 1974–1999 (= Cambridge International Documents Series, Bd. 11), Cambridge 2001, Dok. 177, S. 306.
    40. Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler, Kosovo: Mythen, Daten, Fakten, 2. Aufl., Klagenfurt 1999, S. 137.
    41. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 110.
    42. Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler, Kosovo: Mythen, Daten, Fakten, 2. Aufl., Klagenfurt 1999, S. 139.
    43. Bis zur Gründung der Republik Kosovo Anfang 2008 wurden kosovarische Flüchtlinge in Statistiken gemäß ihrer Staatsangehörigkeit als Jugoslawen, bzw. Serben gewertet. Da die Migrationsströme der Jugoslawienkriege Ende der 1990er Jahre jedoch als weitestgehend abgeschlossen betrachtet werden können, ist davon auszugehen, dass es sich bei den sprunghaft ansteigenden Flüchtlingszahlen aus dem serbischen Staatsgebiet um Albaner gehandelt hat. Details werden erst nach einer Überarbeitung der Daten und Neuzuweisung der betroffenen Nationalitäten möglich sein (siehe PDF).
    44. Asylstatistik, Jahresstatistiken
    45. a b Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt [u. a.] 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 285.
    46. a b Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, S. 431.
    47. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, S. 432.
    48. BBC – History – World Wars: Yugoslavia: 1918–2003. Abgerufen am 24. April 2013.
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    50. Kristine Höglund: Managing Violent Crises: Swedish Peacekeeping and the 2004 Ethnic Violence in Kosovo. In: International Peacekeeping. Band 14, Nr. 3, 2007, S. 403–417, hier S. 406 (online [abgerufen am 16. Mai 2008]).
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    53. Präsident Sejdiu tritt zurück, derStandard.at, 27. September 2010.
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    67. Vgl. Verfassung des Kosovo in Kraft gesetzt, Spiegel Online vom 15. Juni 2008. Abgerufen am 15. Juni 2008.
    68. Vgl. AFP: Verfassung im Kosovo in Kraft getreten (Memento vom 25. August 2011 im Internet Archive) bei google.com, 15. Juni 2008. Abgerufen am 15. Juni 2008.
    69. Vorlage:Tagesschau.de, tagesschau.de vom 8. Oktober 2008; siehe die Ankündigung des UN-Generalsekretärs gegenüber dem Internationalen Gerichtshof vom 9. Oktober 2008 (PDF; 125 kB)
    70. Sueddeutsche.de / dpa: Gerichtshof bestätigt Unabhängigkeit Kosovos (Memento vom 23. Juli 2010 im Internet Archive), 22. Juli 2010.
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    91. Michel Chossudovsky, University of Ottawa, Department of Economics (1999): Kosovo ‘Freedom Fighters’ financed by organised crime.
    92. Frank Viviano, Chronicle Staff Writer: KLA Linked To Enormous Heroin Trade / Police suspect drugs helped finance revolt, 5. Mai 1999.
    93. The Kosovo Liberation Army, The International Institute for Strategic Studies, Vol. 5, Issue 4, Mai 1999.
    94. New York University’s Center for War, Peace, and the News Media (22. Juni 2000): Drug dealers flourish in post-war Kosovo.
    95. The Guardian (14. März 2000): Kosovo drug mafia supply heroin to Europe.
    96. National Post (13. April 2000): Drug wars: Kosovo’s new battle.
    97. Parliamantary Question by Roberto Fiore to the Comissionl, Subject, Drug trafficking in Kosovo.
    98. Vgl. die Antwort von EU-Kommissar Olli Rehn vom 18. Dezember 2008, Europäisches Parlament (OJ C 316, 23. Dezember 2008).
    99. Kosovo: Zumindest der Kopierer läuft, derStandard.at, 14. Februar 2010.
    100. UNHCR, Freedom in the World 2008 – Kosovo (Serbia)
    101. a b Corruption and Crime: An interview with Avni Zogiani, in: World Politics review, 2. Februar 2008.
    102. Vertrauliche Studie des Instituts zur Politik zum Thema „Operationalisierung von Security Sector Reform (SSR) auf dem Westlichen Balkan – intelligente/kreative Ansätze für eine langfristig positive Gestaltung dieser Region“, Berlin 2007, S. 48 (PDF).
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    109. Hashim Thaçi, Liebling des Westens oder Mafiaboss? In: Die Zeit. 15. Dezember 2010, abgerufen am 13. August 2015 (deutsch): „Er soll als „Mafiaboss“ seit Ende der neunziger Jahre an der Spitze eines kriminellen Netzwerkes stehen, das ganz Kosovo fest im Griff hält. Im Bürgerkrieg 1998/99 und in den Jahren danach soll er für den groß angelegten Kokainhandel ebenso verantwortlich gewesen sein wie für politische Morde, Korruption im riesigen Stil und für den Handel mit menschlichen Organen.
    110. Mafiagelder im Kosovo sollen künftig konfisziert werden.
    111. Vertrauliche Studie des Instituts zur Politik zum Thema „Operationalisierung von Security Sector Reform (SSR) auf dem Westlichen Balkan“, Berlin 2007, S. 52 (PDF).
    112. Der BND im Kosovo: Hintergründe einer seltsamen Affäre, Stern, 27. November 2008.
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    114. Weltwoche (26. Oktober 2005): Rechtsstaat lieber nicht.
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    118. Dick Marty, Council of Europe: Parliamentary Assembly, Inhuman treatment of people and illicit trafficking in human organs in Kosovo (Memento vom 2. Mai 2013 auf WebCite) (englisch). Committee on Legal Affairs and Human Rights, Doc. 12462, 7. Januar 2011, S. 18 ff., 26, archiviert vom Original am 2. Mai 2013.
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    146. Serbien übernimmt Eisenbahn in Nordkosovo, sueddeutsche.de vom 3. März 2008.
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    Koordinaten: 42° 33′ N, 20° 50′ O