Krassacher Mühle

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Krassacher Mühle

Blick auf das Gebäudeensemble der Krassacher Mühle
Blick auf das Gebäudeensemble der Krassacher Mühle

Blick auf das Gebäudeensemble der Krassacher Mühle

Lage und Geschichte
Krassacher Mühle (Bayern)
Krassacher Mühle (Bayern)
Koordinaten 50° 3′ 51″ N, 11° 15′ 7″ O
Standort Deutschland Deutschland
Gewässer Krassach
Erbaut Vor 1286, Neubau 1799
Stillgelegt 1925
Zustand Mühlentechnik entfernt; Mühlengebäude dient als Wohnhaus
Technik
Nutzung Getreide-, Öl- und Schneidmühle
Mahlwerk Von 1799 bis 1925 einen Getreidemahlgang, einen Ölpressgang und in einem Nebengebäude einen Schneidgang
Antrieb Wassermühle
Wasserrad Von 1799 bis 1925 zwei und eines an einem Nebengebäude, seitdem eine Francis-Turbine

Die Krassacher Mühle[1] ist eine ehemalige Getreide-, Öl- und Schneidmühle am Anfang des Bärentals, südlich von Weismain. Als geschütztes Baudenkmal wird die Mühle vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege unter der Denkmalnummer D-4-78-176-113 geführt.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf die Rückseite der Krassacher Mühle sowie ein Nebengebäude. An beiden befanden sich ehemals Wasserräder.

Die Krassacher Mühle wurde erstmals im Jahr 1286 als „muelswien da ze Krazza“[3] erwähnt.[1] Weitere Namen sind mit „mul zu Crassach“ aus dem Jahr 1422 und „(Krassach mit der) Schaumbergschen mule“ von 1520 überliefert. Letztere Nennung gibt Auskunft, dass die Mühle spätestens zu Beginn der frühen Neuzeit im Besitz der Familie von Schaumberg war.[3] Aus dem (Spät-)Mittelalter sind hingegen kaum nennenswerte geschichtliche Fakten überliefert.[1]

Im Jahr 1799 wurde vom Neubau der Mühle berichtet.[1] Die beiden Mühlräder waren fortan in zwei Stockwerken versetzt angeordnet und trieben zwei Gänge, einen zum Getreidemahlen und einen für eine Ölpresse an.[1] Ein weiteres Wasserrad diente einem Schneidgang in einem Nebengebäude.[1] Im 19. Jahrhundert bestand das Anwesen aus dem Mühlengebäude, Stallungen, zwei Stadeln, einem Backofen, dem Hofraum und einem Bienenhaus.[1]

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Nebengebäude mit der Schneidmühle abgerissen und 1925 die Mühle mit einer Durchströmturbine als Elektrizitätswerk umgebaut.[1][4] Dabei verschwanden auch die Mühlräder.[1] Heute ist die Mühle ein privates Wohnhaus.[1]

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mühlengebäude besteht aus dem massiven Erdgeschoss aus Sandsteinquadern und dem Fachwerkgeschoss darüber, das mit Andreaskreuzen ausgesteift ist.[1] Die Steine in den Grundmauern des Hauptgebäudes und der Nebengebäude stammen aus der 1747 abgerissenen Burg Niesten.[5] Ein zweigeschossiges Satteldach schließt die Mühle oben ab.[1] Am Rande des Mühlenhofs, der in einer Senke steht, befindet sich eine alte Linde als Hofbaum.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jutta Böhm: Mühlen-Radwanderung. Routen: Kleinziegenfelder Tal und Bärental, Umweltstation Weismain des Landkreises Lichtenfels, Weismain/Lichtenfels (Landkreis Lichtenfels), 2000, 52 S. (zahlr. Ill., Kt.)
  • Alois Dechant, Gerhard W. Peetz: Wanderführer Weismain. Marie Link Verlag, Kronach, 2010
  • Dieter George: Die Ortsnamen des Raumes Weismain. In: Günter Dippold (Hrsg.): Weismain – Eine fränkische Stadt am nördlichen Jura 1. Dechant Bau GmbH, Weismain 2011, ISBN 978-3-9814302-0-2

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Mühlen an der Weismain und der Krassach

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Krassacher Mühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m Böhm (2000), S. 40–41
  2. Mühle, Krassacher Mühle 1, geodaten.bayern.de, abgerufen am 30. Dezember 2012
  3. a b George (2011), S. 111
  4. Mühlen 2012, Tourist Information Oberes Maintal-Coburger Land, Lichtenfels 2012, PDF (131 kB), S. 2 (Memento des Originals vom 21. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oberesmaintal-coburgerland.com
  5. Dechant (2010), S. 64