Kreis Bordesholm

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Kreis Kiel (1867–1883)
Landkreis Kiel (1883–1907)
Kreis Bordesholm (1907–1932)
Preußische Provinz Schleswig-Holstein
Kreissitz Kiel (1867–1883)
Bordesholm (1883–1932)
Fläche 640 km² (1925)
Einwohner 37.564 (1925)
Bevölkerungsdichte 59 Einwohner/km² (1925)
Gemeinden 71 (1932)
Lage des Kreises Bordesholm
Altes Kreishaus Bordesholm
Siegelmarke Der Landrat des Kreises Bordesholm

Der Kreis Bordesholm (von 1867 bis 1883 Kreis Kiel, von 1883 bis 1907 Landkreis Kiel) war bis 1932 ein Landkreis in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein. Das Landratsamt hatte seinen Sitz bis 1883 in Kiel und seitdem in der Landgemeinde Bordesholm.

Verwaltungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Herauslösung Holsteins aus dem Dänischen Gesamtstaat und kurzer Zeit unter österreichischer Verwaltung wurde 1867 die preußische Provinz Schleswig-Holstein gegründet. Gleichzeitig wurde eine Verwaltungsreform durchgeführt, in welcher der Kreis Kiel „aus der Stadt Kiel; dem Amte Bordesholm exkl. Sachsenbande; den Aemtern Cronshagen, Kiel und Neumünster; der klösterlich Itzehoer Vogtei Meimerstorf; den Gütern Bothkamp, Blockshagen, Klein-Nordsee, Neu-Nordsee, Marutendorf, Hohenschulen, Quarnbeck, Schwarzenbeck, Projenstorf, Schrevenborn, Oppendorf, Schönhorst und dem Gehöft Overndorf, sowie den klösterlich Preetzer Dörfern Taastorf und Gadeland“[1] gebildet wurde. Der Kreis wurde 1889 in 18 Amtsbezirke eingeteilt.

Nach der Ausgliederung der Stadt Kiel am 14. November 1883 bekam der Kreis die Bezeichnung Landkreis Kiel und der Verwaltungssitz wurde nach Bordesholm verlegt. Der Kreis verlor in der Folgezeit mehrfach Gebietsteile an die Stadt Kiel, so 1893 die Gemeinde Wik, 1910 die Gemeinden Gaarden, Hassee, Hasseldieksdamm und Wellingdorf sowie 1924 die Gemeinde Neumühlen-Dietrichsdorf. Nachdem die Stadt Neumünster am 1. April 1901 ebenfalls aus dem Landkreis Kiel ausschied, wurde dieser am 18. Juni 1907 in Kreis Bordesholm umbenannt.

Am 30. September 1929 fand im Kreis Bordesholm entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Mit der Verordnung über die Neugliederung von Landkreisen vom 1. August 1932 wurde der Kreis Bordesholm aufgelöst und seine Gemeinden auf die Kreise Plön, Rendsburg und Segeberg aufgeteilt.[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohner 1890 1900 1910 1925
Kreis Bordesholm[3] 51.147 66.196 40.510 37.564

Amtmänner bzw. Landräte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die lange Reihe der Bordesholmer Amtmänner beginnt bereits 1559, als Johann Rantzau im Auftrag des Herzogs Johann (Hans) d. Ä. die Oberaufsicht über das Kloster Bordesholm übernimmt. Es folgten: [4]

Gemeinden 1932[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Zeitpunkt seiner Auflösung im Jahr 1932 bestanden im Kreis Bordesholm 71 Landgemeinden:

  1. Achterwehr
  2. Arpsdorf
  3. Bissee
  4. Blumenthal
  5. Böhnhusen
  6. Boksee
  7. Bönebüttel
  8. Boostedt
  9. Bordesholm
  10. Bothkamp
  11. Braak
  12. Brachenfeld
  13. Brokenlande
  14. Brügge
  15. Dätgen
  16. Ehndorf
  17. Einfeld
  18. Felde
  19. Fiefharrie
  20. Gadeland
  21. Grevenkrug
  22. Groß Buchwald
  23. Groß Flintbek
  24. Großharrie
  25. Groß Kummerfeld
  26. Großenaspe
  27. Heidmühlen
  28. Heikendorf
  29. Hoffeld
  30. Husberg
  31. Klein Barkau
  32. Klein Flintbek
  33. Klein Harrie
  34. Klein Kummerfeld
  35. Kronshagen
  36. Latendorf
  37. Loop
  38. Meimersdorf
  39. Melsdorf
  40. Mielkendorf
  41. Molfsee
  42. Mönkeberg
  43. Moorsee
  44. Mühbrook
  45. Negenharrie
  46. Oppendorf
  47. Ottendorf
  48. Padenstedt
  49. Quarnbek
  50. Reesdorf
  51. Rendswühren
  52. Rumohr
  53. Russee
  54. Schierensee
  55. Schillsdorf
  56. Schmalstede
  57. Schönbek
  58. Schönhorst
  59. Schönkirchen
  60. Sören
  61. Sprenge
  62. Suchsdorf
  63. Tasdorf
  64. Techelsdorf
  65. Tungendorf
  66. Voorde
  67. Wasbek
  68. Wattenbek
  69. Wellsee
  70. Willingrade
  71. Wittorf

Ehemalige Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste enthält die Gemeinden des Kreises, die während seines Bestehens in andere Gemeinden eingegliedert wurden oder aus dem Kreis ausschieden:

Gemeinde eingemeindet
nach
Datum
Alt Heikendorf Heikendorf 7. April 1913
Dietrichsdorf Neumühlen-Dietrichsdorf 26. April 1907
Eiderstede Bordesholm 1. April 1906
Gaarden Kiel 1. April 1910
Hassee Kiel 1. April 1910
Hasseldieksdamm Kiel 1. April 1910
Möltenort Heikendorf 7. April 1913
Neu Heikendorf Heikendorf 30. September 1928
Neumühlen Neumühlen-Dietrichsdorf 26. April 1907
Neumühlen-Dietrichsdorf Kiel 1. Mai 1924
Neumünster Kreisfreie Stadt 1. April 1901
Wellingdorf Kiel 1. April 1910
Wik Kiel 1. April 1893

Außerdem existierten im Kreis noch die Gutsbezirke Blockshagen, Bothkamp, Hohenschulen, Klein Nordsee, Marutendorf, Neu Nordsee, Oppendorf, Ovendorf, Projensdorf, Quarnbek, Schönhorst, Schrevenborn und Schwartenbek, die Forstgutsbezirke Bordesholm und Neumünster sowie der fiskalische Kanalgutsbezirk Kiel.[5]

Aufteilung 1932[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 71 Gemeinden des Kreises wurden 1932 wie folgt auf die drei Nachbarkreise Plön, Rendsburg und Segeberg aufgeteilt:

Kreis Gemeinden
Kreis Plön Bissee, Böhnhusen, Boksee, Bönebüttel, Bothkamp, Brachenfeld, Brügge, Fiefharrie, Groß Buchwald, Groß Flintbek, Großharrie, Heikendorf, Husberg, Klein Barkau, Klein Flintbek, Klein Harrie, Meimersdorf, Mönkeberg, Moorsee, Negenharrie, Oppendorf, Reesdorf, Rendswühren, Schillsdorf, Schönhorst, Schönkirchen, Tasdorf, Techelsdorf, Tungendorf, Voorde, Wellsee
Kreis Rendsburg Achterwehr, Arpsdorf, Blumenthal, Bordesholm, Dätgen, Ehndorf, Einfeld, Felde, Grevenkrug, Hoffeld, Kronshagen, Loop, Melsdorf, Mielkendorf, Molfsee, Mühbrook, Ottendorf, Padenstedt, Quarnbek, Rumohr, Russee, Schierensee, Schmalstede, Schönbek, Sören, Sprenge, Suchsdorf, Wasbek, Wattenbek
Kreis Segeberg Boostedt, Braak, Brokenlande, Gadeland, Groß Kummerfeld, Großenaspe, Heidmühlen, Klein Kummerfeld, Latendorf, Willingrade, Wittorf

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul Steffen (Hrsg.): Amt und Kreis Bordesholm – 1566–1932, Paul Steffen KG, Bordesholm 1984

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kreis Bordesholm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verordnung betreffend die Organisation der Kreis- und Distriktsbehörden sowie die Kreisvertretung in der Provinz Schleswig-Holstein, vom 22. September 1867, Anlage A. Veröffentlicht in der Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten 1867, S. 1579ff
  2. a b Territoriale Veränderungen in Deutschland
  3. Michael Rademacher: . Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  4. www.geschichtsverein-bordesholm.de: „Die Bordesholmer Amtmänner und Landräte“
  5. www.gemeindeverzeichnis.de: Kreis Bordesholm

Koordinaten: 54° 11′ 0″ N, 10° 2′ 0″ O