Kreuzrath

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Kreuzrath
Gemeinde Gangelt
Koordinaten: 51° 0′ N, 6° 2′ OKoordinaten: 51° 0′ 14″ N, 6° 2′ 6″ O
Höhe: [1] 79 (75–83) m
Einwohner: 652 (31. Dez. 2019)[2]
Postleitzahl: 52538
Vorwahl: 02454
Karte
Lage von Kreuzrath in Gangelt
Ortseingang
Ortseingang
Katholische Pfarrkirche

Kreuzrath (Limburgisch: Kritsraoj oder Kritschroai) ist ein Ortsteil der Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreuzrath liegt ca. 2,5 km nordöstlich von Gangelt an der Landesstraße 227. In der Nähe des Ortes, am Saeffeler Bach, befindet sich das Naturschutzgebiet Höngener- und Saeffeler Bruch.[3]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Starkregen und bei Schneeschmelze fließt das Oberflächenwasser aus den Bereich Kreuzrath in den Saeffeler Bach (GEWKZ 2818222)[4] und dann weiter über den Rodebach in die Maas. Der Saeffeler Bach hat eine Länge von 12,747 km bei einem Gesamteinzugsgebiet von 47,479 km².[5]

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Langbroich Schierwaldenrath Pütt
Hastenrath Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Birgden
Gangelt Stahe Gillrath

Siedlungsform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreuzrath ist ein einzeiliges, beidseitig bebautes Straßendorf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreuzrath auf der Tranchotkarte 1803–1820
Kreuzrath auf der Urkatasterkarte von 1846
Kreuzrath auf der Neuaufnahme von 1912

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1326 Creystroyde
  • 1341 Creytzrode
  • 1418 Krytzrode
  • 1595 Kritzradt
  • 1820 Krietzrath
  • 1846 Kritzrath
  • 1912 Kreuzrath

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreuzrath gehörte früher zum Jülicher Amt Millen. Pfarre und Gericht von Kreuzrath waren nach Gangelt zugeordnet. Im Jahre 1326 besaßen die Herren von Heinsberg hier einen Fronhof, der nach längerer Eigenwirtschaft im 16. Jahrhundert in Zeitpacht ausgegeben wurde.

Kreuzrath hatte 1828 insgesamt 253 Einwohner, 1852 waren es 233 Einwohner. Kreuzrath bildete vor der Neugliederung 1969 mit den Orten Gangelt, Hohenbusch, Kievelberg, Mindergangelt, Niederbusch, Stahe und Vinteln die Gemeinde Gangelt. Mit dem Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg vom 24. Juni 1969[6] verblieb Kreuzrath zum 1. Juli 1969 in der neuen Gemeinde Gangelt.

Kirchengeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die katholische Pfarre St. Nikolaus Gangelt setzt sich aus den Orten Gangelt, Kreuzrath, Mindergangelt, und Vinteln zusammen. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Katholiken.

1268 schenkte Theoderich II. von Heinsberg das Patronatsrecht der Kirche dem Heinsberger Prämonstratenserinnenkloster. 1343/44 wurde die Kirche Gangelt dem Heinsberger Kloster inkorporiert. Von da an waren meist Prämonstratenser hier Seelsorger bis zur Auflösung der Klöster im Jahre 1802. Danach gehörte die Pfarre zum Kanton Geilenkirchen im neuen Bistum Aachen, später zum Erzbistum Köln und 1925 wieder zum Bistum Aachen. 1910 wurde in Kreuzrath eine Kapelle gebaut, die 1912 als Filialkirche „Zur Schmerzhaften Mutter“ benediziert wurde.

Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die Pfarre „Zur Schmerzhaften Mutter“ in die Weggemeinschaft der katholischen Pfarrgemeinden Gangelt eingegliedert.[7]

Schulwesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Volksschule Kreuzrath, 1925: 1 Klasse, 1 Stufe, 1 Lehrer, 55 Kinder
  • Volksschule Kreuzrath, 1965: 2 Klassen, 2 Lehrerstellen, 41 Kinder

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß § 3 (1) h) der Hauptsatzung der Gemeinde Gangelt ist Kreuzrath ein Gemeindebezirk. Der wird durch einen Ortsvorsteher im Gemeinderat der Gemeinde Gangelt vertreten.[8] Ortsvorsteher des Gemeindebezirks ist Wolfgang Erkens. Stand 2013

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Katholische Pfarrkirche „Zur Schmerzhaften Mutter“ als Denkmal Nr. 39
  • Buntverglasung in der katholischen Pfarrkirche[9]
  • Kriegerdenkmal an der Kirche in Kreuzrath
  • Wegekreuz, Ganterheide 18 als Denkmal Nr. 40
  • Backsteinhofanlage, Hauptstraße 20 als Denkmal Nr. 41
  • Backsteinhofanlage, Hauptstraße 47 als Denkmal Nr. 42

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die AVV-Linien 423 und 435 der WestVerkehr verbinden Kreuzrath wochentags mit Birgden, Gangelt und Geilenkirchen. Zu bestimmten Zeiten kann außerdem der MultiBus angefordert werden.[10]

Linie Verlauf
423 (Stahe – Niederbusch) / (Kreuzrath – Birgden – Schierwaldenrath – Langbroich) – Birgden Schule oder
Breberen Grundschule – (Schümm ←) Kievelberg – Hastenrath – Gangelt – Mindergangelt – Gangelt Bf – Vinteln – Langbroich
435 Geilenkirchen Bf – Bauchem – Gillrath – Stahe – Birgden – Kreuzrath – Gangelt – Süsterseel – Hillensberg – Wehr – Tüddern – Höngen

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freiwillige Feuerwehr Gangelt, Löscheinheit Kreuzrath
  • St. Aegidius Schützenbruderschaft Kreuzrath e.V.
  • Trommler- und Pfeiferkorps „Frisch voran“ 1925 Kreuzrath e.V.
  • Kirchenchor Kreuzrath e.V.
  • Reitverein Pferdefreunde Kreuzrath e.V.
  • Theaterverein Kreuzrath e.V.
  • Jugendgruppe Kreuzrath
  • Sozialverband VdK Deutschland – Ortsverband Birgden

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karnevalsveranstaltung des Trommler- und Pfeiferkorps
  • Vogelschuss der Bruderschaft
  • Patronatsfest und Kirmes in Kreuzrath
  • St. Martin-Umzug in Kreuzrath
  • Theateraufführungen

Straßennamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benterkaul, Ganterheide, Hauptstraße, Im Feldblick, Im Kranzfeld, Langhecker Weg, Pilsstraße, Ziegeleistraße, Im Huuk

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dritte Ausgabe 1994: Handbuch des Bistums Aachen, ISBN 3-87448-172-7, S. 681f.
  • Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg, ISBN 3-925620-13-3, S. 102
  • Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kreuzrath – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. Einwohner. (PDF; 5,8 MB) In: Haushalt 2021. Gemeinde Gangelt, 1. April 2021, S. 2, abgerufen am 14. April 2021.
  3. http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/HS_011
  4. http://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/wasser/pdf/Gewaesserverzeichnis%20GSK3C.xls
  5. Gebietsverzeichnis (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
  6. https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?print=1&anw_nr=2&gld_nr=%202&ugl_nr=2020&val=4036&ver=0&sg=0&menu=1&aufgehoben=N&keyword=&bes_id=4036
  7. Startseite | Weggemeinschaft Gangelt. Abgerufen am 13. August 2022.
  8. Hauptsatzung (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  9. Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V: Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V. 8. Juli 2008, abgerufen am 13. August 2022.
  10. MultiBus. In: west-verkehr.de. WestVerkehr GmbH, abgerufen am 10. Februar 2021.