Kupferberg (Sekt)

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Cuvée-Fass in den Kupferberg-Kellern
Traubensaal im Haus Kupferberg
Der Schriftzug am Firmengebäude in Mainz
Aktie über 300 RM der Chr. Adt. Kuperberg & Co KGaA vom 2. Januar 1937

Die Kupferberg Sektkellerei wurde 1850 von Christian Adalbert Kupferberg in Mainz am Rhein gegründet. Seitdem werden dort verschiedene Sektmarken hergestellt. Die bekannteste ist „Kupferberg Gold“, ein halbtrocken bis brut ausgebauter Sekt im unteren Preissegment.

Die Kellerei verfügt am Mainzer Kästrich über die tiefstgeschichteten Sektkeller der Welt, die über sieben Stockwerke tief insgesamt 60 Kellersegmente umfassen und bis zu 50 m unter der Oberfläche liegen. Das Gelände, auf dem sich die Kellerei ansiedelte, war bis dahin Weinbergsgelände, daher finden sich noch ältere Keller in Seitentrakten. Der Verwaltungsbau an der Kupferbergterrasse 19 wurde 1856 nach Plänen des Stadt- und Dombaumeisters Joseph Laské errichtet. 1872 wurde die Sektkellerei in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) umgewandelt. Die Firma wuchs mit den durch die Eisenbahn entstehenden Exportmöglichkeiten und mit konsequenter Nutzung des Markenrechts. Marken, Produktausstattungen, Firmenschriftzüge, Logos und Abbildungen, sind noch heute markenrechtlich und nach anderen Schutzgesetzen zugunsten der Christian Adalbert Kupferberg Sektkellerei geschützt. Eine umfangreiche Ausstellung zu damals genutzten Printmedien, unter anderem von Emil Preetorius[1], sowie die weltweit größte bekannte Sammlung von Sektgläsern aus verschiedenen Epochen, kann im Hause Kupferberg besichtigt werden.[2]

1978 erwarb das Unternehmen A. Racke GmbH aus Bingen einen Großteil der Aktien. Die Marke „Kupferberg“ wurde 2004 weiter an die Henkell & Co. Sektkellerei (Oetker-Gruppe) verkauft.[3] Die Produktionsanlagen, die im 20. Jahrhundert in den Stadtteil Mainz-Hechtsheim ausgelagert wurden, werden seither nur noch für die Abfüllung von Stillwein genutzt. Mit Wirkung vom 1. Januar 2008 wurden die Kellereianlagen samt den 46 Mitarbeitern und den dort abgefüllten Markenweinen von Grands Chais de France übernommen.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Sectkellerei Chr. Adt. Kupferberg. Mainz um 1905. (dilibri)
  • Das Neue Kupferberg Gold-Buch: Blätter von Frohsinn, Liebe und Sekt / hrsg. von d. Sektkellerei Chr. Adt. Kupferberg & Co. Mainz um 1930. (dilibri)
  • Christian Adalbert Kupferberg 1824–1876. Mainz 1975, ISBN 3-78370084-1. (Festschrift zum 125-jährigen Bestehen der Sektkellerei Kupferberg)
  • Hermann van Ham: Florian Kupferberg (1858–1921). In: Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien, Band IV. Aschendorff, Münster 1941, S. 217–230.
  • Barbara Kaufhold: Deutsche Sektreklame von 1879 bis 1918. Ihre Entwicklung unter wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und künstlerischen Aspekten. Dissertation, Ruhr-Universität Bochum, 2003.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kupferberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Barbara Kaufhold: Deutsche Sektreklame von 1879-1918. Ihre Entwicklung unter wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und künstlerischen Aspekten. Dissertation, Ruhr-Universität Bochum, 2003.
  2. Sektbehältnisse aus mehreren Jahrhunderten
  3. Henkell & Co. übernimmt zum 1. 10. 2004 die Marken Kupferberg und Scharlachberg von Racke (Memento vom 24. April 2019 im Internet Archive)
  4. Racke cédait à une filiale de Grands Chais de France (Memento vom 29. Januar 2008 im Internet Archive)

Koordinaten: 49° 59′ 50,1″ N, 8° 15′ 46,8″ O