Kurulischer Stuhl

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Höfischer Hocker in Form der Sella Curulis, Berlin um 1810/20.
Schema der Sella Curulis.
Münze des Kaisers Trajan mit Darstellung seines vergöttlichten Vaters auf dem kurulischen Stuhl.

Der Ausdruck kurulischer Stuhl (latein. sella curulis fem.; "Wagenstuhl") bezeichnete im alten Rom den Amtsstuhl der Magistraten als Herrschaftszeichen. Ihren Ursprung hatte die sella curulis wohl im Stuhl der (etruskischen) Könige, die auf ihm sitzend von ihrem Wagen herab Recht sprachen.

Als „curulis“ wurde der Inhaber höherer Ämter bezeichnet. Die kurulischen Magistrate, wie kurulischer Aedil, Praetor, Consul und außerhalb des Cursus honorum der Censor, waren höher angesehen als die nicht-kurulischen Magistrate (Volkstribun, aediles plebeii und Quaestor). Auch der Diktator durfte auf der sella curulis sitzen, ebenso der flamen dialis.

Der Stuhl als solcher war ein Klappstuhl und hatte x-förmig gekrümmte Beine, jedoch keine Arm- und Rückenlehne. Er war Auszeichnung und Statussymbol. Später oft mit edlen Materialien wie Gold und Elfenbein geschmückt, die den besonderen Status verdeutlichten, war dieser Stuhl nicht für den alltäglichen Gebrauch, sondern nur für Amtshandlungen wie vor allem Gerichtssitzungen bestimmt.

Die sella curulis blieb auch in Kaiserzeit und Spätantike ein zentrales Symbol für die Ausübung legaler politischer Macht und Rechtsprechung; auch nach dem Ende der Antike wurde sie mit kaiserlicher und königlicher Autorität und weltlicher Herrschaft in Verbindung gebracht.

Weblinks

Commons: Kurulischer Stuhl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien