Köbi Kuhn

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Köbi Kuhn
Kuhn (2006)
Personalia
Voller Name Jakob Kuhn
Geburtstag 12. Oktober 1943
Geburtsort Zürich-WiedikonSchweiz
Größe 175 cm
Position Mittelfeld

Jakob «Köbi» Kuhn (* 12. Oktober 1943 in Zürich-Wiedikon) ist ein ehemaliger Schweizer Fussballspieler und -trainer. Er war von 2001 bis 2008 Trainer der Schweizer Fussballnationalmannschaft.

Spielerkarriere

Köbi Kuhn als Spieler des FCZ (1963)

Während seiner gesamten Karriere als aktiver Fussballer spielte er beim FC Zürich im Mittelfeld, von einem zweimonatigen Abstecher zum Stadtrivalen Grasshoppers Club abgesehen. Er gewann so von 1962 bis 1977 sechsmal die Schweizer Meisterschaft und fünfmal den Schweizer Cup. Für die Nationalmannschaft absolvierte er 63 Länderspiele.

Seine grosse Treue zum FC Zürich verhinderte allerdings eine internationale Karriere, was seinen Bekanntheitsgrad in nationalen Grenzen hielt. Die Erfolge der Nationalmannschaft hielten sich ebenfalls in gewissen Grenzen. Zwar konnte sie sich mit Regisseur Kuhn zweimal für die WM (1962 in Chile sowie 1966 in England) qualifizieren, verlor jedoch an beiden Anlässen alle Spiele, wenn zum Teil auch knapp. Allerdings war Kuhn 1966 bei der 0:5-Niederlage gegen Deutschland (1. Gruppenspiel) zusammen mit einem weiteren Leistungsträger der Mannschaft (Werner Leimgruber) nicht dabei, da er wegen Übertreten des «Zapfenstreichs» vor dem Spiel vom Trainer Alfredo Foni als Bestrafung nicht aufgestellt wurde. Somit blieb Jakob Kuhn aus den verschiedenen Gründen die Aufmerksamkeit eines grösseren internationalen Publikums verwehrt. Immerhin erreichte er mit dem FC Zürich jeweils am Anfang und Ende seiner Karriere das Halbfinale des Europapokals der Landesmeister (1964, ausgeschieden gegen Real Madrid und 1977, ausgeschieden gegen den FC Liverpool).

Trainerkarriere

Köbi Kuhn im Trainingslager der Schweizer Nati vor der Euro 08

Vor seiner Berufung zum Nationaltrainer arbeitete er erfolgreich als Trainer der U21-Nationalmannschaft. Seine Strategie ist es, den Erfolg mit jungen, motivierten Spielern zu suchen, die zusammen eine Einheit bilden wollen. Zudem kann er sich offensichtlich gut in die Lage von heranreifenden, jungen Spielern hineinversetzen und so ihren Reifeprozess unterstützen. Er scheint auch ein Gefühl dafür zu haben, wann ein junger Spieler bereit ist mehr Verantwortung zu übernehmen. So nominierte er in den letzten Jahren viele junge Spieler und schreckte auch nicht davor zurück, sich von arrivierten Spielern zu trennen, die diese Harmonie zu gefährden drohten (wie Ciriaco Sforza). Es gelang ihm auch immer wieder, jungen Spielern wie Tranquillo Barnetta, Valon Behrami, Philippe Senderos etc. das Vertrauen zu schenken, das diese ihm mit hervorragenden Leistungen dankten.

Seit 2001 im Traineramt für das sogenannte A-Team, erreichte Kuhn sein erstes Ziel: Als Gruppensieger qualifizierte sich die Mannschaft für die EM 2004 in Portugal, wo sie dann aber die Gruppenphase nach zwei Niederlagen (gegen Frankreich und England) und einem Unentschieden (gegen Kroatien) auf dem letzten Platz beendete. Durch zwei Entscheidungsspiele gegen die Türkei (2:0 in Bern; 2:4 in Istanbul) führte er im November 2005 das Team zur WM 2006 in Deutschland, wo es das Achtelfinale erreichte. Als Anerkennung wurde am 19. November 2005 mit Genehmigung der Stadt Zürich in Wiedikon, der Heimat von Köbi Kuhn, der nicht-offizielle «Köbi-Kuhn-Platz WM 2006» eingeweiht. Im Oktober 2006 kündigte Kuhn an, nach der EM 2008 als Nationaltrainer zurückzutreten. Am 17. Dezember wurde er zum Schweizer Trainer des Jahres gewählt, am 13. Januar 2007 zum Schweizer des Jahres.

Am 15. Juni 2008 bestritt er sein letztes Spiel als Trainer der Nationalmannschaft. Die Schweiz gewann das letzte Vorrundenspiel gegen Portugal mit 2:0. Nach dem Abpfiff wurde der abtretende Trainer Jakob Kuhn mit einem Transparent der Mannschaft mit der Aufschrift «Danke Köbi» und Gesängen der Fans «Köbi National» gefeiert. Dies führte trotz dem Ausscheiden der Schweizer Nationalmannschaft zu einem emotionalen Ende der EM 2008 für den Gastgeber. Nachfolger von Kuhn wurde Ottmar Hitzfeld.

Literatur

  • Birrer, Peter / Staudenmann, Albert: Köbi Kuhn. Eine Hommage der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft an ihren Trainer, Wörterseh Verlag, Gockhausen 2006, ISBN 978-3-033-00689-8
  • Kuhn-Hellmessen, Ulrich (Hg.): Europameisterschaft 2004. Die Helden von Portugal. Mit Tagebuch von Köbi Kuhn, Sportverlag Europa Medien, Zürich 2004
  • Jakob Kuhn im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Weblinks