Lac qui Parle River

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Lac qui Parle River
Lac qui Parle River und West Branch Lac qui Parle River im Einzugsgebiet des Minnesota River

Lac qui Parle River und West Branch Lac qui Parle River im Einzugsgebiet des Minnesota River

Daten
Gewässerkennzahl US646304
Lage Minnesota (USA)
Flusssystem Mississippi River
Abfluss über Minnesota River → Mississippi River → Golf von Mexiko
Quelle Lake Hendricks bei Hendricks, Lincoln County
44° 30′ 17″ N, 96° 26′ 6″ W
Quellhöhe 535 m
Mündung Minnesota River, Lac qui Parle CountyKoordinaten: 45° 1′ 35″ N, 95° 52′ 49″ W
45° 1′ 35″ N, 95° 52′ 49″ W
Mündungshöhe 287 m[1]
Höhenunterschied 248 m
Sohlgefälle 1,3 ‰
Länge 190 km
Einzugsgebiet 2994 km²
Abfluss[1] MQ
4 m³/s
Linke Nebenflüsse West Branch Lac qui Parle River
Kleinstädte Dawson
Lac qui Parle River im Lac qui Parle Township (2007)

Lac qui Parle River im Lac qui Parle Township (2007)

Der Lac qui Parle River ist ein 190 km[2] langer Nebenfluss des Minnesota Rivers im Südwesten von Minnesota in den Vereinigten Staaten. Eine Reihe von Zuflüssen des Flusses verlaufen im Osten des benachbarten South Dakota, darunter auch der größte von ihnen, der West Branch Lac qui Parle River. Über den Minnesota River ist der Lac qui Parle River Teil des Einzugsgebietes des Mississippi Rivers und entwässert ein Gebiet von 2994 km² in einer landwirtschaftlich geprägten Region. Etwas mehr als zwei Drittel dieses Einzugsgebietes liegen innerhalb des Bundesstaates Minnesota.[3]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der heutige Name Lac qui parle („See, der spricht“) ist eine französische Lehnübersetzung des Sioux-Namens für den Lac qui Parle, einem See, der an der Mündung des Lac qui Parle River am Minnesota River liegt.[4][5]

Der Dakota-Name des Flusses soll intpa oder inkpa gewesen sein, früher wurde er englisch auch Intpah River genannt.[6] Der auf einer Expedition von Stephen Harriman Long mitreisende Geograph William H. Keating gab den Namen 1823 als Watapan Intapa ‚Fluss am oberen Ende‘ wieder, da für die Dakota der nahe See der Anfang des Minnesota River gelte.[7]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ursprung des Flusses liegt im Lake Hendricks auf der Grenze zwischen den Countys Lincoln und Brookings. Er verlässt den See in Hendricks und fließt als nichtständiger Wasserlauf nordwestwärts durch den Lincoln County auf dem Coteau des Prairies, einer Hochebene, das die Einzugsgebiete des Mississippi Rivers und Missouri Rivers voneinander trennt. Von dort strömt er in den Westen des Yellow Medicine Countys, wo er das Coteau verlässt und binnen 13 km um 76 m an Höhe verliert. Der Fluss setzt seinen Weg nach Nordwesten durch eine flache moränige Ebene fort. In diesem Bereich wachsen Weiden und Pappeln an seinen Ufern. Der Fluss gelangt dann in den Osten der Lac qui Parle County, wo er östlich an Dawson vorbeifließt. Unterhalb des Sees Lac qui Parle im Lac qui Parle State Park mündet der Fluss in den Minnesota River, ungefähr 15 km nordwestlich von Montevideo, nachdem er durch ein bewaldetes Tal geflossen ist, in dessen Sohle er innerhalb von 29 km um 64 m herabgestiegen war.[3][4][8]

Der größte Zufluss ist der 89 km lange West Branch Lac qui Parle River,[9] der auf dem Coteau im Osten des Deuel County in South Dakota entspringt und anfänglich nordostwärts fließt, dabei Gary passiert und dann nach Osten an Dawson vorbei durch den Lac qui Parle County strömt. Unter den weiteren Zuflüssen sind der 39 km lange Canby Creek, der nordostwärts auf dem Coteau den Westen des Yellow Medicine Countys und den Ort Canby durchfließt, sowie der Tenmile Creek, dessen 53 km langer Lauf in östlicher und nördlicher Richtung durch den Lac qui Parle County mit dem Ort Boyd führt.[4][8][10][11]

Nach Angaben der Minnesota Pollution Control Agency sind in Minnesota 79 % der Landfläche des Einzugsgebietes von 2088 km² landwirtschaftlich genutzt, in erster Linie durch den Anbau von Mais und Sojabohnen.[3]

Abflussmenge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Pegel des United States Geological Surveys in der Nähe der Gemeinde Lac qui Parle betrug zwischen 1910 und 2005 im langjährigen Durchschnitt die Wassermenge des Flusses vier m³/s. Der höchste Wert wurde mit 484 m³/s am 10. April 1969 aufgezeichnet, der niedrigste Wert null m³/s trat in Trockenperioden mehrerer Jahre auf.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Gregory B. Mitton, K. G. Guttormson, G. W. Stratton, E. S. Wakeman: Water Resources Data in Minnesota, Water Year 2005 Annual Report. United States Geological Survey, S. Lac qui Parle River near Lac qui Parle, MN (PDF; 141 kB), abgerufen am 5. Juni 2007 (amerikanisches Englisch).
  2. Lac qui Parle River. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch).
  3. a b c Watersheds of the Minnesota River Basin. Minnesota Pollution Control Agency, 1. Dezember 2005, S. Minnesota River Basin: Lac qui Parle Watershed, archiviert vom Original am 5. Februar 2007; abgerufen am 5. Juni 2007 (amerikanisches Englisch).
  4. a b c Thomas F. Waters: The Streams and Rivers of Minnesota. University of Minnesota Press, Minneapolis 2006, ISBN 0-8166-0960-8, The Southwest: Rivers of the Coteau des Prairies, S. 288–303 (amerikanisches Englisch).
  5. Henry Gannet: The origin of certain place names in the United States. 2. Auflage. Washington 1905, S. 178 (englisch, archive.org).
  6. A. W. Williamson: Minnesota Geographical Names Derived from the Dakota Language, with Some That Are Obsolete. In: N.H. Winchell (Hrsg.): Annual Reports of the Minnesota Geological and Natural History Survey. Band 13. Pioneer Press Company, St. Paul 1885, S. 105 (englisch, handle.net).
  7. Warren Upham: Minnesota Geographic Names : Their Origin and Historic Significance. Hrsg.: Minnesota Historical Society. The Colwell Press, 1969, S. 292 (englisch, archive.org).
  8. a b Minnesota Atlas & Gazetteer. DeLorme, Yarmouth, Me. 1994, ISBN 0-89933-222-6, S. 28, 36–37 (amerikanisches Englisch).
  9. Lac qui Parle River. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch).
  10. Lac qui Parle River Major Watershed. Minnesota River Basin Data Center. Minnesota State University, Mankato, 6. Juni 2000, S. Streams within the Lac qui Parle River Major Watershed, abgerufen am 5. Juni 2007 (amerikanisches Englisch).
  11. South Dakota Atlas & Gazetteer. DeLorme, Yarmouth, Me. 2001, ISBN 0-89933-330-3, S. 35 (amerikanisches Englisch).