Lakenteich

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Lakenteich
Lakenhausteich
Lakenteich mit Steg
Geographische Lage 8 km nördlich von Uslar, Solling, Niedersachsen
Abfluss Lakenbach → Ilme
Ufernaher Ort Uslar, Dassel, Holzminden
Daten
Koordinaten 51° 43′ 59″ N, 9° 36′ 12″ OKoordinaten: 51° 43′ 59″ N, 9° 36′ 12″ O
Lakenteich (Niedersachsen)
Lakenteich (Niedersachsen)

Besonderheiten

1680 angelegter ehemaliger Floßteich

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Der Lakenteich, auch Lakenhausteich, ist ein mitten im Solling etwa 10 km südwestlich von Dassel (Landkreis Northeim, Niedersachsen) gelegener ehemaliger Floßteich.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Teich liegt ca. 1 km nordwestlich des an der Landesstraße 548 gelegenen Neuen Teiches (etwa mittig zwischen Sievershausen mit Rittergut Friedrichshausen und Eschershausen). Der Teich gehört zum gemeindefreien Gebiet des Sollings im Landkreis Northeim. Er liegt in einer Senke zwischen den Erhebungen Großer Mittelberg und Lakenberg. Das Stillgewässer wird aus dem vorgelagerten bewaldeten Feuchtgebiet gespeist. Der abfließende Bach mündet nach ca. 1 km in die Ilme.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Waldglashütte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevor der Teich angelegt wurde, befand sich an diesem Ort die Waldglashütte am Lakenborn, die etwa von 1655 bis 1682 bestand.[1] Der Betrieb wurde anfangs vom Glasmacher Franz Seidensticker geleitet[2] und verfügte neben einer großen Produktionshalle auch über Unterkünfte für die Beschäftigten sowie eine Schule für deren Kinder. Hergestellt wurde Hohl- und Flachglas, das in die Städte Norddeutschlands sowie der Niederlande vertrieben wurde.

Bei den in den Jahren 2003 begonnenen und 2007 abgeschlossenen Ausgrabungen der Anlage unter Leitung von Hans-Georg Stephan vom Institut für Prähistorische Archäologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurden der Produktionsbereich der Hütte und ein Teil der Abraumhalden untersucht. Im Anschluss an die Grabungen stellte der Verein Kultur-Naturhistorischer Dreiländerbund Weserbergland den Hauptofen als Teilrekonstruktion wieder her und überdachte ihn. Beim Hauptofen entsprechen die groß dargestellten Ofenöffnungen nicht dem aktuellen Stand der Forschung, wonach sie früher wesentlich kleiner ausfielen.

Flößerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Betrieb der Glashütte wurde eingestellt, als 1680 der Lakenteich für Zwecke der Flößerei angelegt wurde. Später fiel die Stätte wüst. Der Teich diente der Erleichterung des Transportes von Buchenholz durch die Ilme zu an der Leine gelegenen Orten.[3] Zu dieser Zeit war die Gegend Teil des Fürstentums Calenberg. Die Flößerei wurde im frühen 20. Jahrhundert aufgegeben, da sich der bis dahin teilweise schwierige[4] Straßentransport verbesserte.

Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gelände hat sich zu einem Biotop entwickelt, das für nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützte Amphibienarten geeignet ist.

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lakenteich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Waldglashütte am Lakenteich
  2. Hans-Georg Stephan, Radoslaw Myszka: Neue Ausgrabungsergebnisse. (Memento vom 7. August 2012 im Internet Archive) Glassymposium 2006.
  3. Jürgen Delfs: Die Flösserei im Stromgebiet der Weser. 1952, S. 31.
  4. Gerhard von Scharnhorst: Private und dienstliche Schriften. Band 2. Böhlau, Köln 2003, ISBN 3-412-16800-9, S. 205.