Kreis Arnsberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Landkreis Arnsberg)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Kreis Arnsberg
Deutschlandkarte, Position des Kreises Arnsberg hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1974)
Koordinaten: 51° 24′ N, 8° 4′ OKoordinaten: 51° 24′ N, 8° 4′ O
Bestandszeitraum: 1817–1974
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Verwaltungssitz: Arnsberg
Fläche: 662,08 km2
Einwohner: 150.900 (31. Dez. 1973)
Bevölkerungsdichte: 228 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: AR
Kreisschlüssel: 05 8 32
Kreisgliederung: 56 Gemeinden
Landrat: Rolf Füllgräbe (CDU)
Lage des Kreises Arnsberg in Nordrhein-Westfalen
Karte
Karte

Der Kreis Arnsberg war von 1817 bis 1974 ein Kreis im Regierungsbezirk Arnsberg. Mit jenem gehörte er zunächst zur preußischen Provinz Westfalen und ab 1946 zu Nordrhein-Westfalen. Von 1953 bis 1969 lautete seine Bezeichnung Landkreis Arnsberg. Kreisstadt war Arnsberg. 1975 ging der größte Teil seines Gebiets im Hochsauerlandkreis auf.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis Arnsberg lag im Norden des Sauerlandes.

Nachbarkreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis Arnsberg grenzte 1974 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Soest, Lippstadt, Meschede, Olpe, Lüdenscheid und Iserlohn.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis Arnsberg wurde 1817 im Regierungsbezirk Arnsberg der preußischen Provinz Westfalen aus dem Gebiet der alten Ämter Arnsberg, Eslohe, Meschede und Werl des ehemaligen Herzogtums Westfalen gebildet. Bereits 1819 wurde die Kreisgliederung im Sauerland grundlegend geändert. Das Gebiet um Eslohe und Meschede wurde dem neuen Kreis Eslohe zugeschlagen, während das Gebiet um Werl an den Kreis Soest und die Gemeinde Wickede an den Kreis Hamm fiel. Gleichzeitig kam eine Reihe von Gemeinden des Kreises Soest und des Kreises Iserlohn zum Kreis Arnsberg. 1832 wechselten die Orte der Kirchspiele Balve und Affeln aus dem Kreis Iserlohn sowie die Gemeinde Wildewiese aus dem Kreis Eslohe in den Kreis Arnsberg.[1]

Der Kreis war in den 1830er Jahren in die Bürgermeistereien Allendorf, Arnsberg, Balve, Hellefeld, Hüsten und Warstein sowie die Schultheißbezirke Hirschberg und Freienohl gegliedert.[2] Im Rahmen der Einführung der Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westfalen wurde der Kreis 1844 in die Ämter Allendorf, Balve, Freienohl, Hellefeld, Hüsten und Warstein sowie die beiden amtsfreien Städte Arnsberg und Neheim gegliedert.[3][4] Bereits 1845 wurde das Amt Hellefeld wieder aufgelöst und auf die Ämter Allendorf und Freienohl aufgeteilt.[5]

Zwischen 1845 und 1974 gab es folgende Änderungen in der Verwaltungsgliederung des Kreises:

Am 1. Oktober 1969 wurde aus dem Landkreis wieder der Kreis Arnsberg.[10]

Der Kreis wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1975 aufgelöst und der größte Teil seines Gebiets mit dem der Kreise Meschede und Brilon zum Hochsauerlandkreis zusammengeschlossen. Die Stadt Balve wurde zusammen mit den Orten des ehemaligen Amtes Balve Teil des Märkischen Kreises. Die Stadt Warstein wurde mit den umliegenden Gemeinden vereinigt und dem Kreis Soest zugeschlagen.[11]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreishaus Arnsberg 1902
Jahr Einwohner
1818 024.147
1858 035.483
1871 036.936
1885 043.177
1905 058.762
1910 064.594
1925 073.079
1939 087.272
1950 115.118
1961 129.090
1970 146.020
1973 150.900

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landräte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberkreisdirektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichstagswahlen 1920–1933[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr DNVP DVP Zentrum DDP SPD/USPD KPD NSDAP Sonst
1920 1,2 5,7 71,8 1,7 19,3 00,2 00,0 00,1
1924 (1) 5,6 3,9 69,0 1,4 07,8 08,0 01,0 03,4
1924 (2) 5,4 3,9 70,1 1,8 11,6 03,4 01,2 02,6
1928 3,8 3,4 60,4 1,4 15,4 02,5 01,4 11,7
1930 1,8 1,9 56,2 2,0 11,5 05,7 10,1 10,8
1932 (1) 2,9 0,4 58,8 0,2 11,1 10,7 14,4 01,5
1932 (2) 4,1 0,5 56,8 0,3 10,8 13,3 13,1 01,1
1933 4,9 0,4 54,6 0,2 10,4 08,5 20,8 00,2

Bundestagswahlen 1949–1965[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr CDU SPD FDP Zent. Sonst
1949 43,7 25,1 5,0 17,3 8,9
1950 42,1 32,8 9,4 14,3 1,4
1953 59,3 24,2 6,4 05,6 4,0
1957 63,9 25,4 4,9 01,7 4,1
1961 59,5 29,3 9,2 0, 1,5
1965 57,6 34,7 6,0 0, 1,7

Kreistagswahlen ab 1946[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens zwei Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.[13]

Stimmenanteile der Parteien in Prozent

Jahr CDU SPD FDP DZP KPD
1946 56,1 30,4 10,3 3,0
1948 43,7 36,0 0,9 16,9 2,5
119521 44,8 29,1 8,8 13,0
1956 48,8 33,2 8,3 09,3
1961 56,0 29,9 8,6 05,3
1964 54,5 34,3 6,4 04,8
1969 56,1 37,3 5,9

Fußnote

1 1952: zusätzlich: DP: 2,8 %

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amtsfreie Städte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arnsberg
  2. Neheim-Hüsten (bis 1941 nur Neheim)

Ämter und zugehörige Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amt Balve
    1. Affeln, Freiheit
    2. Altenaffeln
    3. Asbeck
    4. Balve, Stadt
    5. Beckum
    6. Blintrop
    7. Eisborn
    8. Garbeck
    9. Küntrop
    10. Langenholthausen
    11. Mellen
    12. Volkringhausen
  2. Amt Freienohl
    1. Altenhellefeld
    2. Breitenbruch
    3. Freienohl, Freiheit
    4. Grevenstein
    5. Hellefeld
    6. Herblinghausen
    7. Linnepe
    8. Meinkenbracht
    9. Oeventrop (bis 1905 Dinschede)
    10. Rumbeck
    11. Uentrop
    12. Visbeck
    13. Westenfeld (seit 1952 im Amt Sundern)
  3. Amt Hüsten
    1. Bachum
    2. Bruchhausen
    3. Echthausen
    4. Enkhausen
    5. Estinghausen
    6. Hachen, Freiheit
    7. Herdringen
    8. Hövel
    9. Holzen
    10. Hüsten (bis 1941)
    11. Langscheid
    12. Müschede
    13. Niedereimer
    14. Stemel
    15. Voßwinkel
    16. Wennigloh
    17. Melschede, Gutsbezirk (1928 nach Hövel eingemeindet)
  4. Amt Sundern (bis 1906 Amt Allendorf)
    1. Allendorf
    2. Amecke
    3. Endorf
    4. Hagen
    5. Stockum
    6. Sundern, Stadt
    7. Westenfeld (bis 1952 im Amt Freienohl)
    8. Wildewiese
  5. Amt Warstein
    1. Allagen
    2. Belecke, Stadt
    3. Hirschberg, Stadt
    4. Mülheim
    5. Sichtigvor
    6. Waldhausen
    7. Warstein, Stadt

Kfz-Kennzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1956 wurde dem damaligen Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen AR zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Dezember 1974 ausgegeben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • von Lilien: Statistik des Kreises Arnsberg. Arnsberg, 1875 Digitalisat

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kreis Arnsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Michael Rademacher: Kreis Arnsberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster 1977, S. 177, 178.
  2. Westfalenlexikon 1832–1835. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege. Band 3. Münster 1978 (Nachdruck des Originals von 1834).
  3. Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westphalen vom 31. Oktober 1841 (PDF; 1,6 MB)
  4. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg 1844. Abgerufen am 2. Februar 2014.
  5. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg 1845, Auflösung des Amtes Hellefeld. Abgerufen am 22. Februar 2014.
  6. gemeindeverzeichnis.de: Kreis Arnsberg
  7. Sauerländer Heimatbund: Sundern, Stadt mit Zukunft (Memento vom 27. Februar 2014 im Internet Archive)
  8. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 262.
  9. Geschichte von Westenfeld (Memento vom 3. März 2014 im Internet Archive)
  10. Bekanntmachung der Neufassung der Kreisordnung für das Land Nordrhein-Westfalen vom 11. August 1969 im Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Jahrgang 1969, Nr. 2021, S. 670 ff.
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 330 f.
  12. Werden, Wachsen, Wirken. Vom Wandel der Zeit – Kreisverwaltungen im Hochsauerlandkreis von 1817 bis 2007. Arnsberg 2007, S. 324.
  13. Quelle: Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes (LDS NRW), Mauerstr. 51, Düsseldorf, mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene.