Landkreis Rudolstadt

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Basisdaten[1]
Bestandszeitraum 1922–1952
Verwaltungssitz Rudolstadt
Einwohner 70.023 (1939)
Gemeinden 105 (1939)
Lage des Landkreises Rudolstadt in
Thüringen im Jahr 1922

Der Landkreis Rudolstadt war ein von 1922 bis 1952 bestehender Landkreis in Thüringen. Der Kreissitz befand sich in Rudolstadt. Das ehemalige Kreisgebiet gehört heute größtenteils zum Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen. Vor 1922 hatte in Schwarzburg-Rudolstadt bereits das Landratsamt Rudolstadt existiert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwarzburg-Rudolstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt bestand im 19. Jahrhundert aus zwei räumlich getrennten Landesteilen, der Oberherrschaft im Raum Rudolstadt und der Unterherrschaft rund um Frankenhausen. Bei einer Neugliederung des Staatsgebietes im Jahre 1850 wurden in der Oberherrschaft die beiden Landratsämter Rudolstadt und Königsee eingerichtet. Das Landratsamt Rudolstadt umfasste den nördlichen Teil der Oberherrschaft sowie die Exklaven Angelroda, Elxleben, Leutenberg und Weisbach. Zwischen 1858 und 1868 war das Landratsamt aufgehoben und 1893 wurde die Stadt Rudolstadt aus dem Landratsamt ausgegliedert. Im Jahre 1908 erfolgte die Umgliederung der Die Gemeinde Unterrottenbach wurde 1908 in das Landratsamt Königsee umgegliedert und dort mit Oberrottenbach zur Gemeinde Rottenbach zusammengeschlossen. 1918 wurde aus dem Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt der Freistaat Schwarzburg-Rudolstadt, der wiederum am 1. Mai 1920 im Land Thüringen aufging.

Land Thüringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem 1920 der neue Freistaat Thüringen gegründet worden war, kam es 1922 zu einer umfassenden Gebietsreform, bei der das Landratsamt Rudolstadt aufgelöst wurde. Der Raum Stadtilm kam zum Landkreis Arnstadt, die Exklave Leutenberg zum Landkreis Saalfeld und der schwarzburgische Teil der Gemeinde Weisbach zum Landkreis Schleiz. Das verbleibende Gebiet des Landratsamts Rudolstadt bildete den Kern des neuen Landkreises Rudolstadt. Zu diesem Landkreis traten außerdem

DDR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der ersten Kreisreform in der DDR am 1. Juli 1950 wurden die Kreisgrenzen abgeändert:[2][3]

Bei der Gebietsreform von 1952 in der DDR wurde das Land Thüringen aufgelöst und der Landkreis Rudolstadt aufgeteilt:[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landkreis Rudolstadt[1][5] 1925 1933 1939 1946
Einwohner 65.693 68.450 70.023 90.131

Einwohnerzahlen der Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern (Stand 1939):[1]

Gemeinde Einwohner
Blankenburg 5.307
Königsee 3.344
Meuselbach-Schwarzmühle 2.418
Oberweißbach 2.249
Rudolstadt 18.222
Schwarza 3.233

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand 1939[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1939 umfasste der Landkreis Rudolstadt sechs Städte und 99 weitere Gemeinden:[1]

Vor 1939 ausgeschiedene oder aufgelöste Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der thüringischen Kreisreform von 1922 gab das Landratsamt Rudolstadt eine größere Anzahl seiner Gemeinden an benachbarte Verwaltungsbezirke ab:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Michael Rademacher: Rudolstadt. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  2. 1. Verordnung zur Ausführung des Gesetzes zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen im Lande Thüringen vom 26. April 1950
  3. Ergänzung der 1. Verordnung
  4. Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe im Lande Thüringen vom 25. Juli 1952
  5. Volkszählung 1946