Laurentius Hispanus

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Laurentius Hispanus (* um 1180; † 15. Dezember 1248) war ein bedeutender mittelalterlicher Kanonist sowie Bischof von Orense.

Ab 1200 studierte er an der Universität Bologna wahrscheinlich u. a. bei Azo. Anschließend nahm er dort eine eigene Lehrtätigkeit auf; zu seinen Schülern zählen Tankred von Bologna, Bartholomaeus Brixiensis und vielleicht auch Sinibaldo Fieschi, der spätere Papst Innozenz IV. Spätestens ab 1214 war er Magister scholarum im nordwestspanischen Orense, zu dessen Bischof er 1218 gewählt wurde.

Laurentius Hispanus verfasste zwischen 1210 und 1214 zum Decretum Gratiani einen umfangreichen Glossenapparat, den später Johannes Teutonicus Zemeke intensiv benutzte. Außerdem kommentierte er die Comp. III der Quinque Compilationes Antiquae und verfasste Glossen zu den Comp. I und II.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Glossenapparat zum Decretum Gratiani
  • Glossenapparat zur Compilatio III
  • Glossen zur Compilatio I
  • Glossen zur Compilatio II
  • Glosse zum Tractatus de paenitentia

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Friedrich von Schulte: Die Geschichte der Quellen und Literatur des canonischen Rechts von Gratian bis auf die Gegenwart, Bd. 1: Die Geschichte der Quellen und Literatur des canonischen Rechts von Gratian bis auf Papst Gregor IX. Enke, Stuttgart 1875, 190 f.
  • Franz Gillmann: Des Laurentius Hispanus Apparat zur Compilatio III auf der Staatlichen Bibliothek zu Bamberg. Mainz 1935
  • Antonio García y García: Laurentius Hispanus. Datos biográficos y estudio crítico de sus obras (= Cuadernos del Instituto Jurídico. 6). 1956
  • Brendan Joseph McManus: The ecclesiology of Laurentius Hispanus (c. 1180–1248) and his contribution to the romanization of canon law jurisprudence, with an edition of the apparatus glossarum Laurentii Hispanii in Compilationem tertiam. Syracuse University 1991
  • Norbert Höhl: Laurentius Hispanus. In: Lexikon des Mittelalters, Bd. 5, Sp. 1761

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]