Laysan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Laysan
Laysan aus der Luft
Laysan aus der Luft
Gewässer Pazifischer Ozean
Inselgruppe Nordwestliche Hawaii-Inseln
Geographische Lage 25° 46′ 14″ N, 171° 44′ 4″ WKoordinaten: 25° 46′ 14″ N, 171° 44′ 4″ W
Laysan (Hawaii gesamt)
Laysan (Hawaii gesamt)
Länge 3 km
Breite 2 km
Fläche 4,114 km²
Höchste Erhebung 12 m
Einwohner unbewohnt
Karte der Insel Laysan
Karte der Insel Laysan

Laysan (hawaiisch: Kauō) ist eine kleine, unbewohnte Insel im Pazifischen Ozean, die geographisch zur Inselkette der Nordwestlichen Hawaiʻi-Inseln und politisch zum US-Bundesstaat Hawaiʻi gehört.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Inselinnere mit Lagune im Hintergrund

Die Insel Laysan befindet sich geografisch etwa in der Mitte der Nordwestlichen Hawaiʻi-Inseln und ist 215 km von der Nachbarinsel Lisianski im Westen sowie 375 km von den Gardner Pinnacles im Südosten entfernt. Laysan weist eine Fläche von 4,114 km²[1] sowie eine Höhe von bis zu 12 m auf. Sie ist somit nach den Midwayinseln (6,2 km²) die zweitgrößte Insel der Inselkette. Im Inneren der sandigen Insel befindet sich, 2,4 m über dem Meeresspiegel, eine Zentrallagune, deren Salzgehalt etwa dreimal höher ist als der des Ozeans.[2] Umgeben ist Laysan von einem vergleichsweise kleinen Korallenriff.

Wie alle Hawaiʻi-Inseln ist auch Laysan vulkanischen Ursprungs.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Insel wurde – aus europäischer Sicht – am 12. März 1828 vom russischen Kapitän Stanikowitch entdeckt und von ihm nach seinem Schiff Moller benannt. Möglicherweise wurde Laysan jedoch schon früher von polynesischen Seefahrern aufgesucht.[3] Im Jahr 1857 wurde die Insel für den hawaiischen König Kamehameha IV. in Besitz genommen.

Gesammelte Albatros-Eier, 1902

1890 wurde Laysan zum Abbau von Guano an die North Pacific Phosphate and Fertilizer Company verpachtet. Vor allem in der Zeit von 1892 bis 1904 wurde dieser intensiv abgebaut und die Insel in dieser Zeit auch besiedelt. Der bekannteste Einwohner Laysans zu jener Zeit war der deutschstämmige Max Schlemmer, der auch als „König von Laysan“ bezeichnet wurde.[4] Er erwarb 1896 die Rechte der North Pacific Phosphate and Fertilizer Company und verkaufte diese wiederum an Genkichi Yamanouchi aus Tokyo mit der Zusage, „Alles“ von der Insel exportieren zu dürfen. Die Japaner führten daher nicht nur Guano, sondern vor allem Vogelfedern aus. Der Bremer Naturwissenschaftler Hugo Schauinsland verbrachte im Zuge seiner Sammelreise durch Ozeanien 1896 drei Monate auf der Insel und führte gründliche Studien an Flora, Fauna und Geologie der Insel durch.[5][6]

Einst berühmt für ihren Vogelreichtum, führten das Bejagen der Vögel, das Sammeln ihrer Eier sowie insbesondere die von Max Schlemmer eingeschleppten Kaninchen zum drastischen Rückgang der Vogelbestände. Aus diesem Grund wurden sämtliche Inseln im Nordwesten Hawaiʻis mit Ausnahme Midways am 3. Februar 1909 von Präsident Theodore Roosevelt zum Vogelschutzgebiet Hawaiian Islands Bird Reservation erklärt. Im Jahr 2006 wurde die gesamte Inselkette dann zum Papahānaumokuākea Marine National Monument proklamiert.

Tierwelt (Fauna)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter den Hawaiʻi-Inseln ist besonders Laysan für seine Vogelwelt bekannt. Einst gab es auf Laysan fünf endemische Vogelarten, aufgrund der intensiven Ausbeutung der Insel in der Vergangenheit sind drei Arten ausgestorben: Der Laysan-Rohrsänger (Acrocephalus familiaris familiaris), die Laysan-Ralle (Porzana palmeri) sowie die Laysan-Apapane (Himatione sanguinea freethi). Die letzten drei Individuen der Apapane fielen im Jahr 1923 einem Sturm zum Opfer, während sich Forscher der Tanager-Expedition auf der Insel aufhielten.[7] Zwei endemische Vogelarten überlebten, sind jedoch in ihrem Bestand gefährdet: Die Laysanente (Anas laysanensis) sowie der Laysangimpel (Telespiza cantans).[2] Nach der Insel benannt ist auch der vergleichsweise häufige Laysanalbatros (Phoebastria immutabilis).

Daneben ist die Insel ein Rückzugsgebiet unter anderem für die Hawaiʻi-Mönchsrobbe (Monachus schauinslandi) oder die Suppenschildkröte (Chelonia mydas).

Im der Insel vorgelagerten Korallenriff kommen 28 Arten an Steinkorallen (Scleractinia) vor, es beheimatet zudem verschiedene Arten Doktorfische (Acanthuridae).[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Laysan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. United States Census Bureau, Laysan Island: Blocks 1013, Census Tract 114.98, Honolulu County, Hawaii (Memento vom 11. Februar 2020 im Webarchiv archive.today) (englisch)
  2. a b c NWHI Multi-Agency Education Project: about Laysan Island (Memento vom 4. Februar 2012 im Internet Archive) (englisch)
  3. Honolulu Advertiser "Coconut pollen found on Laysan", Monday, May 23, 2005, p. B1-2 (englisch)
  4. NWHI Multi-Agency Education Project: „The King of Laysan“ (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) (englisch)
  5. Hugo Schauinsland: Drei Monate auf einer Koralleninsel (Laysan). Nössler, Bremen 1899, 104 S.
  6. Ilka Backmeister-Collacott, Ulrich Burkhardt, Eva Determann: Schauinsland! Ansichten aus Übersee. Hugo Schauinsland zum 150. Geburtstag. Rasch, Bramsche 2007, ISBN 978-3-89946-087-2 (Katalogbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Übersee-Museum Bremen).
  7. Tanager-Expedition (Memento vom 17. Januar 2006 im Internet Archive) (englisch)