Le Boréal

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Le Boréal
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
Schiffstyp Kreuzfahrtschiff
Klasse Boreal-Klasse
Rufzeichen FLSY
Heimathafen Mata-Utu
Eigner SAS Caroline 50
Reederei Compagnie du Ponant
Bauwerft Fincantieri – Cantieri Navali Italiani, Ancona
Baunummer 6192
Kiellegung 6. Mai 2009
Taufe 3. Mai 2010
Stapellauf 1. Oktober 2009
Übernahme 27. April 2010
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 142,10 m (Lüa)
126,20 m (Lpp)
Breite 18,00 m
Seitenhöhe 20,40 m
Tiefgang (max.) 4,80 m
Vermessung 10.944 BRZ / 3.427 NRZ
 
Besatzung 139
Maschinenanlage
Maschine Dieselelektrischer Antrieb
2 × elektr. Propellermotoren[1]
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 4.600 kW (6.254 PS)
Höchst­geschwindigkeit 16 kn (30 km/h)
Energie­versorgung 4 × Dieselmotor (Wärtsilä 8L20)[1]
Generator­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 5.920 kW (8.049 PS)
Propeller 2 × Festpropeller, Ø 3,1 m
Balance-Ruder
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 1.400 tdw
Zugelassene Passagierzahl 264
PaxKabinen 132
Sonstiges
Klassifizierungen Bureau Veritas
IMO-Nr. 9502506

Die Le Boréal ist ein Kreuzfahrtschiff des französischen Kreuzfahrtunternehmens Compagnie du Ponant.

Heckansicht der Le Boréal (2019 in Ushuaia)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde unter der Baunummer 6192 auf der Werft Fincantieri - Cantieri Navali Italiani im italienischen Ancona gebaut. Die Kiellegung des Schiffes erfolgte am 6. Mai 2009, ausgedockt wurde es am 1. Oktober 2009.[2][3] Das im April 2010 fertiggestellte Schiff wurde am 27. April an den Auftraggeber abgeliefert.[2] Getauft wurde es am 3. Mai 2010 in Marseille, Taufpatin war die französische Finanzministerin Christine Lagarde.[4]

Zwischenfall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 18. November 2015 kam es auf dem Schiff zu einem Brand im Maschinenraum. Das Schiff trieb antriebslos im Südatlantik nahe der Falklandinseln und drohte auf Grund zu laufen. In einer Rettungsaktion der Royal Navy wurden alle 347 Passagiere und Besatzungsmitglieder gerettet.[5] Da die Reparatur des Schiffes im chilenischen Hafen Punta Arenas nicht möglich war, wurde es am 15. Januar 2016 auf das Halbtaucherschiff Kang Sheng Kou verladen,[6][7], es traf im März 2016 in Genua zur Reparatur ein. Laut des im Juli 2016 veröffentlichten Berichts der französischen Behörden war das Feuer die Folge eines verstopften Kraftstofffilters.[8]

Technische Daten und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wird von zwei Elektromotoren mit einer Leistung von jeweils 2.300 kW angetrieben. Die Motoren wirken auf zwei Festpropeller. Das Schiff erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 16 kn.

Für die Stromversorgung stehen drei Dieselgeneratoren mit einer Leistung von jeweils 1.600 kW (Scheinleistung: 2.000 kVA), ein von den Hauptmotoren angetriebener Generator mit einer Leistung von 1.600 (Scheinleistung: 2.000 kVA) sowie ein Notgenerator mit einer Leistung von 600 kW (Scheinleistung: 750 kVA) zur Verfügung.

Das Schiff verfügt über sieben Decks, von denen sechs für Passagiere zugänglich sind. An Bord befinden sich 132 Passagierkabinen, die bei Doppelbelegung 264 Passagieren Platz bieten. Alle Kabinen sind Außenkabinen. Lediglich acht Kabinen verfügen über keinen eigenen Balkon. Während Expeditionskreuzfahrten in der Antarktis ist die Passagierkapazität auf 200 Personen beschränkt.[4]

Der Rumpf des Schiffes ist eisverstärkt (Eisklasse 1C), das Schiff kann daher auch in den Polargebieten eingesetzt werden. Um Passagiere während Expeditionskreuzfahrten auch in Gegenden ohne Hafeninfrastruktur an Land bringen zu können, ist das Schiff mit zwölf Zodiac-Schlauchbooten ausgerüstet.[9]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde 2010 von der European Cruiser Association (EUCRAS) als das beste neue Kreuzfahrtschiff des Jahres ausgezeichnet.[10]

Das Schiff war Thema der Dokumentationsserie „Mighty Ships“ des Discovery Channels.[11][12]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Le Boréal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b 'Le Boreal', designed for mega-yacht cruising comfort. The Motorship, 30. September 2010, abgerufen am 19. November 2015.
  2. a b Kreuzfahrtschiff Le Boreal, Kreuzfahrtschiffe im Ostseebad Warnemünde und in der Hansestadt Rostock. Abgerufen am 27. April 2015.
  3. Le Boreal Floats Out, Cruise Industry News, 13. Oktober 2009. Abgerufen am 27. April 2015.
  4. a b Le Boréal: Antarktis-Standards übertroffen und Sea Trials bestanden, Pressemitteilung von Ponant Yachtkreuzfahrten, openPR, 8. März 2010. Abgerufen am 27. April 2015.
  5. Soldaten retten Kreuzfahrt-Touristen, n-tv, 20. November 2015.
  6. Loading of cruise vessel Le Boréal onto HLV Kang Sheng Kou in Punta Arenas, Chile, Dutch Offshore Contractors, 15. Januar 2016. Abgerufen am 18. Januar 2016.
  7. Le Boréal rapatrié en Europe à bord d’un navire semi-submersible, Mer et Marine, 14. Januar 2016. Abgerufen am 18. Januar 2016.
  8. Boreal Incident Report Released Following Fire off Falkland Islands. 20. Juli 2016, abgerufen am 20. Juli 2016 (englisch).
  9. Le Boreal review, The Telegraph. Abgerufen am 27. April 2015.
  10. EUCRAS zeichnet bestes neues Kreuzfahrtschiff des Jahres 2010 aus – Le Boréal gewinnt Gold-Award, Pressemitteilung der European Cruiser Association, openPR, 8. April 2010. Abgerufen am 27. April 2015.
  11. Mighty Ships: Season 5, Episode 3, IMDb. Abgerufen am 27. April 2015.
  12. Mighty Ships: Series 5 – 3. Le Boreal, RadioTimes. Abgerufen am 27. April 2015.