Leesdorfer Automobilwerke

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Leesdorfer Automobilwerke AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung November 1899
Auflösung 6. August 1903
Sitz Baden bei Wien-Leesdorf, Österreich-Ungarn
Leitung August Wärndorfer
Branche Automobilindustrie

Die Leesdorfer Automobilwerke AG war ein Hersteller von Automobilen aus Österreich-Ungarn.[1][2][3]

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leesdorfer Petit Duc
Leesdorfer Phaeton aus lackiertem Holz
Leesdorfer Konstruktionszeichnung
Leesdorfer Break Reisewagen mit leichtem Sonnenschutzdach

August Wärndorfer, der bereits seit 1898 Fahrgestelle von Amédée Bollée importierte und mit eigenen Karosserien versah,[1][2] gründete im November 1899 mit Beteiligung der Österreichischen Länderbank das Unternehmen in Baden bei Wien-Leesdorf.[1][3] Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 14. April 1900.[1][3] Das Firmenkapital betrug 1.400.000[4] oder 1.500.000 Österreichische Kronen[1][3]. 1899 begann die Produktion von Automobilen.[1] Der Markenname lautete Leesdorfer.[1] Metaalwerken van Antwerpen war Lizenznehmer.[2] Am 16. November 1901 endete die Produktion.[2][3] Das Unternehmen wurde am 6. August 1903 aufgelöst.[4]

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leesdorfer LKW um 1905
Leesdorfer Bollée-Victoria
Leesdorfer Omnibus
Leesdorfer Kastenlastwagen um 1900
Leesdorfer Feldbahn

Die ersten Modelle basierten auf den Fahrgestellen von Amédée Bollée.[2] Eine andere Quelle gibt an, dass es eine Lizenzfertigung von Modellen von De Dietrich aus Lunéville war, die ihrerseits Lizenznehmer von Amédée Bollée war.[3] Die Modelle 6 PS und 9 PS verfügten über Zweizylindermotoren.[1][3][4] Die Aufbauten Petit Duc und Grand Duc sind genannt.[2] Der Radstand des Petit Duc lag laut Konstruktionszeichnung bei 1500 mm und die Spurweite bei 1300 mm.Zunächst wurde das komplizierte Kraftübertragungssystem von Bollée verwendet.[2][3] Mit der Produktion eigener Fahrgestelle erfolgte der Übergang zum Kettenantrieb.[2][3] Der Neupreis betrug 10.500 Kronen für das schwächere Modell und 12.500 Kronen für das stärkere Modell.[4] Die Lastwagen waren für eine Zuladung von 2000 kg ausgelegt. Diese gab es in der Ausführung als Pritschenwagen, aber ebenso als geschlossener Kastenwagen. Die Omnibusse waren für acht Personen ausgelegt und sollten insbesondere das Hotelgewerbe ansprechen, um den Transport der Gäste zu gewährleisten.[5][6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Leesdorfer Automobilwerke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8.
  2. a b c d e f g h Georgano: The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile.
  3. a b c d e f g h i Seper, Krackowizer, Brusatti: Österreichische Kraftfahrzeuge von Anbeginn bis heute.
  4. a b c d Seper, Pfundner, Lenz: Österreichische Automobilgeschichte.
  5. Allgemeine Automobil Zeitung: Ein Besuch in Leesdorf. 25. März 1900, S. 5–9, abgerufen am 3. Juni 2023.
  6. Allgemeine Automobil Zeitung: Das neue Leesdorfer Automobil bei den österreichisch ungarischen Kaisermanövern. 16. September 1900, S. 14–15, abgerufen am 4. Juni 2023.