Lehnleinsmühle

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Lehnleinsmühle
Koordinaten: 48° 58′ N, 10° 55′ OKoordinaten: 48° 57′ 48″ N, 10° 55′ 27″ O
Höhe: 417 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91757
Vorwahl: 09142

Lehnleinsmühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einöde liegt nordöstlich des Treuchtlinger Zentrums und südlich des Nagelbergs am Kästleinsmühlbach, einer Ableitung vom Schambach. Sie ist über die Treuchtlinger Kästleinsmühlenstraße zu erreichen.

Ortsnamensdeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mühle ist nach einem Vorbesitzer namens Lönlein benannt.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mühle gehörte im Heiligen Römischen Reich wahrscheinlich seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft Pappenheim.[3] Die „Laßles Mühl“ wird erstmals 1596 erwähnt. 1656 ist der Müller ein Hans Lönlein. Laut Pfarrmatrikel der evangelischen Pfarrei Dietfurt sitzt 1663 ein Georg Heinrichmeyer auf der „Lehners Mühl“. Für 1676 vermelden die Pfarrmatrikel Georg Wörlein als Müller der „Lendles Mühl“. 1737 taucht die Bezeichnung „Löheleinsmühl“ auf.[2]

Seit 1806 im Königreich Bayern, wurde die Lehnleinsmühle mit dem Kirchdorf Schambach 1808 dem Steuerdistrikt Dietfurt im Untergericht Pappenheim des Rentamtes Greding, ab 1815 des Rentamtes (später Bezirksamt, dann Landkreis) Weißenburg zugeordnet;[4] die pappenheimerische Patrimonialgerichtsbarkeit, unter der auch die Lehleinsmühle stand, wurde 1848 aufgehoben. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde der Steuerdistrikt zur Ruralgemeinde Schambach umgestaltet, die im Zuge der Gebietsreform in Bayern zum 1. Juli 1971 nach Treuchtlingen eingemeindet wurde.[5]

1910 wurde der Mahlbetrieb eingestellt. Das Gebäude erwarb eine Weißenburger Bortenweberei, die hier bis 1915 eine Gold- und Silberspinnerei betrieb. Zudem bestand 1911 im Wohnhaus der Mühle kurzzeitig eine Papiermühle. Heute ist die ehemalige Mühle ein landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb mit Hofladen.[6]

Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1818: 07 Einwohner[7]
  • 1824: 08 Einwohner[7]
  • 1846: 14 Einwohner, 1 Familie, 1 Haus[8]
  • 1871: 09 Einwohner[9]
  • 1950: 48 Einwohner in 2 Wohngebäuden[7]
  • 1961: 30 Einwohner, 2 Wohngebäude[10]
  • 1987: 06 Einwohner, 1 Wohngebäude[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 353 (Digitalisat).
  2. a b Strassner, S. 35
  3. Hofmann, S. 138; Heimatbuch Treuchtlingen, S. 136
  4. Hofmann, S. 199f.; 255
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 592.
  6. Heimatbuch Treuchtlingen, S. 136
  7. a b c Hofmann, S. 255
  8. Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Ansbach 1846, S. 283
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1272, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 836 (Digitalisat).