Leo Metzenbauer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Leopold Metzenbauer (* 15. Januar 1910 in Wien; † 10. April 1993 in Klosterneuburg) war ein österreichischer Zeichner, Illustrator, Maler und Filmarchitekt.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leopold 'Leo' Metzenbauer hatte eine praktische Ausbildung in der Ziselierkunst und Metallbildhauerei erhalten. Von 1936 bis 1938 arbeitete er als Textilzeichner, danach als selbständiger Designer im Textilgewerbe. Seit den 30er Jahren schuf Metzenbauer Hunderte von Skizzen (darunter diverse Bleistiftzeichnungen), die später von der Stadt Wien, der Wiener Albertina und dem österreichischen Unterrichtsministerium gekauft und international ausgestellt wurden. Ab 1943 begann er auch medizinisch-anatomische Studien am Institut von Prof. Eduard Pernkopf zu zeichnen.

1949 wurde Leo Metzenbauer als Chefarchitekt zur Wien-Film geholt, schuf aber erst ab 1953 Filmdekorationen. Seine vielseitigsten Bauten entwarf er für Stoffe, in deren Mittelpunkt die klassische Musik stand (Franz Schubert, Bel Ami, Gasparone, Fidelio). Metzenbauer zeichnete aber auch für ausstattungsträchtige Geschichten (Maria Stuart, Don Carlos, Gustav Adolfs Page) verantwortlich.

Nachdem er vom Film kaum mehr Aufträge erhalten hatte, kehrte Metzenbauer zu seinen Wurzeln zurück, ließ sich vom Wiener Institut für Pathologie als medizinischer Zeichner einstellen und arbeitete ab 1965 auch als Zeichner für medizinische Fachbücher (insgesamt elf Stück, darunter hochspezielle Publikationen wie „Vaginale Inkontinenzchirurgie und Deszensuschirurgie“).

Anfang der 70er Jahre kehrte Metzenbauer kurzzeitig zum Kino zurück und entwarf die Dekorationen zu einer Reihe von wenig gehaltvollen Lustspielen und Billigsexstreifen.

1981 wurde der vielseitige Künstler zum Professor ernannt. Mit dieser Ehrung anerkannte die Stadt Wien vor allem seine Arbeit als freischaffender Künstler, die unter anderem ergreifende Zeichnungen von Opfern des Nationalsozialismus umfasst. Diese Arbeiten wurden auch in Ausstellungen (MUSA Wien) präsentiert.[1] Ein überdies von Prof. Metzenbauer gestaltetes Mahnmal für drei im Betrieb von Siemens-Schuckert (in der Leopoldstadt) angestellten Widerstandskämpfern, die während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im Landesgericht Wien enthauptet wurden, verschwand infolge des Abrisses dieser Fabriksanlagen.[2]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.musa.at/uploads/media/KunstPolitik_Pressemappe.pdf@1@2Vorlage:Toter Link/www.musa.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes – Gedenken und Mahnen in Wien (Memento vom 25. Februar 2012 im Internet Archive)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 416 als Leopold Metzenbauer.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]