Leonhard Colonna von Fels

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Leonhard Colonna von Fels (tschechisch Linhart Colona z Felsu) (* 1565; † 13. April 1620 in Sitzendorf, Niederösterreich) war ein böhmischer Adeliger und Heerführer. Er war zusammen mit Heinrich Matthias von Thurn einer der Anführer des Ständeaufstandes von 1618 bis 1620.

Leben

Nach Böhmen kam die Familie Colonna von Fels um 1572. Leonhard Colonna von Fels war der älteste Sohn von Jacob Caspar Colonna von Fels (1525-1610) und seiner Frau Anna Caroline, geborene Gräfin Schlik (1535-1590).

Colonna von Fels war Lutheraner, gehörte indessen unter den evangelischen Ständen (den sog. Ständen sub utraque) zu den Radikalen, und war vor allem Soldat. Bereits im Jahre 1609 übernahm er die Befehlsgewalt über ständische Truppen. 1617 stellte er sich vergeblich gegen die Annahme des Habsburgers Ferdinand II. zum böhmischen König. 1618 beteiligte er sich am Prager Fenstersturz (23. Mai) und übernahm, den beiden General-Leutnants Thurn und Hohenlohe nachgeordnet, das Amt des böhmischen Feldmarschalls. Am 13. April 1620 wurde der 55-jährige Feldmarschall in einem Reitergefecht bei Sitzendorf [1], wo der Comte de Bucquoy einen Hinterhalt gelegt hatte, tödlich verletzt [2]. Die entscheidende Niederlage des böhmisch-konföderierten Ständeheeres am Weißen Berge (8. November 1620) erlebte er also nicht mehr. Wegen seiner prominenten Rolle bei der böhmischen Rebellion wurden seine Güter im Zuge des kaiserlichen Strafgerichts 1621 eingezogen.

Bibliographie

  • A. Nowak: Die Reichsgrafen Colonna, Freiherrn von Fels, auf Groß-Strehlitz, Tost und Tworog in Ober-Schlesien. Wilpert, Groß-Strehlitz 1902 Digitalisat
  • Hans Sturmberger: Aufstand in Böhmen. Der Beginn des Dreißigjährigen Krieges. München 1959.
  • Pavel Skála ze Zhoře: Historie česká. (editor J. Janáček), Prag 1984

Einzelnachweise

  1. Radek Fukala, Dramat Europy, Wrocław 2015, s. 111
  2. Gindely, Dreißigjähr. Krieg III, S. 105f