Leopold V. (Österreich)

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Leopold V. (* 1157; † 31. Dezember 1194 in Graz) war Herzog von Österreich 1177-1194 und der Steiermark 1192-1194 aus dem Geschlecht der Babenberger.

Leopold V. (Historisierendes Phantasiegemälde von Josef Kremer, 1759)

Leopold war der Sohn von Heinrich II. Jasomirgott und seiner byzantinischen Frau Theodora Komnena sowie der Vater von Friedrich I. und Leopold VI..

Hauptsächlich erinnert wird seiner für die Teilnahme am Dritten Kreuzzug, wo er sich nach einigen Quellen in Akkon, nach anderen jedoch in Askalon mit dem englischen König Richard Löwenherz zerstritt. Auf der Heimreise nach England 1192 musste der König aufgrund widriger Umstände in Wien Station machen, wo er im Vorort Erdberg (heute zu Wien-Landstraße) gefangen genommen wurde. Eine Zeitlang war der König in Dürnstein interniert, dann wurde er an Kaiser Heinrich VI. ausgeliefert. Das immense Lösegeld von sechstausend Eimern Silber, das entspricht 100.000 Mark Silber bzw. Überlieferungen zufolge 23,3 Tonnen Silber, wurde zur Gründung der Münze in Wien, für den Bau einer neuen und stark erweiterten Stadtmauer für Wien und der Gründung der Städte Wiener Neustadt und Friedberg (Steiermark) investiert.

Dafür handelte sich der Herzog die Exkommunikation und das Interdikt seiner Länder durch Papst Coelestin III. ein. Diese wurde anscheinend aber nicht veröffentlicht. Der Papst ließ durch den Bischof von Verona Bedingungen stellen, unter denen die Exkommunikation wieder aufgehoben werden sollte. Zu diesen gehörte die Freilassung von englischen Geiseln, die Rückgabe des Lösegeldes und der Herzog sollte mit seinen Leuten alsbald in das Heilige Land ziehen. Dort sollte er so lange im Dienst der Kirche kämpfen, wie König Richard in Gefangenschaft war.

Aber auch eine zweite Legende spinnt sich um Leopold: Sein weißer Waffenrock soll in der Belagerung von Akkon rot von Blut gewesen sein. Als er seinen breiten Gürtel abnahm, war ein weißer Streifen zu erkennen. So soll die Flagge Österreichs entstanden sein.

Am 17. August 1186 wurde die Georgenberger Handfeste ausgehandelt, durch die nach dem Erbfall 1192 die Steiermark und zentrale Teile Oberösterreichs mit Österreich verbunden wurden. Dies war der erste Schritt zur Schaffung des Länderkomplexes Österreich.

Die Bedingungen zur Aufhebung der Exkommunikation waren noch nicht erfüllt, weder Geiseln noch das Lösegeld waren übergeben, doch mit den Vorbereitungen zur Kreuzfahrt war aber schon begonnen, als Herzog Leopold während eines Turniers vom Pferd stürzte und einen offenen Beinbruch erlitt. Gleich darauf versprach er dem Pfarrer von Hartberg, dass er im Falle seiner Genesung die vorgegebenen Bedingungen zur Aufhebung der Exkommunikation erfüllen wolle. Kurz darauf erklärte er auch Erzbischof Adalbert III. von Salzburg seine Unterwerfung unter die Bedingungen des Papstes. So wurde die Exkommunikation durch Erzbischof Adalbert III. wieder aufgehoben. Bald darauf starb Herzog Leopold am 31. Dezember 1194 in Graz an den Folgen seines Sturzes. Er wurde im Kapitelhaus des Stifts Heiligenkreuz kirchlich beigesetzt.

Weblinks

Vorlage:Nömuseum p


VorgängerAmtNachfolger
Heinrich II.Herzog von Österreich
1177-1194
Friedrich I.
VorgängerAmtNachfolger
Ottokar IV.Herzog der Steiermark
1192-1194
Leopold VI.