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Bitterwurz

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Bitterwurz

Gewöhnliche Bitterwurz (Lewisia cotyledon)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Quellkrautgewächse (Montiaceae)
Gattung: Bitterwurz
Wissenschaftlicher Name
Lewisia
Pursh

Bitterwurz (Lewisia) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Montiaceae.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lewisia rediviva, Zeichnung von Mary E. Eaton
Lewisia columbiana

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lewisia-Arten sind laubwerfende oder immergrüne ausdauernde krautige Pflanzen. Sie bilden einen sukkulenten Caudex mit langer Pfahlwurzel oder, selten, knolliger Wurzel.

Die Laubblätter stehen spiralig verteilt in einer Rosette, entweder grundständig oder an einem Stängel. Sie sind fleischig, ganzrandig, gezahnt oder gekräuselt, am Grund allmählich keilförmig verschmälert und sitzend oder in einen kurzen, breiten Blattstiel verjüngt, der den Stängel mehr oder weniger umschließt.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blüten sind in axial gebildeten rispigen oder traubigen Blütenständen angeordnet, selten auch Einzelblüten. Ihre Stängel tragen selten wechselständige, gegenständige oder in Wirteln angeordnete Blätter, sind jedoch meist blattlos. An jedem blühenden Knoten stehen zwei (bis neun) etwas ungleiche Hochblätter.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Die Kelchblätter stehen zu zweit und sind klein oder zu zweit bis neunt und sind dann groß und kronblattartig. Die vier bis 19 Kronblätter sind dünn, oft von verschiedener Größe und weiß, gelb, rosafarben oder magenta, oft mit dunkleren Nerven oder Streifen. Die 4 bis 50 Staubblätter stehen frei oder sind mehr oder weniger stark untereinander und/oder mit den Kronblättern verwachsen. Der kugelige bis eiförmige Fruchtknoten trägt einen langen Griffel mit drei bis acht Narbenstrahlen.

Die Kapselfrucht enthält wenige oder viele, braune oder schwarze Samen.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Lewisia wurde 1814 durch Frederick Traugott Pursh in Flora Americae Septentrionalis, 2, S. 368 aufgestellt. Der Gattungsname Lewisia ehrt Meriwether Lewis (1774–1809), einen Erforscher des US-amerikanischen Westens.[1] Typusart ist Lewisia rediviva Pursh.

Innere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung ist nach Mathew 1989 in folgende Sektionen gegliedert:[2]

  • [1] Sektion Lewisia:
    Pflanzen mit abfallenden Blättern, segmentierten Blütenstielen, zwei bis neun bei Fruchtreife trockenen Kelchblättern und als Ganzes abfallenden Blüten.
  • [2] Sektion Brachycalyx B.Mathew:
    Pflanzen mit abfallenden Blättern, deren Blütenstand nur aus einer einzelnen sitzenden Blüte besteht, deren Hochblätter und Kelchblätter sich berühren.
  • [3] Sektion Erocallis B.Mathew:
    Pflanzen mit abfallenden Blättern und kugeliger Knolle und gut entwickelten, in Dreier-Wirteln stehenden Blättern am Blütenstandsstängel.
  • [4] Sektion Oppositifoliae B.Mathew:
    Pflanzen mit abfallenden Blättern, langen und schlanken Blütenstielen und gut entwickelten, gegenständig stehenden Blättern am Blütenstandsstängel.
  • [5] Sektion Pygmaeae B.Mathew:
    Pflanzen mit abfallenden, meist sehr schmalen Blättern und gering verzweigten Blütenständen.
  • [6] Sektion Cotyledon J.E.Hohn ex B.Mathew:
    Pflanzen mit ausdauernden, immergrünen und meist breiten Blättern und hohen, reich verzweigten Blütenständen.
Lewisia pygmaea
Lewisia rediviva
Lewisia stebbinsii

Arten und ihre Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verbreitungsgebiet der 17 Arten enthaltenden Gattung ist auf den gebirgigen Westen Nordamerikas beschränkt und reicht von Alaska und Kanada über die USA (Rocky Mountains, Kaskadenkette, Sierra Nevada) bis nach Mexiko (Niederkalifornien). Die Pflanzen wachsen meist in kleinen, verstreuten Populationen in Schluchten, auf alpinen Hochebenen, auf Felsen oder Kiesflächen. Einige Arten sind häufig und weit verbreitet, andere jedoch sehr selten und nur sehr lokal zu finden. Der Verbreitungsschwerpunkt, auch für die seltenen Arten, ist der Bundesstaat Kalifornien.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Janet Elizabeth Hohn: Biosystematic studies of the genus Lewisia section Cotyledon (Portulacaceae). Dissertation. University of Washington, 1975, OCLC 19746060.
  • Roy Elliott: The genus Lewisia. Alpine Garden Society, Woking, Surrey 1978.[4]
  • Lauramay Tinsley Dempster: Portulacaceae: Lewisia. In: James Craig Hickman (Hrsg.): The Jepson Manual. The higher plants of California. University of California Press, Berkeley/Los Angeles 1993, ISBN 0-520-08255-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  2. Brian Frederick Mathew: The genus Lewisia. Royal Botanical Garden Kew, Richmond (GB) 1989, ISBN 0-7470-2217-8.
  3. a b Mark A. Hershkovitz, Sean B. Hogan: Lewisia. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Band 4: Magnoliophyta: Caryophyllidae, part 1. Oxford University Press, New York und Oxford 2003, ISBN 0-19-517389-9, S. 476–484 (englisch, efloras.org [abgerufen am 16. November 2021]).
  4. Sonderdruck aus: Alpine Garden Society's Bulletin. Band 34, 1966, OCLC 787101856.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lewisia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien