Bahnstrecke Oštarije–Knin

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Oštarije–Knin[1]
Streckennummer:M604
Kursbuchstrecke:70 (HŽ)
Streckenlänge:223,689 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h
von Zagreb
0,000 Oštarije 315 m. i. J.
nach Rijeka
0,821 Abzw. Krpelj 315 m. i. J.
7,777 Oštarije-Ravnice 318 m. i. J.
8,920 Šušnjevo Selo
10,484 Josipdol 334 m. i. J.
17,510 Vojnovac 384 m. i. J.
20,124 Lički Podhum
22,646 Latin 396 m. i. J.
Dretulja
26,938 Plaški 378 m. i. J.
33,374 Plavča Draga
37,268 Blata 528 m. i. J.
45,651 Lička Jesenica 665 m. i. J.
52,451 Javornik 778 m. i. J.
60,563 Rudopolje 870 m. i. J.
Scheitelpunkt
68,299 Vrhovine 765 m. i. J.
78,290 Sinac 672 m. i. J.
81,148 Ramljani
83,435 Ličko Lešće 644 m. i. J.
88,743 Janjče
93,844 Studenci 588 m. i. J.
101,547 Perušić 576 m. i. J.
107,165 Lički Osik 572 m. i. J.
Lika
115,663 Gospić 568 m. i. J.
Lika
120,962 Bilaj-Ribnik 573 m. i. J.
129,284 Medak 577 m. i. J.
133,543 Kruškovac 591 m. i. J.
137,392 Raduč 601 m. i. J.
Autocesta A1
144,058 Lovinac 579 m. i. J.
147,622 Ličko Cerje 569 m. i. J.
151,909 Ričice 565 m. i. J.
Ričica
155,332 Štikada 558 m. i. J.
159,615 Gračac 555 m. i. J.
167,897 Cerovac 674 m. i. J.
Scheitelpunkt
175,901 Malovan 793 m. i. J.
186,191 Zrmanja 637 m. i. J.
194,216 Pribudić 605 m. i. J.
197,808 Prljevo
202,891 Plavno 490 m. i. J.
206,658 Oton 428 m. i. J.
209,829 Pađene 380 m. i. J.
215,727 Stara Straža 337 m. i. J.
Butižnica
von Novi Grad
von Zadar
223,689 Knin 221 m. i. J.
nach Split
Ogulin–Krpelj
Streckennummer:M605
Kursbuchstrecke:70 (HŽ)
Streckenlänge:5,806 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
von Rijeka
0,051 Ogulin
nach Zagreb
von Oštarije
5,857 Abzw. Krpelj 315 m. i. J.

Die Bahnstrecke Oštarije–Knin ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Hauptbahn im Westen Kroatiens. Sie stellt die Verbindung zwischen der Bahnstrecke Zagreb–Rijeka und dem Eisenbahnknoten Knin her. In der amtlichen kroatischen Streckenklassifizierung ist sie Teil der Bahnstrecke M604 Oštarije–Split[1][2]. Sie durchquert die historische Landschaft Lika und wird daher auch als Lika-Bahn bezeichnet. In ihrem Verlauf durchquert bzw. berührt sie vier Gespanschaften.

Die Strecke überquert nahe den Bahnhöfen Rudopolje (870 m. i. J.) und Malovan (793 m. i. J.) zwei Wasserscheiden.[3] Dies sind zugleich die zwei höchstgelegenen Betriebsstellen der Strecke.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1866 verlangte der österreichische Handelsminister Bernhard von Wüllerstorf-Urbair in einem Memorandum die Errichtung einer Eisenbahn durch die Lika. Neben der Finanzierungsfrage war in der Folge vor allem der Umstand problematisch, dass im Zuge des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs Kroatien 1867 ungarisch wurde (siehe Kroatien in der Donaumonarchie) und Dalmatien dadurch vom österreichischen Stammland territorial getrennt wurde. Bis 1913 dauerte der Streit zwischen Österreich und Ungarn um die Trassenführung durch die Lika, bevor der Bau beginnen konnte. Dann behinderte der Erste Weltkrieg das Projekt. Vollendet und in Betrieb genommen wurde die Strecke 1925 von den Eisenbahnen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen und ging später mit diesen in den Jugoslawischen Staatsbahnen (JDŽ/JŽ) auf.

Im Einzelnen wurde die Strecke in Betrieb genommen:[4]

  • am 14. Oktober 1914 von Ogulin (an der Bahnstrecke Zagreb–Rijeka) bis Plaški durch die damalige Ungarische Staatsbahn (gemäß Quelle 21,8 km)
  • am 12. Juni 1918 von Plaški bis Vrhovine ebenfalls noch durch die Ungarische Staatsbahn (42,2 km) (gemäß Quelle 42,2 km)
  • am 23. März 1920 von Vrhovine bis Gospić durch die Eisenbahnen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (gemäß Quelle 47,4 km)
  • am 15. Juni 1922 von Gospić bis Gračac durch die Eisenbahnen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (gemäß Quelle 43,9 km)
  • am 25. Juli 1925 von Gračac bis Knin (an der Bahnstrecke Knin–Split) durch die Eisenbahnen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (gemäß Quelle 64,0 km)
  • am 1. Mai 1928 die Verbindungskurve vom Bahnhof Oštarije an der Bahnstrecke Zagreb–Rijeka zum heutigen Abzweig Krpelj ebenfalls durch die Eisenbahnen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (gemäß Quelle 0,8 km)

Erst die 1928 in Betrieb genommene Verbindungskurve, heute die eigentliche Hauptstrecke, ermöglichte Zugfahrten zwischen Zagreb und Knin ohne den bis dahin notwendigen Fahrtrichtungswechsel im Bahnhof Ogulin.

Zugkreuzung im Bahnhof Lovinac im September 2012, noch ist das Stellwerk nicht wieder in Betrieb, die Signale sind ungültig und die Weichen ortsbedient

Mit der Unabhängigkeit Kroatiens von Jugoslawien 1991 ging die Strecke wiederum auf die neu gegründete Eisenbahngesellschaft Hrvatske željeznice (HŽ) über. Der weit überwiegende Teil der Strecke lag von 1991 bis 1995 auf dem Gebiet der international nicht anerkannten Republik Serbische Krajina und damit außerhalb der Einflusssphäre der HŽ. Im amtlichen Kursbuch der HŽ für den Sommerfahrplan 1994 waren dementsprechend Verkehrsangebote auf dieser Strecke nur im nördlichen Abschnitt zwischen Josipdol und Ogulin an der Bahnstrecke Zagreb–Rijeka ausgewiesen.[5] Während des Kroatienkrieges 1991 bis 1995 hat die Strecke schwer gelitten; bis heute sind zerstörte Gebäude entlang der Strecke zu sehen. In der Folge waren die meisten Stellwerke und auch der Streckenblock außer Betrieb, die Züge verkehrten auf schriftliche Befehle unter nahezu ausschließlicher Personamverantwortung. In Lički Osik befindet sich neben der Strecke noch ein Minenfeld. Die Strecke selbst wurde seit Kriegsende wiederaufgebaut und ausgebaut. Durch die Unterbrechung der Strecke Novi Grad–Knin, die die EU-Außengrenze zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina im Unatal wiederholt kreuzt, wurde die Strecke Oštarije–Knin zur einzigen nutzbaren Eisenbahnanbindung Dalmatiens. Auch der Betrieb erfolgt heute nach den modernen Maßstäben.

Streckenverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oštarije liegt im Tal der Zagorska Mrežnica und wird südwärts an den Westabhängen des Berges Hum Richtung Ogulin-Plaški-Tal verlassen. Ab Plaški hält sich die Bahnstrecke an die Ostabdachung des Mala-Kapela-Gebirges, das über Rudopolje Bruvanjsko und Vrhovine bis südlich von Ličko Lešće reicht, wo die Autocesta A1 gekreuzt wird. Über Perušić wird dann Gospić am Fluss Novčica im weiten Becken des Ličko Polje erreicht. Diese größte Doline Kroatiens wird südostwärts bis etwa Lovinac (Bahnhof) in der Nähe von Sveti Rok durchquert, wo das Tal des Ričica erreicht wird, bis Gračac (Zadar) erreicht ist. An den Ostabhängen des Velebit-Gebirges bzw. durch die südlichsten Teile des Kapela-Massivs passiert die Strecke das tief eingeschnittene Zrmanja-Tal. Das etwa 200 m tiefer liegende Knin im Tal der Krka wird mit einer großzügig angelegten Kehrschleife aus einem Seitental heraus erreicht.

Heutiges Verkehrsangebot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem Jahr 2005 wird die Verbindung Zagreb–Split durch die Kroatischen Eisenbahnen (HŽ) mit Neigetechnik-Zügen der Baureihe 7123 bedient. Die Züge verkehren als sogenannter ICN (InterCity Nagibni). Im Jahresfahrplan 2013 verkehrten täglich zwei Zugpaare. Das Fernverkehrsangebot zwischen Zagreb, Karlovac, Knin und Split wird ergänzt durch mehrere lokbespannte Schnell- und Nachtzüge, wobei ein Zugpaar Autoreisezugwagen mitführt. Saisonal werden auch Kurswagenverbindungen von und nach Budapest angeboten und vor dem Russischen Überfall auf die Ukraine 2022 einmal wöchentlich auch nach Moskau. Darüber hinaus verkehren im Abschnitt Ogulin–Vrhovine mehrere Zugpaare des Schienenpersonennahverkehrs.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b HŽ Infrastruktura d.o.o.: Izvješće o mreži 2014. (PDF) In: hzinfra.hr. 5. Dezember 2012, archiviert vom Original am 21. Oktober 2013; abgerufen am 25. April 2018 (kroatisch, nur über Download).
  2. Vlada Republike Hrvatska: Odluka o razvrstavanju željezničkih pruga Regierung der Republik Kroatien: Beschluss über die Einteilung der Eisenbahnstrecken vom 12. Juli 2006, abgerufen am 28. Juni 2013
  3. Vladimir Stehlik: Postanak i razvitak železnica u Jugoslaviji. In: Izdanje redakcije Štamparskog preduzeća Jugoslovenskih železnica (Hrsg.): Sto godina železnica Jugoslavije. 1849-1949. Štamparsko preduzeće Jugoslovenskih železnica, Belgrad 1951, S. 78 (serbokroatisch).
  4. Vladimir Stehlik: Postanak i razvitak železnica u Jugoslaviji. In: Izdanje redakcije Štamparskog preduzeća Jugoslovenskih železnica (Hrsg.): Sto godina železnica Jugoslavije. 1849-1949. Štamparsko preduzeće Jugoslovenskih železnica, Belgrad 1951, S. 85 f. (serbokroatisch).
  5. Hrvatske Željeznice p.o.: Vozni red 29.V.1994. − 24.IX.1994. Zagreb 1994, S. 206ff.
  6. HŽ Putnički prijevoz d.o.o.: Vozni red 9.XII.2012. – 14.XII.2013., Zagreb 2012.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helena Bundjevac: Najskuplja zeljeznica na svijetu. In: EuroCity 3 (2003), S. 80 ff.
  • Elmar Oberregger: Die wichtigsten Hauptbahnen. Sattledt 2007 (Zur Eisenbahngeschichte des Alpen-Donau-Adria-Raumes 3).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnstrecke Oštarije–Knin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien