Limmer (Alfeld)

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Limmer
Wappen von Limmer
Koordinaten: 52° 0′ N, 9° 48′ OKoordinaten: 51° 59′ 56″ N, 9° 48′ 5″ O
Höhe: 119 m ü. NHN
Fläche: 5,11 km²
Einwohner: 907 (Sep. 2017)
Bevölkerungsdichte: 177 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 31061
Vorwahl: 05181
Limmer (Niedersachsen)
Limmer (Niedersachsen)

Lage von Limmer in Niedersachsen

vorne Limmer, hinten Alfeld
vorne Limmer, hinten Alfeld

Limmer ist ein nordwestlich gelegener, aus zwei Ortslagen bestehender Ortsteil der Stadt Alfeld (Leine) im niedersächsischen Landkreis Hildesheim.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt im Leinebergland westlich der Sieben Bergen und Leine. Limmer wird seit der Errichtung der Hannöversche Südbahn 1854 im Osten durch diese begrenzt. Durch den Ort führt die Bundesstraße 3 und verbindet diesen mit dem Stadtzentrum. Rund 1 km nördlich liegt die Siedlung Godenau.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 1339 im Zusammenhang mit dem Totschlag an einem Hermann Kaieberge. Am 13. Oktober 1625 trafen sich die kaiserlichen Feldherren Tilly und Wallenstein im Rittergut Limmer zu einer Unterredung. Mit dem Abbau von Kalisalz nördlich von Limmer wurde an der Hannöverschen Südbahn zum Transport von Material die Bahnstation Godenau eingerichtet.[1] An der dortigen Glene, ein Nebenfluss der Leine, wurde eine Arbeiterkolonie errichtet.[2] In den 20ern wurde ein Umspannwerk erbaut.[3] 1934 wurde eine Feuerwehr gegründet. Der Bahnhof Godenau wurde 1964 geschlossen.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen verlor Limmer am 1. März 1974 seine Selbständigkeit und ist seitdem ein Ortsteil der Stadt Alfeld (Leine).[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Quelle
1910 695 [5]
1925 754 [6]
1933 785 [6]
1939 789 [6]
1950 16840 [7]
1956 15760 [7]
1973 13510 [8]
2017 0907 ¹

¹ laut Infobox

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der gemeinsame Ortsrat von Limmer und Godenau setzt sich aus einer Ratsfrau und vier Ratsherren folgender Parteien zusammen:[9][10]

(Stand: Kommunalwahl 11. September 2016)

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsbürgermeister von Limmer und Godenau ist Thomas Probst (SPD). Seine Stellvertreterin ist Kathrin Rose (SPD).[9][10]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinde wurde das Kommunalwappen am 3. November 1938 durch den Oberpräsidenten der Provinz Hannover verliehen. Der Landrat aus Alfeld überreichte es am 12. Mai 1939.[11]

Wappen von Limmer
Wappen von Limmer
Blasonierung: „In Blau über blauem Wellenfuß eine silberne Burgmauer mit Zinnen und herausragendem goldbedeckten Torturm inmitten, dessen goldene Zugbrücke zur Hälfte gehoben ist; über dem Torbogen am Turm ein rotes Zehnenderhirschgeweih.“[11]
Wappenbegründung: Die Bauern von Limmer sehen in der einstigen Wasserburg gleichen Namens, deren Reste noch vorhanden sind, Veranlassung und Kernwerk ihrer Dorfschaft. Über das Tor ist ein rotes Hirschgeweih als Bezeichen gesetzt; dieses ist Bekenntnis und Zugehörigkeitszeichen zum Kreise Alfeld, der den cheruskischen Hirsch im Wappen führt.
Kirche

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke

  • Die Kirche zu Limmer wurde 1712 von der Familie der Herren von Stöckheim errichtet, sie ist eine rechteckige Saalkirche mit Westturm.
  • Das Rittergut wurde 1723 gleichfalls von der Familie von Stöckheim neu errichtet, weil die alten Gebäude baufällig waren. 1840 kam es an die Grafen von Schlitz genannt von Görtz und von Wrisberg.
  • Der Gebäudekomplex des Kaliwerks „Desdemona“ prägt das Ortsbild. Hier wurden bis 1932 Kalisalze gefördert.[12]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter des Ortes

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Limmer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Heeresmunitionsanstalt (Bergwerk) Godenau
  2. Handbuch der Kali-Bergwerke, Salinen und Tiefbohrunternehmungen, 1914, S. 162
  3. P. Raebiger: Umspannwerk Godenau der Großkraftwerk Hannover AG, in: Siemens Zeitschrift, Band 6, 1926, S. 51
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 205.
  5. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Alfeld. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 18. Mai 2020.
  6. a b c Michael Rademacher: Landkreis Alfeld/Leine (Siehe unter: Nr. 46). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. a b Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 164 (Digitalisat).
  8. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 28, Landkreis Alfeld (Leine) (Digitalisat (Memento vom 7. August 2019 im Internet Archive) [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 12. September 2019]).
  9. a b Ortsrat Limmer. In: Webseite Stadt Alfeld. Abgerufen am 18. Mai 2020 (trotz Hinweis weiterhin abrufbar). @1@2Vorlage:Toter Link/ratsinfo.stadt-alfeld.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)
  10. a b Mandatsträger der Stadt Alfeld – Limmer. In: Webseite Stadt Alfeld. Abgerufen am 25. Mai 2023.
  11. a b Wilhelm Barner: Wappen und Siegel des Kreises Alfeld. Neubindung. Lax GmbH & Co. KG, Hildesheim 1998 (Digitalisat des Textteils der Erstauflage von 1940 [PDF; 10,0 MB; abgerufen am 10. Juni 2019]).
  12. Das Kaliwerk „Desdemona“ in Godenau. (PDF; 377 kB) In: vennekohl.de. Abgerufen am 23. September 2017.