Lindenau (Sontra)

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Lindenau
Stadt Sontra
Koordinaten: 51° 3′ N, 9° 58′ OKoordinaten: 51° 2′ 35″ N, 9° 58′ 6″ O
Höhe: 353 (358–385) m ü. NHN
Fläche: 2,95 km²[1]
Einwohner: (3. Feb. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 3 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 36205
Vorwahl: 05653

Lindenau ist der nach Einwohnerzahl kleinste Stadtteil von Sontra im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Der Ort liegt südöstlich des Kernortes Sontra direkt am Waldrand.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals erwähnt wird der kleine Weiler im Jahre 1252 als villa Lindenauwe. Es war Besitz der Abtei Hersfeld und kam in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts an dessen Tochterkloster Cornberg. Von 1458 bis 1471 war der Ort wüst. Nach der Wiederbesiedlung gehörte Lindenau zum Kirchspiel Breitau. Heute gehört das Dorf kirchlich zum Pfarramt Sontra I. Im Dreißigjährigen Krieg wurden die wenigen Häuser von Kroaten völlig zerstört.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Die bis dahin eigenständige Gemeinde Lindenau wurde zum 1. Juli 1971 im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil nach Sontra eingegliedert.[2] Für Lindenau, wie für alle bei der Gebietsreform eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[3]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Lindenau angehört(e):[4][5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Lindenau 9 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren kein Einwohner unter 18 Jahren, 3 zwischen 18 und 49, 3 zwischen 50 und 64 und 3 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 6 Haushalten. Davon waren 3 Singlehaushalte, 3 Paare ohne Kinder und kein Paare mit Kindern, sowie keine Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 3 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in keiem Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: Historisches Ortslexikon[4]
• um 1458–71: wüst
• 1513/1538: Hof
• 1585: Hof mit 4 Haushaltungen
• 1747: eine Haushaltung
• 1821: 8 Häuser mit 63 Seelen
Lindenau: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
65
1840
  
57
1846
  
62
1852
  
65
1858
  
69
1864
  
70
1871
  
73
1875
  
61
1885
  
51
1895
  
54
1905
  
50
1910
  
48
1925
  
44
1939
  
49
1946
  
80
1950
  
82
1956
  
45
1961
  
41
1967
  
30
1970
  
32
1987
  
27
2000
  
?
2011
  
9
2015
  
11
2020
  
9
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [4]; Stadt Sontra:[9]; Zensus 2011[8]

Historische Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1885: 51 evangelische (= 100 %) Einwohner[4]
• 1961: 38 evangelische (= 92,68 %), drei katholische (= 7,32 %) Einwohner[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungseinheit.
  2. Trennung von Justiz (Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra) und Verwaltung
  3. Am 1. Juli 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Sontra.

Einzelnachweise

  1. a b Lindenau In: Webauftritt der Stadt Sontra. Abgerufen im Januar 2022.
  2. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 28. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  3. Hauptsatzung. (PDF; 26 kB) § 8. In: Webauftritt. Stadt Sontra, abgerufen im Oktober 2020.
  4. a b c d e Lindenau, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 50 f. (online bei Google Books).
  7. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August, S. 73. (kurhess GS 1821)
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 56 und 112, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  9. Lindenau. In: Webauftritt. Stadt Sontra, archiviert vom Original; abgerufen im Oktober 2020.