Liste der Fatimiden-Kalifen

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Die Liste der Fatimiden-Kalifen enthält alle Stellvertreter (ḫalīfa) des Propheten Mohammeds aus der schiitischen Dynastie der Fatimiden, die ihre Abstammung direkt von ihm herleiteten. Die Kalifen selbst waren zugleich auch die Vorsteher (imām) der Schia der Ismailiten.

Der erste Fatimidenkalif wurde am 5. Januar 910 im nordafrikanischen Raqqada proklamiert, wenige Monate nachdem er in Sidschilmasa aus der Verborgenheit (ġaiba) herausgetreten war. Mit dem Kalifat war der Anspruch auf die Herrschaft über die gesamte muslimische Welt verbunden, doch standen die Fatimiden dabei in Konkurrenz zu den sunnitischen Kalifen der Abbasiden in Bagdad (Irak) und denen der Umayyaden in Córdoba (al-Andalus). Das heutige Tunesien war das älteste Zentrum ihrer Herrschaft, wo sie neben Raqqada noch die Residenzstädte Mahdia und al-Mansuriya gründeten. Der vierte Kalif verlegte schließlich 972 die Residenz in das neu gegründete Kairo in Ägypten, das nun dauerhaft zum Machtzentrum der Dynastie wurde. Nach dem Tod des vierzehnten Kalifen 1171 wurde die Dynastie von dem regierenden sunnitischen Wesir Salah ad-Din (Saladin) Yusuf abgesetzt.

Kalifen der Fatimiden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kunya Ism Laqab Herrscherzeit
Abū Muḥammad ʿAbdallāh al-Mahdī billāh
(„der von Gott Rechtgeleitete“)
910–934 11. Imam der Ismailiten; angeblich ein Ur-Urenkel des siebten Imams Muhammad ibn Ismail
Abūʾl-Qāsim Muḥammad al-Qāʾim bi-amriʾllāh
(„der die Sache Gottes vertritt“)
934–946 Sohn; 12. Imam der Ismailiten
Abū ṭ-Ṭāhir Ismāʿīl al-Manṣūr bi-naṣriʾllāh
(„der mit Gottes Hilfe Siegreiche“)
946–953 Sohn; 13. Imam der Ismailiten
Abū Tamīm Maʿadd al-Muʿizz li-Dīn Allāh
(„der Gottes Religion stärkt“)
953–975 Sohn; 14. Imam der Ismailiten
Abūʾl-Manṣūr Nizār al-ʿAzīz billāh
(„der durch Gott Mächtige“)
975–995 Sohn; 15. Imam der Ismailiten
Abū ʿAlī al-Manṣūr al-Hākim bi-amriʾllāh
(„der auf Geheiß Gottes Herrschende“)
995–1021 Sohn; 16. Imam der Ismailiten
Abūʾl-Ḥasan ʿAlī aẓ-Ẓāhir li-ʾIʿzāz Dīn Allāh
(„der um die Religion Gottes zu erhöhen Erscheinende“)
1021–1036 Sohn; 17. Imam der Ismailiten
Abū Tamīm Maʿadd al-Mustanṣir billāh
(„der Gott um Beistand anfleht“)
1036–1094 Sohn; 18. Imam der Ismailiten
Abūʾl-Manṣūr Nizār al-Muṣṭafā li-Dīn Allāh
(„der für Gottes Religion Ausgewählte“)
1094–1095 Sohn; Gegenkalif; 19. Imam der Nizari-Ismailiten
Abūʾl-Qāsim Aḥmad al-Mustaʿlī billāh
(„der durch Gott Erhöhte“)
1094–1101 Bruder; 19. Imam der Mustali-Ismailiten
Abū ʿAlī al-Manṣūr al-Āmir bi-aḥkām Allāh
(„der nach Gottes Ratschlüssen gebietet“)
1101–1130 Sohn; 20. Imam der Mustali-Ismailiten
Interregnum 1130 bis 1132: Herrschaft des Kutaifat
Abuʾl-Maimūn ʿAbd al-Maǧīd al-Ḥāfiẓ li-Dīn Allāh
(„der Bewahrer der Religion Gottes“)
1132–1149 Enkel von al-Mustanṣir; 21. Imam der Hafizi-Ismailiten
Abūʾl-Manṣūr Ismāʿīl aẓ-Ẓāfir bi-amriʾllāh
(„der auf Gottes Geheiß Siegreiche“)
1149–1154 Sohn; 22. Imam der Hafizi-Ismailiten
Abūʾl-Qāsim ʿĪsā al-Fāʾiz bi-naṣriʾllāh
(„der mit Gottes Hilfe Siegreiche“)
1154–1160 Sohn; 23. Imam der Hafizi-Ismailiten
Abū Muḥammad ʿAbd Allāh al-ʿĀḍid li-Dīn Allāh
(„der Gottes Religion Stärkende“)
1160–1171 Enkel von al-Ḥāfiẓ; 24. Imam der Hafizi-Ismailiten

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]