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Liste der Geotope im Landkreis Unterallgäu

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Diese Liste der Geotope des im Landkreis Unterallgäu verzeichnet alle bekannten dort vorliegenden Geotope.[1] Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand: März 2020) erfasst.

Name Bild Geotop ID Gemeinde / Lage Geologische Raumeinheit Beschreibung Fläche m² / Ausdehnung m Geologie Aufschlussart Wert Schutzstatus Bemerkung
Nagelfluh-Aufschluss W von Bad Grönenbach
778A001 Bad Grönenbach
Position
Iller-Lech-Region Der kaum mehr sichtbare und völlig zugewachsene Nagelfluhaufschluss befindet sich unmittelbar an der Kreisstraße MN 21. Entstanden ist der Aufschluss durch den Abbau von verfestigtem Schotter, welcher stark verwittert ist. Reste Geologischer Orgeln sind an den Bruchwänden zu erkennen. Albrecht Penck ordnet den Schotter dem ältestpleistozänen Grönenbacher Deckenschotter zu. 350
35 × 10
Typ: Standard-/Referenzprofil, Geologische Orgel
Art: Konglomerat
Kiesgrube/Sandgrube wertvoll kein Schutzgebiet
Wolfertschwendener Steige E von Wolfertschwenden
778A002 Wolfertschwenden
Position
Iller-Lech-Region Die Bruchwände bestehen aus konglomerierten Schottern und sind zum Teil bis zur Sohle des Steinbruchs, mit wenig tief ausgeprägten Geologischen Orgeln aufgeschlossen. Die aus nahezu reinen Kalk- und Dolomitgeröllen bestehenden Schotter sind relativ schlecht gerundet und stammen aus dem Günzglazial. 300
30 × 10
Typ: Gesteinsart, Geologische Orgel
Art: Konglomerat
Kiesgrube/Sandgrube bedeutend kein Schutzgebiet
Nagelfluh-Aufschluss NW von Günzegg 778A003 Böhen
Position
Iller-Lech-Region Der Nagelfluhaufschluss entstand durch eine ehemalige Kiesgrube und ist stark eingewachsen. Der Aufschluss besteht aus verfestetem Vorstoßschotter und Schottermoräne des Mindelglazials. 1000
200 × 5
Typ: Gesteinsart
Art: Moräne, Schotter
Kiesgrube/Sandgrube bedeutend kein Schutzgebiet
Nagelfluh-Aufschluss W von Ottobeuren 778A004 Ottobeuren
Position
Iller-Lech-Region Die Brüche des Nagelfluhaufschlusses, südlich von Brüchlins bei Ottobeuren, zeigen kristallinreiche Schotter des Frühglazials. Die Anreicherung von Quarz, Quarzit und Hornstein nimmt dabei von unten nach oben ab. Zu den Hangenden hin werden die Gerölle gröber und kalkreicher. Verfestigte Feinsande der Oberen Süßwassermolasse finden sich an der Sohle des Steinbruchs. 40
10 × 4
Typ: Schichtfolge
Art: Konglomerat
Kiesgrube/Sandgrube bedeutend kein Schutzgebiet
Ehem. Steinbruch bei Frickenhausen 778A005 Lauben
Position
Iller-Lech-Region Die ehemalige Kiesgrube schließt ältere Deckenschotter aus dem Günzglazial auf, die zu Nagelfluh verfestigt sind. Gelbe Feinsande aus der Oberen Süßwassermolasse lassen sich an der Sohle des Steinbruchs erkennen. 200
50 × 4
Typ: Gesteinsart
Art: Konglomerat
Kiesgrube/Sandgrube bedeutend kein Schutzgebiet
Nagelfluh-Aufschluss SW von Ottobeuren 778A006 Ottobeuren
Position
Iller-Lech-Region Roppelt stellt den Nagelfluhaufschluss als bekanntes Beispiel für periglaziale Ablagerungen dar, der auch als Typlokalität für den Ottobeurer Schotter gilt. Die Überlagerung durch typische fluvioglaziale Schotter definiert die zeitliche Einordnung zur Günz-Eiszeit. Der hohe Kristallinanteil von bis zu 20 % und ein geringer Kalkanteil kennzeichnen die Gerölle dieser Sedimente. 200
40 × 5
Typ: Typlokalität, Geologische Orgel, Gesteinsart
Art: Konglomerat
Kiesgrube/Sandgrube wertvoll kein Schutzgebiet
Nagelfluh-Aufschluss SE von Bad Grönenbach
778A007 Bad Grönenbach
Position
Iller-Lech-Region Der Aufbau des Grönenbacher Schotters ist als deutliche Terrassenkante aufgeschlossen. Mit einer gut 2 Meter mächtigen, schräggerichteten Lage aus sehr grobem, matrixgestützten Material beginnt die Abfolge des Aufschlusses. Oberhalb sind Bänke von 1 bis 2 Metern, mit Verfeinerung von grobem Kies an der Basis bis zu Feinsandlagen am Top. Dokumentiert werden diese Ablagerungen als verwilderte Flusssysteme (braided river) des unmittelbaren Gletschervorfeldes. 800
40 × 20
Typ: Gesteinsart
Art: Konglomerat
Kiesgrube/Sandgrube bedeutend kein Schutzgebiet
Molasseaufschluss N von Aubauer 778A010 Kronburg
Position
Iller-Lech-Region Die Sandsteinlage ist nördlich des Fußweges an der Kante der Würmterrasse zur holozänen Illerauce aufgeschlossen. Die Klüfte und Schichtflächen werden von Baumwurzeln nachgezeichnet. Der Bach bildet südlich des Weges einen kleinen Wasserfall mit anstehenden Sanden/Sandsteinen. Bis zum Bachbett sind Feinsedimente aufgeschlossen. Obwohl Molassesandsteine an den Terrassenkanten der Iller öfter aufgeschlossen sind, sind diese nicht immer so einfach zugänglich. Da Feinsedimente der Molasse eher selten aufgeschlossen sind, besteht durch den Bach hohes Erhaltungspotenzial. 260
20 × 13
Typ: Gesteinsart, Schichtfolge
Art: Sandstein, Sand
Prallhang/Flussbett/Bachprofil wertvoll Landschaftsschutzgebiet
Schichtquellen SE von Katzbrui 778Q002 Apfeltrach
Position
Iller-Lech-Region Die natürlichen, gut schüttenden Quellen mit bis zu 17 Litern pro Sekunde treten am Hang zahlreich auf. Die Quellen entspringen dabei zwischen den wasserdurchlässigen Mindeldeckenschottern und den eher wasserundurchlässigen Feinsanden und Mergeln der Oberen Süßwassermolasse. Durch das sehr kalkreiche Wasser entstanden Kalktuffbildungen, sowie eine kleine steinerne Rinne. Die vielen Quellen vereinigen sich zu einem in der Talsohle fließenden Bach. 8000
200 × 40
Typ: Schichtquelle, Niedermoor
Art: Konglomerat, Mergel
kein Aufschluss wertvoll Landschaftsbestandteil
Geologische Orgeln SSW von Bossarts
778R001 Wolfertschwenden
Position
Iller-Lech-Region Die Geologischen Orgeln befinden sich südwestlich des Weilers Bossarts bei Wolfertschwenden. Sie bestehen aus runden, glattwandigen, röhrenförmigen Gebilde, die bis zu 14 Meter hoch sind. Die Lösungsverwitterung des aus Kalk und Dolomitgeröll bestehenden Nagelfluhs aus der Günzeiszeit führte zum Entstehen der Geologischen Orgeln, die mit Verwitterungslehm gefüllt sind. Das Konglomerat zeigt kalkalpine Gesteine wie Dolomite, Kalke und rote Hornsteine. Die Schichten wechseln sich dabei zwischen groben Komponenten und sandigen Lagen ab. 40
20 × 2
Typ: Geologische Orgel
Art: Konglomerat
Hanganriss/Felswand wertvoll Naturdenkmal
Toteisloch SW von Herbisried
778R002 Bad Grönenbach
Position
Iller-Lech-Jungmoränenregion Das Toteisloch befindet sich südwestlich von Herbisried bei Bad Grönenbach am Rande eines kleinen Waldes. Die mäßig eingetiefte Hohlform zeigt eine von der Umgebung auffallend abweichende Vegetation auf. Der anmoorige Boden ist stellenweise nass, jedoch weitgehend verlanded. Entstanden ist das Toteisloch durch Hohlraumbildung durch Eiszerfall am Gletscherrand des ausgehenden Hochglazials der Würmeiszeit. 1000
50 × 20
Typ: Toteisloch
Art: Moräne
kein Aufschluss wertvoll kein Schutzgebiet
Trompetentälchen NE von Ziegelberg
778R003 Bad Grönenbach
Position
Iller-Lech-Jungmoränenregion Das größte Trompetental des Allgäus entstand während der letzten Eiszeit. Es weitet sich trichterförmig nach Norden, gleich eines Trompetenhalses. Nördlich des Ortes Ziegelberg liegt eine äußerste, zum Teil umschotterte Wallgruppe. Eine Erosionsrinne zerschneidet die würmeiszeitlichen Moränenwälle, der auch die Eisenbahnlinie folgt. 2520000
3600 × 700
Typ: Trompetental
Art: Moräne, Schotter
kein Aufschluss wertvoll kein Schutzgebiet
Nagelfluhfelsen am Falken NE von Ittelsburg
778R004 Bad Grönenbach
Position
Iller-Lech-Region Der historisch bedeutende Nagelfluhaufschluss am nordöstlichen Hang des Falken zeigt Schotterkonglomerate von Ablagerungen der Schmelzwässer aus den Gletschern der Günzeiszeit. Die Herkunft der Gerölle ist großteils kalkalpin. Da nur wenige Stücke kantengrundet und die meisten Stücke eckig sind, lässt sich darauf schließen, dass der Kies in den Gletscherflüssen nicht weit transportiert und die Gletscherstirn in nächster Nähe lag. 1500
50 × 30
Typ: Felswand/-hang
Art: Konglomerat
Hanganriss/Felswand wertvoll Landschaftsschutzgebiet
Zeller Hochterrasse N von Bad Grönenbach 778R005 Bad Grönenbach
Position
Iller-Lech-Region Zu den klassischen Forschungsgebiete der Quartärgeologie gehört das Gebiet zwischen Memmingen und Bad Grönenbach. Die deutlich gegliederten Schotterterrassen erlaubten es Albrecht Penck die Mehrgliedrigkeit des Pleistozäns nachzuweisen. Die rißzeitliche Hochterrasse begrenzt dabei den würmeiszeitlichen Talgrund. Im Westen wird die Hochterrasse ihrerseits von der mindeleiszeitlichen Terrasse überragt. 93000
3100 × 30
Typ: Terrasse
Art: Konglomerat
kein Aufschluss bedeutend kein Schutzgebiet
Terrasse zwischen Heimertingen und Fellheim 778R006 Fellheim
Position
Iller-Lech-Region Die würmeiszeitliche Niederterrasse überragt den Talgrund um 13 Meter. Aufgrund des Vorkommens von Gelbem Lein (Linum Flavum) in einem kurzen Abschnitt, wurde dieser als Naturdenkmal ausgewiesen. 60000
4000 × 15
Typ: Terrasse
Art: Schotter
kein Aufschluss bedeutend Naturdenkmal
Illertal WSW von Bad Grönenbach 778R007 Bad Grönenbach
Position
Iller-Lech-Region Der teilweise eingewachsene Aufschluss am Prallhang zeigt Schichten der Oberen Süßwassermolasse. Das hydrodynamische Flusssystem der Iller ist durch die Staustufen beeinträchtigt. 8400000
7000 × 1200
Typ: Prallhang, Schichtfolge
Art: Schotter
Prallhang/Flussbett/Bachprofil bedeutend Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet
Hochterrasse zwischen Egg und Lauben 778R008 Egg an der Günz
Position
Iller-Lech-Region Die maximal 12 m hohe rißeiszeitliche Hochterrasse ist aufgrund ihres Baumbestandes nur selten deutlich sichtbar, vom Talrand der holozänen Talaue abgesetzt. 63000
1800 × 35
Typ: Terrasse
Art: Konglomerat
kein Aufschluss bedeutend kein Schutzgebiet

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt, www.lfu.bayern.de, Geotoprecherche (abgerufen am 16. September 2017)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Geotope im Landkreis Unterallgäu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien