Liste der Schleusen der Havel

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Die Liste der Schleusen der Havel führt alle vorhandenen und ehemaligen Schleusen im Verlauf des Flusses und in zur Verbesserung der Schifffahrt beziehungsweise aus hydrologischen Gründen künstlich angelegten und kanalartigen, havelwasserführenden Seitenarme auf. Nicht in die Liste aufgenommen wurden Schleusen in Gewässern, deren Wasser einzig der Havel zugeführt wird.

Die Havel ist ein Fließgewässer im Nordosten Deutschlands und mit 334 Kilometern Länge der längste rechtsseitige Nebenfluss der Elbe. Die direkte Entfernung zwischen Quelle und Mündung beträgt nur 94 Kilometer. Die Havel entspringt im Süden Mecklenburg-Vorpommerns, durchfließt Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt und mündet an der Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt in die Elbe.

Schleusen in der Havel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ort Name der Schleuse Wasser­straßen­kilometer Abmessungen (Kammerlänge/ Kammerbreite/ Torweite/ Fallhöhe) Verkehrsfreigabe/ Baujahr/ Sanierung/ Stilllegung Bild Anrufkanal/ Telefon Koordinaten
f1 Karte mit allen Koordinaten der Schleusen: OSM | WikiMap
Zwenzow, Userin Schleuse Zwenzow OHW 92,50 L 80 m/ B 3,5 m/ Fallhöhe 1,3 m 1934 0395/38069440 53° 19′ 3″ N, 12° 57′ 22″ O
Wesenberg (Mecklenburg) Schleuse Wesenberg[1] OHW 81,6 L 55,6 m/ B 6,6 m/ Fallhöhe 2,4 m 039832/20214 53° 16′ 27″ N, 12° 59′ 21″ O
Steinförde, Fürstenberg/Havel Schleuse Steinhavel OHW 64,6 L 41,9 m/ B 5,3 m/ Fallhöhe 1,6 m Die Schleuse Steinhavel in der Müritz-Havel-Wasserstraße, die Berlin und die Müritz verbindet, war seit September 2021 gesperrt.[2] Die Schleuse wurde komplett erneuert und verbreitert. Am 27. Mai 2022 wurde die Schleuse nach Neubau freigegeben.[3] 53° 11′ 31″ N, 13° 6′ 26″ O
Fürstenberg/Havel Schleuse Fürstenberg OHW 60,7 L 43 m/ B 11 m/ Fallhöhe 1,6 m Erstbau 1831/36, Neubau 2009/2010 53° 10′ 53″ N, 13° 8′ 43″ O
Bredereiche, Fürstenberg/Havel Schleuse Bredereiche OHW 47,8 L 55,0 m/ B 6,5 m/ Fallhöhe 2,6 m Erstbau um 1740, Neubau 1883/84, Neubau 1952 53° 8′ 11″ N, 13° 14′ 24″ O
Grenzschleuse OHW ca. 46,0 L 43,6 m/ B 5,5 m/ Fallhöhe >0,50 m erbaut 1866/69, 1894 wieder abgerissen 53° 7′ 51″ N, 13° 15′ 17″ O
Schleusenhof Regow, Lychen Schleuse Regow OHW 42,2 L 43,6 m/ B 5,5 m/ Fallhöhe 1 m Erstbau 1866/69, Neubau 1966 03307/467850 53° 7′ 57″ N, 13° 17′ 44″ O
Beutel (Templin) Schleuse Zaaren OHW 36,1 L 44,3 m/ B 5,6 m/ Fallhöhe 1,1 m Erstbau 1866/69, Neubau 1963 53° 5′ 50″ N, 13° 20′ 19″ O
Schleuse Schorfheide, Templin Schleuse Schorfheide OHW 32,6 L 51,5 m/ B 6,6 m/ Fallhöhe 0,6 m 53° 4′ 57″ N, 13° 21′ 59″ O
Zehdenick Schleuse Zehdenick OHW 15,95 L 44,9 m/ B 9,5 m/ Fallhöhe 3,0 m 52° 58′ 58″ N, 13° 19′ 57″ O
Krewelin, Zehdenick Schleuse Krewelin OHW 11,35 L ca. 41 m, B 6,30 , auf einer Seite eine 16,80 Meter lange Ausbuchtung. Breite von 10,30 Meter diente der Aufnahme eines Schleppers während des Schleusenvorganges.[4] Erbaut 1880/82, 1971 abgerissen 52° 57′ 6″ N, 13° 22′ 24″ O
Bischofswerder, Liebenwalde Schleuse Bischofswerder OHW 4,53
(Voßkanal)
L 85,0 m/ B 10,6 m/ Fallhöhe 3,3 m 52° 53′ 33″ N, 13° 22′ 52″ O
Liebenwalde Schleuse Liebenwalde HOW 45,30
(Malzer Kanal)
L 51,3 m/ B 10,5 m/ Fallhöhe 2,0 m 52° 51′ 2″ N, 13° 23′ 45″ O
Malz (Oranienburg) Schleuse Malz HOW 35
(Malzer Kanal)
1824, 1874, nicht in Betrieb 52° 47′ 52″ N, 13° 17′ 31″ O
Sachsenhausen (Oranienburg) Schleuse Sachsenhausen (Oranienburger Kanal) 16. Jrh., 1874–1878, seit 1945 außer Betrieb 52° 46′ 34″ N, 13° 14′ 35″ O
Lehnitz, Oranienburg Schleuse Lehnitz I HOW 28,60
(Oder-Havel-Kanal)
L 85 m/ B 10 m/ Fallhöhe 5,65 m 1909/1910  
nicht in Betrieb
Unterhaupt Schleuse Lehnitz I mit Stemmtor 52° 46′ 9″ N, 13° 16′ 46″ O
Schleuse Lehnitz II HOW 28,60 L 125 m/ B 11,92 m/ Fallhöhe 5,65 m 1940 Lehnitzschleuse II von Westen gesehen UKW 18 52° 46′ 8″ N, 13° 16′ 49″ O
Oranienburg Schleuse Friedenthal Ruppiner Kanal 3,75 1959 stillgelegt 52° 46′ 8″ N, 13° 14′ 5″ O
Pinnow (Hohen Neuendorf) Schleuse Pinnow HOW 22,6
(Oranienburger Kanal)
L 42,9 m/ B 9,5 m/ Fallhöhe 2,70 m Sanierung 2001 52° 43′ 0″ N, 13° 14′ 17″ O
Berlin Schleuse Spandau HOW 0,58
(Spandauer Havel)
L 115 m/ B 12,5 m/ Fallhöhe 2,4 m 15. Juli 2002 Schleuse Spandau Unterwasser UKW 23 52° 32′ 22″ N, 13° 12′ 32″ O
Brandenburg an der Havel Schleuse Brandenburg
(Nordkammer)
UHW 55,55 L 170 m/ B 12 m/ Fallhöhe 1,2 m 1883
Ersatz 30. Oktober 1970
Nordkammer der Schleuse Brandenburg, talwärts gesehen, Unterhaupt mit Stemmtor UKW 20 52° 25′ 18″ N, 12° 34′ 29″ O
(Südkammer) L 210 m /B 17,5 m/ Torweite 9,9 m/ Fallhöhe 1,2 m 30. Juni 1909 Südkammer der Schleuse Brandenburg talwärts gesehen UKW 20 52° 25′ 18″ N, 12° 34′ 28″ O
Stadtschleuse Brandenburg UHW 57,94
(Brandenburger Stadtkanal)
L 22,10 m/ B 5,15 m/ Fallhöhe 1,2 m 1548 erste Schleuse
1926 Umbau
1996 Neubau
Sportbootschleuse von 1996 52° 24′ 23″ N, 12° 33′ 23″ O
Bahnitz, Milower Land Schleuse Bahnitz UHW 81,95 L 215 m/ B 23 m/ Torweite 10 m/ Fallhöhe 1,3 m 1910 Die Schleuse Bahnitz talwärts gesehen UKW 04 52° 30′ 4″ N, 12° 25′ 2″ O
Kahnschleuse Bahnitz UHW 82,00 L 12 m/ B 2,70 m 1912
Ersatzneubau bis 2011
Die Kahnschleuse Bahnitz 52° 30′ 19″ N, 12° 25′ 9″ O
Rathenow Schleuse Rathenow UHW 103,320 L 220 m/ B 15 m/ Torweite 9,6 m/ Fallhöhe 1,00 m 13. April 1901 Unterhaupt der Schleppzugschleuse Rathenow UKW 03 52° 36′ 15″ N, 12° 18′ 57″ O
Stadtschleuse Rathenow UHW 104,55
(Rathenower Stadtkanal)
L 71,5 / B 8,4 m/ Fallhöhe 1,00 m 1559 erste Schleuse
1884
Erneuerung 1988
Alte Stadtschleuse in Rathenow 03385/515740 52° 36′ 24″ N, 12° 20′ 8″ O
Grütz, Rathenow Schleuse Grütz UHW 116,98 L 215 m/ B 23 m/ Torweite 10 m/ Fallhöhe 0,6 m 1911 Schleuse talwärts gesehen UKW 02 52° 40′ 0″ N, 12° 15′ 25″ O
Molkenberg, Schollene Kahnschleuse Molkenberg Gülper Havel 122,7 L 11,99 m/ B 1,99 m 2015 Wehr und Schleusentore abgebaut, Schleuse stillgelegt Kahnschleuse Molkenberg 2014 52° 42′ 1″ N, 12° 13′ 0″ O
Gülpe, Havelaue Kahnschleuse Gülpe Gülper Havel 127,8 L 11,9 m/ B 1,99 m Kahnschleuse Gülpe 52° 44′ 18″ N, 12° 13′ 18″ O
Garz (Havelberg) Schleuse Garz UHW 129,02 L 215 m/ B 23 m/ Torweite 10 m/ Fallhöhe 0,9 bis 1,4 m 1912 Einfahrt in die Schleuse zu Tal UKW 01 52° 44′ 50″ N, 12° 12′ 49″ O
Havelberg Schleuse Havelberg UHW 147,09 L 225 m/ B 20 m/ Torweite 12 m/ max. Fallhöhe 5,35 m 4. Mai 1936 Schleuse Havelberg zwischen Havel und Elbe UKW 21 52° 49′ 56″ N, 12° 3′ 20″ O
Kolonie Neu-Werben Kahnschleuse Quitzöbel UHW 156,13 L 23 m/ B 5,30 m Kahnschleuse Quitzöbel am Altarmwehr Quitzöbel 52° 52′ 42″ N, 12° 0′ 29″ O
Gnevsdorf Kahnschleuse Gnevsdorf Gnevsdorfer Vorfluter 166 L 22 m/ B 5,30 m Wehr Gnevsdorf; Kahnschleuse im Hintergrund 52° 54′ 26″ N, 11° 53′ 10″ O

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Schleusen der Unteren Havel zwischen Bahnitz und Garz werden fernbedient von der Schleusenbetriebszentrale Rathenow und sind auch über Telefon[5][6] zu erreichen.
  • Obwohl die Havel ein Nebenfluss der Elbe ist, werden von der Havel in die Elbe fahrende Schiffe in der Schleuse Havelberg angehoben. Der Schleusenkanal mündet direkt in die Elbe und kürzt dabei den Unterlauf der Havel, der ein geringeres Gefälle als die Elbe aufweist, ab.
  • Die Kahnschleusen Bahnitz, Molkenberg, Gülpe, Quitzöbel und Gnevsdorf werden in Selbstbedienung betrieben.
  • Die Schleusen Wesenberg bis Bischofswerder als Bauwerke der Oberen Havelwasserstraße in absteigender Kilometrierung
  • Die Schleusen Liebenwalde bis Spandau ohne Schleuse Friedenthal als Bauwerke der Havel-Oder-Wasserstraße in absteigender Kilometrierung
  • Die Schleusen ab Brandenburg als Bauwerke der Unteren-Havelwasserstraße in aufsteigender Kilometrierung
  • Die Schleuse Krewelin war dem Groß-Finowmaß angepasst, die Nutzbare Länge der Kammer betrug 41 Meter und sie war 6,30 Meter breit und hat auf einer Seite eine 16, 80 Meter lange Ausbuchtung. Die dadurch entstandene Breite von 10,30 Meter diente der Aufnahme eines Schleppers während des Schleusenvorganges.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Reschke: Die Havel. Natur und Kultur zwischen Müritz und Havelberg. Trescher Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-89794-206-6.
  • Hans-Joachim Uhlemann: Berlin und die Märkischen Wasserstraßen. DSV-Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-88412-204-5.
  • Geliebte Heimat Havelland. In: Spandauer Zeitung, 1936.
  • Die Havel, unser Heimatfluß. In: Spandauer Zeitung, 1936.

Karten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Folke Stender (Redaktion): Sportschifffahrtskarten Binnen 1. Nautische Veröffentlichung Verlagsgesellschaft, ISBN 3-926376-10-4.
  • Autorenkollektiv W. Ciesla, H. Czesienski, W. Schlomm, K. Senzel, D. Weidner: Schiffahrtskarten der Binnenwasserstraßen der Deutschen Demokratischen Republik 1:10.000, Band 3. Wasserstraßenaufsichtsamt der DDR (Hrsg.), Berlin 1988, OCLC 830889996.
  • Radwander- und Wanderkarte mit Zick-Zack-Faltung Havelradweg mit Begleitheft. Verlag Dr. Andreas Barthel, ISBN 978-3-89591-172-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schleusen der Havel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schleuse Wesenberg Schleuseninformationen, abgerufen am 24. April 2021
  2. Schleusenneubau
  3. Schleuse wieder eröffnet
  4. a b H.-J. Uhlemann: Berlin und die Märkischen Wasserstraßen. DSV-Verlag, Hamburg 1994, S. 169 / Larssenhandbuch 1938
  5. Außenbezirk Rathenow (Memento des Originals vom 11. Oktober 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wsv.de, in Wasser- und Schifffahrtsamt Brandenburg, abgerufen am 24. April 2021
  6. Untere Havel-Wasserstraße (UHW) (Memento vom 19. April 2011 im Internet Archive; PDF; 37 kB), in ELWIS