Liste der Wappen mit hanauischen Sparren

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verbreitung Hanauer Sparren

Die Liste der Wappen mit hanauischen Sparren verzeichnet alle offiziellen Wappen, die als einen Bestandteil die heraldische Figur der Sparren in den Farben des Wappens der Grafschaft Hanau (drei rote Sparren auf goldenem Grund) aufweisen. Das Wappen wurde nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III. 1736 von dessen Erben Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt in ihr Wappen integriert.

Gebiete, die ehemals zur Grafschaft gehörten, verwenden die Hanauer Sparren bei zahlreichen Kommunalwappen in Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und in Bayern sowie im Elsass. Das Kerngebiet der Grafschaft befand sich im Mittelalter zunächst im nördlichen Spessartgebiet und der südlichen Wetterau. Für die weite geografische Verbreitung des Wappens sorgten besonders die Grafen von Hanau-Lichtenberg, denen durch Erbschaft die Herrschaft Lichtenberg im nördlichen Elsass zugefallen war.

Eine Reihe von Darstellungen dieser Wappen sind an und in historischen Gebäuden erhalten.

Wappen der Herren und Grafen von Hanau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Herkunft/Besonderheiten
Wappen der Herrschaft Hanau bis 1429, der Grafschaft Hanau bis 1458, der Grafschaft Hanau-Münzenberg bis 1559 und der Grafschaft Hanau-Lichtenberg bis 1480
Wappen der Grafschaft Hanau-Münzenberg (1559–1642)
Wappen der Katharina Belgica von Nassau-Oranien als Gräfin von Hanau
Wappen der Grafschaft Hanau-Lichtenberg (1480–1590)
Wappen der Grafschaft Hanau-Lichtenberg (1590–1606)
Wappen der Grafschaft Hanau-Lichtenberg (1606–1642)
Wappen der Grafschaft Hanau (1642–1736)

Wappen der Nachfolger der Grafen von Hanau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Herkunft/Besonderheiten
Wappen der Landgrafschaft Hessen-Kassel (1736–1803)
Wappen der Grafschaft Hanau als Hessen-Kasselsche Sekundogenitur (1764–1785)
Wappen des Kurfürstentums Hessen-Kassel (1803–1806)
Wappen des Großherzogtums Frankfurt (1810–1814)
Wappen des Kurfürstentums Hessen-Kassel (1815–1866)
Wappen der Landgrafen von Hessen-Kassel-Rumpenheim (nach 1917)
Wappen der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (1736–1804)
Wappen der Landgrafschaft und des Großherzogtums Hessen-Darmstadt (1804–1808)
Wappen des Großherzogtums Hessen-Darmstadt (1902–1918)
Wappen der Landgrafschaft Hessen-Homburg (1736–1866)
Wappen der Landgrafschaft Hessen-Philippsthal (um 1866)
Wappen des Fürstenhauses Hanau-Hořovice
Wappen des Kurfürstentums Baden (1803) hier Feld XIV. Herrschaft Lichtenau
Wappen des Großherzogtums Baden (1803–1830) hier Feld 23 (Lichtenau)

Kommunalwappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landkreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Stadt- / Ortsname, Verwaltungsgebiet Kurzbeschreibung Körperschaft Land/ Bundesland Herkunft/ Besonderheiten
Landkreis Alzenau in Unterfranken Zusammen mit dem Mainzer Rad im oberen Teil, heraldisch linkes Feld Altkreis Bayern Geht auf hanauischen Besitz im Freigericht zurück. Bis zur Gebietsreform 1972.
Landkreis Kehl Geviert mit Herzschild, Hanauer Sparren oben rechts und unten links Altkreis Baden-Württemberg Umfasst Teile der ehemaligen Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Bis zur Gebietsreform 1973.
Landkreis Schlüchtern Geviert, Hanauer Sparren oben rechts Altkreis Hessen Umfasst Teile der ehemaligen Grafschaft Hanau-Münzenberg. Bis zur Gebietsreform 1974.
Landkreis Südwestpfalz Kreis Rheinland-Pfalz Umfasst Teile der ehemaligen Grafschaft Hanau-Lichtenberg

Verbandsgemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Stadt- / Ortsname, Verwaltungsgebiet Körperschaft Land/ Bundesland Herkunft/ Besonderheiten
Pirmasens-Land Verbandsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Thaleischweiler-Fröschen ehem. Verbandsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Bis zur Fusion mit der VG Wallhalben zum 1. Juli 2014
Thaleischweiler-Wallhalben Verbandsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg

Städte und Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Stadt- / Ortsname, Verwaltungsgebiet Körperschaft Land/ Bundesland Herkunft/ Besonderheiten
Babenhausen Stadt Hessen Hauptort des Amtes Babenhausen
Bad Vilbel Stadt Hessen Kondominat; zeitweilig zwischen Hanau-Münzenberg und Eppstein (rot/weiße Sparren)
Donsieders Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Drusenheim Gemeinde Département Bas-Rhin (F) Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Duntzenheim Gemeinde Département Bas-Rhin (F) Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Eppenbrunn Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Amt Lemberg, Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Etting Gemeinde Département Moselle (F) Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Groß-Umstadt Stadt Hessen Teil des Kondominats Umstadt
Hammersbach Gemeinde Hessen Ehemals Grafschaft Hanau-Münzenberg
Hanau Stadt Hessen 1905 von Adolf Matthias Hildebrandt neu gestaltet durch Weglassung einiger unhistorischer Elemente.
Hilst Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Höheinöd Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Höhfröschen Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Kalbach Gemeinde Hessen Ehemals Grafschaft Hanau-Münzenberg
Kröppen Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Lemberg Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Mertzwiller Gemeinde Département Bas-Rhin Ehemals Merzweiler, Amt Pfaffenhofen, Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Münchweiler an der Rodalb Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Das Dorf war real geteilt, was sich auch im Wappen widerspiegelt: Ein Teil gehörte zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg, der andere zur Markgrafschaft Baden.
Nidderau Stadt Hessen Die Sparren wurden aus den Ortswappen von Windecken und Ostheim (beide Amt Windecken, Grafschaft Hanau-Münzenberg) in das Stadtwappen übernommen.
Obersimten Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Offendorf Gemeinde Département Bas-Rhin (F) Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Philippsbourg Gemeinde Département Moselle (F) Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Reinhardsmunster Gemeinde Département Bas-Rhin (F) Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Riedelberg Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Rieneck Stadt Bayern Die hanauischen Sparren zusammen mit den Rienecker Balken, von denen sie abgeleitet wurden und dem Mainzer Rad
Rödermark Stadt Hessen
Rosbach vor der Höhe Stadt Hessen Amt Rodheim, Grafschaft Hanau-Münzenberg
Ruppertsweiler Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Schaafheim Gemeinde Hessen Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg, Amt Babenhausen
Schweix Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Sinntal Gemeinde Hessen Ehemals Grafschaft Hanau-Münzenberg
Steinau an der Straße Stadt Hessen Nebenresidenz der Grafschaft Hanau-Münzenberg
Schweyen Gemeinde Lothringen Bis 1606 zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Thaleischweiler-Fröschen Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals: Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Trulben Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals: Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Vinningen Ortsgemeinde Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg

Orte und Stadtteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Stadt- / Ortsname, Verwaltungsgebiet Kurzbeschreibung Körperschaft Land/ Bundesland
Altheim Ortsteil von Münster (Hessen) Hessen ehemals Amt Babenhausen der Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Die Gemeinde Münster hat den Hanauer Schwan ohne Sparren im Wappen übernommen.
Bimbach Ortsteil von Großenlüder Hessen Ehemals Grafschaft Hanau-Münzenberg
Butterstadt Stadtteil von Bruchköbel Hessen ehemals Grafschaft Hanau-Münzenberg
Dorheim Stadtteil von Friedberg Hessen Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Dorheim
Dudenhofen Stadtteil von Rodgau Hessen Kondominat mit Grafschaft Isenburg u. a., hanauischer Anteil: Grafschaft Hanau-Lichtenberg, Amt Babenhausen
Erlenbrunn Stadtteil von Pirmasens Rheinland-Pfalz Amt Lemberg, Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Gelnhaar Ortsteil von Ortenberg Hessen Real geteilt zwischen Hanau und Isenburg. Der Hanau-Münzenberger Teil gehörte zum Amt Ortenberg.
Gimbrett Ortsteil von Berstett Elsass, Frankreich Teil des Hanau-Lichtenberger Amtes Buchsweiler
Ginnheim Stadtteil von Frankfurt Hessen Teil des Hanau-Münzenberger Amtes Bornheimerberg
Harreshausen Stadtteil von Babenhausen Hessen Amt Babenhausen, Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Hohatzenheim Commune déléguée in der Gemeinde Wingersheim les Quatre Bans Département Bas-Rhin (F) ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg, ein halber Sparren rechts, links der Löwe der Herrschaft Lichtenberg
Kleestadt Stadtteil von Groß-Umstadt Hessen zunächst Teil des Kondominats Umstadt, später Amt Babenhausen (Grafschaft Hanau-Lichtenberg)
Langstadt Stadtteil von Babenhausen Hessen Amt Babenhausen, Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Massenheim Stadtteil von Bad Vilbel Hessen Amt Bornheimerberg, Grafschaft Hanau-Münzenberg
Nieder-Eschbach Stadtteil von Frankfurt am Main Hessen Amt Rodheim, Grafschaft Hanau-Münzenberg
Ober-Roden Stadtteil von Rödermark Hessen Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Ostheim Stadtteil von Nidderau Hessen Ehemals Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Windecken
Reitwiller Ortsteil von Berstett Elsass, Frankreich Teil des Hanau-Lichtenberger Amtes Buchsweiler
Rodheim vor der Höhe Stadtteil von Rosbach vor der Höhe Hessen Teil des Hanau-Münzenberger Amtes Rodheim
Sand Ortsteil von Willstätt Baden-Württemberg Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Schlierbach Ortsteil von Schaafheim Hessen Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Schwalheim Stadtteil von Bad Nauheim Hessen Ehemals Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Dorheim
Thaleischweiler Ortsteil Rheinland-Pfalz Ehemaliges Kondominat der Grafen von Hanau-Lichtenberg und der Grafen von Leiningen
Thalfröschen Ortsteil Rheinland-Pfalz Ehemals: Grafschaft Hanau-Lichtenberg
Windecken Stadtteil von Nidderau Hessen Ehemals Grafschaft Hanau-Münzenberg, Hauptort des Amtes Windecken
Wolfgang Stadtteil von Hanau Hessen Ehemals Grafschaft Hanau-Münzenberg
Winzeln Stadtteil von Pirmasens Rheinland-Pfalz Ehemals Grafschaft Hanau-Lichtenberg

Farbliche Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Herkunft/Besonderheiten
Wappen der Freiherren von Haynau mit vertauschten Farben (schwarz statt rot)
Wappen von Her(r)lisheim im Département Bas-Rhin in der Region Elsass in Frankreich, ehemals: Grafschaft Hanau-Lichtenberg, mit vertauschten Farben (blau statt rot)

Andere Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hanauer Sparren sind aus den Kommunalwappen heraus vielfach weiterverbreitet worden, besonders in örtlichen Vereinen. In Hanau sind das z. B. die Freiwillige Feuerwehr, der Hanauer Geschichtsverein und viele mehr.

Erhaltene Darstellungen als Baudekoration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Ort Anmerkung
Wappen am ehemaligen Gasthof „Zum Löwen“ in Altheim Der Hosenbandorden (Honi soit qui mal y pense) ist eine freie Zutat.
Orgelprospekt der Kirche St. Nikolaus in Babenhausen Das Wappen soll wohl das Hanau-Lichtenberger Wappen wiedergeben, enthält aber eine Reihe von Fehlern: Die Sparren sind um 180° verdreht, das Mittelfeld war nie weiß und die Farben der Balken links unten sind zutreffend rot und weiß.
Allianzwappen am Portal des Kanzleibaus in Hanau Das (heraldisch) rechte Wappen ist das Hanauer und zeigt die Sparren
Wappen im Dachgiebel des Neustädter Rathauses, Hanau

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Peter Lachmann: Siegel der Herren und Grafen von Hanau. In: Eckhard Meise (Hrsg.): 675 Jahre Altstadt Hanau. Festschrift zum Stadtjubiläum und Katalog zur Ausstellung im Historischen Museum der Stadt Hanau am Main. Peters, Hanau 1978, ISBN 3-87627-242-4, S. 141–149.
  • Alfred Matt: Les Armoiries. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 59–62.
  • Eckhard Meise: Die Wappen der vereinigten Städte Hanau. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 2005, S. 41–77.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Derivatives of the Coat of arms of Hanau family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien